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kurt User verstorben
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manni Betreiber des Forums
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Beitrag #91616 Erstellt: 20.06.2013 14:26
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Super Reportage, danke Kurt!
Die Berliner Rasengleisbauweise find ich optisch allerdings nicht so toll. Die Schienen treten viel zu stark hervor. Dazu kommt das Lärmproblem mit offen liegenden Vignolschienen. Mir ist nicht klar, warum dort nicht einfach Rillenschienen mit Streustromschutz verwendet werden.
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kurt User verstorben
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Beitrag #91617 Erstellt: 20.06.2013 15:27
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Optisch finde ich es auch ansprechender wenn der Rasen bis zum Schienenkopf reicht. Lärmprobleme müssten eigentlich minimiert sein, denn die schwarzen Kunstoffdinger, welche da links und rechts der Schiene montiert werden, dürften IMO Schallabsorber sein. Aber wenn man die Bilder von den verschiedenen Rasengleisstrecken vergleicht, sieht man dass dies überall etwas Anders aussieht, dürften halt trotz der gelben Lackierung der Fahrzeuge, das Gelbe vom Ei bezüglich Rasengleisoberbau noch nicht gefunden haben und halt auch noch beim rumexperimentieren sein. Vermute ich jetzt mal, Hintergrundinformation dazu habe ich jetzt keine.
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Bazora61 FahrdienstleiterIn
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Beitrag #91618 Erstellt: 20.06.2013 16:07
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Interessant ist auch, dass auf den meisten Bildern Kettenfahrleitungen sind.
Gibt es einen tieferen Grund, dass diese Art gewählt wurde?
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SAERDNA LehrfahrerIn
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Beitrag #91629 Erstellt: 20.06.2013 22:52
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Sehr schöne Eindrücke aus Berlin.
Schade dass du dich nur auf den innersten Bezirk beschränken konntest. Ein Ausflug wert sind ja auch die ja fast schon "eigenständigen" Betriebe (von der Linienführung her, welche die Innenstadtbezirke nicht bedienen) weit draußen in den Außenbezirken. Beispielsweise Berlin-Köpenick/Rahnsdorf/Mahlsdorf samt den schönen Strecken "62iger/68iger" entlang der Regattastrecke.
Kettenfahrleitungen sind in den großen dt. Betrieben (auch Leipzig, Dresden, U-Strassenbahnen wie Stuttgart, Köln etc sowieso) weit verbreitet.
Durch diese Art der Fahrleitung sind größere Spannfelder möglich, somit größere Stützenabstände.
Und der "Durchlass an Strom" (soory mein Laienverständnis) ist höher, sodass eine bessere Beschleunigung erreicht werden kann.
Ich wundere mich ein wenig, dass im Bereich Kranebitter Allee wohl keine so eine verbaut wird.
Zuletzt bearbeitet von SAERDNA: 20.06.2013 22:55, insgesamt einmal bearbeitet
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kurt User verstorben
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Beitrag #91633 Erstellt: 21.06.2013 00:58
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Ja, war nur zwei Tage in Berlin, wobei die meiste Zeit mit dem Geschäftstermin draufging. Hab aber von diesen Betriebsteilen in den Außenbezirken schon gehört und die wurden mir auch schon ans Herz gelegt für eine Besichtigung. Na ja, vielleicht geht sich's bei einem nächsten Besuch aus. Spätestens zur Innotrans 2014, da bin ich wieder mal etwas länger dort.
Was jetzt die Beweggründe speziell der BVG für die Kettenfahrleitung sind, kann ich jetzt auch nicht sagen. Aber wie SAERDNA schon schrieb, sind sie gerade in Deutschland weit verbreitet. Wenn man von dem höheren Aufwand für Errichtung und Erhaltung sowie der größeren Beeinträchtigung des Stadtbildes mal absieht gibt es schon Vorteile sowohl aus rein mechanischer wie aber auch aus elektrischer Sicht. Wie SAERDNA schon erwähnt hat sind auf geraden Strecken größere Mastabstände möglich aber auch das Zusammenspiel zwischen Stromabnehmer und Fahrleitung wird positiv beeinflusst (dies spielt allerdings IMO erst in einem Geschwindigkeitsbereich eine Rolle, in dem sich Straßenbahnen sowieso nicht bewegen).
