Stauproblematik Sommer-Umleitungen Innenstadt

[manni]

Es ist katastrophal, was in den letzten Tagen abgegangen ist. Jeden Tag Autostau ohne Ende. Bezahlen müssen das zunächst die VUs, die ihre Abgänge aber dann aus Steuergeld abgegolten bekommen - wir alle zahlen das also.
Die indirekten Verluste durch den Imageschaden - selbst ich fahre schon seit Wochen nicht mehr mit dem Bus zur Arbeit - bezahlen natürlich auch wir, das lastet auf der Volkswirtschaft. Die verpfuschten Umleitungen haben den Modal Split zwischen Auto und ÖV mit Sicherheit für die Dauer der Umleitungen um ein, zwei, drei Prozentpunkte in Richtung Auto verschoben, und ich kann mir gut vorstellen dass der Wert auch danach noch eine Weile lang schlechter bleiben wird.

Ehrlich, am liebsten würde ich das alles unserer Stadtregierung um die Ohren hauen. Wie kann man nur dermaßen schlecht arbeiten!

 

[Meik]

Ich finde es einfach von Peer dreist, dass er den Gemeinderatsbeschluss einfach umgeht weil er dagegen war ( ich bezweifle ,dass er zu den 2 SPÖ'lern gerhört die dafür waren ).
Und auch wenn die Polizei ihr möglichstes!? versucht, versagen die Polizisten die dann wieder auf der Kreuzung stehen trotzdem total.
Denn wenn die Polizei endlich konsequent gegen die ganzen Drängler auf den Kreuzungen Sillgasse-Museumstraße und Universitätsstraße-Kaiserjägerstraße vorgehen würde und koordiniert Blockweise durchlies wäre der Verkehrsfluss zu der Zeit um den Faktor 2-3 höher.
Dieses Problem/Stau ist teilweise einfach nur so extrem weil sich die meisten Autofahrer selbst im Weg stehen indem sie drängeln und sich nicht an die Verkehrsregeln halten.

 

[manni]

Wir sollten heute noch erfahren, ob der Gemeinderatsbeschluss in der heutigen Stadtsenatssitzung endlich behandelt wird/wurde, auch wenn#s wahrscheinlich nichts mehr bringen wird.
Selbstverständlich hatte Peer dagegen gestimmt.

Wenn sich nicht bald was tut in Sachen aktiver Reduktion des Autoverkehrs, wird man Sammelklagen betroffener öffi-Nützer und Bürger gegen die Stadt Innsbruck initiieren müssen. In den 1980ern war's schon mal so weit, da haben die Menschen gegen den Autoverkehr in der Innenstadt Prozesse angestrengt und Demos abgehalten - leider war ich damals zu jung, um mich an diesen Dingen aktiv zu beteiligen. Resultat des öffentlichen Drucks war dann das leider wegen des "van-Staa-Putsches" nur fragmentarisch umgesetzte "Verkehrskonzept 1989". Dorthin bewegen wir uns jetzt wieder. Lange lassen sich die Menschen nicht mehr an der Nase herumführen und im Autoverkehr ersticken.

 

[Meik]

Da bei der Verlängerung der Linie 3 außer bei der Salurner Straße , Anichstraße Stadteinwärts und vor der Höttinger Auffahrt Stadtauswärts (falls die Bevorzugung an den VLSA richtig funktioniert) die Tram auf der neuen Strecke eigentlich keine Probleme haben sollte denke ich ,dass es nach dieser Baustelle keinen Grund für eine Klage geben wird höchstens um später mal die Tramspur am Innrain Stadteinwärts zu bekommen oder es noch schwere Verfehlungen bei der Planung geben wird.

Kannst du irgendwie in Erfahrung bringen ob sich da heute was getan hat manni( bei der Stadtsenatssitzung)?

 

[manni]

Ad Stadtsenatssitzung: klar, ich poste sobald ich was weiß.

Grund zur Klage gibt's, solang z.B. Autos die Museumstraße im Bereich Landesmuseum verseuchen, solang es nicht in allen (!) staugefärdeten Bereichen Busspuren/eig.Gleiskörper gibt, solang nicht für jeden Parkhausplatz ein Oberflächenparkplatz gestrichen wird, solang Autos ungestraft durch die südliche Anichstraße gurken und illegal, aber geduldet auf Gehsteigen (Marktgraben, Anichstr) parken können, solang Öffis an roten Ampeln stehen obwohl im Querverkehr sich kein anderes Öffi befindet, etc.etc.etc.

