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Innsbrucker VerkehrsstadträtIn
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Beitrag #93445 Erstellt: 23.10.2013 20:53
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manni schrieb: |
Der Ast zum "Olympiaexpress" (was für eine dämliche Bezeichnung für einen ordinären Ski-Lift - Schrecknadel eben) hat keine Bedeutung? Wie würden die BewohnerInnen der Badhausstraße ohne diesen Linienast denn in die Stadt kommen? Habe ich was verpasst, fährt dort noch eine weitere Linie? |
Fährt da überhaupt jemand mit dem Bus? Na ja, außer Schülern natürlich?
Ich möchte da mal an einen anderen Beitrag erinnern (http://forum.strassenbahn.tk/viewtopic.php?p=90063#90063):
manni schrieb: |
Das ist aber genau die richtige Schlussfolgerung, denn die Zersiedlung ist der größte Verkehrserreger überhaupt, und da dürfen sich gern alle auf den Schlips getreten fühlen, die dieses System mit am Leben erhalten. Ich sehe es sogar als meine Aufgabe, auf diese Schlipse zu treten, denn leider drücken das nur wenige in aller Klarheit aus.
Jemand Schlaues wohnt entweder in der Stadt, oder allenfalls dort in der Pampa, wo eine gute öV-Anbindung in die Stadt zur Verfügung steht, oder aber wenigstens so autonom in der Pampa, dass regelmäßiges Autofahren nicht notwendig ist. Alles andere ist rücksichtslos der Allgemeinheit gegenüber, vor allem der Stadtbevölkerung, die den ganzen Lärm und Dreck der Auto-PendlerInnen abkriegt. Wir sind alle freie Menschen und können uns aussuchen, wo wir leben und ob wir die Größe unseres Öko-Fußabdrucks durch ein Auto verdreifachen oder nicht. Die Zeiten sind vorbei, in denen Faktoren wie die Mitübernahme von Verantwortung für unser Ökosystem und die Lebensumstände anderer gesellschaftlich keine Rolle spielten! |
Tja, und die Badhaussiedlung ist genau der Prototyp einer rücksichtslos auf die Wiese geklatschten Bonzensiedlung. Wenn die Linie J dort ausreicht, können wir das Thema Berufsverkehr am Morgen schon mal abhaken. Den deckt die Linie J hinter Igls nämlich bekanntlich nicht ab, weil der Betriebsbeginn dort viel zu spät ist. Scheint dort niemanden zu stören, weil dort sowieso niemand den Bus auf dem Weg zur Arbeit benutzen würde.
Dass solche Siedlungen mit einer Haltestelle bedient werden, wenn die Busse sowieso dort vorbeikommen, weil dahinter noch ein Abschnitt mit ernstzunehmender Nachfrage kommt, ist völlig in Ordnung. Am Olympiaexpress wohnt aber niemand, das ist nur Freizeitverkehr mit entsprechenden Einschränkungen hinsichtlich Tages- und Jahreszeit. Die IVB fahren da aber ganzjährig, täglich und ganztägig bis in den späten Abend alle 30 min hin, obwohl hinter Lans keine ernstzunehmende Siedlung mehr kommt.
Wenn man es hat, kann man ja gern das Geld raushauen. (obwohl die Umweltbelastung durch die Leerfahrten der Linie J dort hinten auch nicht mehr ganz unbedenklich sind). Stadt und IVB müssen sich aber schon fragen lassen, ob die Mittel für den 30-min-Takt dort nicht vielleicht anderswo besser eingesetzt wären. Und nein, Siedlungen wie die Badhaussiedlungen sind nicht subventionswürdig. Bestandsschutz für historisch gewachsene Siedlungen ist OK, aber die Badhaussiedlung kann man getrost mit einem Schülerverkehr abspeisen.
Den Olympiaexpress kann man u. U. saison- und bedarfsabhängig mit Pendelverkehr von Igls aus bedienen. Aber sicher nicht ganzjährig, täglich und ganztägig.
Zuletzt bearbeitet von Innsbrucker: 23.10.2013 20:55, insgesamt einmal bearbeitet
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raumplaner TeamleiterIn
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Beitrag #93449 Erstellt: 23.10.2013 21:45
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Zitat: |
Der Ast zum "Olympiaexpress" (was für eine dämliche Bezeichnung für einen ordinären Ski-Lift - Schrecknadel eben) hat keine Bedeutung? Wie würden die BewohnerInnen der Badhausstraße ohne diesen Linienast denn in die Stadt kommen? Habe ich was verpasst, fährt dort noch eine weitere Linie? |
Du hast einen Teil meines Beitrages nicht gelesen oder nicht verstanden. Aber nochmals: der Regiobus sollte diese Aufgabe übernehmen, nicht der J. Vielleicht kann ich auch einfach nicht verstehen warum die Badhaussiedlung mit ihrem großen Fahrgastpotential natürlich in einer Olympiastadt bis Mitternacht von deren städtischen Beförderungsunternehmen an die Stadt angeschlossen werden muss. Golfer, Reitstallbesucher, Bobfahrer etc zählen wohl zu den traditionellen Öffi-Nutzern, oder meinst du die großen Wohnsiedlungen, die ich noch nicht gesichtet habe. Das würde ja fast einen Adt der 6er dorthin rechtfertigen. Wenns schon in der Peerhofsiedlung nicht klappt, den Kühen auf der Heiligwasserwiese wird's egal sein
Die einspurige, steile und kurvige Badhausstrasse mit dem Bus rauf? Gute Idee, die Straße wird den fetten SUVs der Golfer ohnehin schon zu eng, die Brücke über den Ramsbach ist auf max. 5t beschränkt. Da kommt ein Ausbau sicher nicht ungelegen. Heiligwasserweg? Wanderer, Mountainbiker, Schifahrer und Rodler wird's freuen, wenn ihnen künftig Busse entgegenkommen.