Der eigentliche Grund dürfte meiner Meinung nach im elektrischen Bereich zu suchen sein. Berlin fährt immer noch mit 600V Fahrdrahtspannung. Und SAERDNA hat's ja auch schon angesprochen: nachdem ja nach "Gevatter Ohm" P=U*I ist (also Leistung ist Spannung mal Strom), ist bei gleicher Leistung und niederer Fahrdrahtspannung der Strom um so höher. Und um den höheren Strom übertragen zu können braucht man größere Querschnitte bei den Leitungen. Angenommen man verwendet bei einer Kettenfahrleitung für das Tragseil den gleichen Querschnitt wie für den Fahrdraht, dann steht der doppelte Querschnitt verglichen mit einer Einfachfahrleitung zur Verfügung.
Ebenfalls nach Gevatter Ohm ist U=I*R (Spannung ist Strom mal Widerstand). Eine Leitung aus einem bestimmten Material und einem bestimmten Querschnitt setzt bei einer bestimmten Temperatur dem Strom einen bestimmten Widerstand entgegen. Und je größer der Strom wird, der durch diese Leitung fließt um so höher wird dann der Spannungsabfall an diesem Leitungsstück.
Und je weiter man sich vom Unterwerk entfernt, umso größer wird auf Grund des steigenden Widerstandes bei gleicher Stromaufnahme dann der Spannungsabfall in der Fahrleitung und irgendwann spielt dann bei den modernen Fahrzeugen die Technik nicht mehr mit.
Wir hatten ja in Innsbruck bei der Einführung der Flexis ja auch die Probleme, nur war hier eine der Hauptmaßnahmen, dass man die Fahrleitungsspannung erhöht hat, damit wird die Stromaufnahme der einzelnen Fahrzeuge bei gleicher Leistung wieder geringer. Das kann man aber nur machen, wenn man so wie hier in einem relativ kurzen Zeitraum die ganze Fahrzeugflotte austauscht, nicht aber wenn man über Jahre in einem Mischbetrieb mit älteren Bestandsfahrzeugen, welche für die höhere Spannung nicht ausgelegt sind, fahren muss.
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Linie O Globaler Forums-Moderator
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Beitrag #91642 Erstellt: 21.06.2013 09:14
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Man korrigiert ich, wenn ich mich irre, aber bei einer Kettenfahrleitung ist das Tragseil doch nicht stromführend?
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kurt User verstorben
Alter: 69
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Beitrag #91652 Erstellt: 21.06.2013 10:57
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doch, das Tragseil bei der Kettenfahrleitung steht sehr wohl auch unter Spannung und ist elektrisch gesehen zum Fahrdraht parallel geschaltet und daher sehr wohl stromführend. Sonst müsstest du jeden einzelnen Hänger (die Verbindungen zwischen Tragseil und Fahrdraht) aus isolierendem Material machen (was bei der Bim auf Grund des Spannungsniveaus ja noch einigermaßen machbar wäre, bei der Vollbahn mit ihren 15 oder 25 kV aber schon größere Schwierigkeiten verursachen würde).
Seile von Querverspannungen sind im Regelfall zum Fahrdraht und auch zum Tragseil isoliert und daher spannungslos.
Wenn du dir die Ausleger bei den Masten anschaust wirst du sehen dass die Isolatoren im Regelfall beim Masten angebracht sind, der Ausleger aus leitendem Material besteht und daher auch eine elektrische Verbindung zwischen Tragseil und dem Fahrdraht herstellt und natürlich auch unter Spannung steht.
Wohl gemerkt, diese Aussage bezieht sich auf die Kettenfahrleitung. Bei der Einfachfahrleitung wie wir sie in Innsbruck haben kommen auch Ausleger aus isolierendem Material zum Einsatz.
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Martin Weltverkehrs-ImperatorIn
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Beitrag #91669 Erstellt: 22.06.2013 08:53
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Gute Reportage! die Rasengleise finde ich in Ordnung - vielelicht etwas ungepflegt - aber zweckmäßig. Ist ja Natur. Sonst könnte man gleich Rasenteppiche legen, wie in Jaen.