 

[_mario_]

Ich bin nur froh dass sich die Innenstadtkaufleute mit ihrer PRO Autoverkehr Einstellung, ins eigene Fleisch schneiden!!!
Ich bin den ganzen Sommer bisher nur 1 mal in die Stadt gefahren weil ich musste...ansonsten bevorzuge ich ja die Stadt zum Einkaufen und Bummeln etc. aber seit das da drinnen die Hölle ist bin ich wieder DEZ und Cyta Kunde..und ich denke, dass das viele andere genau gleich machen.
Keine Parkgebühr oder ÖffiTarife können einen so sehr davon abhalten in die Stadt zu fahren wie diese Verkehrspolitik und ich hoffe wirklich dass es erhebliche Einbusen in der Innenstadt gibt.
Umdenken wird wohl trotzdem niemand, da vorausschauendes Planen und Denken ja nicht IN ist.

 

[Steph]

Klinik-DEZ knappe 50 Min - nicht schlecht, oder? Stadteinwärts bin ich dann mit T+1 gefahren. Da wurde schon durchgesagt, dass sich die Verkehrslage "beruhigt" hat und nur mehr mit "geringen" Verzögerungen zu rechnen ist. Mag sein - aber um 17 Uhr geht das Theater wieder von vorne los, -30 und mehr!

Nur immer lustig, wie die Polizisten vor der SoWi stehen, munter miteinander scherzen und die Situation "beobachten", während 200m südlicher eine Kreuzung schlichtweg im Chaos versinkt.

 

[manni]

Gute Nachrichten: wenn die Demokratie einigermaßen funktioniert, sollte es eine solche Katastrophe bei künftigen Umleitungssituationen nicht mehr geben.

PA der Grünen:


Bei künftigen Baustellen konsequente Priorisierung des Öffentlichen Verkehrs
Schwarzl: Weichenstellender Grüner Erfolg im Stadtsenat

"Noch im letzten Gemeinderat vor der Sommerpause und damit vor der baustellenbedingten Totalsperre der Bruneckerstraße wurde von uns Grünen beantragt, in der Baustellenzeit den Öffentlichen Verkehr durch weiträumige Umleitungen des Autoverkehrs konsequent zu bevorzugen. Dazu sollten u.a. Universitätsstraße und Sillgasse für den Autoverkehr gesperrt werden, um sie für einen flotten Busverkehr offen zu halten.," erläutert Grüngemeinderätin Sonja Pitscheider eine wichtige Grüne verkehrspolitische Maßnahme.

Der Antrag hat zwar die Dringlichkeit samt Zuweisung an den Stadtsenat erhalten, allerdings wollte Verkehrsstadtrat Peer ihn offenbar über den Sommer aussitzen. "Umso größer ist für mich die Freude, dass es mir im heutigen Stadtsenat gelungen ist, zuerst die Bürgermeisterin und dann ganzen Stadtsenat zu überzeugen, dass bei baustellenbedingten Verkehrsbeschränkungen dem öffentlichen Verkehr absolute Priorität gebührt, auch wenn der Autoverkehr dafür größere Umwege in Kauf zu nehmen hat," freut sich Grünstadträtin Uschi Schwarzl über das Ergebnis des heutigen Stadtsenats.
Dieser hat nämlich nach langer Debatte auf Grünen Antrag hin einstimmig beschlossen, dass es zwar für Amtsstellungnahmen zum Grünen Antrag Bruneckerstraße definitiv zu spät sei (mit Schulbeginn wird nämlich die Totalsperre wieder aufgehoben) allerdings muss bei allen künftigen ähnlich gelagerten Baustellen (z.B. Regionalbahnbau Bereich Anichstraße, Unikreuzung ...) eine wesentlich stärkere Priorisierung des öffentlichen Verkehrs erfolgen, auch wenn das nur zulasten des Autoverkehrs geht.

"Das kann mit Fug und Recht als weichenstellender grüner Erfolg bezeichnen werden", freut sich Schwarzl, "weil es kann ja wirklich nicht sein, dass wir viel Geld in den Ausbau der Öffis stecken, die Menschen dann mittels großer Kmapagnen schon in der Bauphase zum Umstieg auf die Öffis motivieren wollen, sie aber dann durch "öffentliches Stauen" inmitten des Autoverkehrs geradezu von der Öffi-Nutzung abschrecken, nur weil der Mut fehlt, dem Autoverkehr etwas größere Umwege zuzumuten."