Zu guter Letzt... ich gehör auch zu diesen "Bonzen" dort oben, spiele nicht Golf und gehe gerne 10min hinunter zum J bei der Patscherkofelbahn und würde dies auch weiterhin praktizieren. Aber Ehrenrunden und Schleifen mit dem J möchte ich nicht drehen müssen, meinetwegen lasst einfach alle Kurse in Igls Ortsmitte enden...
Ab 15.12.13 kommt einmal der 10min Takt, dann sehen wir weiter.
Zuletzt bearbeitet von raumplaner: 23.10.2013 21:50, insgesamt einmal bearbeitet
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DUEWAG 240 Weltverkehrs-ImperatorIn
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Beitrag #93451 Erstellt: 23.10.2013 23:17
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@Raumplaner:
Die Badhaussiedlung ist einfach eine komplexe Angelegenheit:
1. Ein Bus alle 30 Mins. von Patsch nach Hall mit Anschluss in Lans, Ampass oder Aldrans an den Postbus nach Ibk würde ja genügen.
2. Für mich ist die Badhaussiedlung auch kein Vorort von Ibk sondern NUR von Igls. Natürlich gibts dort auch fahrwillige Gäste nach Ibk, aber da ist die Linie 6 im Sommer noch insgesamt besser ausgelastet.
Ein Grund, warum es keine positive Lösung gibt:
Die IVB will ihr "Stadtgebiet" nicht hergeben, sonst müsste Sie ja mit dem VVT zusammen arbeiten. Da bedient sie lieber einen Nonsens. (Vor allem wäre die Badhaussiedlung via Patscherstraße schneller erreichbar.)
Wörter, die dieses Jahr noch aus dem Wörterbuch verschwinden:
- Straßenverkehrsordnung
- Gehsteig
- Fahrradlicht
- Fahrradklingel
- Rücksicht
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Hager FahrbetriebsleiterIn
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Beitrag #93458 Erstellt: 24.10.2013 09:26
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Die Diskussion beweist große Kurzsichtigkeit. Der Großraum Innsbruck leidet seit langem an unzureichender Vernetzung und Zusammenarbeit. Ich selbst fuhr jahrzehntelang mit der 6er von Lans nach Innsbruck in das Gymnasium Angerzellgasse, die Uni und noch einige Jahre in die Arbeit ins Landhaus und dann die BEG. In all diesen Jahren war nur die Wahl zwischen Postbus (Ende Hbf) oder "Igler" Letztere hatte damals ungünstigste Abfahrtszeiten. Es gab Überfüllungen, versäumte Anschlüsse etc. Wie oft fuhren wir damals per Autostopp nach Hause, eh der Bau der Inntalautobahn 1976 Wilten vom Mittelgebirge abschnitt. Auf die 6er verzichtete ich endgültig, als es im Winter keine Abendkurse mehr gab.
Die Verlängerung des J und seine neue Führung durch die Innenstadt waren dann fast ein Hammer. Es blieb zuletzt nur ein echter Wermutstropfen, die fehlende Verbindung um 7.30 Uhr! Der Bus um 7.03 ist so ausgelastet, dass ab Romedihof keine Sitzplätze frei sind! Dass jedes Verkehrsmittel in der Nähe der Endstation Richtung Peripherie nur noch gering besetzt ist, ist völlig normal und auch bei allen innerstädtischen Linien so.
Die Bewohner von Lans zahlen übrigens für den J nicht den Stadttarif, sondern Zone Aldrans. Für Zeitkartenbesitzer heißt dies, keine Umsteigemöglichkeit in der Stadt oder den fast doppelten Preis zu zahlen (Wabe Aldrans + Stadtverkehr Innsbruck). Wer schom beim Badhaus ein- oder aussteigt und nach Igls oder Innsbruck fährt, zahlt für eine längere Strecke den einfachen Tarif des Stadtverkehrs. Zum Drüberstreuen, wer die von Lans die 6er benützt, zahlt zwar nur den Stadtverkehr, dafür sind die Zeitkarten der Wabe Aldrans ungültig. Zudem käme man ohnedies nicht weiter, endet diese Linie ja in Wilten du steht die Garmitur zwischen 7.30 und 8.17 nutzlos am Bergiselbahnhof herum. Ich schlage hier vor, die Abfahrtszeit etwas nach hinten zu verlegen (etwa auf 7.10 Uhr in Igls) und bis zum Hbf (wie die STB) oder dem neuen Bahnhof Leipzigerplatz durchzufahren.
Würde der J abends über Kongress, Patscherkofelbahn Talstation und Olympiaexpress fahren, mag dies die Fahrzeit um zwei Minuten erhöhen. Wer mit dem Postbus abends nach Lans fährt, hat dies in anderer Weise regelmäßig, das Nachkurse über Ampass nach Aldrans geführt werden, was aber 10 Minuten ausmacht.
