Abnahmefahrten Neubaustrecke Innrain

[Innsbrucker]

Komplett vorhanden war die Fahrleitung schon gestern abend. Da wurden nur noch die letzten Justierstangen (oder wie auch immer die offiziell heißen, ich bin weder Elektroingenieur noch Fahrleitungstechniker) montiert und im wesentlichen justiert. Und auch das schien weitgehend fertig zu sein.

Immerhin war ja auch schon ein IVB-Fahrzeug auf Schienen und mit Stromabnehmer unterwegs (sorry, kein Stativfoto):

 

[Ingenieur]

Die "Justierstangen" heißen ganz einfach Seitenhalter. Sie stellen den notwendigen Zick-Zack des Fahrdrahtes sicher bzw. erzeugen das Polygon in Kurven.

Das Befahren mit dem oben abgebildeten Zweiwege-Turmwagen dient zur Kontrolle der Höhen- und Seitenlage der Fahrleitung, damit der Bügel nicht gleich bei der ersten Fahrt einfädelt ...

 

[thmmax]

Kurze Zwischenfrage: wenn sich keine Ampelphase ändert: wie funktioniert die Ausfahrt aus dem Terminal Richtung Westen/Unikreuzung? MIV und Öffis haben da gleichzeitig Grün - beim Bus ja kein Problem, aber das Gleis schwenkt ja auf die rechte Spur?

 

[Fibk]

lt. StVO hat die Straßenbahn beim Fahrstreifenwechsel Vorrang, in der Praxis wird das dasselbe Desaster wie in der Höttinger Au ...

 

[anxi]

Man könnte dem Ganzen mit einem Vorrang-geben Schild (ev. samt Zusatztafel) entgegenkommen. Diese Ampel hat aus Sicht der Verkehrsführung so wie so keinen Sinn. Fußgänger wären ganz einfach mit einem Schutzweg zu bevorrangen, die Linksabbieger aus der Bürgerstraße müss(t)en auf der linken Spur einbiegen und die ausfahrende Bahn aus dem Terminal wäre durch den Hinweis auf Vorrang vor etwaigen Kollisionen geschützt.

Ein Kommentar am Rande: Man möge etwas umsichtig mit den Verkehrsteilnehmern ins Gericht gehen. Schließlich gab es in West-Österreich solche Kreuzungen einfach noch nicht; und wir wissen ja alle, dass man sein Verkehrsverhalten aus der Erfahrung und nicht zwingend nach StVO beeinflusst. Aus diesem Grund bin ich auch der tiefen Überzeugung, dass, ohne die Fußgänger auf den Vorrang der Bim beim Zebrastreifen hinzuweisen, dieses Wissen schlichtweg fehlt. Niemand (Ausnahmen mögen diese Regel bestätigen) nimmt mutwillig Vorrang Anderer weg; Aus meiner persönlichen Sicht und der Bestätigung dieser durch Bekannte kann ich darauf hinweisen, dass der Sonderstatus der Straßenbahn schlichtweg ohne böse Absicht vergessen ist/wurde.

 

[manni]

Leute, das hier ist der Thread zur Abnahmefahrt am Innrain!

 

[Ingenieur]

thmmax schrieb:

beim Bus ja kein Problem, aber das Gleis schwenkt ja auf die rechte Spur?

Leider ist das auch beim Bus ein Problem, denn auch dieser muß zum Erreichen der Haltestelle an der Unikreuzung in die rechte Fahrspur wechseln. Und das ist bei dichtem mIV nicht ganz einfach. Gleichzeitig möchten manche Autofahrer hinter der Kirche umdrehen und daher ebenfalls die Fahrspur nach links wechseln. Das führt zu Konflikten und Verzögerungen.

anxi schrieb:

Man könnte dem Ganzen mit einem Vorrang-geben Schild (ev. samt Zusatztafel) entgegenkommen

Ich würde ein Stop-Schild bevorzugen. "Vorrang geben" verleitet zum Durchfahren, und Bus und Straßenbahn aus dem Terminal kommen aus dem toten Winkel. Mit dem Stop-Schild hat das ganze während der Bauphase ja recht gut funktioniert.