Zutrittsberechtigte finden hier noch mehr dazu: http://forum.strassenbahn.tk/viewtopic.php?p=67980#67980

 

[_mario_]

Und das glaube ich auch erst wenn ich es sehe...es war auch auf allen Plänen ersichtlich und so angekündigt dass die Sillgasse nur in 1 Richtung vom MIV befahren wird. Daran gehalten hat sich niemand...und wahrscheinlich wird sich auch bei zukünftigen Baustellen niemand daran halten.
Ich hoffe es wird so umgesetzt, aber daran glauben tu ich nicht.

 

[manni]

Die mIV-Sperre der Sillgasse wurde ja auf Betreiben unseres Verkehrsstadtrats abgeblasen, aus "Rücksicht" auf die Blechkisten und ohne Rücksicht auf den wünschenswerten Verkehr, resp. Bus und Fahrrad. Somit ist auch das eine rein politische Sache, und ebendas sollte in Zukunft nicht mehr vorkommen. Wir werden's in ein paar Monaten dann eh sehen. So ein Beschluss ist rechtlich bindend, darauf basiert unser ganzer Staat, also ignoriert kann das eigentlich nicht werden.

 

[manni]

TT-Artikel dazu: http://tinyurl.com/3y946rk

 

[manni]

Von www.innsbruck.at:

 

[_mario_]

Einfach dämlich trotzdem, immer erst im Nachhinein wenn man sieht dass es nicht funktioniert werden Maßnahmen ergriffen...anstatt schon im Vorfeld auf die Kritischen Stimmen zu hören und sich einmal trauen den Verkehr vor den Kopf zu stoßen!!!

Naja....vorausschauen und vorausplanen ist nicht der Innsbruckern Stärke ...kein Wunder dass in dieser Stadt nichts weitergeht, wird wohl alles von den selben Köpfen ausgehen. (Baustellenplanung, Umleitungsplanung, Straßenbahnplanung, etc.)

 

[sLAnZk]

Heute um drei bin ich vorbeigekommen da war schon Stau, und jetzt um fuenf natuerlich wieder. Zwischen der Chemie und der Klinikkreuzung stehen der C, der Telfer Bus, der Axamer Bus, ein von den Oetztalern betriebener Kurs und der Oberperfer Bus. Rollt alles so in Schueben westwaerts.

 

[patler]

Und das beste an der ganzen Sache ist: 2 C Richtung Osten unmittelbar hintereinander und Richtung Westen 4 C hintereinander. 2 weitere C stehen schon in Mentlberg.

Somit bleiben für den Osten bzw. die restliche Strecke noch 2 Busse über

Everyday!

 

[jfk tower]

Thema Innrain

 

[sLAnZk]

Heute um dreiviertel vier:

 

[manni]

Für den Verkehrsstadtrat scheint die Blechkiste ja gar schon ein Familienmitglied zu sein, wenn "Bewohner von ihren Autos trennen" für ihn nicht in Frage kommt. Das klingt ja beinahe so grausam wie Kinder von ihren Eltern zu trennen - zumindest wird diese Assoziation geweckt. Peer sollte aber eigentlich wissen, dass in den Grundrechten noch nichts davon steht, dass die private Karre direkt vor der Haustür geparkt werden können muss.
Und: gegen "sozial notwendigen Individualverkehr" haben wir ja auch nichts, aber was in Innsbruck abläuft, hat mit "sozial" halt leider schon lange nichts mehr zu tun. Wie sozial ist es denn, wenn öV-Fahrgäste wegen des Autoverkehrs eine halbe Stunde oder länger im Stau stehen? Herr Peer, Ihre Argumentation wird immer dünner (und dümmer) und immer mehr Menschen durchschauen diesen Unsinn.

 

[Hannes]

Der Typ hat nicht einmal den Anstand Stellung zu beziehen, ohne gleich polemisch zu werden. Letztklassig!

 

[manni]

Zuerst ignorieren sie dich, dann bekämpfen sie dich (in dem Fall mit Polemik), und am Ende gewinnst du. Hat Gandhi gesagt. Demnach sind wir inzwischen eh schon bei 66% angelangt.