Es wundert nicht, dass viele Berufstätige das eigene Auto bevorzugen.
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ice108 VerkehrsministerIn
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Beitrag #93461 Erstellt: 24.10.2013 10:04
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raumplaner schrieb: |
Die einspurige, steile und kurvige Badhausstrasse mit dem Bus rauf? Gute Idee, die Straße wird den fetten SUVs der Golfer ohnehin schon zu eng, die Brücke über den Ramsbach ist auf max. 5t beschränkt. Da kommt ein Ausbau sicher nicht ungelegen.
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Danke, das wollte ich wissen mit meiner Frage oben.
Abgesehen davon hätte ich das wenn dann unter den Randbedingungen Sperrung MIV, Ampelregelung für Busse, keine Busbegegnungen mittendrin gesehen.
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manni Betreiber des Forums
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Beitrag #93464 Erstellt: 24.10.2013 14:56
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Das sind eher Argumente für eine Stadtteillinie mit Mini- oder Midibussen, die z.B. in Igls-Dorfplatz Anschluss hat.
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raumplaner TeamleiterIn
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Beitrag #93474 Erstellt: 25.10.2013 08:59
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Code: |
Die Diskussion beweist große Kurzsichtigkeit. |
Interessant, für mich genau das Gegenteil. Gerade die aktuelle und die künftige Siedlungsentwicklung im Mittelgebirge sollte Anlass genug sein, die Diskussion über die Anbindung der Siedlungsbereiche nach Innsbruck aber auch untereinander zu führen. Was soll daran kurzfristig sein? Kindheitserinnerungen mögen zwar nett zu Lesen sein, wir sollten uns aber mit der Gegenwart und Zukunft beschäftigen.
Meines Erachtens gibt es zwei Problembereiche, wovon zumindest einer jedenfalls durch die Politik (jetzt, wo es sowohl in Stadt als auch Land grüne Verkehrspolitiker gibt...) zu lösen ist:
- Zusammenarbeit IVB / VVT: dass städtische Verkehrsunternehmen sich nur ungern von Verbünden vereinnahmen lassen und umgekehrt ist kein Spezifikum von IVB und VVT, wenngleich hier ein wenig deutlich ausgeprägter. Dennoch gilt es hier rasch eine Lösung zu finden, denn meines Erachtens liegt gerade darin ein Schlüssel zum Umstieg auf den ÖV. Die Tarifpolitik ist ein Wahnsinn (siehe angeführtes Beispiel auf der Linie J / Lans), ebenso sind es die Fahrpläne. Für den Fahrgast darf es hier keinen Unterschied geben - weder im Tarif noch im Fahrplan oder Ticketkauf. Zumindest in der Fahrplanauskunft arbeitet man gegenwärtig mit der VAO an einer österreichweit einheitlichen Lösung...
- Abstimmung Umlandgemeinden und Stadt: gerade bei einer Topografie wie in Innsbruck würde es Sinn machen, nicht einfach stur nur die eigenen Grenzen zu betrachten sondern wie das Beispiel Badhaussiedlung zeigt auch darüber hinaus zu denken. Kann dieser Siedlungsbereich nicht besser durch einen Regiobus erschlossen werden als mit zig Schleifen quer durch Igls und Lans?
Einen Stadtteilbus allein in Igls braucht es nicht, aber die Überlegung sollte in eine ähnliche Richtung gehen: Leistungsfähige und rasche Verbindungen von den Ortszentren (Igls, Sistrans, Aldrans etc.) nach Innsbruck sowie dazwischen eine Linie zur Flächenversorgung bzw. Verbindung der Siedlungen untereinander. Beides natürlich fahrplanmäßig aufeinander abgestimmt. So wär' mein Wunsch an das Christkind.
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manni Betreiber des Forums
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Beitrag #93476 Erstellt: 25.10.2013 11:34
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raumplaner schrieb: |
Einen Stadtteilbus allein in Igls braucht es nicht |
Was veranlasst dich zu dieser Feststellung, nachdem ich ein Posting weiter oben gerade geschrieben habe, dass möglicherweise genau das Gegenteil der Fall ist?
Die Linie J ist jedenfalls mit dem dritten Südast aus meiner Sicht nicht mehr erweiterbar. Sonst haben wir irgendwann eine zweite Linie ST mit tausend Ästen und innerörtlichen Kurzführungen (die schon längst in mehrere Einzellinien aufgeteilt gehören würde).
Ich denke an sich auch, dass es aus jedem der Mittelgebirgsorte eine Linie ins Zentrum geben sollte. Damit bräuchten wir dort oben keine Stadtteillinien. Aber das wird's wahrscheinlich aus Kostengründen nicht spielen.
Dann hat noch wer geschrieben, dass man abgelegene Siedlungen nicht per öV anbinden solle.
Die verfehlte Siedlungsentwicklung im Mittelgebirge, ein klassisches Beispiel für Speckgürtel-Zersiedelung am Rande der Großstadt, lässt sich nicht rückgängig machen. Man kann nur über die Raumordnung steuern, dass der urban sprawl sich nicht weiter ausbreitet. Die ressourcenfressenden Häuser im Grünen, die es schon gibt, kann man leider nicht abreißen. Die Herausforderung ist jetzt daher, die Auswirkungen dieser Raumverschwendung möglichst gering zu halten, d.h. mit verkehrspolitischen Instrumenten einerseits dafür zu sorgen, dass es von überall mit kurzem Fußweg und möglichst rund um die Uhr schnelle öV-Verbindungen in die Stadt gibt (vorzugsweise auf der Schiene, Feinerschließung wird aber immer der Bus machen müssen), und andererseits dafür zu sorgen, dass diesen Leuten die Lust am Autofahren vergeht.
