Connex will in Österreich Fuß fassen - Kaufabsichten auch in

[manni]

Aus der "Grazer Woche":

Franzosen wollen GVB kaufen
Mega-Konzern Connex streckt die Fühler nach Grazer Verkehrsbetrieben aus. Bei den Stadtwerken läuten alle Alarmglocken.
Rund 15.000 Fahrzeuge hat der private Transportunternehmer Connex in Euorpa (Frankreich, England, Deutschland ...) im öffentlichen Verkehr im Einsatz. Weitere 13.500 kurven durch den Rest der Welt, bis Australien reichen die Geschäftsverbindungen.
Doch das scheint den geschäftstüchtigen Franzosen nicht zu reichen: In der Wirtschaftskammer Österreich liegt eine konkrete Anfrage auf – Connex überlegt eine Übernahme der Grazer Verkehrsbetriebe (GVB). Ein Umstand, den Nationalrat und VP-Verkehrssprecher Werner Miedl bestätigen muss: „Das Interesse ist groß, Connex hat es auf städtische Verkehrsunternehmen mit einer Struktur wie die GVB abgesehen.“ Darüber hinaus gäbe es auch Kaufabsichten in Linz, Innsbruck und Salzburg.
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Connex heisst jetzt übrigens nicht mehr Connex, sondern Veolia.
Ich weiss nicht wirklich, was ich davon halten soll, dass Veolia (im folgenden weiterhin Connex genannt) sich dem Artikel zufolge auch in Innsbruck einkaufen will. Grundsätzlich ist Wettbewerb ja eine positive Sache, und die IVB haben sich in den letzten Jahren bereits recht gut darauf vorbereitet - gäbe es die Innbus nicht, wären die IVB gegen Connex wohl kaum konkurrenzfähig. Würde Connex Linienkonzessionen erwerben, hätten die "alten IVB" keine Chance - sie könnten ihre Leistungen den Bestellern Stadt und Land wahrscheinlich nur um einiges teurer anbieten.
Was ich mich nun frage ist, wie Connex in Innsbruck (und anderen Städten in AT) Fuß fassen will - durch konkurrierende Linien oder durch Übernahme der oder Beteiligung an den kommunalen Verkehrsunternehmen bzw. ihren Tochtergesellschaften?
Letztes entspräche dann einer PPP, und wäre vielleicht im finanziellen Sinn gar nicht so schlecht, zumindest dann nicht, wenn die öffentliche Hand die (Aktien-)Mehrheit behält.
Ersteres könnte für Städte wie Linz oder Graz, die noch die alten Strukturen haben, fatal sein - mehr Risiko sehe ich da in Graz, denn Graz ist ja bekanntlich gewaltig abgebrannt (also, im finanziellen Sinn) und könnte es sich kaum leisten, ein gutes Angebot auszuschlagen. Aber auch die Linz Linien werden mit ihrer derzeitigen Unternehmensstruktur nicht gegen Connex bestehen können; der Unterschied zur Steiermark ist, dass die Oberösterreicher nicht völlig pleite sind (allerdings steht Linz ja auch ein Kulturhauptstadtjahr ins Haus, wer weiß, wie's danach aussieht).
Da könnte sich einiges tun in Österreich in nächster Zeit.
Wenn dann die Connex die Stadtbahn nach Axams baut und betreibt, hab ich auch nix dagegen.

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[manni]

Die Sparte Energie des Veolia-Konzerns ist jetzt im Begriff, sich bei den STW Klagenfurt einzukaufen. Eine gute Masche zum Fuß fassen. Damit haben sie bei den Verkehrsbetrieben in Klagenfurt einen Fuß in der Tür. Bin schon gespannt, wann die auch bei den IKB und somit bei den IVB anklopfen - könnte mir gut vorstellen, dass die gegen etwas frisches Kapital nichts einzuwenden haben. Ist der Ausverkauf der kommunalen Versorger, damit auch des öffentlichen Verkehrs, nun auch in Österreich eingeläutet?

 

[Peter021]

na ja wie immer die Multis heissen, die sich nur des Geldes wegen einkaufen... Solche Situationen hatten wir in Frankreich, Italien und den USA in der Vergangenheit zu Hauf. Lieber ein paar Fiat Busse anstelle einer romantischen Lokalbahn, Direktoren die unauffällige Briefkuverte mögen, haben hier viel auf dem Gewissen. Der ganze Haken dabei und gleichzeitig die Ironie: auch wenn man später die Bahnen wieder aufbauen will, es ist finanziell gar nicht mehr möglich. Eine (und fast die einzige) Ausnahme dieser Grössenordnung ist die Vinschgerbahn, wo man 1 Mrd reinbuttern musste. Sie hat nun wieder Erfolg, warum wohl? Aber warten wir erst bis die Multis, wo sogar Staatsoberhäupter ihre Finger drinnen haben kein umweltschädliches Öl mehr pumpen können, dann werden alle froh sein die noch oder wieder gute Infrastruktur haben.

LG aus einem Land, wo die Auswirkungen der Sechziger Jahre besonders hart zu spüren sind (immerhin wurden 3/4 aller Kleinbahnen in Tirol eingestellt!)

Günter

 

[Linie Graz]

In Klagenfurt unterstüzt da sicher der LH Haider den Einstieg des Veolia-Konzerns bei den STW Klagenfurt. Privatisiert wird wohl alles gegen frisches Kapital von großen Konzernen.

 

[manni]

Eben das ist auch meine Befürchtung. Grade Klagenfurt und Graz stehen ja finanziell nicht grade sehr gut da und sind daher wohl anfällig für so etwas. Innsbruck hat zwar genug Geld und wäre nicht darauf angewiesen, ausschließen würd ich's aber trotzdem nicht.