Inakzeptable P&R Situation in Jenbach

[Schienenschraube]

Da es im Thread Anschlussproblematik schon thematisiert worden ist, möchte ich hier einige Szenen nicht vorenthalten, wie sie sich täglich in Jenbach abspielen. Die Überfüllung des Parkplatzes ab ca. 7:00 morgens mit KFZ von an sich ÖPNV willigen Personen ist kontraproduktiv, wenn es zu einer weiteren Verlagerung des Pendlerverkehrs von der Straße auf die Schiene (und somit auch der S-Bahn) kommen soll. Einerseits ist der Parkplatz zu klein, andererseits ist offensichtlich der öffentliche Zubringerverkehr zum Bahnhof nicht zufriedenstellend.





Wohlgemerkt, es handelt sich hier um einen Gehweg!


Es wird allerdings nicht einmal der bestehende Parkraum (z.T. wegen fehlender Markierungen, z.T. aufgrund des "Talents" einiger Autofahrer) ausgenützt.

 

[manni]

Vollkommen inakzeptabel! Wieso steht dort nicht schon längst ein Parkhaus?!

PS: Unkenntlichmachen von Autonummern ist absolute Zeitverschwendung. Eine Autonummer ist kein Gesicht, und hier käme noch hinzu, dass auf jedem Bild mehrere Autos zu sehen sind.

 

[SLICKIBK2]

Ganz einfach - wer soll es bezahlen?

 

[manni]

Noch einfacher: ÖBB und öffentliche Hand, die dafür zuständig sind. Der Bedarf ist ganz offensichtlich da, die S-Bahn erfolgreich, also muss auch die entsprechende Infrastruktur geschaffen werden. So wie am Bild zu sehen kann's jedenfalls nicht bleiben. Und das ist ja nicht die einzige unterdimensionierte P&R-Anlage.

 

[Trolli]

Darf ich bei der Gelegenheit die Frage stellen, ob es in Schwaz noch einen P+R-Platz gibt? Am alten Standort ist ja nun ein hypermoderner mehrsteigiger Busterminal!

In Hall herrscht auch Platznot.

Trolli

 

[Walter4041]

manni schrieb:

Noch einfacher: ÖBB und öffentliche Hand, die dafür zuständig sind.

Da weder die ÖBB noch Land/Gemeinde einen Goldesel im Stall haben, ist die Sache nicht ganz so einfach.

Außerdem bin ich der Ansicht, daß die Leute schon ab dem Heimatort mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren sollten und nicht erst ab einem Knotenbahnhof. P&R-Parkplätze zu bauen, ist da die falsche Lösung...

 

[ice108]

manni schrieb:

Noch einfacher: ÖBB und öffentliche Hand, die dafür zuständig sind. Der Bedarf ist ganz offensichtlich da, die S-Bahn erfolgreich, also muss auch die entsprechende Infrastruktur geschaffen werden. So wie am Bild zu sehen kann's jedenfalls nicht bleiben. Und das ist ja nicht die einzige unterdimensionierte P&R-Anlage.

Woher kommen denn die Leute so eingependelt? Sind das Orte die man durch verbesserten Zubringerverkehr besser anbinden könnte? Sind die Leute so gescheit und machen Fahrgemeinschaften wo möglich?

Wieviele Autos passen auf den Parkplatz bei Normalfüllung?

 

[manni]

Ich bin ja nicht grade dafür bekannt, dass ich die Errichtung jeglicher Art von Infrastruktur für den PKW-Verkehr aus öffentlichen Geldern fordere.
Aber P&R-Anlagen sind wohl ein notwendiges Übel. In dünn besiedelten Gegenden wird der öffentliche Nahverkehr immer nur eine untergeordnete Rolle spielen können, da Rufbusse und Ähnliches vergleichsweise unpraktisch zu nutzen sind und vollwertiger ÖPNV nicht möglich ist. ÖPRV hingegen schon.
Der ursprüngliche Fehler liegt darin, dass diese Gegenden überhaupt besiedelt sind. Daran wird sich aber so schnell nichts ändern. Da muss man in den sauren Apfel beissen und froh sein, wenn die Leute dann wenigstens den regionalen ÖV nutzen. Deshalb braucht es entsprechend dimensionierte und zur Nutzung einladende P&R-Anlagen. Was ist die Alternative? All jene, die ihr Auto dort nicht abstellen können oder denen das Abstellen unnötig schwer gemacht wird, bleiben natürlich gleich drin sitzen und fahren damit herauf in die Stadt. Das wollen wir aber doch auf gar keinen Fall.