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Hager FahrbetriebsleiterIn
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Beitrag #93486 Erstellt: 25.10.2013 20:45
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Raumplaner hat mich missverstanden. Unter "kurzsichtige Diskussion" meinte ich die Badhausverbindung einfach stilllegen und damit auch Lans gleich vergessen. Zudem berichtete ich nicht von Kindheitserinnerungen sondern im Wesentlichen aus meiner Studentenzeit du den ersten 15 Berufsjahren.
Tatsache ist, dass im östlichen Mittelgebirge viele strak wachsende Ortsteile keinen Anschluss an den ÖPV innerhalb von 300 m Fußweg haben (z.B. Sistrans Richtung Fußballplatz), schlecht versorgt sind (Aldrans West, Lans Bahnhof/Sparbegg durch die Linie 6) oder bei Entfall des Badhausastes der Linie J in diesen Zustand geraten würden (Lans West, da der Postbus vernünftig nur Lans Ost auf der Relation Sistrans-Aldrans-Innsbruck bedient, Lansersee, Igls Lanserstraße). Der Postbus hat übrigens auch anders als der J keine Anbindung an die Durchmesserlinie O.
Das Debakel vervollständigt der Umstand, dass die Gemeindestraßennetze vor allem in Sistrans auf Grund ihre Enge und Kurven keinen Linienbusverkehr zulassen. Igls, Lans und Aldrans haben halbwegs geeignete Straßenquerschnitte durch die Landesstraßen. Die Ampelregelung nur für den ÖPV an der L38 in Lans für den Postbus hat sich bewährt, eignet sich aber nur für kurze Teilstrecken.
Zur gegenwärtigen Linie J: Die Kurse um .55 ab Museumstraße sind in der Mittagszeit überfüllt. Gleiches gilt teilweise für die Kurse gegen Betriebsschluss des OLEX im Winter.
Alle Überlegungen sollten von der zu erwartenden Entwicklung in den nächsten 10 Jahren ausgehen. In Igls scheint die Verbauung im Rand des im Bereich Patscherkofelbahn und Landesstraße weiter zu gehen. Den in der Lanserstraße zu eliminieren, erscheint da wohl nicht sehr weitsichtig. [/u][/list]
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Innsbrucker VerkehrsstadträtIn
Alter: 57
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Beitrag #93491 Erstellt: 25.10.2013 22:36
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manni schrieb: |
Dann hat noch wer geschrieben, dass man abgelegene Siedlungen nicht per öV anbinden solle.
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Da Du wohl mich meinst: So pauschal habe ich das nicht geschrieben. Ich differenziere aber sehr wohl zwischen historisch gewachsenen Dörfern und vollsynthetischen Siedlungen auf der grünen Wiese. Und natürlich muss man auch die Größe der Siedlungen berücksichtigen. Dagegen differenziere ich nicht danach, ob diese Siedlungen auf Innsbrucker Stadtgebiet liegen oder nicht.
Konkret ging es ausschließlich um die Badhaussiedlung. Die ist viel zu klein, um ausreichende Nachfrage zu erzeugen, und man sieht der Siedlung schon von weitem an, dass da eh so gut wie keine ÖPNV-Nutzer wohnen.
manni schrieb: |
Die verfehlte Siedlungsentwicklung im Mittelgebirge, ein klassisches Beispiel für Speckgürtel-Zersiedelung am Rande der Großstadt, lässt sich nicht rückgängig machen. Man kann nur über die Raumordnung steuern, dass der urban sprawl sich nicht weiter ausbreitet. |
Ja, und inzwischen ist man wohl endlich auch so weit, wenn auch viel zu spät.
manni schrieb: |
Die ressourcenfressenden Häuser im Grünen, die es schon gibt, kann man leider nicht abreißen. |
Nein, aber man kann diesen Siedlungen jegliche Unterstützung verweigern, die nicht gesetzlich vorgeschrieben ist. Bei der Badhaussiedlung braucht man wahrscheinlich nicht mal Schülerverkehr zu subventionieren, weil der Fußweg nach Igls zumutbar ist (ich kenne da ein 2-km-Limit, mag hier vielleicht anders geregelt sein). Das Problem mit Lans bleibt, aber man könnte bei der Linie J im heutigen Zustand einen Umlauf einsparen, wenn man alle Fahrten nur noch zur Patscherkofelbahn führen würde. Das ist der eine Umlauf, den z. B. die Linie F bräuchte, um in der Nachmittags-HVZ wenigstens annähernd ihren Fahrplan zu halten. Da steht also stark nachgefragter Berufsverkehr gegen die Omis in der Badhaussiedlung, die mit dem Bus zum Kaffeetrinken fahren (alle anderen dort fahren ja sowieso mit dem Auto).
