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Peter021 VerkehrsministerIn
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Beitrag #59316 Erstellt: 26.12.2009 19:38 Alpine Freizeitindustrie: Fluch oder Segen? |
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Edit manni: Gesplittet aus einem anderen Thread nach diesem Posting: http://forum.strassenbahn.tk/viewtopic.php?p=59329#59329
Nur als Einwurf manni: Kunstschnee ist kein Tech-Schnee und umgekehrt... Heute wird fast nur mehr Tech-Schnee erzeugt und kein Kunstschnee, das sind die Märchen von seinerzeiten...
Bitte up to date bleiben
Und noch zu den Schigebieten: es ist besser Verkehr zu vermeiden und zeitgemässe Zugänge in Schigebiete zu ermöglichen... Warum nutzlos verfahrene PKW Kilometer? Schigebiete sind da und sind auch ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor im Lande Tirol... Man muss nur schauen, wo Tirol vor dem Tourismus stand... Zeitgemäss heisst so umweltfreundlich als möglich, so wie etwa die Dorfbahn Serfaus, so aber auch wie mit dem Kühtai angedacht (Pirchkogelbahn) oder die Utopie für Axams (Axamer Bahn als Einstieg in die Lizum anstelle 8 km langer Autostrasse!)... Was sicher auch Thema wäre, wäre sehr genau zu hinterfragen, wo noch Schigebiete konkret Sinn machen... Sattelberg hat sich schon verabschiedet, einige andere auch und es werden weitere (kleinere) folgen... Es ist sicher besser weniger und dafür um so grössere Schigebiete zu machen als von jeder Gemeinde Tirols einen Lift auf den Berg zu bauen. Diese Zeiten sind m.E. nach vorbei, wie man auch am allgemeinen Trend sieht... Gut gehen tut es den grossen, kränkeln tun meistens die kleinen oder mittleren, die Probleme haben Ersatzanlagen nach deren wirtschaftlichen Nutzungsdauer zu ersetzen... Ein Lift jedenfalls ist heute genauso schnell wieder abgebaut, als er aufgebaut wurden, weil alles nur mehr ein besseres Baukastensystem ist... Vorbei sind die Zeiten massiver Liftstationen, heute zählt eine kürzere, aber auch intensive Nutzung der Anlagen...
LG
Zuletzt bearbeitet von manni: 27.12.2009 19:56, insgesamt einmal bearbeitet Zuletzt bearbeitet von Peter021: 26.12.2009 19:47, insgesamt einmal bearbeitet
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sLAnZk BeherrscherIn allen Verkehrslebens

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Beitrag #59320 Erstellt: 26.12.2009 22:53
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²manni: eigentlicht ist der Gedanke nicht gewesen, neuen Verkehr, neue Blechkolonnen zu erzeugen, sondern existente bzw. regelmäßig auftretende solche auf Seilbahnen umzuleiten, und dem kann ich sehr viel abgewinnen.
Axams ist ein heißer Kandidat, finde ich,
Kühtai weniger, weil die Investitionen ziemlich enorm sein dürften, außerdem ist die Pirchkogelbahn aus ökologischen Rücksichten eindeutig abzulehnen, wodurch sich die Distanzen, die zu überbrücken wären, noch einmal steigern,
Serfaus-Fiss-Ladis wäre eine gute Sache, weil man den Verkehr unten hält im Inntal, da wäre wirklich jedem der Beteiligten gedient.
Hinsichtlich der Klima-Geschichte bleibt zu bemerken, daß die Erwärmung, deren Konsequenzen, die theoretischen Grundlagen, der aktuelle Stand, alles vom IPCC, dem International Panel on Climate Change, vorhergesagt wurde und wird. Wenn es das Problem Klimawandel nicht gäbe, bräuchte es auch das IPCC und die Forscher, die es beauftragt, nicht.
Die Struktur bei der Diskussion über das Waldsterben war damals ganz ähnlich, man hat ein Problem postuliert und durch fragwürdige Meßmethoden entsprechend zementiert, wodurch für etliche Jahre eine nicht hinterfragbare generelle Anschauung enstanden ist, wonach der Wald stürbe. Faktum ist, wenn wir hinausschauen: der Wald lebt, sein angebliches Sterben wird nicht mehr diskutiert und öffentliche Mittel fließen auch keine mehr in die Waldsterbensforschung. Es wird auch niemand mehr aus seiner Stellung gemobbt, weil er das Waldsterben negiert. Es gerät auch niemand mehr in Panik angesichts des (nicht existenten) Problems, daß es irgendwann keine Bäume mehr gibt - und die Lawinenverbauung völlig überfordert sein wird! Leben wird unmöglich werden im Alpenraum! Kauft Euch ein Haus in der Ebene, solange Ihr es Euch noch leisten könnt!
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manni Betreiber des Forums

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Beitrag #59332 Erstellt: 27.12.2009 00:51
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Ad Birchfeld: der sLAnZk meint wahrscheinlich den Shuttleservice ab der STB-Station Birchfeld.
Ad Kunstschnee: soweit ich weiss, bedingt jede Art von künstlicher Schnee-Erzeugung sehr hohen Energieaufwand. Siehe dazu auch hier: http://www.youtube.com/gruentir#p/u/9/ewoseusRoRs
Die Incoming-Tourismus-Wirtschaft ist für mich nicht das entscheidende Kriterium. Die Natur ist nicht dazu da, vom Menschen ausgebeutet zu werden, ganz besonders dann nicht, wenn das wieder auf den Menschen zurückfällt. In entlegenen Gegenden muss es auch nicht zwingend Wohlstand geben - Wirtschaft soll in der Stadt betrieben werden, nicht am Lande zu Lasten der natürlichen Ressourcen. Natürlich kann man das nicht von einem Tag auf den anderen abdrehen, aber man kann ein Ziel definieren und die Entwicklung schrittweise dort hin lenken. - Das ist aber eher ein Politikum, und hier soll es ja um Zubringerbahnen gehen.
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Zuletzt bearbeitet von manni: 27.12.2009 00:54, insgesamt einmal bearbeitet
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Peter021 VerkehrsministerIn
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Beitrag #59337 Erstellt: 27.12.2009 13:21
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Wenn jemand etwas kritisiert (wie dieser youtuber), dann sollte er zumindest sich in der Materie auskennen:
Tech-Schnee: ist künstlich erzeugter Schnee ohne Zugabe von zusätzlichen Mitteln, das heisst er kann nur erzeugt werden, wenn es entsprechend kalt ist. Es werden Schneedepots angelegt, um diese dann zu verteilen. Vorteil: sehr ähnlich zu natürlichem Schnee, einziger Nachteil: Wasserverbrauch (das aber auch wieder dem Grundwasser nach Schneeschmelze zugeführt wird) und Engeriebedarf (der aber nicht so hoch ist, wie manche immer jammern...)