Mir erzählt generell keiner, dass in einem der reichsten Länder der Erde für irgendwas Infrastrukturmäßiges kein Geld da ist. Selbstverständlich ist das da. Man hat hier nur ganz offensichtlich verabsäumt, rechtzeitig die notwendigen Maßnahmen zu treffen. Der ÖV endet nicht an der Haltestelle; wenn ein Angebot ausgebaut und verbessert wird, muss auch die Infrastruktur entsprechend nachgezogen werden, und zwar gleichzeitig, nicht nachträglich!

 

[Hannes]

1. Es gibt ein landesweites P&R-Konzept.
2. Die Finanzierung sollte schon machbar sein, normalerweise teilen sich das VVT und ÖBB.
3. In Steinach wurde gerade ein Parkdeck gebaut, in Telfs ist auch ins in Planung. In Jenbach wäre sowohl ein Parkdeck, aber platzmäßg auch eine Erweiterung nach Norden denkbar (weiß aber nicht wem das Grundstück gehört).
4. Das Problem mit den Anschlüssen ins Zillertal löst sich spätestens Ende 2012, wenn die S-Bahn weiter ausgebaut werden kann. Bei einem 15-min-Takt in Jenbach sollte das kein Problem mehr sein.
5. Was ich nicht versteh: Wenn man mit dem ÖV von Ibk ins Zillertal will, muss man schon ca. um 18:30 abfahren, letzte Ankunft Mayrhofen um 20.22. Das ist doch ein Witz!! Eine Beschleunigung der ZTB würde bei einer Fahrzeit von 1h 16 min wohl auch nicht schaden. Mit dem Auto braucht man für dieselbe Strecke nicht einmal 30 min.
6. Auch in Schwaz wäre rund um den Bahnhof noch genug Platz (siehe maps.google.at).

 

[TLR]

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[Walter4041]

Hannes schrieb:

5. Was ich nicht versteh: Wenn man mit dem ÖV von Ibk ins Zillertal will, muss man schon ca. um 18:30 abfahren, letzte Ankunft Mayrhofen um 20.22.

Letzte Verbindung ist Ibk ab 20:36 - -Mayrhofen an 22:05.

Zitat:

Eine Beschleunigung der ZTB würde bei einer Fahrzeit von 1h 16 min wohl auch nicht schaden. Mit dem Auto braucht man für dieselbe Strecke nicht einmal 30 min.

Das mit den 30min zeigst mir. Unter günstigen Bedingungen brauchst für die Strecke Jenbach-Mayrhofen 40 min, meist aber eine knappe Stunde (und da ist noch nicht einmal Winter).


@Telfs: Ein Gutteil der Leute am P&R-Parkplatz wohnt in Rietz/Stams/Mötz und fährt mit dem Auto nach Telfs, weil bis dort ein 30min-Takt ist und weiter nur alle 60min ein Zug fährt.

 

[TLR]

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[Schienenschraube]

TLR schrieb:

warum kann man eigentlcih die ACHENSEEBAHN nicht als öffentliches nahverkehrmittel nutzen?

