Aussteigen ohne Haltestelle

[manni]

Die IVB bemühen sich schon länger darum, ursprünglich für die Nightliner, es wirft aber rechtliche Probleme auf, nun soll der Stadtsenat im Auftrag des Gemeinderats prüfen, ob die Stadt das ermöglichen kann: Aussteigen aus Bussen auf Fahrgastwunsch außerhalb von Haltestellenbereichen in der Zeit von 19 bis 6 Uhr morgens.

Finde die Idee grundsätzlich gut - sofern sie keine negative Auswirkungen auf die Umlaufzeiten hat und die FahrerInnen noch mehr unter Stress setzt. Ich gehe nun mal davon aus, dass man wohl erst mal auf einer Linie einen Probebetrieb einführen wird, sofern das durchgeht.

Wie die Fahrgäste den Haltewunsch bekannt geben, weiss ich auch noch nicht - ob es dafür eine eigene Taste geben wird oder so. Denn sonst drückt jemand aus Gewohnheit frühzeitig und muss dann quasi sofort raus. Mal abwarten.

 

[Tramfan]

Ich sehs positiv und negativ...
Was gut ist wenn man in der Nacht gleich vorn Haus steht und zu Mitternacht nicht die Lust hat da alleine herumzugeistern bis man vor der Hüttn steht.
Was eher schlecht ist, dass ein voll beladener Bus alle 2 Meter stehen kann und hintern Bus gleich ein zweiter "anhängen" kann.

 

[manni]

Im Abend- und Nachtverkehr dürften die Zusatzstopps nicht so ins Gewicht fallen, mit Ausnahme vielleicht vom NL2 in Wochenendnächten. Aber auch das dürfte handelbar sein, denn die Nightliner haben, soweit ich weiss, relativ großzügig berechnete Umlaufzeiten, sie warten meistens einige Minuten am Hauptbahnhof und haben zusätzlich noch die Stehzeit an einer Endstation.

 

[Tramfan]

manni schrieb:

Im Abend- und Nachtverkehr dürften die Zusatzstopps nicht so ins Gewicht fallen, mit Ausnahme vielleicht vom NL2 in Wochenendnächten.

Na super! Das sind mal genau die was ich am meisten im Nightlinerverkehr benutze.

Gestern hab aus den Fenster gesehen wie eine Solo-Citrone am NL2 unterwegs war was ja nie vorkommt. Leider war da keine Nummer sichtbar.

 

[ManuelausDE]

Zitat:

Was gut ist wenn man in der Nacht gleich vorn Haus steht und zu Mitternacht nicht die Lust hat da alleine herumzugeistern bis man vor der Hüttn steht.

Es geht nur ums AUSsteigen, nicht ums Einsteigen!

Bin auch absoluter Verfechter dieser Idee. Allerdings muss eine Klausel eingefügt werden, dass kein Anspruch darauf besteht. Sonst kommen die Menschen noch auf die Idee, auf einer Linksabbiegerspur o.Ä. aussteigen zu wollen. Das kann natürlich nicht gehen.

Grüße,
Manuel

 

[manni]

Ich glaube, Tramfan hatte sich schon auch aufs Aussteigen bezogen.

@Manuel: klar, das muss so geregelt werden. Ein Bus kann ja nicht einfach überall jederzeit anhalten. Damit wird dann auch sichergestellt, dass dieser Zusatzservice keine Verspätungen bewirkt - wenn sich das Zwischendrin-Anhalten nicht mehr ausgeht ohne ins Minus zu rutschen, dann wird einfach erst bei der nächsten Haltestelle gehalten.

 

[HolgerW]

Liebe Forum-Mitglieder,

vor über 10 Jahren wurde bei uns in Kassel (BRD) das Aussteigen zwischen den Haltestellen nach 20.00 Uhr erlaubt, allerdings unter sehr strengen Auflagen seitens des Regierungspräsidenten:

Im Straßenbahnbereich überhaupt nicht möglich,

im Busbereich habe ich als Busfahrer die StVO zu beachten, d.h. Ausstieg nicht möglich:

im absoluten Halteverbot, an Kreuzungen, in Kurven, an unübersichtlichen und dunklen Ecken,

dort wo es möglich ist, muß es die jeweilige Verkehrslage zulassen, d.h. ich darf nachfolgenden PKW-Verkehr nicht behindern, an der Ausstiegsstelle müssen die Fahrgäste das Fahrzeug gefahrlos verlassen können und ich habe den Fahrplan einigermaßen zu beachten. Es liegt also auch in meinem Ermessen, ob ein Aussstieg zwischen den Haltestellen möglich ist. Ferner dürfen die Fahrgäste nur durch die vordere Tür aussteigen, ausgenommen Kinderwagen und Rollstuhlfahrer.

Meine Erfahrung ist folgende: in der ersten Zeit wird es sehr intensiv genutzt (weil neu), irgendwann verläuft es sich im Sande. Mein letzter Ausstieg liegt über ein Jahr zurück.

 

[manni]

Willkommen im Forum, Holger! Hast es endlich geschafft!
Zur allgemeinen Information: Holger ist derjenige, dem wir die grandiosen Farbdias und zahlreiche andere historische Fotos, z.B. auch die historischen Bilder im "Fotomuseum" auf der Bus-Website, zu verdanken haben, wofür ich mich an dieser Stelle nochmal ganz herzlich bedanken möchte!

Die Idee ist also nicht neu - ich hatte zuvor nur gewusst, dass das teilweise in anderen Ländern so praktiziert wird, da gibt es aber dann generell überhaupt keine Haltestellen sondern man winkt den Bus einfach heran, oder, das gibt es AFAIK besonders häufig in den USA, dass Busse einfach an jedem Block am Straßeneck halten, ebenfalls ohne gekennzeichnete Haltestellen.

Die Einschränkungen, die du nennst, fallen in reinen Wohngebieten wohl meistens weg (Nebenstraßen, 30er-Zonen,...), und genau um die dürfte es den Initiatoren der Idee gehen.
Ich fürchte nur etwas um die Umläufe, denn sollte das rege in Anspruch genommen werden, dann wird z.B. der NL1 zwei Busse brauchen, oder eine verkürzte Strecke. Der ist jetzt schon immer recht knapp dran. Wie's bein den anderen Nachtlinien aussieht, weiss ich nun nicht.