Kunstschnee: Ist künstlicher Schnee der auch bei Plus Graden unter Zugabe diverser Substanzen erzeugt werden kann. Dieser Schnee ist heute aber zugunsten des Tech-Schnees so gut wie verschwunden...
Ad Entwicklung: manni wir kennen Deinen Standpunkt, dass nur die Stadt leben darf, nur welche Stadt... Innsbruck war einst auch ein Dorf und ist heute nicht die einzige Stadt in Tirol (auch Vils ist eine Stadt ) Konsequenterweise müsstest Du Ballungsraum schreiben. Nur wenn Du so denkst, dann kann eine Region nicht mehr funktionieren, da eine Stadt nicht autark sein kann. Dein Standpunkt wäre jedenfalls Frankreichtauglich, wo zugunsten nicht mehr kontrollierbarer Ballungsräume hektarweise alte Besiedlungsstruktur aufgegeben wird. Seien wir froh, dass wir solche Strukturen in Tirol haben, die Stadt wie Land gut zivilsiert und mit guter Infratstruktur ausgestattet haben.
Ich möchte weder in der Pampa leben (siehe gewisse sehr entsiedelte Gebiete in OstÖ, noch in O-Dorf Bauten a la franz. Alpen, wo die Stadt ins Gebirge so vorgedrungen ist, dass die Struktur am Boden liegt (Städter als Selbstversorger, nur mehr Ferienkolonien in den Schigebieten) In einer Sozietät braucht es von allem was, sei es Städte als moderne Zentren (haben wir das in Tirol?) als auch ländliche, dörfliche Strukturen als Gegenpol... Aber hier nähern wir uns auch schon wieder mannis geliebter Lederhose....
Vielfalt ist jedenfalls besser als Einfalt und gerade eine gewisse Entwicklung hat auch eine Änderung der Gesellschaft gebracht. Oder möchest Du wieder die Zeiten, als die Täler von der Aussenwelt abgeschlossen waren und die Leute einen IQ eines Kindergartenkindes hatten (8 Jahre Volkschule, sehr einem System ( ) zugewandt, das Seelenwohl versprach)... Nein ich will das nicht und hier hat sich viel gerade durch den Tourismus (neue Gäste mit neuen Ansichten) geändert, sicher auch nicht alles zum Positivem, aber vieles...
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manni Betreiber des Forums

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Beitrag #59348 Erstellt: 27.12.2009 14:38
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Walter4041 schrieb: |
Geh, Günter! Solche Diskussionen mit manni zu führen, dürfte eher sinnlos sein...
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Du kannst ja gern mitdiskutieren, oder genügt es dir, die alleinseligmachende Wahrheit bereits gepachtet zu haben?
Peter021 schrieb: |
Wenn jemand etwas kritisiert (wie dieser youtuber), dann sollte er zumindest sich in der Materie auskennen:
Tech-Schnee: ist künstlich erzeugter Schnee ohne Zugabe von zusätzlichen Mitteln, das heisst er kann nur erzeugt werden, wenn es entsprechend kalt ist. Es werden Schneedepots angelegt, um diese dann zu verteilen. Vorteil: sehr ähnlich zu natürlichem Schnee, einziger Nachteil: Wasserverbrauch (das aber auch wieder dem Grundwasser nach Schneeschmelze zugeführt wird) und Engeriebedarf (der aber nicht so hoch ist, wie manche immer jammern...)
Kunstschnee: Ist künstlicher Schnee der auch bei Plus Graden unter Zugabe diverser Substanzen erzeugt werden kann. Dieser Schnee ist heute aber zugunsten des Tech-Schnees so gut wie verschwunden...
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Energieaufwand, Infrastruktur im sensiblen Hochgebirgsraum und Effekte wie verstärkte Erosion, die z.B. künstliche Begrünung erfordert, gibt es aber trotzdem. Ich bin absolut kein Experte auf diesem Gebiet, aber der gesunde Hausverstand sagt mit, dass es ein Irrsinn ist, Wetterphänomene wie Schneefall künstlich nachzubilden. Entweder es schneit, dann kann man Ski laufen in einem bestimmten Gebiet, oder es schneit eben nicht, dann kann man dort eben nicht Ski laufen - muss wirklich auch noch der letzte Berghang industriell bearbeitet werden, mit den bekannten Begleiterscheinungen?
Durch ein generelles Verbot künstlicher Beschneiung oder zumindest eine Streichung der direkten und indirekten finanziellen Förderungen (wie in dem Video gefordert) könnte man die Naturausbeutungsindustrie schon mal ein wenig gesundschrumpfen, das wäre ein erster Schritt.
Zitat: |
Ad Entwicklung: manni wir kennen Deinen Standpunkt, dass nur die Stadt leben darf,
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Das habe ich niemals geschrieben, und ich bitte schon darum, besser auf die Formulierung zu achten! Wer wäre ich, zu bestimmen, wer "leben darf" oder nicht? Ich sage, dass man in entlegenen Gebieten nicht den selben Wohlstand erwarten sollte wie in der Stadt, denn wenn man das tut, bleibt einem nichts anderes übrig, als die Natur auszubeuten, sei es durch Turbo-Landwirtschaft (Genmanipulation, Kunstdünger, Schädlingsbekämpfung) oder eben durch Tourimus, der die Natur vermarktet.
Ich glaube, niemand wird bestreiten, dass die touristische Nutzung in Tirol teils extrem intensiv ist. Genau das kreide ich an. Man geht auf Masse statt auf Klasse. Niemand wird etwas gegen Qualitätstourismus in Maßen haben, aber Liftanlagen an allen Berghängen, ganze Hoteldörfer, riesige Parkplätze und Blechlawinen, wie man sie normalerweise nur in der Stadt findet, das ist einfach zu viel. Das ist, wie ich glaube, ein vernünftiger Standpunkt.
Zitat: |
nur welche Stadt... Innsbruck war einst auch ein Dorf und ist heute nicht die einzige Stadt in Tirol (auch Vils ist eine Stadt ) Konsequenterweise müsstest Du Ballungsraum schreiben.
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Schon klar, Wien, München, Paris waren einst auch Dörfer: es geht aber ums Heute. Ballungsräume werden meistens mit dem Namen ihrer Kernstadt umschrieben, das solltest du als Frankreich-Kenner ja eigentlich ganz gut wissen...
