Flexi auf kurvigen Strecken

[49er]

Na, das Fahrgefühl der 2achser habe ich jeden Tag in den Flexis auf der STB. Haben ja auch das Fahrverhalten der 2achser.

 

[sLAnZk]

Ja, das habe ich anzudeuten versucht...

 

[manni]

Die Fahrzeuge sind schon in Ordnung - die Strecke ist schlecht, mit ihren tausend Kurven. Wir schweifen aber ab.

 

[49er]

Da muss ich dir leider Widersprechen! Die Flexi haben in dieser Ausführung nie den Komfort eines Voll-Drehgestellfahrzeuges. Die Strecke ist sicher auch ein Problem, aber im Fahrverhalten waren die alten Hagener, die sich richtig in die Strecke legen konnten, um Welten besser.

 

[manni]

Ich weiß, wir haben das Thema ja schon gründlich durchgekaut - ich wollte aber mal einen neuen und anderen Standpunkt einbringen.

Der Fahrkomfort der Flexis ist auf "normalen" Strecken hervorragend - was gibt es Angenehmeres, als in einem Flexi auf gerader Strecke etwa von Amras nach Pradl zu fahren? Da übertrifft deren Fahrkomfort deutlich den der DÜWAGs. Sie gleiten geräuschlos dahin und verhalten sich viel angenehmer beim Beschleunigen und Abbremsen. Sie werden sich sicherlich auch ganz hervorragend auf den Strecken westlich der Unibrücke machen.
Auch das Fahrverhalten in engeren Bögen ist nicht schlecht - sofern die Geschwindigkeit sehr niedrig ist. An sich ist das ja auch normal, denn enge Bögen gibt im Normalfall in erster Linie in Innenstädten und Ortszentren, die in der Regel Fußgängerzonen sind und ohnehin nur langsam durchfahren werden können.
Nun ist die STB aber eine wahre Kurvenorgie. Anpassungen der Strecke an die heutigen Anforderungen wurden in den letzten 100 Jahren fast zur Gänze unterlassen. Die Trassierung ist stellenweise der pure Wahnsinn, da werden teils S-Kurven gefahren, die nur wegen vorhandener Grundstücksgrenzen existieren, nicht weil das Gelände er erforderlich gemacht hätte. Dabei handelt es sich aber nicht um das, was wir gemeinhin unter "Grundstück" verstehen, also Gärten von Wohnhäusern, in denen jeder Quadratmeter wertvoll ist, sondern einfach nur um Wiesen und Felder.

Jetzt werden die Schienen ausgewechselt, und statt dass man im Zuge dessen auch gleich die Strecke zumindest im Abschnitt bis Mutters begradigt hätte, zementiert man die alte Gleislage erneut auf Jahrzehnte fest. Für 20, vielleicht 30 Millionen Euro, einem Betrag, der ohne mit den Wimpern zu zucken Jahr für Jahr allein von seiten der Stadt in irgendwelche Straßenprojekte gesteckt wird, hätte man sicher alle unnötigen Bögen ausbügeln und die Fahrzeit deutlich verkürzen können.
Deshalb, denke ich, kann man durchaus auch sagen: richtige Fahrzeuge, falsche Trassierung.