OK, was wirklich bleibt, ist Lans. Für Lans ist der Weg nach Innsbruck über Igls günstiger als über Aldrans. Kurzfristig ist dem nicht abzuhelfen, und die Bedienung von Lans ist wirklich ein Argument. Die Badhaussiedlung nicht. Nicht abreißen, sondern aushungern.
manni schrieb: |
Die Herausforderung ist jetzt daher, die Auswirkungen dieser Raumverschwendung möglichst gering zu halten, d.h. mit verkehrspolitischen Instrumenten einerseits dafür zu sorgen, dass es von überall mit kurzem Fußweg und möglichst rund um die Uhr schnelle öV-Verbindungen in die Stadt gibt (vorzugsweise auf der Schiene, Feinerschließung wird aber immer der Bus machen müssen), und andererseits dafür zu sorgen, dass diesen Leuten die Lust am Autofahren vergeht. |
Ja, dort wo mit vertretbarem Aufwand was erreicht werden kann. Die Badhaussiedlung gehört nicht dazu. Der Autoverkehr von dort ist Peanuts, Aufwand und Nutzen einer guten Anbindung stehen in inakzeptablem Verhältnis zueinander. Die Mittel sind begrenzt und mit maximalem Nutzen einzusetzen.
Noch mal zu Lans: Langfristig kann die von mir an anderer Stelle vorgeschlagene Verlegung der Linie 6 nur im Bereich von Lans (also nicht der anderswo vorgeschlagene Neubau von 2/3 der Strecke, sondern nur das Heranrücken an den Ortsrand von Lans) bei gleichzeitiger Verlängerung bis in die Ortsmitte von Igls Abhilfe schaffen. Dann kann die Linie J wirklich weg aus Lans. Bis dahin reicht eine Wendeschleife hinter Lans Römerstraße - und notfalls kann man auch ohne irgendwelche Baumaßnahmen bereits an der Bahnhofstraße wenden (in Höhe der SEV-Ersatzhaltestelle Lans-Sistrans).
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ice108 VerkehrsministerIn
Alter: 42
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Beitrag #93493 Erstellt: 25.10.2013 23:28
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So, um das mal konkret zu machen versuch ich mich mal an einem Fahrplanentwurf:
Ich fang in Matrei an: Da kommt um :09, :39 die S-Bahn aus Innsbruck, um :20 die S-Bahn aus Steinach, und um :50 die S-Bahn vom Brenner an.
Um den Anschluss Richtung Patsch auch für Orte südlich von Steinach zu ermöglichen, sollte also eine Linie Matrei - Patsch um ca. :55 in Matrei wegfahren. [derzeit oft :42, d.h. der Anschluss Brenner ---> Linie Matrei-Patsch ist derzeit fast systematisch nicht vorhanden]
Matrei-Patsch hat laut Fahrplan (variiert etwas) eine Fahrzeit von 27 bis 30 Minuten. D.h. bei Abfahrt Matrei :55 wäre man :25 in Patsch.
Analog wäre für die Gegenrichtung eine Ankunft in Matrei um :05 erstrebenswert. D.h. die Linie würde in Patsch :25 ankommen und :35 zurückfahren.
Wenden in Matrei wäre somit recht sinnlos, da man zwei Busse bräuchte und 50 Minuten Wendezeit hätte bei Stundentakt. Am sinnvollsten wäre es wie bisher den Abschnitt Matrei-Steinach dranzuhängen. [Navis geht nicht weil da die benötigte Zeit etwas zu groß wäre]
===> Optional noch etwas nach hinten schieben um auch in Steinach einen knappen Anschluss zu haben:
Steinach :49
Matrei :57
Patsch :27
Patsch :33
Matrei :03
Steinach :11
(wobei ich mal hoffen würde dass eine Umstellung auf kleine Busse bei *dieser* engen Straße auch etwas kürzere Fahrzeiten ermöglicht, die Sache also eher entspannt zeitlich gesehen)
So, d.h. ein verlängerter J (ich würde ihm Halbstundentakt bis Patsch zugestehen) müsste ebenfalls ca. :25, :55 in Patsch ankommen und :35, :05 von dort wieder zurückfahren. D.h.
Also:
Igls :50 :20
Patsch :56 :26 (Anschluss Matrei :33)
Patsch :04 :34 (Anschluss aus Matrei :27)
Igls :10 :40
Noch eine Tangentialrelation die derzeit überhaupt nicht funktioniert ist die Rinn etc. kommend Richtung Ellbögen etc. weiter. Da gibts zu den meisten Zeiten wilde Fahrplanauskünfte, angenommen man würde z.B. um 8:42 von Rinn nach Ellbögen wollen kann man entweder via Innsbruck - Matrei fahren (geographischer Schwachsinn eigentlich), oder in Innsbruck Landessportcenter 59 Minuten Umstiegszeit abwarten...
Innsbruck-Rinn an sich hat derzeit ca. 2 Fahrten pro Stunde, da würde ich also eine davon zu einer Tangentialfahrt Richtung Patsch machen (bei Umstieg Richtung IBK in Sistrans etc.)
Mit einem Taktknoten in Patsch müsste die dort ebenfalls ca. :25 ankommen und :35 zurückfahren. Da bedeutet an Fahrzeiten
Patsch :36
Lans :43-:45 [Anschluss 4132 in beiden Richtungen]
Aldrans Fagslung :52
Rinn :59
Hall :17
Hall :43
Rinn :01
Aldrans Fagslung :08
Lans :15-:17
Patsch :24
Disclaimer:
1. Patsch-Lans geschätzt da ich keine Linie finde die diesen Weg direkt und nicht via Igls fährt, auch wenn weiter oben gegenteiliges behauptet wurde.
