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sLAnZk BeherrscherIn allen Verkehrslebens
Alter: 67
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Beitrag #15009 Erstellt: 12.03.2006 14:51
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Frederic Morton, autor in new york, schreibt im spectrum der presse des letzten wochenendes (4./5. März) einen seiner unvergleichlichen texte, dieses mal über einen besuch in wien anläßlich von dreharbeiten zu einem film, zu dem eines seiner werke die grundlage bildet.
so schildert er seine fahrt ans ende der linie 71 - vorbei am zentralfriedhof, bis eben zur am ende jener linie liegenden straßenbahnremise, in der er eine form entdeckt (er hat, so schreibt er, seine brille des morgens im hotel verloren), ich zitiere: Wenn ich die Augen zusammenkneife, kann ich eine seltsame Form im Inneren der Remise erkennen, die sich völlig von den anderen Fahrzeugen unterscheidet. Die Form ist nicht ein Bus von 1936, wie der, den Papa und ich meist benutzten, um zum Kaffeehaus zu fahren: Das Wiener Straßenbahnmuseum hatte keinen. Was es jedoch hatte, was jetzt groß im Halblicht der Remise steht, ist eine Straßenbahn desselben Jahrgangs: ein gedrungenes hölzernes Ding mit offenen Plattformen, viel breiter als die heutigen, die schlanker, glatter, stromlinienförmiger sind. Doch diese wirken weniger echt(sic!); sie hängen nur so auf den Schienen herum, dunkel, träge, seelenlos. Die Straßenbahn von 1936 andererseits atmet, ihr Atem hebt und senkt sich beinahe in einem Zusammenspiel von Formen und Leuchten.
die korrekteste, genaueste und am angenehmsten (und auch am richtigsten) formulierte kurzbiographie (langbiographien hat das netz auf den ersten blick keine zu bieten) von Frederic Morton findet sich übrigens im letzten absatz einer meldung aus dem jahre 2002 im web-auftritt der stadt wien
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Obusfahrerin Gast
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Beitrag #15024 Erstellt: 12.03.2006 15:40
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manni Betreiber des Forums
Alter: 45
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Stadt / Stadtteil: I-Arzl
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Beitrag #15306 Erstellt: 18.03.2006 01:19
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Von Ray Bradbury, dem großen Magier der Worte, stammt folgender Text, den ich schon seit längerem in meinen Bücherregalen gesucht (ich vermutete ihn in einer von Bradburys Kurzgeschichtensammlungen, fand ihn dort aber nirgends) und kürzlich endlich wiedergefunden habe, und den ich euch keinesfalls vorenthalten möchte, da ich ihn für die ultimative nostalgische Liebeserklärung an die Straßenbahn halte. Es ist dies ein Scan der Seiten 113 bis 118 aus der 1983 im Diogenes-Verlag erschienenen deutschen Erstausgabe von "Löwenzahnwein", im Original "Dandelion Wine", ein Buch, das sich im übrigen, wie alles von Bradbury, auch komplett zu lesen lohnt.
Exzerpt aus "Löwenzahnwein" (PDF, 839K)
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Martin Weltverkehrs-ImperatorIn
Alter: 115
Dabei seit: 18.09.2004
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Beitrag #15375 Erstellt: 20.03.2006 09:56
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Schön traurig die Bradbury-Geschichte - das Trolley-Picknick wäre was für die Igler.
technisch interessant fand ich den Notstromgenerator -war mir nicht bekannt, dass so etwas in US-Straßenbahnen verwendet wurde...
Ad. Bradbury: in den Mars-Chroniken ist auch einmal so eine ähnliche Stelle - ich glaub die US-Amerikaner des 20´jhdts knüpfen den Untergang Amerikas gewissermaßen an das Ende der Wilson-Doktrin (also 1917 - der Eintritt in den 1. WK) - von da an gings bergab - das Straßenbahnsterben begann ja ungefähr um diese Zeit und damit das Ende der verträumten straßenbahnerschlossen Vorstädte, die den eigentlichen amerkanischen Traum beinhalten....vielleicht gibts noch ein paar Reste von damals - z.B. in Cleveland.
Den Shellack mit Weihrauchgeruch zu interpretieren - wirklich sakral...
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sLAnZk BeherrscherIn allen Verkehrslebens
Alter: 67
Dabei seit: 01.04.2004
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Beitrag #15614 Erstellt: 25.03.2006 00:30
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der sLAnZk will hier aus einem artikel zitieren, dessen link unter off topic/mr. winston zu finden ist.
By the mid-1950s the trolley cars were pretty much gone. The companies that owned the rail routes were swapping trains for buses, figuring they could make more money.
The way Mr. Winston sees it, the trolleys stopped running at just the wrong moment. Just when the civil rights movement was blossoming, with a new openness afoot, Los Angeles lost its trains and became a city of distant, disconnected neighborhoods.
ich will glauben, daß es hier nicht nur um das städtebauliche geht, das die straßenbahn ja sehr stark beeinflußt, sondern vor allem um das tägliche zusammenleben, leute treffen sich in der frühe auf dem wege in die arbeit in der tram, müssen miteinander auskommen und schaffen das auch gemeinsam, fallweise vielleicht mit der hilfe des schaffners und des fahrers, die als gastgeber für ordnung sorgen.
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