Zitat: |
Nur wenn Du so denkst, dann kann eine Region nicht mehr funktionieren, da eine Stadt nicht autark sein kann. Dein Standpunkt wäre jedenfalls Frankreichtauglich, wo zugunsten nicht mehr kontrollierbarer Ballungsräume hektarweise alte Besiedlungsstruktur aufgegeben wird. Seien wir froh, dass wir solche Strukturen in Tirol haben, die Stadt wie Land gut zivilsiert und mit guter Infratstruktur ausgestattet haben.
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Ich bin mir nicht sicher, ob die Entwicklung in Frankreich, die ja schon Jahrzehnte so geht, wirklich schlecht ist, ob eine Aufrechterhaltung teurer und ineffizienter kleinräumiger Strukturen, sozusagen traditioneller Zersiedelung (wir haben locker besiedelte Gemeinden, die sich 20 km in die Länge ziehen! -> VERKEHR!), wie sie in Österreich betrieben wird, wirklich die bessere ist. Sie erzeugt jedenfalls definitiv ein höheres Verkehrsaufkommen und verteuert die Infrastruktur (v.a. Verkehrswege, Energieversorgung, Wasserversorgung und Abwasserentsorgung).
Zitat: |
Ich möchte weder in der Pampa leben (siehe gewisse sehr entsiedelte Gebiete in OstÖ, noch in O-Dorf Bauten a la franz. Alpen, wo die Stadt ins Gebirge so vorgedrungen ist, dass die Struktur am Boden liegt (Städter als Selbstversorger, nur mehr Ferienkolonien in den Schigebieten) In einer Sozietät braucht es von allem was, sei es Städte als moderne Zentren (haben wir das in Tirol?)
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Wie ist "haben wir das in Tirol?" gemeint? Ist Wien in deinen Augen die einzige Stadt in AT, die als "modernes Zentrum" durchgeht? Für mich sind Städte in der Größe Innsbrucks durchaus geeignet, so eine Zentrumsfunktion zu übernehmen. Eine Kernstadt muss nicht viel größer sein als Innsbruck, Linz, Graz oder Salzburg. Metropolen jenseits der Millionen-Einwohner-Grenze bringen wieder neue Probleme mit sich, die wir in den kleinen Großstädten nicht haben. Das ist das andere Extrem, sozusagen.
Gerade in der Schweiz, in Frankreich, aber auch in Deutschland gibt es viele Ballungsräume mit Kernstädten in der Größe Innsbrucks, die bestens funktionieren. Tun sie in Österreich an sich ja auch - hier werden sie aber von Bund und Ländern noch viel zu wenig in ihrer Funktion unterstützt.
Zitat: |
als auch ländliche, dörfliche Strukturen als Gegenpol... Aber hier nähern wir uns auch schon wieder mannis geliebter Lederhose....
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Es sollten die dörflichen Strukturen aber nicht dominieren, und genau das haben wir aber häufig hier in Österreich, aber auch in Südtirol, in manchen Kantonen der Schweiz und in Teilen Bayerns. Dabei geht es um Kosten- und Kulturfragen. Die Kosten für Infrastruktur in dünn besiedelten Gebieten sind wesentlich höher (z.B. kilometerlange Abwasserleitungen mit nur wenigen Hausanschlüssen), bezahlen müssen sie aber alle. Die Kulturfrage ist, sorry, unbestreitbar - ein Beispiel von vielen: die meisten Stimmen gegen die Errichtung von Minaretten kamen bei der bekannten Schweizer Volksabstimmung aus ländlichen Gebieten, in denen kaum Muslime leben, geschweige denn irgendwo Minarette stehen würden. Ländlichkeit bedeutet Monokultur, Traditionalismus, und wenn diese dominieren, verursacht das Probleme. Ich will darauf nicht herumreiten, aber ich will hiermit erneut festhalten, dass das einfach ein Faktor ist: das Dorf, die Kleinstadt sind Horte von ungesundem Traditionalismus (damit mir keiner Schwarzweißdenken vorwirft: ich weiss natürlich, dass es dort auch das Gegenteil dessen gibt).
Zitat: |
Vielfalt ist jedenfalls besser als Einfalt und gerade eine gewisse Entwicklung hat auch eine Änderung der Gesellschaft gebracht. Oder möchest Du wieder die Zeiten, als die Täler von der Aussenwelt abgeschlossen waren und die Leute einen IQ eines Kindergartenkindes hatten (8 Jahre Volkschule, sehr einem System ( ) zugewandt, das Seelenwohl versprach)... Nein ich will das nicht und hier hat sich viel gerade durch den Tourismus (neue Gäste mit neuen Ansichten) geändert, sicher auch nicht alles zum Positivem, aber vieles... |
Ein Stück weit sicher, aber eben nicht in der übetriebenen Form. Tirol gilt als Mallorca des Ski-Tourismus. Das ist nicht rühmlich und hat all die beschriebenen negativen Auswirkungen. Das ist die Lederhosenhölle. Touristisch geprägt, kulturlos, Ökonomie sticht Ökologie aus. Ich rede, und damit kommen wir wieder zum Ursprungsthema dieses Threads zurück, nur von einer Gesundschrumpfung, einer Entfernung vom Massentourismus, einer ökologisch und urban orientierten Neuordnung. Das, glaube ich, täte der Lederhosenhölle gut und würde sie letztendlich zum Verschwinden bringen, zugunsten eines ausgewogenen Verhältnisses zwischen Stadt und Land, zwischen Kultur und Städtetourismus, zwischen Natur und Alpintourismus.
Und, um endgültig wieder zum Thema des Threads zurückzukommen, da sind wir dann an dem Punkt, an dem ich mich frage, ob die Skigebiete in Zukunft wirklich noch Massentransport brauchen.
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krisu Temporär gesperrter User
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Peter021 VerkehrsministerIn
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Beitrag #59356 Erstellt: 27.12.2009 16:10
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Zum letzten Punkt, die anderen werde ich beizeiten mal mit Dir aufarbeiten
Also: Schigebiet hat x Kosten...
Diese zu decken (sind ja kein Zuschussbetrieb) erreicht man durch
a.) viele Leute, die einen geringeren Betrag bezahlen...
b.) weniger Leute, die einen höheren Preis bezahlen...
Nun manche gehen den Weg bewusst weniger für mehr Geld haben zu wollen, da die Grenzen der möglichen Auslastung erreicht sind (St. Anton, Sölden auch Ischgl!) andere verlangen weniger a.) weil sie weniger bieten und b.) weil sie auch weniger Kundenzustrom haben als die "Rolls Royce" Schigebiete...
Heute hat sich vieles geändert, was Umweltzugang betrifft, manche (und gar nicht wenig) Schigebiete werben schon mit Umweltgütesiegeln (in ihren Gastrobetrieben, bei Ihrer Pistenpflege)... Man versucht nicht revolutionär sondern sanft sich anzupassen.
