Pünktlichkeit Stubaitalbahn

[ice108]

Wie ist es eigentlich eurer Erfahrung nach mit der Pünktlichkeit der Stubaitalbahn bestellt?

Ich bin am Sonntag damit Richtung Fulpmes gefahren, Abfahrt am Hbf war leicht verspätet (der Fahrer kam ein bißchen spät und hat dann noch verkauft), dann die Baustelle nach dem Hbf, dann ein Reisebus der es für eine gute Idee hielt die Fahrgäste samt Gepäck auf den Straßenbahngleisen auszuladen (an der Stelle hätte ich mir gewünscht die Finger an der Klingel zu haben ; wenigstens war er schon fast fertig), dann 100 Meter weiter - Vollbremsung, eine Autofahrerin hätte beim Ausparken fast die Tram gerammt, wieder zwei Minuten Stillstand bis die eingesehen hatte dass sie stört und aus dem Weg war.

Am Ende dann 11 Minuten Verspätung ab Stubaitalbahnhof, in Fulpmes waren es noch sechs Minuten.

Auf der Rückfahrt einige Tage später lief dann alles planmäßig, was die mitfahrenden Einheimischen zu einer Diskussion führte dass man sich den Tag ja im Kalender eintragen müsse weil der Gegenzug pünktlich war. Scheint nicht so oft vorzukommen, genauer gesagt haben sie so geredet als ob sie garnicht damit rechnen würden dass die Bahn mal pünktlich ist, also inwieweit ist eine Verspätung wie oben geschildert ein Einzelfall?

Und im Zusammenhang damit dass doch an manchen Stellen hier anklang dass vielleicht mal auf 15-Minuten-Takt verdichtet werden soll in machen Abschnitten (gebe ich das so richtig wieder?): Wie soll das gehen bei solchen Verspätungen auf eingleisiger Strecke?

 

[_mario_]

Naja...wer Innsbruck kennt...

Es kommt wirklich verdammt selten vor dass der Zug "aus" der Stadt pünktlich ist, die talwärts fahrende Bahn muss, meiner Beobachtung nach, schon des öfteren auf die Bergwärtsfahrende warten.
Wobei in der Früh (Rush Hour) die Bahnen Richtung Innsbruck teilweise verspätet sind.

 

[ice108]

Die STB hat 12 Minuten Aufenthalt am Hbf. Wäre es da sinnvoll, den Fahrplan ein Stück weit an die Realität anzupassen, sprich zähneknirschend eher loszufahren und ggf. am Stubaitalbahnhof (oder so) zu warten?

 

[Trolli]

In Wilten einige Minuten Aufenthalt zu haben kommt IME bei den Fahrgästen nicht gut an, denn die Minuten im stehenden Fahrzeug erlebt man als doppelt so lang!

 

[49er]

Eine Verkürzung der Stehzeit am HBF gab es bereits. Abfahrt um 23/53 statt 25/55. Was zahlreichen Schülern der nahegelegenen Schulen - verstärkt durch den Wegfall der Haltestelle Bruneckerstraße- welche nicht nur bis "Steixner-City" fahren müssen- eine Stunde Wartezeit am HBF mit dem bekannt gastlichen Publikum einbrachte.
Ein Marathonlauf nach Wilten wäre also nicht unbedingt erstrebenswert.
Die Pünktlichkeit an sich ist unter 25% in Richtung Fulpmes.Laut IVB seien dafür (Aussage vom 23.9.10) noch immer zahlreiche Baustellen verantwortlich, was u.a. mitte Oktober wieder zu einem SEV führen soll.
Pünktlichkeit der STB ist ein Wunsch der Stubaier ans Christkind.
Von einer angestrebten Verdichtung in Richtung Fulpmes bzw. zusätzlichem Busverkehr ab Telfes, ist keine Rede mehr.

 

[ice108]

Trolli schrieb:

In Wilten einige Minuten Aufenthalt zu haben kommt IME bei den Fahrgästen nicht gut an, denn die Minuten im stehenden Fahrzeug erlebt man als doppelt so lang!

