manni Betreiber des Forums
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Beitrag #71674 Erstellt: 30.11.2010 15:05 Zweifelhafter Schutzwegetest des ÖAMTC |
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Innsbruck hat laut ÖAMTC Europas zweitbeste Schutzwege: http://tirol.orf.at/stories/484697/
Aus Sicht eines Autofahrervereins mag das so sein. Viele Fußgängerinnen werden da aber anderer Meinung sein. Wie viele X-Straßenkreuzungen gibt es immer noch und werden sogar neu gebaut, die nur an zwei Seiten Schutzwege aufweisen statt an allen vier? An wie vielen Stellen gibt es immer noch Schutzwege über Gleiskörper? Wie viele Stellen gibt es, an denen Schutzwege fehlen?
Ich denke, dass der ÖAMTC nicht wirklich die Kompetenz hat, die Qualität von Schutzwegen zu beurteilen. Aus Autofahrersicht zählt nämlich nur eines: Autos haben am Schutzweg Nachrang. Wenn's zu wenige Schutzwege gibt, oder ungünstig platzierte, wird das dem Autofahrerverein nicht auffallen.
Ein Schutzwegetest des VCÖ wäre da schon glaubwürdiger.
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Hannes VerkehrsstadträtIn
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Beitrag #71693 Erstellt: 01.12.2010 11:39
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Wäre auch interessant zu erfahren, wie diese je 15 Schutzwege denn ausgewählt wurden.
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Martin Weltverkehrs-ImperatorIn
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Beitrag #71739 Erstellt: 02.12.2010 00:28
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Man müsste sich auch noch etwas anderes ansehen. In den letzten Jahren wurde Schutzwege nach aktuellen Sicherheitsstandards umgebaut. Das bedeutet, dass z.B. bei Haltestellen der Abstand so gewählt ist, dass der haltende Bus die Sicht eines entgegenkommenden Autofahrers auf den Zebrastreifen nicht verdeckt. Die Folgen davon: Fußwegelängen z.B. beim Umsteigen werden länger und umständlicher. Sicher entspricht alles den geforderten Standards nach RVS (Bsp. VVT Hstn. Schloß Ambras oder Wiesenhof) – aber schlussendlich müsste wohl eher Regel sein, dass man beim Vorbeifahren an einem Bus als PKW-Fahrer Bremsbereit fahren muss (Überholen eines Busses an der Hst. müsste eigentlich wie in den USA verboten sein).
Ich kann mich jedenfalls noch an so etwas aus der Fahrschule erinnern: Immer erwägen, dass genau vor/hinter einem Bus ein aussteigendes Kind auf die Straße rennt.
Da hilft es dann auch nicht, wenn der Zebrastreifen erst 20m nach der Hst. liegt.
Im übrigen bin ich der Meinung, dass die Regiotram (=Nebenbahn) jedenfalls von Zirl bis Mils geführt werden muss.
Die von mir aufgenommenen Fotos stehen unter CC-BY-SA 3.0 und können gerne der Lizenz entsprechend weiterverwendet werden.
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ice108 VerkehrsministerIn
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krisu Temporär gesperrter User
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Beitrag #71744 Erstellt: 02.12.2010 03:27
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Zebrastreifen (so nenne ich die Dinger doch wesentlich lieber *g*) und ihr Funktionieren bzw. Nichtfunktionieren unterliegen aber auch einer kulturellen Dimension: Mir sind sie als Fussgänger in den allermeisten Fällen einfach wurscht oder oft genug gar lästig ("der Autofahrer soll jetzt bitte seine 2 Tonnen Blech nicht anhalten, ich warte gerne noch die zwei Zehntel Sekunden statt voller drei Sekunden, bis das Blech tatsächlich zum Stillstand gekommen ist, und ich dem Fahrer für diese Leistung auch noch freundlich ins Gesicht blicken muss"). Das ist jetzt keine Trotzblödheit (oder doch?), sondern liegt daran, daß ich in einer Regionen aufgewachsen bin (Lombardei und Provence), in denen man von Kind auf ganz automatisch wie selbstverständlich lernte, sich anders zu bewegen (sprich: aufpassen) als dies hier usus zu sein scheint.
Auch als Autofahrer muss man dort stets damit rechnen, dass irgendwo irgendetwas hervorspringt, von Katze über Möbelstücke bis Kind und Falschfahrer.
Aber als Fussgänger egal wo die Strasse überqueren? Unbeschwert: Ist der Augenkontakt (=Versicherung) zwischen Fussgänger und Fahrer erst einmal hergestellt, so versuchen beide unabhängig davon wer rechtlich den Vortritt hat, den eigenen Weg so zu wählen, dass er den anderen möglichst wenig behidert oder gefährdet. Man antizipiert den für beide angenehmsten Weg.
Ohne Augenkontakt wird man zu weit im Süden als Fussgänger/Radfahrer allerdings tatsächlich oder vermeintlich ignoriert, dort ist eine andere Strategie zu wählen, die ich nicht so gerne mag, naemlich das sich einfach frech hineinwurschteln um dadurch "Präsenz zeigen", was erst den Augenkontakt ermöglicht. Die Augenkontaktlose "sich zeigen" Phase ist ab und an schon mal kritisch.
Das flexible Verhaltensmuster in seiner angenehmeren Variante gibt es hier nicht, hier zeigt mir zB. der Autofahrer durch extranahes heranfahren gerne an, wenn ich etwas tue was nicht innerhalb der erwarteten Norm liegt. Zu oft erlebt. Also: Autofahrer ärgert sich, Fussgänger frustet sich, gefährdet sind beide. Na super. Derweil kann "sich bewegen" im Verkehrsfluss auch unbewusst Spass machen ohne kantige Stressfaktoren.
Nun sind wir hier aber hier und nicht dort, insofern ist es irrelevant wie es dort ist.
Essenz ist halt, dass es auch bezüglich Schutzwegausprägungen und -Benutzung keine ideale Wahrheit gibt, kein absolutes Richtig. Sondern dass es drauf ankommt wie man die Gesamtheit lebt...
Wobei Zebrastreifen per se eh noch harmlos sind, sämtliche kulturbedingten Verhaltensmuster einer Gesellschaft widerspiegeln sich zusammenfassend in all ihrer Komplexität oder Banalität erst richtig an der .... Fussgängerampel
Zuletzt bearbeitet von krisu: 02.12.2010 03:39, insgesamt 3 mal bearbeitet
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manni Betreiber des Forums
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Beitrag #72431 Erstellt: 04.01.2011 15:56
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Aber wenigstens wissen wir genau, was wir haben. Ich zitiere aus Innsbruck informiert:
"In Innsbruck gibt es 6738 Schutzwegstreifen auf 642 Schutzwegen."
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