Mit Deinen revolutionären Ansätzen hätten wir eines: Massenarbeitslosigkeit (weisst Du wie viele Leute in Tirol im Tourismus arbeiten, sogar ihre Exisitenz davon abhängt), Verarmung und den Rückfall zu Beginn des Jahrhunderts, als Tirol wirtschaftlich schwer gezeichnet war, als der erste Krieg den Tourismus zum versiegen brachte... Dann kann man sich auch keine Regionalbahn, keine Kulturinitiativen und sonstiges leisten, dann muss man froh sein das Land am Leben zu halten. Schaue Dir einmal die (Steuer-) Einnahmen des Landes Tirol an und Du wirst sehen, wo die grossen Brocken herühren, die uns unser derzeitiges Leben ermöglichen. Gerade Städte sind da oft von Zuschüssen abhängig (siehe Regionalbahn), die aber die Regionen und damit auch die Steuereinnahmen des Tourismus ermöglichen. An den verarmten Regionen Frankreichs siehst Du wohin der Weg ohne Beschäftigung und ohne Zukunftsvisionen führt - in den Abgrund und zur Abwanderung... Sicher muss man nicht alles übererschliessen, wie vor 40 Jahren, aber das tut heute eh keiner mehr. Der Markt bereinigt sich zudem (fast) von selber, indem nicht lebensfähige Schigebiete aufhören zu exsistieren (Mühlberg/Scharnitz, Sattelberg) damit bleibt Natur wie auch Freizeiterschliessung... Die Stadt wäre jedenfalls ohne das Land kaum überlebensfähig, es ist ein ständiges Geben und Nehmen... Seien wir froh um unseren Wohlstand und versuchen wir Auswüchse des selben aufgrund intelligenter Massnahmen einzudämmen. Man muss bei sich anfangen und nicht immer sagen: DIE ANDEREN... Wenn Du gegen Schigebiete bist, solltest Du nicht schifahren gehen, wenn Du gegen Fluglärm bist, solltest Du nicht in den Urlaub fliegen, wenn Du gegen Kinderarbeit bist, solltest Du nur Kleidung kaufen, wo man weiss woher diese ist und dass diese "fair-trade" ist... Wenn Du gegen politische Systeme bist, dann musst Du schauen diese auf keinste Weise zu unterstützen... nur dann wärst Du wahrscheinlich bald Eremit (wenn man anschaut wie alles aufgebaut ist ). Was bleibt und Sinn macht ist der kritische Konsument... Nicht alles verteufeln (das ist extrem) sondern mit Mass und Ziel Fehlentwicklungen entgegensteuern! Nicht schreien ich bin gegen Transit, sondern überlegen, wie man Transit vermeiden kann, nicht schreien, dass man gegen Freizeitparks (Schigebiete) in den Alpen ist, sondern überlegen, wie man umweltfreundliches Agieren und sorgvollen Umgang unterstützen kann. Es ist so dass bei uns der Markt die Entwicklung steuert, nur der Markt sind wir: Angebot und Nachfrage regeln die Entwicklung... Bei den Schigebieten ist die Nachfrage extrem gross (vor allem auf bestimmte), das Angebot scheinbar zu klein... Hier kann man nun aber bewusst eingreifen und schauen die Parks bewusst zu bündeln, um Natureingriffe so verträglich als möglich machen. Schutzzonen und Ruhegebiete akzeptieren und trotzdem versuchen ein Nebeneinander zu ermöglichen...
Wer alleine in der Stadt bleibt (was Du ja auch nicht tust ) der birgt auch die Gefahr Lederhosenhöllenindiander zu werden, weil er wie so manche oben beschriebenen nur sein Metier kennt und nicht die gesamte Bandbreite. Wichtig ist der kritische Mensch, der sich auch vorher bei allen Seiten erkundigt und kundig macht, was sein Reizthema betrifft. Bin ich gegen künstliche Beschneiung sollte ich nicht nur ein "Umweltfuzzi Video" hochladen, sondern mich auch einmal damit beschäftigen was Tech-Schnee ist und wo seine Nachteile liegen (Eingriffe in die Natur). Erst wenn ich pro und contra abgehandelt habe (und da zählt Expertenmeinung mehr als einfaches Aufschreien) kann man (und soll man) Lösungsvorschläge einbringen und GEMEINSAM eine Veränderung erreichen.
Also daher mein Vorschlag und meine Bitte: erst bei sich anfangen und wenn man zeigt, dass es anders geht versuchen auch andere davon zu überzeugen.
Abschliessend noch ein Reizthema aus Innsbruck:
Nicht gegen Autos wettern, sondern überlegen, warum wir so ein mIV Chaos in Innsbruck haben. Richtig, weil zu grossen Teilen der ÖV nicht oder nun mangelhaft funktioniert (schlechte Vernetzung, zu langsam, teilweise sehr kundenfeindlich, da ist man zu Fuss schneller)... Wer kann das Problem lösen: nicht die Autofahrer, nicht die ÖV Betreiber (oder nur zum Teil ) sondern die Politik, indem sie mutige und moderne Entscheidungen trifft. Will sie den mIV nicht oder nur ungenügend eindämmen, dann muss man ein System anbieten, das losgelöst von den mIV Routen ist (unterirdisch), ansonsten muss man den Schritt dazu setzen den mIV aus gewissen Kernzonen rauszuhalten, Teile des ÖV aber nicht... Nur was macht man: man wirft die Strassenbahn aus der Fussgängerzone, man mutet dem moderen System Strassenbahn zu durch gleich drei Stauzonen (Brunecker Strasse, Salurner Strasse und Museumsstrasse) zu stauen und man ändert nichts... Genau dann brauche ich aber auch keine Regionalbahn, weil diese so keinen Sinn macht... Also zuerst die Rahmenbedingungen ändern/verbessern und dann an eine Änderung/Ausbau herangehen.
Aber Konstrutivismus ist sicher schwerer als das inhaltsleere Aufschreien...
Das Land braucht Veränderung,ok sicher eine berchtige Forderung, nur Veränderung ist aber der Wähler... und wer lieber zu Hause bleibt, als für eine Veränderung zu stimmen, dem kann man nicht helfen, thats fact... (in manchen Städten ist der Nichtwähleranteil die grösste politische Partei). Es bräuchte halt auch gute politische Alternativen, und die scheinen, wenn man den Nichtwähleranteil betrachtet anscheindend zu fehlen... Nicht jeder scheint für radikale Lösungen zugänglich zu sein...