Wirklich? Nehmen wir so ein (Sau-)wetter wie heute: Wenn ich da (a) die Wahl habe an der Haltestelle (meinetwegen Mutters oder so) im Regen zu stehen weil die Bahn verspätet ist oder (b) in der warmen, trockenen Bahn einige Minuten Aufenthalt am Stubaitalbahnhof habe wäre da meine Wahl klar.

In dem konkreten Fall war die Baustelle höchstens sekundär verantwortlich. Wenn es hoch kommt war die für zwei der elf Minuten am Stubaitalbahnhof verantwortlich. Der Großteil ging aufs Konto des ganz normalen Straßenverkehrs. Und der wird sich denke ich so schnell nicht ändern.

Und also, wenn zwei Minuten für die Schüler eine Stunde Stehzeit ausmachen... Ich weiß ja nicht. Ist das Problem nicht mit etwas Flexibilität auch auf Seiten der Schulen (etwa auf Seiten der Schule die Zeiten fünf Minuten nach vorne verlegen) lösbar?

 

[ice108]

manni schrieb:

Die Intervallverdichtung auf 15 Minuten in den Stoßzeiten wurde nicht vergessen, aber die Mühlen in Österreich mahlen eben leider langsam.

Und was soll da baulich gemacht werden davor?

Ich kann mir weiterhin nicht ganz vorstellen wie ein 15-Minuten-Takt da funktionieren soll ohne dass sich Verspätungen so auf die Gegenzüge übertragen dass am Ende alles mehr oder weniger ohne Fahrplan fährt.

Ich meine, die Verspätung die ein Zug staubedingt auf dem Weg Hbf-Stubaitalbahnhof aufsammelt, kriegen eben (minus das was er bis dahin aufholen kann) die Gegenzüge. Und 15-Minuten-Takt heißt, alle 7.5 Minuten kommt was entgegen.

 

[manni]

Die Verspätungen sammeln sich ja ausschließlich auf einigen Streckenabschnitten in der Innenstadt und in Wilten an. Das sind: Bürgerstraße (VLSA Ri Marktplatz), Landesmuseum (Autoverkehr aus der WGS), Museumstr (VLSA Ri Hbf, wie kürzlich gemessen), Salurner Str (VLSA beim Stadtwerkehochhaus), Fallmerayerstr VLSA, Fritz-Konzert-Str VLSA.

Einige Abschnitte wurden schon entschärft: die südliche MTS, derzeit autofreie Baustelle und in Zukunft eine Art Shared Space mit sehr eingeschränktem Autoverkehr, in weiterer Zukunft wahrscheinlich Fußgängerzone. Dort ist nicht mehr mit Störungen zu rechnen. Dann die Brunecker Str, die jetzt eine Tramspur hat - auch keine Störungen mehr.
Weitere Abschnitte können und müssen noch entschärft werden: Bürgerstr VLSA (momentan leider keine Verbesserung in Aussicht), Landesmuseum (zwangsweise muss die WGS spätestens mit Inbetriebnahme der Tram O geschlossen werden - aber vielleicht erreichen wir ja doch schon vorher was), Museumstr VLSA (Einstellungsfrage - darum kümmern wir uns demnächst), Salurner Str VLSA (Neuregelung und öV-Anmeldung demnächst), Fallmerayerstr VLSA (Steuergerät wurde wegen einer Baustelle ausgebaut und noch nicht wieder in Betrieb genommen - das sollte jetzt dann auch bald erledigt werden, da sind wir jedenfalls dran dass das nicht vergessen wird).

Ein eigener Punkt ist die gesamte Andreas-Hofer-Straße. Die öV-Anmeldungen an den dortigen Ampeln haben seit Umstellung des Fuhrparks oft nicht mehr richtig funktioniert. Das wird demnächst (AFAIK durch Austausch der Steuergeräte und Anschluss der gesamten Achse an den neuen Verkehrsrechner) in Angriff genommen - das Ergebnis wird natürlich auch von uns und von anderen kontrolliert und ggf. reklamiert werden.