Kann man, kostet nur viel. Ein Konzept gibt es offensichtlich ja. Siehe Seite 21 hier: http://www.achenseebahn.at/fileadmin/userdaten/dokumente/Jahresbericht2008.pdf

In Jenbach gibt es seit einem Jahr darüber hinaus auch einen Ortsbus, der die Runde Jenbach - Strass - St. Marghareten - Buch bei Jenbach und durch den Großteil des Ortes Jenbach im Stundentakt fährt. (Linie 8329) http://www.jenbach.at/gemeindeamt/download/219977874_1.pdf Leider nur in eine Richtung. Vielleicht wäre es sinnvoll, je eine halbe Stunde versetzt auch in die Gegenrichtung zu fahren, obwohl es in Jb durch viele Einbahnen eher schwierig ist...

Jenbach hat generell das Problem, am Hang zu liegen. Dadurch ist auch Radfahren und zu Fuß gehen sehr unattraktiv.

Seit es keinen Fdl (Schalter ist besetzt!) mehr gibt, können keine Parkkarten mehr ausgegeben werden. Unkontrolliertes Parken ist die Folge. Allerdings war zur Zeit, als noch Parkkarten ausgegeben wurden, der Parkplatz auch übervoll.

 

[ice108]

manni schrieb:

Ich bin ja nicht grade dafür bekannt, dass ich die Errichtung jeglicher Art von Infrastruktur für den PKW-Verkehr aus öffentlichen Geldern fordere. Aber P&R-Anlagen sind wohl ein notwendiges Übel. In dünn besiedelten Gegenden wird der öffentliche Nahverkehr immer nur eine untergeordnete Rolle spielen können, da Rufbusse und Ähnliches vergleichsweise unpraktisch zu nutzen sind und vollwertiger ÖPNV nicht möglich ist. ÖPRV hingegen schon.

Das Argument stimmt grundsätzlich schon. Nur möchte ich ihm auch nur dann folgen wenn es wirklich nicht ohne Auto geht, und wir reden hier nicht nur von ein paar entlegen wohnenden, weil sonst wäre der Parkplatz nicht so voll...

Wenn ich mir die Gegend auf der Karte anschaue, wo wohnen da denn nennenswert Menschen die nicht durch ÖPNV anbindbar sind?

Jenbach mag am Hang liegen, hat aber trotzdem ab Bhf nur eine Ausdehnung von ca. einen km. St. Margarethen und das Maurach daneben sind auch nicht viel weiter weg, bei letzterem fehlt vielleicht eine Innbrücke um zu Fuß / per Fahrrad direkt zum Bhf und nach Jenbach zu kommen. Dann gibt es etliche Orte an der Zillertalbahn, der Achensee hat meines Wissens nach Stundentakt per Bus, ebenso das Alpbachtal. Bei Münster frag ich mich wieso der Bahnhalt nicht weiter im Nordosten liegt - wäre der auf Höhe des Dorfkerns, wäre er mit dem Fahrrad eine Sache von maximal 1.5km. Die Rofansiedlung sollte an der Route des Achenseebusses liegen.

Bleiben im Wesentlichen die Streusiedlungen weiter oben an den Hängen, und die an der bahntechnisch falschen Seite des Zillertals liegenden Orte.

Würden die alleine wirklich den Parkplatz so voll kriegen? Oder ist das doch eher eine Kombination aus ungünstigen Anschlüssen, fehlenden Fahrgemeinschaften, ignorieren günstiger Anschlüsse, etc.? Falls letzteres, gäbe es da aber glaube ich erheblich billigere Möglichkeiten als noch ein Parkhaus zu bauen.

Zitat:

Der ursprüngliche Fehler liegt darin, dass diese Gegenden überhaupt besiedelt sind.

Ich würde den Fehler häufig vor allem darin sehen dass die Arbeitsplätze zu weit von den Leuten weg sind.

 

[TLR]

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[SLICKIBK2]

Hinzuzufügen ist, dass viele der Parker speziell aus Münster und Wiesing (beides Halte für den Regionalzug) kommen, da in Jenbach faktisch alle EC halten. Somit ist eine schnellere Anbindung an die Stadt als mit der S-Bahn (bis Hall ja Regionalzug) gegeben.