2. In Rinn kenn ich mich bisher nicht wirklich aus, der Fahrplan der 4134 sieht für einen Nicht-Ortskundigen etwas verwirrend aus, insofern schätze ich einfach noch 7 weitere Minuten oben drauf, die dann zu einem Knoten zur vollen Stunde hinführen... und vermutlich gleich Weiterfahrt hinten runter ins Inntal, da das eh keine vernünftige Wendezeit gibt.
Die umsteigefreie Verbindung vom Olympiaexpress nach Innsbruck den J machen lassen würde dann dazu führen dass es zweimal recht lange Wendezeiten gibt, im Detail:
Die Durchfahrminute in Igls hab ich weiter oben schon auf rauf und runter :0 festgelegt.
Also z.B.
Igls :10 :40
Lans :15 :45 (Anschluss :43 Richtung Rinn)
Olympiaexpress :19 :49
Olympiaexpress :41 :11
Lans :45 :15 (Anschluss :17 von Rinn)
Igls :50 :20
... womit für den dritten Ast die Durchfahrtszeiten :00, :30 bergauf und bergab bleiben, also nahezu 30 Minuten Wendezeit. Wenn das zu lange ist, müsste man die anderen Zweige des J auf Igls beschränken (also: NICHT zum Olympiaexpress fahren), und :10 auf :30 und :30 auf :50 wenden lassen (entsprechend :40 auf :00 und :00 auf :20). Wobei die reale Wendezeit etwas kleiner wäre da das Zeiten für Igls Ortsmitte sind.
Alternativ: Die 4132 auf Igls-Lans-Aldrans-Ampass-Hall (Stundentakt) verändern:
Igls :38
Lans :43-:45
Aldrans :50
Ampass :55
Hall :03
Gegenrichtung:
Hall :57
Ampass :05
Aldrans :10
Lans :15-:17
Igls :22
Anschluss in Lans von Hall/Rinn nach Patsch/Igls und umgekehrt, die beiden Linien sollten aufeinander warten (ich hoffe man könnte geeignete Haltestellenstandorte dafür finden). Wendezeit in Igls ideal, in Hall müsste man wohl eine andere Linie dranhängen im Sinne von Busweiterverwendung.
Im Stundentakt IBK-Aldrans-Aldrans Fagslung-Rinn:
Innsbruck Hbf :00
Aldrans :14
Aldrans Fagslung :18
Rinn :25
Rinn :35
Aldrans Fagslung :42
Aldrans :46
Innsbruck Hbf :00
===> In Rinn versetzt um einige Minuten zu der Tangentiallinie oben um eine vernünftige Wendezeit zu bekommen, in Innsbruck Hbf zur vollen Stunde ist wohl auch nicht die schlechteste Zeit für Anschlüsse, S-Bahn Richtung Oberland z.B. Abfahrt :07, :37 und Ankunft :23, :53.
Die Tangentiallinie oben fährt Aldrans Fagslung Richtung Rinn um :52 ab, kommt von Rinn an :08.
Also:
Linie Sistrans-Aldrans Fagslung - Aldrans - Innsbruck Hbf
Sistrans :08 [ca. Ortsende Ri. Lans]
Aldrans Fagslung :12
Aldrans :16
Innsbruck Hbf :30
Innsbruck Hbf :30
Aldrans :44
Aldrans Fagslung :48
Sistrans :52
Damit ist die Relation Rinn-Innsbruck auch zur anderen halben Stunde mit Umsteigen in Aldrans Fagslung abgedeckt, Aldrans-Fagslung-Aldrans-Innsbruck Hbf ist echter Halbstundentakt.
Sistrans fehlt noch was:
Aldrans Fagslung :20 :50
Sistrans :24 :54
Lans :27 :57
Aldrans :31 :01
Innsbruck Hbf :45 :15
Damit hätte Sistrans Fahrtmöglichkeiten um :08, :24, :54 nach Innsbruck, Aldrans hätte echten Viertelstundentakt.
Die Olympiaexpress-Innsbruck Direktverbindung müsste man dann als Zusatzangebot optimiert auf die Zeiten wo sie wirklich gebraucht wird anbieten, für das Taktgefüge oben brauche ich sie eigentlich nicht mehr. Oder eben trotzdem den J dorthin lassen trotz wie oben erwähnt ungünstiger Wendezeiten...
So, ich hoffe ich hab jetzt so ziemlich alles was man da oben an Anschlüssen braucht verarztet. Vielleicht überführe ich das mal in etwas graphisches, so was ähnliches wie einen Netzplan, aber nicht mehr heute
Zuletzt bearbeitet von ice108: 25.10.2013 23:33, insgesamt 2 mal bearbeitet
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Beitrag #93494 Erstellt: 26.10.2013 10:27
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Zitat: |
Konkret ging es ausschließlich um die Badhaussiedlung. Die ist viel zu klein, um ausreichende Nachfrage zu erzeugen, und man sieht der Siedlung schon von weitem an, dass da eh so gut wie keine ÖPNV-Nutzer wohnen. |
Danke, Innsbrucker. Genau das meinte ich. Einfach nur stur dorthin zu fahren , weil die par Häuser innerhalb des Innsbrucker Gemeindegebietes liegen ist m.E. ein Paradebeispiel von ineffizienter Verkehrspolitik. Während der Betriebszeiten des Schigebietes im Winter mag es noch eine Berechtigung geben, aber selbst hier wäre mit der PKB ein zentraler gelegener Einstiegs- und Endpunkt vorhanden.