Ein weiterer häufiger Verspätungsgrund war der parallele Weiterbetrieb des alten Zugleitsystems. Mit dem neuen im Vollbetrieb tritt das nicht mehr auf.

Durch die Ausgleichszeit am Hbf sind vor allem die Salurner Str und die südliche MTS entscheidend. Die Problematik Salurner Str wird demnächst gelöst. Für die Fritz-Konzert-Str sollte das gleiche gelten, da ist man jedenfalls dran. Danach sollte es eigentlich keine signifikanten Verspätungen mehr geben.

Der 15-Minuten-Takt ist nur für die HVZ vorgesehen. Ob ich das gut finde, weiß ich nicht, aber besser als durchgehend nur Halbstundentakt ist's jedenfalls.

In einigen Wochen sollte man mehr dazu sagen können.

 

[Trolli]

Ich hab kürzlich mal gehört, dass Verspätungen bis zu 20min im Stubaital an der Tagesordnung stehen. Was ist da dran?

 

[49er]

Ja das stimmt leider! Seit der Einführung der neuen Garnituren gibt es aus diversen ersichtlichen wie unersichtlichen Gründen diese Verspätungen. Im Bereich Telfes/Fulpmes wird der Ruf nach einer Busanbindung statt der unpünktlichen Bahn immer lauter! Den IVB/STB ist die Stimmung und die Situation der Fahrgäste schlicht egal. Es gibt 0 Informationen, man steht halt immer sinnlos in der Gegend. Ich bin zwar ein Freund der Bahn, aber so wird man zum Gegner (....ist vielleicht sogar gewollt? Zuerst dehnt man die Fahrzeiten auf einen Stundentakt-ab Kreith gibt es ja auch noch Fahrgäste- und dann kommt man immer Unpünktlich nach Hause!

 

[manni]

20 Minuten... seid ihr euch sicher?

Es gab ja in der Zeit nach der Umstellung die Probleme mit dem neuen Zugleitsystem. Das war der Hauptgrund für regelmäßige grobe Verspätungen. Dieses Problem wurde aber eliminiert, das neue ZLS ist zwar immer noch im Probebetrieb, die Blockfreigabe über Sprechfunk wird aber nur noch formell zusätzlich eingeholt, ohne Wartezeit. Das sollte also keine Verspätungen mehr auslösen.

Einige Minuten Verspätung entstehen, weil im Abschnitt Hbf - Stubaitalbahnhof der Fahrplan nicht eingehalten kann. Daran wird gearbeitet. Das sind aber "nur" drei bis fünf Minuten. Kann es denn sein, dass diese sich bis Kreith durch eine verschobene Kreuzung so stark aufaddieren?

Was mir noch aufgefallen ist: die Fahrer verkaufen auch an mit Automat ausgerüsteten Stationen Tickets. Kürzlich in Telfes beobachtet. Das kostet natürlich auch Zeit und sollte dringend unterbunden werden, wozu gibt es in den Automaten-Stationen schließlich die Schilder, auf denen steht, dass im Fahrzeug keine Tickets verkauft werden, wenn das dann erst wieder nicht eingehalten wird?

Interessant wäre eine Verspätungsstatistik.

 

[49er]

Ankunft meiner Tochter von der Schule lt. Plan 12.49 Uhr Ankunft in Telfes 13.14 Uhr. Mal mehr oder weniger Verspätung. Aber die Verspätungen Taleinwärts sind immer noch die Regel.

 

[manni]

Das wären ja satte 25 Minuten. Ist das der Schnitt oder in der Höhe ein einmaliger Ausreißer? Ich werde mich auch mal erkundigen, ob es dazu eine Statistik gibt.
Wie steht's mit der Pünktlichkeit stadteinwärts?

 

[49er]

Stadteinwärts sind die Züge relativ pünktlich. Der Verspätungen Richtung Telfes/Fulpmes liegen besonders in der Zeit von ca.11.00 - 14.00 Uhr zwischen 8 bis in Höchstfällen 25 min.