Das Problem bei dieser Lösung ist der Fußgängerübergang am westlichen Ende der Kreuzung: Dort hat der Fußgänger grün, der geradeaus fahrende Autofahrer wüßte dank dann fehlender Ampel aber nichts davon. Hier wäre bei dieser Lösung eine Zusatzampel erforderlich.

Die Zebrastreifen bei der westlichen Öffi-Ausfahrt aus dem Terminal mußten jedenfalls weiter mit einer Ampel versehen bleiben, sonst kommen die Busse und die Bahnen dort nur noch sehr schwer weiter.

Edit: Sorry für OT, gegebenenfalls bitte verschieben!

 

[Innsbrucker]

Ingenieur schrieb:

Die "Justierstangen" heißen ganz einfach Seitenhalter. Sie stellen den notwendigen Zick-Zack des Fahrdrahtes sicher bzw. erzeugen das Polygon in Kurven. Das Befahren mit dem oben abgebildeten Zweiwege-Turmwagen dient zur Kontrolle der Höhen- und Seitenlage der Fahrleitung, damit der Bügel nicht gleich bei der ersten Fahrt einfädelt ...

Danke für die Erklärung. Und genau dieses Kontrollieren und Nachjustieren haben sie gestern abend gemacht.

manni schrieb:

Leute, das hier ist der Thread zur Abnahmefahrt am Innrain!

Irgendwie war ich jetzt ganz fest davon ausgegangen, heute die Mitteilung vorzufinden, dass die Abnahmefahrt in der Nacht stattgefunden hat. Eigentlich ist doch jetzt alles fertig. Nun ja, warten wir weiter.

 

[manni]

Ich denke, es wird nächste Woche so weit sein. Ich werde es auf jeden Fall vorher hier melden, ich weiß nur nicht wie rechteitig ich es erfahre.

 

[Bazora61]

Ich möchte hier noch zwei Sachen einwerfen.

1. Der Fahrdraht der Nordseite fädelt in der Blasius-Hueber-Str. berührungslos aus. Somit dürfte die nördliche Seite nach wie vor ab dem Trenner etwa auf höhe des Finazamtes noch stromlos sein. Womit ich auch wiederlegen will, dass es auf dem Neubauabschnitt keinen Trenner gibt. Es gibt hald je richtung nur einen. Beide Trenner sind aber noch nicht durch das blaue T gekennzeichnet. Weitere, sonst bei Trennern übliche Ausstattung (Stromzuleitung) fehlen ebenfalls noch.

2. Es wurde die Ampelschaltung bei der Ausfahrt des Terminals adaptiert. Somit ist nun (endlich) ein konfliktfreies Ausfahren möglich. Mit der fehlenden Weichenschaltung könnte das immer noch nicht eingeschaltene Weichenensignal am Terminal gemeint sein.

PS. Gestern musste aufgrund einer Demo die Maria-Theresien-Str. gesperrt werden. Die Linie 3 fuhr dann wiefolgt: Klinik - Anichstraße - Wende in der Anichstraße - Bürgerstraße - Terminal - Museumsstraße - Sillpark. Leider hat auch die wende durch zu weit auffahrende Busse nicht wirklich gut funktioniert.
Durch dieses Szenario wollte ich aufzeigen, dass es auf jeden Fall einen Bedarf für eine rasche Inbetriebnahme der Neubaustrecke Innrain für Umleitungen der Linie 3 gibt

 

[Tramtiger]

Seit nunmehr mindestens 14 Tagen wird an der Fahrleitung nicht mehr gearbeitet. Die Verbindung in der Blasius-Hueber-Str. Richtung Westen ist nach wie vor nicht hergestellt. Gibt's da gröbere Probleme?

 

[manni]

Ja.

 

[Taliesin]

In Innsbruck ticken die Uhren eben anders. Ich fahr dann mal mit meinen Enkeln Tram.

 

[sLAnZk]

Also wenn man Lückenschluß und Fahrleitungs-Ausrichtung bis zu dem Zeitpunkt verschiebt, an dem hier tatsächlich eine Linie verkehren wird, kann ich das schon verstehen.
Lieber wäre mir natürlich, die Strecke zu vollenden und ordentlich einzurichten, damit man sie zum Umleiten verwenden kann, aber dafür fehlt der politische Wille. Es ist leider schade.