Zitat: |
Was veranlasst dich zu dieser Feststellung, nachdem ich ein Posting weiter oben gerade geschrieben habe, dass möglicherweise genau das Gegenteil der Fall ist? |
Sollte eigentlich aus den Beiträgen hervorgehen. Im nächsten Satz gibst du dir ohnehin selbst die Antwort:
Zitat: |
Ich denke an sich auch, dass es aus jedem der Mittelgebirgsorte eine Linie ins Zentrum geben sollte. Damit bräuchten wir dort oben keine Stadtteillinien. Aber das wird's wahrscheinlich aus Kostengründen nicht spielen. |
Eigene Linien aus jedem Mittelgebirsort wird Utopie bleiben, soviele bauliche Straßenverbindungen gibt es ohnehin nicht. Aber nochmals: leistungsfähige Verbindungen aus den Ortszentren nach Ibk wie z.B. Igls und / oder Patsch - die liegen beide in etwa auf einer Linie, Aldrans - Lans - Sistrans bzw. Aldrans - Rinn (Tulfes ist schon eher Richtung Hall orientiert). Auf dem Mittelgebirge eine Linie von Tulfes bis Patsch zur Flächenvernetzung. Aus Innsbrucker Sicht mag die Stadt das primäre Wunschziel im ÖV sein, aber vielleicht wäre es auch denkbar gewisse Tätigkeiten vor Ort oder im Nachbarort zu erledigen ohne jedesmal rd. 400Hm abwärts (und retour) fahren zu müssen.
Zitat: |
Die verfehlte Siedlungsentwicklung im Mittelgebirge, ein klassisches Beispiel für Speckgürtel-Zersiedelung am Rande der Großstadt |
Auweia, wieder die berühmte pauschale Sichtweise und das ewige Gejammere um die verfehlte Raumplanung und die Speckgürtel - daran hat sich seit den letzten 15 Jahren als ich Raumplanung studiert hatte nichts geändert. Die Vorgänge sind weitaus komplexer - von den (nach wie vor praktizierten) Pendlerförderungen über die Wohnbauförderung bis zur Bewußtseinsbildung vom Kindesalter an (das Traumhaus im Grünen mit Garage, Wocheneinkäufen, Drive-In etc.). Und natürlich die Gemeindekaiser auf der Suche nach zusätzlichen Untertanen und Einnahmen (Stichwort Finanzausgleich etc.).
Zitat: |
Die Herausforderung ist jetzt daher, die Auswirkungen dieser Raumverschwendung möglichst gering zu halten, d.h. mit verkehrspolitischen Instrumenten einerseits dafür zu sorgen, dass es von überall mit kurzem Fußweg und möglichst rund um die Uhr schnelle öV-Verbindungen in die Stadt gibt (vorzugsweise auf der Schiene, Feinerschließung wird aber immer der Bus machen müssen), und andererseits dafür zu sorgen, dass diesen Leuten die Lust am Autofahren vergeht. |
Sorry, aber das ist die klassische "Weltverbesserer-Sichtweise". Warum macht man sich nicht Gedanken, beispielsweise die Ursache bzw. die Länge der Wege zu reduzieren? Warum muss man weiterhin für den täglichen Einkauf das Auto benutzen, weil in für Fußgeher bzw. Radfahrer annehmenbaren Distanzen keine Einrichtungen mehr existieren? Beispiel: das Igler Postamt liegt seit dem Sommer im DEZ (!) - deiner Ansicht nach müsste hier die Öffi-Verbindung ins DEZ optimiert werden (am besten mit der Straßenbahn, koste es was es wolle...). Meiner Meinung nach sollte der Post-Partner wieder zurück in den Ort. Selbiges gilt für soziale Einrichtungen, Lebensmitteleinzelhandel (Warum darf der immer noch am Ortsrand bauen und nicht im Ortszentrum) etc.
Zitat: |
Dann hat noch wer geschrieben, dass man abgelegene Siedlungen nicht per öV anbinden solle. |
Ein Wunschgedanke: im Gegenteil, es sollte eine Verpflichtung geben. Allerdings nicht allein aus Steuergeldern finanziert, sondern zahlen müssten es die Gemeinden, die Baulandflächen in derartigen Lagen ausweisen. Dann sollten die Grunstückspreise für derartige Lagen deutlich ansteigen, idealerweise jene an bestehenden ÖV-Linien bzw. Zenrumsnähe sinken. Politisch wird das aber leider Utopie bleiben, sei die Farbe noch so grün...
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Taliesin FahrdienstleiterIn
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Beitrag #93495 Erstellt: 26.10.2013 12:27
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ice108 schrieb: |
Eigentlich lägen doch Patscherkofelbahn, Olex, Patsch auf einer halbwegs geradlinigen Fahrstrecke [...] Die Hauptlast von Lans nach Innsbruck könnte doch genausogut eine Linie via Sistrans - Lans - Aldrans übernehmen |
Ein evtl. Problem bleibt dabei allerdings die Anbindung von Ampaß, derzeit sowohl über den 4130 (Innsbruck - Ampaß - Hall) als auch über den 4132 (Innsbruck - Ampaß - Aldrans - Igls - Patsch wenn ich recht erinnere) die je im Zweistundentakt verkehren.