 

[ice108]

manni schrieb:

Einige Minuten Verspätung entstehen, weil im Abschnitt Hbf - Stubaitalbahnhof der Fahrplan nicht eingehalten kann. Daran wird gearbeitet. Das sind aber "nur" drei bis fünf Minuten.

Bei meiner im Eröffnungsbeitrag geschilderten Fall waren es elf.

 

[Steph]

Das Problem ist ja oft schon die Ausfahrt aus dem Hbf-Gelände: Busse von hinten (R, F, A), links vorne ebenso, zudem Postbusse, die auch ausfahren wollen und noch dazu auch einfahren. Da ist oft ein rechts Blechknäuel beieinander - und drum herum fahren wie ein Bus geht nun mal nicht.
Oft ist es schon nur mehr zum Kopfschütteln, was da so zusammenkommt an der Stelle!

 

[ice108]

Die Fahrer bekommen ja ständig die aktuelle Verspätung angezeigt. Werden diese Daten eigentlich aufgezeichnet / wäre das möglich, sprich gibt es da Zeitreihen drüber?

 

[Linie O]

Der Fahrdienstleiter sieht die Verspätung auch, also nehme ich an, dass das auch aufgezeichnet wird.

 

[manni]

Natürlich gibt es diese Daten. Die Frage ist nur ob sie auch zu bekommen sind oder als betriebsintern gelten.

Ein Stubaitalbahn-Experte hat mir dazu folgenden Kommentar geschickt:

Zitat:

Wenn in Feldeler die Zugkreuzung unpünktlich stattfindet, lässt sich das nicht mehr aufholen. Der Fahrplan ist hier zu straff, die anderen Ausweichen sind zu weit auseinander, um davor oder danach zu kreuzen. Ein verspäteter Zug in Feldeler wirkt sich auf den in Hölltal kreuzenden nächsten Zug aus, der wiederum verspätet in Feldeler eintrifft und den stadteinwärtigen Zug verspätet, der dann wiederum nochmal später in Hölltal ist... und wenn jetzt der Zug stadtauswärts noch eine Minute Verspätung selbst einfährt, dann werden die Auswirkungen dieses Teufelskreises noch größer. Und umgekehrt kann man den Zug von Hölltal nicht bis Mutters schicken oder den Zug von Feldeler bis Mutters vorfahren lassen, weil der Abschnitt zu lange ist und noch mehr Verspätungen entstehen würden.

Wir haben demnach das Problem, dass die anfangs geringe, rein stadtauswärtige Verspätung sich im Lauf des Tages durch das Aufhalten der stadteinwärtigen Züge immer weiter aufschaukelt.

Der Schlüssel zur Pünktlichkeit liegt also, wenn das alles so stimmt, im Streckenabschnitt Hauptbahnhof - Stubaitalbahnhof. Wenn das mal behoben ist, sollte es nicht mehr zu diesen aufgeschaukelten Verspätungen kommen.

Eine Dehnung des Fahrplans und damit ein Kniefall vor dem Autoverkehr ist in meinen Augen ganz sicher keine Alternative.

 

[Trolli]

Die Frage wäre ja, ob es vorübergehend Sinn machen würde, TW 83 und 88 zu reaktivieren und auf bestimmten Kursen, z.B. HBF-Fulpmes einzusetzen. Die Frist für die Barrierefreiheit wurde sowieso verlängert, der Bus ist ebenso nicht barrierefrei und viele Bahnen auch nicht .. für E-Rolli-Fahrer sollte man sich ja bei der Leitstelle wegen eines NF-Kurses erkundigen können. Wenn eben Schüler regelmäßig 25min zu spät von der Schule heimkommen, dann gehen so sicher zukünftige Kunden verloren, weil das öded voll an!

Thema Fahrscheinverkauf: Ich finde, Manni, dass das ein Thema der Kundenfreundlichkeit ist (ich vermute, dass das sowieso viele so nebenbei machen ). Es gibt genügend Fahrgäste, die von Automaten abgeschreckt sind und die STB hat wohl noch das Glück, dass sie regional verankert ist und zwischen Fahrpersonal und Fahrgästen oft Bekanntschaft besteht.