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Peter021 VerkehrsministerIn
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Beitrag #59357 Erstellt: 27.12.2009 16:26
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@ krisu: und wie bist Du dahingekommen? Mit dem Fahrrad? So dann rechne mal nach was schädlicher fürs Klima ist? Hunderte Kilometer mit dem Auto in den Schiurlaub zu fahren (bist Du da sicher das es gar keine Pistenpräparierung gibt (fast jede Piste hat heute schon eine Tech-Schnee Unterlage, um im Frühjahr nicht zu schnell wegzutauen ) oder wäre es nicht besser sich in die Mittenwaldbahn zu hocken, gemütlich auf Seefeld (die Lederhosenhölle laut manni) zu fahren noch gemütlicher zu Fuss zur Rosshüttenbahn zu gehen (oder den Schibus nehmen) und dann dem Pistenzauber zu fröhnen? Im Gegensatz zu hunderten km Anfahrt passt bei meinem Beispiel die Klimabilanz deutlich besser Das meinte ich mit meinem posting: Wasser predigen (gegen Tech Schnee, weil angeblich umweltfeindlich, sein) und selbst Wein trinken (mit einem grossen Auto alleine oder zu zweit hunderte km spulen, um ein angebliches Schiparadies (in dem sich aber viel Beton befindet und alte Gondeln neben den Stationen vor sich hinstehen) aufzusuchen...
Wenn Du sagst Tech- Schnee ist schlecht, dann musst Du konsequenterweise auch sagen Pistenpräparierung ist schlecht (beide dichten den Boden ab und das ist das Problem!) und dann müsstest Du ganz auf Schifahren verzichten (oder willst Du als Tourengeher vielleicht in Ruhegebieten und Schutzzonen die Fauna durch Deine Anwesenheit beeinträchtigen? Auch die Tourengeherparadiese sind ein Problem - richtig die Anzahl der Menschen ist ein Problem in manchen Gebieten... Manches ist zu viel und hier kann man versuchen mit der Masse besser umzugehen... und da sind wir auch schon wieder bei meinem obigen posting... Der Schaden ist zu minimieren, das ist was der Mensch versuchen kann... Man kann den Schaden jedenfalls nicht beseitigen, das wäre auch eine Beseitung des Schadensauslösers...
LG
@krisu: scheinst Dich in der Wintersportbranche gut auszukennen erkundige Dich mal in den Schigebieten, was dort erzeugt wird
Zuletzt bearbeitet von Peter021: 27.12.2009 16:28, insgesamt einmal bearbeitet
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manni Betreiber des Forums

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Beitrag #59368 Erstellt: 27.12.2009 19:43
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peter021 schrieb: |
Zum letzten Punkt, die anderen werde ich beizeiten mal mit Dir aufarbeiten
Also: Schigebiet hat x Kosten...
Diese zu decken (sind ja kein Zuschussbetrieb) erreicht man durch
a.) viele Leute, die einen geringeren Betrag bezahlen...
b.) weniger Leute, die einen höheren Preis bezahlen...
Nun manche gehen den Weg bewusst weniger für mehr Geld haben zu wollen, da die Grenzen der möglichen Auslastung erreicht sind (St. Anton, Sölden auch Ischgl!) andere verlangen weniger a.) weil sie weniger bieten und b.) weil sie auch weniger Kundenzustrom haben als die "Rolls Royce" Schigebiete...
Heute hat sich vieles geändert, was Umweltzugang betrifft, manche (und gar nicht wenig) Schigebiete werben schon mit Umweltgütesiegeln (in ihren Gastrobetrieben, bei Ihrer Pistenpflege)... Man versucht nicht revolutionär sondern sanft sich anzupassen.
Mit Deinen revolutionären Ansätzen hätten wir eines: Massenarbeitslosigkeit (weisst Du wie viele Leute in Tirol im Tourismus arbeiten, sogar ihre Exisitenz davon abhängt), Verarmung und den Rückfall zu Beginn des Jahrhunderts, als Tirol wirtschaftlich schwer gezeichnet war, als der erste Krieg den Tourismus zum versiegen brachte...
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Wiederum bitte ich darum, meine Postings genau zu lesen. Da ist kein "revolutionärer" Ansatz. Es geht um eine sanfte Transponierung vom Massen- zum Qualitätstourismus. "Sanft" bedeutet, wie ich auch weiter oben schon geschrieben habe, Schritt für Schritt. Schritt für Schritt sollte die Wertschöpfung von der Ausbeutung natürlicher Ressourcen - und nichts anderes ist der Massen-Skitourismus - hin zu "grüner" Industrie, zu IT-Dienstleistungen und zu anderen industriellen Wirtschaftszweigen gehen, die sich im urbanen Raum abspielen und das Öksystem weniger bzw. möglichst gar nicht schädigen.
Und, bitte, das ist ja nicht auf meinem Mist gewachsen. Es gibt sehr viele fachkundige Menschen und ganze Organisationen, die sich damit auseinandersetzen und die dieser Meinung sind.
Zitat: |
Dann kann man sich auch keine Regionalbahn, keine Kulturinitiativen und sonstiges leisten, dann muss man froh sein das Land am Leben zu halten. Schaue Dir einmal die (Steuer-) Einnahmen des Landes Tirol an und Du wirst sehen, wo die grossen Brocken herühren, die uns unser derzeitiges Leben ermöglichen. Gerade Städte sind da oft von Zuschüssen abhängig (siehe Regionalbahn), die aber die Regionen und damit auch die Steuereinnahmen des Tourismus ermöglichen.
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Städte zeichnen sich dadurch aus, dass sie wirtschaftlich unabhängig von den Regionen sind, in denen sie liegen. Das gilt auch für Innsbruck. Mehr noch: die Stadt ernährt die ganze Agglomeration mit - schon mal was von "Speckgürteln" gehört? Da ist es nur recht und billig, wenn das Land die Stadtbahn zumindest mitträgt?
Die Stadt bekommt wesentlich weniger an Zuschüssen, als sie ihrer Funktion und ihrer erwirtschafteten Wertschöpfung nach bekommen sollte! Das gilt im übrigen für alle Großstädte Österreichs gleichermaßen, Schuld daran ist das hiesige Steuer- und Verwaltungssystem, das Gemeinden, Bundesländer und den Bund kennt, aber keine Ballungsräume/Agglomerationen...
Zitat: |
An den verarmten Regionen Frankreichs siehst Du wohin der Weg ohne Beschäftigung und ohne Zukunftsvisionen führt - in den Abgrund und zur Abwanderung...
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... was uns gleich nach Frankreich führt, wo es diese Zwischenebene gibt, weswegen dort die Ballungsräume zu Recht mehr Geld bekommen und das Hinterland weniger!