Bei gleichzeitiger Anbindung von Patsch und Aldrans an andere Linien und der Streichung der 4132, bleibt das "Ampasser Problem" aufrecht. Die haben dann nämlich wirklich nur alle 2 Stunden einen Bus, was insbesondere im Hinblick darauf, daß es eine beliebte Wohngemeinde im Umland für junge Leute ist, eine weitere Steigerung des MIV bewirken würde.
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Steph Globaler Forums-Moderator
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Beitrag #93499 Erstellt: 27.10.2013 16:58
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Zu ICEs Vorschlag: Ich denke aber, dass man - hie und da - gewisse Prioritäten setzen muss. Ich vermute, dass die Relation Rinn-Ellbögen nicht zu den überfrequentiertesten Linien zählen würde. Eine Koppelung mit 4134 würde so gesehen nicht ideal sein. Ich hoffe, ich habe dich nicht falsch verstanden.
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ice108 VerkehrsministerIn
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Beitrag #93500 Erstellt: 27.10.2013 18:22
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Partiell falsch - glaube ich... Wobei ich mittlerweile gegenüber dem obigen noch etwas weitergedacht habe...
Was ich oben hatte waren Linien Steinach-Patsch, Hall-Rinn-Patsch und Rinn-Innsbruck. (jeweils stündlich), Hall-Rinn-Patsch ist zu Rinn-Innsbruck eine halbe Stunde versetzt und hat in Aldrans Fagslung einen direkten Anschluss nach Innsbruck, d.h. stündlich von Rinn direkt und in der Mitte dazwischen mit Umstieg in Aldrans Fagslung.
Aber wie gesagt, bin da etwas am knobeln, weil ich mich schon länger gefragt habe ob das wirklich nicht besser geht als derzeit, wo man bei so Nichtstandardrelationen wie Aldrans-Fagslung ---> Ellbögen (das hat ein Freund mit dem ich mich in Ellbögen vor einiger Zeit mal treffen wollte gebraucht) wirklich fast nur mit dem Auto fahren kann, weil einfach hinten und vorne garnichts zusammenpasst.
Momentan überleg ich grade was passiert wenn man den Umstieg in Matrei auf Innsbruck optimiert, weil angesichts der Reisendenströme sind da wohl 25 Minuten Richtung Brenner besser als 15 Minuten Richtung Innsbruck (andere Richtung jeweils 5), das sind die beiden Varianten dort.
Ich weiß, ist nicht grade die wichtigste Relation, aber so der festliegende Punkt bei der ganzen Sache, insbesondere weil die Zeitlage der Züge dort via Brenner am kompletten Südtiroler Taktfahrplan dranhängt (sprich, man wird auf absehbare Zeit immer in ziemlich genau der Zeitlage über den Brenner fahren).
Zuletzt bearbeitet von ice108: 27.10.2013 18:24, insgesamt einmal bearbeitet
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Linie 4206 VerkehrsministerIn
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Linie O Globaler Forums-Moderator
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Beitrag #93722 Erstellt: 08.11.2013 17:13
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Das mit der Kongress-Anbindung wird offenbar doch nichts.
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Innsbrucker VerkehrsstadträtIn
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Beitrag #93913 Erstellt: 18.11.2013 23:08
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Die anfangs erwähnte Streckenverlegung in Igls scheint es wohl doch nicht zu geben. Der neue Fahrplan weist zwar den 10/20-min-Takt aus, aber keinerlei Änderung im Linienverlauf.
Interessant ist auch, dass jetzt die bisher bestehende Farplanlücke mo - fr ab Olympiaexpress geschlossen wird. Die erste Fahrt ab Olympiaexpress ist um 6:22 statt bisher 7:01, und die anschließende Fahrplanlücke von 53 min gibt es natürlich auch nicht mehr, es wird durchgehend alle 20 min gefahren, kurzzeitig sogar alle 10 min.
Sehr negativ ist dagegen die Entwicklung des Betriebsbeginns am anderen Ende. Die erste Fahrt ab Nordkette um 6:46 statt 6:22, und danach geht es auch erst um 7:16 weiter. Die Fahrt über Fürstenweg ist natürlich auch weg. Wen will man eigentlich mit dem ÖPNV erreichen, wenn man frühestens 7:00 im Stadtzentrum sein kann? Arbeitnehmer anscheinend nicht. Einfach nur arm.
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krisu Temporär gesperrter User
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ice108 VerkehrsministerIn
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Beitrag #93919 Erstellt: 19.11.2013 01:35
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Innsbrucker schrieb: |
Sehr negativ ist dagegen die Entwicklung des Betriebsbeginns am anderen Ende. Die erste Fahrt ab Nordkette um 6:46 statt 6:22, und danach geht es auch erst um 7:16 weiter. Die Fahrt über Fürstenweg ist natürlich auch weg. Wen will man eigentlich mit dem ÖPNV erreichen, wenn man frühestens 7:00 im Stadtzentrum sein kann? Arbeitnehmer anscheinend nicht. Einfach nur arm. |
Also ich seh da eine Fahrt um 6:14 ab Nordkette (Mo-Fr, Wochenende 6:26).
Aber ich gebe dir recht, tagsüber im 10-Minuten-Takt fahren und dann eine Taktlücke von 6:14 bis 6:46 schaut nicht grade optimal aus.
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