Warum kein Streustromschutz? Vielleicht weil der Verschleiß durch die Räder größer als die Korrosion durch Kriechströme ist? aber nein,wir sind da ja nicht in IBK.
Rasengleis - die Variante mit dem Dämpfkörpern finde ich in Ordnung (das ist auch nicht anders als in Amras). Im Übrigen denke ich, dass der Streustrom trotzdem über die Bereiche fließt, in denen die Isolierung nicht besteht - also müssten bei unserer Bauweise die Streuströme statt über das Fundament über die Schienenköpfe und unter der Asphaltdecke fließen....was sagen der Fachmann?
Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Regiotram (=Nebenbahn) jedenfalls von Zirl bis Mils geführt werden muss.
Die von mir aufgenommenen Fotos stehen unter CC-BY-SA 3.0 und können gerne der Lizenz entsprechend weiterverwendet werden.
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kurt User verstorben
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Beitrag #91675 Erstellt: 22.06.2013 22:21
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Hallo Martin, ungepflegt finde ich’s eigentlich nicht, finde gerade die Abschnitte wo man auch diverse Wiesenblumen sehen kann, noch um einiges ansprechender als 100% reinen englischen Rasen. Aber gut das ist mal Geschmackssache.
Und nun zum Thema Streustromschutz. Bin zu diesem Thema absolut kein Fachmann, habe mich bis dato mit diesem Thema auch nie auseinandersetzen müssen, kann also hier nur eine eher laienhafte Einschätzung abgeben. Es geht hier IMO eigentlich nicht so sehr um den Schutz vor Korrosion an den Schienen selbst sondern um den Schutz vor Korrosion von in der Nähe verlegten metallischen Rohrleitungen (Wasser, Gas), Kabeln mit Metallmänteln oder sonstigen, in der Nähe im Boden befindlichen metallischen Gegenständen. Ein Streustromschutz ist daher auch nach EN 50122 vorzusehen.
Streuströme können von den Schienen ins benachbarte Erdreich abgegeben werden, sofern sich keine Isolierung zwischen den Schienen und dem Erdreich befindet. Nachdem ja Beton an und für sich kein elektrischer Leiter ist, müsste das Betonfundament alleine schon als Isolierung ausreichen. Allerdings hat Beton die Eigenschaft Wasser aufzunehmen womit auch die elektrische Isolierfähigkeit sinkt. Daher wird nach meinem Verständnis beim Innsbrucker Oberbau das Betonfundament mit der Folie bis knapp herauf an den Schienenkopf umgeben, damit vom umgebenden Erdreich kein Wasser in den Beton eindringen kann. Wenn du dir in diesem Dokument [url] http://forum.strassenbahn.tk/download/praesentation_tramprojekt_bauetappen1und2_IVB.pdf [/url] auf Seite 44 den jetzigen Innsbrucker Oberbau Standard Querschnitt (ohne Schalldämmung) anschaust, wirst du sehen, dass die Folie (PE-HD Abdichtungsbahn) bis in den Bereich der ersten Bitumentragschicht reicht. Nachdem Bitumen auch kein elektrischer Leiter ist und im Gegensatz zu Beton auch keine Feuchtigkeit aufnimmt, ist der Oberbau IMO gegenüber dem Erdreich damit komplett elektrisch isoliert.
Warum man nun auf der Berliner Neubaustrecke keine Abdichtfolie sieht, könnte ich mir so erklären, dass die eine spezielle, feuchtigkeitsabweisende Betonmischung verwenden, die elektrische Isolierung der Schienen gegenüber dem Erdreich erfolgt dann mit den Dämpfungselementen (siehe Produktbeschreibung [url] http://www.strail.de/uploads/media/STRAILastic_R_Produktbroschuere.pdf ) [/url]
So, wie gesagt ist meine Sichtweise, vielleicht gibt's hier jemanden der sich mit diesem Thema besser auskennt und das entweder bestätigen oder korrigieren kann.
Zuletzt bearbeitet von kurt: 22.06.2013 22:23, insgesamt einmal bearbeitet
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