Wir können es uns auf Dauer nicht leisten, im ländlichen Raum fast die gleiche Infrastruktur zu finanzieren wie in den Ballungsräumen. In "grauer Vorzeit", da hatte das Landleben seine Berechtigung, denn jene, die am Land lebten, erwirtschafteten sich selbst, was sie zum Leben brauchten. Heute verlangen die Landbewohner die selben Annehmlichkeiten wie wir Städter, arbeiten auch in der Stadt, vergessen dabei aber, dass ihr Lebensstil der solidarischen Gesellschaft mehr abverlangt, als er ihr einbringt. Jene, die ihr Geld nicht in der Stadt verdienen wollen, müssen, um auf den gleichen Standard wie wir Städter zu kommen, das einzige zu Geld machen, was es dort gibt, wo sie leben: die umgebende Natur. Das ist die Basis dessen, was du da verteidigst, Günter.
Erneut betone ich: ich will das nicht radikal abschaffen, aber ich bin davon überzeugt, dass das so nicht richtig ist. Die Welt, in der wir leben, erfordert eine Urbanisierung, und diese findet auch statt. Hinzu kommt: wir sind heute mehr denn je auf eine intakte Umwelt angewiesen - es wird noch lange dauern, diese wieder in Ordnung zu bringen, aber riesige Skigebiete, weiter wachsender Energieverbrauch durch die Spaßindustrie und Blechlawinen durch Alpentäler bringen uns sicher nicht dort hin!
Zitat: |
Die Stadt wäre jedenfalls ohne das Land kaum überlebensfähig, es ist ein ständiges Geben und Nehmen...
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Wir sind auf Agrikultur angewiesen, ja, und auf eine intakte Umwelt.
Zitat: |
Seien wir froh um unseren Wohlstand und versuchen wir Auswüchse des selben aufgrund intelligenter Massnahmen einzudämmen.
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"Unser" Wohlstand, der städtische Wohlstand, kommt aber nicht vom Land. Die Städte haben sich ihren Wohlstand immer schon selber gemacht!
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Man muss bei sich anfangen und nicht immer sagen: DIE ANDEREN... Wenn Du gegen Schigebiete bist, solltest Du nicht schifahren gehen, wenn Du gegen Fluglärm bist, solltest Du nicht in den Urlaub fliegen, wenn Du gegen Kinderarbeit bist, solltest Du nur Kleidung kaufen, wo man weiss woher diese ist und dass diese "fair-trade" ist... Wenn Du gegen politische Systeme bist, dann musst Du schauen diese auf keinste Weise zu unterstützen... nur dann wärst Du wahrscheinlich bald Eremit (wenn man anschaut wie alles aufgebaut ist ). Was bleibt und Sinn macht ist der kritische Konsument... Nicht alles verteufeln (das ist extrem) sondern mit Mass und Ziel Fehlentwicklungen entgegensteuern! Nicht schreien ich bin gegen Transit, sondern überlegen, wie man Transit vermeiden kann, nicht schreien, dass man gegen Freizeitparks (Schigebiete) in den Alpen ist, sondern überlegen, wie man umweltfreundliches Agieren und sorgvollen Umgang unterstützen kann.
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Ich hoffe (und denke), dass du in diesem Statement mit dem "Du" nicht mich persönlich ansprichst, oder? Denn ich lebe sicher zu 90% so, dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss. Es gibt natürlich viele, die das nicht tun. Dein Plädoyer hier bringt weniog, denn hier dürften das wohl alle wissen. Der Gesetzgeber muss die Dinge in die richtige Richtung lenken, weil viele sonst den bequemen und ökologisch gesehen meist egoistischen Weg nehmen.
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Es ist so dass bei uns der Markt die Entwicklung steuert, nur der Markt sind wir: Angebot und Nachfrage regeln die Entwicklung... Bei den Schigebieten ist die Nachfrage extrem gross (vor allem auf bestimmte), das Angebot scheinbar zu klein... Hier kann man nun aber bewusst eingreifen und schauen die Parks bewusst zu bündeln, um Natureingriffe so verträglich als möglich machen. Schutzzonen und Ruhegebiete akzeptieren und trotzdem versuchen ein Nebeneinander zu ermöglichen...
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"Der Markt" steuerte die Entwicklung bisher zu sehr im Alleingang, seit den "Seilbahngrundsätzen" gibt es eine Regulierung, die reicht aber IMO noch nicht aus. Das ist es eigentlich, was ich die ganze Zeit sagen möchte. Dieser Wirtschaftszweig, die alpine Freizeitindustrie, hat noch zu viel Macht über etwas, das nicht ihr, sondern uns allen gehört.
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Wer alleine in der Stadt bleibt (was Du ja auch nicht tust ) der birgt auch die Gefahr Lederhosenhöllenindiander zu werden, weil er wie so manche oben beschriebenen nur sein Metier kennt und nicht die gesamte Bandbreite. Wichtig ist der kritische Mensch, der sich auch vorher bei allen Seiten erkundigt und kundig macht, was sein Reizthema betrifft. Bin ich gegen künstliche Beschneiung sollte ich nicht nur ein "Umweltfuzzi Video" hochladen, sondern mich auch einmal damit beschäftigen was Tech-Schnee ist und wo seine Nachteile liegen (Eingriffe in die Natur). Erst wenn ich pro und contra abgehandelt habe (und da zählt Expertenmeinung mehr als einfaches Aufschreien) kann man (und soll man) Lösungsvorschläge einbringen und GEMEINSAM eine Veränderung erreichen.
Also daher mein Vorschlag und meine Bitte: erst bei sich anfangen und wenn man zeigt, dass es anders geht versuchen auch andere davon zu überzeugen.
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Ich werde in dieser Sache nichts verändern können, und ich kann mir auch nicht innerhalb weniger Minuten jeden Wissensaspekt aneignen, den es dazu zu wissen gibt. krisus Statement, das Video der Grünen und viele andere Äußerungen kundiger Menschen zeigen mir, dass ich so falsch nicht liegen kann.
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Abschliessend noch ein Reizthema aus Innsbruck:
Nicht gegen Autos wettern, sondern überlegen, warum wir so ein mIV Chaos in Innsbruck haben. Richtig, weil zu grossen Teilen der ÖV nicht oder nun mangelhaft funktioniert (schlechte Vernetzung, zu langsam, teilweise sehr kundenfeindlich, da ist man zu Fuss schneller)... Wer kann das Problem lösen: nicht die Autofahrer, nicht die ÖV Betreiber (oder nur zum Teil ) sondern die Politik, indem sie mutige und moderne Entscheidungen trifft. Will sie den mIV nicht oder nur ungenügend eindämmen, dann muss man ein System anbieten, das losgelöst von den mIV Routen ist (unterirdisch), ansonsten muss man den Schritt dazu setzen den mIV aus gewissen Kernzonen rauszuhalten, Teile des ÖV aber nicht... Nur was macht man: man wirft die Strassenbahn aus der Fussgängerzone, man mutet dem moderen System Strassenbahn zu durch gleich drei Stauzonen (Brunecker Strasse, Salurner Strasse und Museumsstrasse) zu stauen und man ändert nichts... Genau dann brauche ich aber auch keine Regionalbahn, weil diese so keinen Sinn macht... Also zuerst die Rahmenbedingungen ändern/verbessern und dann an eine Änderung/Ausbau herangehen.