Und korrekt die ÖBB investiert in P&R Anlagen, nur richtet sich die Größe der P&R Anlage nach dem Einzugsgebiet. Dabei wird auch sehr wohl berücksichtigt, wieviele Seitentäler es gibt und wie diese Verkehrstechnisch eingebunden sind. Ebenso wird betrachtet wie die nächsten Haltestellen situiert sind.

Meiner Meinung nach ist in Jenbach kein größerer P&R notwendig, wenn die Pendler aus Münster und Wiesing sowie die Pendler aus dem Zillertal die S-Bahn bzw. das Verkehrsangebot der Zillertalbahn (Bahn und Bus) verwenden würden.

Just my 2 Cents.

 

[Tw75]

SLICKIBK2 schrieb:

Meiner Meinung nach ist in Jenbach kein größerer P&R notwendig, wenn die Pendler aus Münster und Wiesing sowie die Pendler aus dem Zillertal die S-Bahn bzw. das Verkehrsangebot der Zillertalbahn (Bahn und Bus) verwenden würden.

Bzgl. Münster und Wiesing ist mE das Problem folgendes: Die Haltestelle Münster-Wiesing liegt sehr ungünstig. Zu Fuss ist die Haltestelle nur von einem Wiesinger Ortsteil aus (die Siedlung, die sich in direkter Haltestellennähe befindet). Vom Ortskern aus ist die Haltestelle in vertretbarem Zeitaufwand zu Fuss nicht erreichbar. - Die Fahrt mit dem Rad zur Haltestelle ist ebenso nicht das Non-plus-Ultra, zumal die Haltestelle im Talkessel liegt und der Rückweg eher anstrengend ist. Also bleibt nur das Auto um zur Haltestelle zu kommen. Vom Ortskern aus ist man sehr schnell am Jenbacher Bahnhof. Diejenigen, die ohnehin mit dem Auto fahren würden, werden gleich nach Jenbach fahren (kaum Parkplätze in Wiesing, nur stündliche Regionalzüge halten in Wiesing). Ähnliches gilt auch für Münsterer, vor allem, weil der Ort sehr weitläufig ist und die Haltestelle Münster-Wiesing sich am westlichen Ortsrand befindet.

Zu den Pendlern aus dem Zillertal möchte ich einerseits die in einem anderen Thread genannten Ausführungen zu den unkoordinierten Anschlüssen und andererseits die Problematik mit den zwei Umstiegen sowie die lange Fahrzeit der Zillertalbahn anführen.

@Trolli
Der P&R-Platz in Schwaz wurde zu Gunsten der Betonwüste, die sich Busterminal schimpft, verkleinert.

 

[manni]

@Slick: guter Einwand. Mit dem Fahrplanwechsel übermorgen sollten die Fernzughalte, die auis meiner Sicht ohnehin auf dem Weg zwischen Innsbruck und Salzburg nur unnötig Zeit kosten, ja hoffentlich weitgehend ein Ende haben, und wenn noch nicht übermorgen, dann in einem Jahr. Wenn dem so ist, wie du sagst, könnte sich das Problem des überfüllten P&R-Platzes eigentlich in zwei Tagen auf einen Schlag lösen, oder?

@TLR: ich kenne die Linie nicht - aber eine Einrichtungsschleife im Stundenintervall zu fahren, widerspricht jeder zeitgemäßen Verkehrsplanung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Linie nennenswerte Fahrgastzahlen aufweist. Für mich klingt das eher nach einer "Notlösung".

 

[Hannes]

[quote="manni@TLR: ich kenne die Linie nicht - aber eine Einrichtungsschleife im Stundenintervall zu fahren, widerspricht jeder zeitgemäßen Verkehrsplanung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Linie nennenswerte Fahrgastzahlen aufweist. Für mich klingt das eher nach einer "Notlösung".[/quote]

Erklär das mal dem VVT....

 

[manni]

Ich glaub', der VVT weiss es... erklären müsst man's wahrscheinlich dem Steixner als für die Finanzierung Zuständigen, der soll aber lernfähig sein. Vielleicht sollten wir was zusammenstellen?