 

[manni]

Es gibt Probleme mit der ausführenden Firma. So etwas kann auf jeder Baustelle jederzeit passieren. Da kann selbst die Politik nichts machen und es bedeutet auch nicht, dass dort jetzt jahrzehntelang keine Bahnen fahren werden.
Dass die 3er im Störfall vielleicht noch mal eine Stumpfwende in der Anichstraße machen muss, ist jetzt wirklich nicht die große Katastrophe.

 

[anxi]

manni schrieb:

Dass die 3er im Störfall vielleicht noch mal eine Stumpfwende in der Anichstraße machen muss, ist jetzt wirklich nicht die große Katastrophe.

Laut den Erfahrungsberichten scheint es sich doch um eine Katastrophe zu handeln.
Eine Katastrophe insbesondere , da...
... nicht einmal in der Verkehrsberuhigten Zone, wo eigentlich nur IVB und Taxi fahren, eine solch unspektakuläre Wende nicht problemlos funktioniert. Ich denke hier an Postings, welche eine Führung der Linien gegen die Fahrtrichtung in der Andreas-Hofer-Straße diskutierten. Nach der Erfahrung dieser Manöver halte ich es für einfacher zwei Ausweichen (zB an Kreuzungen mit kurzzeitiger Totalsperre durch Polizei oder permanent Rot aus allen Richtungen) einzubauen.
... eine renommierte Leitungsbaufirma diese zwei Drähte nicht in angemessener Zeit aufziehen kann. Das beschämt zwar in erster Linie nur eine Firma mit drei Buchstaben; liefert aber kein gutes öffentlichkeitswirksames Bild auf den Ausbau der Bahn(en) in Innsbruck.
... die Projektleitung augenscheinlich nicht darauf drängt eine Lösung zeitnahe herbeizuführen. Vertragsbruch hin oder her - eine Lösung zur Betriebsaufnahme muss hier raschest möglich gefunden werden.

Nach all dieser Kritik eine Frage: Gibt es denn schon einen Termin für die Fertigstellung?

 

[manni]

Das Wenden in der Anichstraße funktioniert problemlos. Wird ja bei Innenstadtsperrenm öfter praktiziert.

Die Öffentlichkeit kriegt überhaupt nicht mit, dass die Fahrleitung am Innrain noch nicht fertig ist. In den Augen der Öffentlichkeit ist am Innrain alles fertig, weil es ja keine Baustellen mehr gibt.

Wenn es einen Termin und damit eine Abnahmefahrt gibt, poste ich ihn hier, das ist ja der Zweck des Threads.

 

[Taliesin]

Es bleibt ja zu hoffen, daß diese Probleme nicht allzu grundlegender Natur sind. Der leidgeprüfte Innsbrucker erinnert sich nämlich noch an mehr als zwei Jahre Busbahnhof im schicken Gerüst.

Hoffe in jedem Falle, daß da die Probleme bald beseitigbar sind, damit das als Ausweichstrecke benützt werden kann. Ich war letztens ein weiteres Mal Zeuge einer Wende in der Anichstraße, das kann nicht die Regel werden, aber bis zur Abnahme muß das...

Ps: Mich würde irgendwo interessieren, wer in diesem Thema ohne Rücksicht auf Verluste jedem einzelnen Beitrag der letzten Tage rote Weichen gibt? Muß ja echt nicht sein...

 

[Tramtiger]

Finde diese Negativwertung der Postings von Manni auch überflüssig. Er kann ja nichts dafür. Was mir aber doch aufgefallen ist.

Ein derart unprofessionelles Arbeiten, wie ich es im Zusammenhang mit der Fahrleitungsmontage selbst gesehen habe ist doch verwunderlich.

Da steht der eine Arbeiter am Boden und der andere auf der Plattform. Schreit der von unten zu dem nach oben, dass er die Löcher grad' bohren soll. Der Obere schreit zurück, dass er grad' bohrt. Der untere meint na, des is schief. der Oberer......

 

[anxi]

War kürzlich wieder am Innrain. Der Steiger von GLS steht immer noch in der Kurzparkzone vorm ehem. Gasthaus Gruber (Wie viele Strafzettel der wohl schon hat\haben müsste)
Nach Fertigstellung bzw. Abnahmefahrten sieht es noch nicht aus...