Aber Konstrutivismus ist sicher schwerer als das inhaltsleere Aufschreien...
Das Land braucht Veränderung,ok sicher eine berchtige Forderung, nur Veränderung ist aber der Wähler... und wer lieber zu Hause bleibt, als für eine Veränderung zu stimmen, dem kann man nicht helfen, thats fact... (in manchen Städten ist der Nichtwähleranteil die grösste politische Partei). Es bräuchte halt auch gute politische Alternativen, und die scheinen, wenn man den Nichtwähleranteil betrachtet anscheindend zu fehlen... Nicht jeder scheint für radikale Lösungen zugänglich zu sein...
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Ähm... was hat das nun mit dem Thema zu tun? Soll ich das raussplitten oder was fangen wir damit an?
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Pistenpräparierung ist schlecht (beide dichten den Boden ab und das ist das Problem!)
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Richtig. Versiegelt den Boden, verstärkt die Effekte der Erosion, zerstört u.U. zu 100% die ursprüngliche Flora und macht künstliche Begrünung erforderlich, damit nicht im Sommer bei einem Gewitter mal alles als Schlammlawine runterkommt... dazu die Abgaswolken der dieselnden Piostenraupen... also, wenn's krisu nicht tut: ich würde schon sagen, dass Pistenpräparierung schlecht ist.
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Zuletzt bearbeitet von manni: 27.12.2009 19:44, insgesamt einmal bearbeitet
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Gesplittet: 27.12.2009 19:51 Uhr von manni Von Beitrag Zubringer(seil-)bahnen in Skigebieten aus dem Forum Sonstige Eisenbahnen |
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Beitrag #59472 Erstellt: 29.12.2009 02:13
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Hey, das letzte Wort wollte ich hier aber nicht unbedingt haben!
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krisu Temporär gesperrter User
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Beitrag #60397 Erstellt: 18.01.2010 17:37 Von söldner Tomaten und obergurgler Orangen... |
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Der Himmel im Gemüsegarten
Wer kennt das problem nicht: Im garten unserer breitengrade wächst einfach nichts genüssliches, zumindest nicht die meiste zeit im jahr. Schlauer erfindergeist und händlertum konnten dem jedoch abhilfe schaffen, denn auch im winter können wir unzählig buntes obst und gemüse kaufen. Das war freilich nicht immer so, seien wir also froh dass es jetzt so ist. Die hersteller freut dies auch, warum auch nicht. Dies ist wohl eine rundum gute sache für alle: Der verbraucher bekommt vielleicht gesundes obst und gemüse. Zb. zitrusfrüchte mit vitamin C, welche im winter besonders wohltuend auf den durch kälte strapazierten organismus wirken. Der Hersteller bekommt für seine leistung gutes geld. Der transportlogistiker ebenso. Dem hinterlegt ist eine lange sich auffächernde kette an wirtschaftskräften, teil unseres gesamten wohlstands.
Den Himmel unendlich werden lassen
Nun aber, die nach frischem obst und gemüse strebenden verbraucher sind mehr als die kleinen gemüsefarmen herzugeben vermögen. Das ernten der tomaten ist mühsam, auf die leiter steigen um an die orangen zu kommen ebenso. Und je nach geographischer lage gibt es ernte oder eben nicht. Das ist ineffizient und letzendlich überholt, denn heute können wir es besser. Und warum nicht möglichst viele oder gar alle zufriedenstellen? Zu jeder Jahreszeit fröhliche kunden? Wir haben über 300 millionen verbraucher in der EU: Erfindergeist sei dank, hier greifen moderne agratechnik, moderne transportlogistik, modernes marketing, und über all dem ein modernes management: Die geweckten und gewachsenen bedürfnisse können wir dank den genannten fähigkeiten bestmöglichst und noch dazu für alle erreichbar befriedigen!
Jedoch haben wir ein problem vielleicht zu lange übersehen. Heute ist es bekannt, aber abhilfe konkret haben wir noch nicht wirklich entwickeln können: Unser Paradoxon!
Das Paradoxon
Wir haben die besten, intelligentesten und zeitgleich kosteneffizientesten methoden entwickelt, um obst und gemüse das ganze jahr an jeden esstisch europas zu zaubern, von helsinki bis athen. Und dennoch, jeder weiss es anfürsich: Mit dem eigentlichem wesen von obst und gemüse, nämlich dem guten genuss, der freude frisches zu essen, der richtig wohlige geschmack einer frischen orange, oder einer genüsslichen tomate haben all unsere intelligenten produkte nur mehr wenig gemein. Vom zweifelhaften nährwert und der chemischen belastung mal abgesehen.
Wie bereits angemerkt, ist dies ja keine neue erkenntnis. Man isst das zeugs und fertig. Es schmeckt ja auch nicht wirklich schlecht, schaut sogar sehr hübsch aus, zB. die paprika im dreierpack in ampelfarben. Und kommt fürs gemüt allemal besser an als immer täglich kraut und rüben.
Der Connaisseur
Das sytem ist nicht perfekt, und hat diesen anspruch auch garnicht inne. Freie marktwirtschaft eben. Jeder weiss dass werbung werbung ist. Zudem: Wir wollen uns an dem was wir haben erfreuen und nicht nörgeln. Bewusst positive lebenseinstellung sei dies genannt. Aus unschälbar trockenen Navarraorangen presse ich eben einen fruchtsaft, er bekommt immer wesentlich besser als coca cola und sprite (letztere wären noch 'ne andere story...). Hollandtomaten im sandwich sind ja sichtbar gute tomaten, und dank noch moderneren methoden haben sie eine fleischige haptik was bis vor kurzem noch nicht so gelang.
Und dennoch, oder genau deshalb gibt es den "Connaisseur", was im französischen in etwa ein schmeichelwort für "den kenner der eigentlichen sache" ist. Als undurchschaubares wesen kann der Connaisseur verzichten auf überfluss, er kann sich manchmal richtrig ärgern, aber anfürsich sucht und findet er das schöne feine und auch sublime. Daran erfreut er sich. Noch dazu eine exklusivität im kleinen kreise von gleichgesinnten.
Im supermarkt weiss er, daß orangen aus sevilla gegenüber jenen saisonal enger begrenzten aus sizilien völlig wertlos sind. Er weiss dass grosse tomaten nicht besser sind, passt auf dass nicht "NZ" auf den fröhlichen kiwis prangert. Er legt den glänzend lachenden apfel mit dem kleinen südtirol-sticker gleich wieder in die raschelnde kule zu seinen kumpanen zurück.
Wirtschaft und Connaisseurs
Eigentlich würde die Wirtschaft auch den Connaisseur als marktchance sehen wollen. Wo ein bedürfnis, da eine möglichkeit dieses zu befriedigen. Wir haben ja unsere modernen methoden, und die marktforschung ist alles andere als dumm. Ja, aber hier entsteht eben das zentrale leidvolle problem: Sobald das Connaisseur-bedürfnis mit unseren modernen methoden erfasst, analysiert und in folge bewusst beliefert werden kann, ist er schon wieder weg, der Connaisseur. Eigentlich mögen ihn die wrtschaftstreibenden daher nicht wirklich, den Connaisseur de l'art de vie et des bonnes choses. Er ist einfach nicht greifbar. Sobald man ihm grossartiges anbietet, taucht der Connaisseur unter, ist somit ein ausgefallener defekter Kunde. Der Coinnaisseur läuft dort hin, wo er nicht umworben wird denn letzteres mag er am allerwenigstens, da guckt er ganz genau hin.
Weshalb sich am Paradoxon nichts ändern wird
Die Connaisseurs sollen machen was sie wollen, sie stören ja niemanden. Es bleiben noch genügend gutmütig positiv denkende kunden übrig. Ja, man kann es sogar extremer ausdrücken: Durch unsere intelligenten methoden -in diesem artikel seien dies methoden für obst und gemüse- konnten wir innert 3 jahrzehnten viele neue verbraucher gewinnen, ganz europa um genau zu sein, und dies nahezu saisonunabhängig. Das ist unwiderlegbar eine grossartige leistung. Da fallen die entschwundenen Connaisseurs überhaupt nicht ins gewicht: 1000 frohe Kunden gewonnen, 10 Connaisseurs verloren. Na und? Das Paradoxon ist somit keines. Oder es ist irrelevant für frohe Verbruacher- die die Produkte als als etwas angenehmes erfahren, und für Hersteller und Vertriebskette sowieso.
Nimmt man dem Connaisseur sein Ein und Alles, so wird er zum Rebell
Solange der Connaisseur das was er nicht will still wieder zurücklegen kann, gibt es eigentlich an der täglichen normalität nichts einzuwenden, er ist sowieso in der minderzahl. Denn nach wie vor kann der allgemeinst positiv denkende verbraucher seine freude geniessen. Warum auch nachdenken, sorgen gibt es genug und daher woanders. Klar weiss der freudige verbraucher dass nicht alles perfekt ist, aber insgesamt geht es uns ja allen gut mit unseren Produkten.
Problematisch ist damit der zum Rebell mutierende Connaisseur: Er will nicht wahrhaben, dass er heute kaum güter vorfinden darf, an denen er sich entsprechend seinen durchaus gut überlegten vostellungen erfreuen kann. Die macht des faktischen unserer zeit läßt eben keinen geschützten raum für ebendiese produkte. Der rebell kann dies nicht so hinnehmen. Er weiss zwar warum die dinge so sind wie sie sind, worauf unser wohlstand basiert, welche intelligenz diesen erst ermöglicht hat, und dass es nun mal auch nachteile geben muss. Vermeintlich kennt diese eh' ein jeder. Warum daher noch gross diese thematisieren und der werbung das leben schwer machen?
Der Rebell: Er sagt ganz jetzt klar: Nein, dieses obst will das nicht, was will die viele werbung von mir? weg! Das schmeckt nach nichts. Das ist Wertlos. Das hat keinen Inhalt.
Der rebell würde auch dieses Urteil für sich behalten können, wenn nicht der zeitgeist ihm nahezu sämtliche alternativen weggenommen hätte (siehe oben)! Das stört ihn: Fand man bis vor kurzem vorwiegend regionales joghurt in den regalen der supermärkte vor, so gibt es jetzt eben nur mehr jenes normprodukt von Müller Milch, direkt aus dem TV-Spot. Trotz hochtechnologischem food-design ist es sogar billiger als das vormals regional angebotene. Dank dem preisvorteil und einer bestens ausgetüftelten nachhaltigen allgemeinen präsenzkampagne konnte das Müller Joghurt das ursprüngliche regionale milchprodukt KO schlagen. Beim obstvertrieb läuft es ähnlich, was soll der chaotische sizilianische orangenexporteur einem perfekt organisierten multi aus spanien schon gegenüberstellen? Der platz im regal ist heiss umkämpft, es gilt -und da sind wir uns alle einer meinung (warum eigentlich?)- das gesetz des marktes.
Weshalb sich der Rebell nicht entfernen lässt
Anfürsich vermiesen Rebellen vielen vieles. So scheint es, auch wenn dem nicht so ist. Dem werbestrategen bereiten sie unnötige arbeit, er muss seine kampage noch tiefer durchdenken. Den restlichen verbrauchern nehmen sie womöglich ein bisschen freude an der jagt nach der größten tomate oder der buntesten paprika. Streit ist vorprogrammiert. Manch einem industriehersteller von hochleistungstraktoren und -nährlösungen bringen sie auf die palme, schliesslich wollen auch diese nur unser bestes, das liebe geld. Das ist legitim. Nur jedoch solange es noch genügend alternativen zur holländischen tomate und zur spanischen orange gibt könnte man das auch gutheissen- dem ist leider nicht mehr so, vgl. oben!
Da eine wahrlich (und nicht nur vermeintlich!) freie wahl kaum mehr anzutreffen ist- es sei denn ich fahre selbst nach Sizilien-, so ist es geradezu eine verpflichtung, NEIN zu sagen. Auch wenn dies andere stören mag in ihrer illusion des positiven angeleiteten denkens.
NEIN nicht nur zum angebotenen leeren industrieprodukt- ich nenne es bewusst so- sondern auch NEIN zu manipulativen kommunikationsformen, NEIN zum naiven konsumieren und insbesondere JA zum selbstbewussten, kreativen und explorativen denken und in konsequenz auch handeln und geduldig erklären. Und natürlich auch JA zum wahrlich freudigem geniessen, auch wenn es vielleicht jetzt keine orangen oder tomaten mehr sind, mangels angebot für den Connaisseur...
Zuletzt bearbeitet von krisu: 18.01.2010 17:39, insgesamt 2 mal bearbeitet
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