Trenner zwischen Völs und Westbahnhof?

[TLR]

Wenn man mit dem zug (s-bahn s1) von völs nach ibk wbf fährt und der zug gerade bei sieglanger vorbeifährt stelt dieser den motor oder so etwas und "rollt" weiter; ungefähr bei mentelberg stellt der zug den motor wieder an(?) und fährt "normal" bis zum westbahnhof weiter. das gleiche passiert auch wenn man vom westbahnhof nach völs fährt. mich würde interessieren WAS das ist und WARUM das so ist. weis das veleicht jemand von euch???
hängt es möglicherweise mit dem zug (talent) oder mit dem gleis zusammen...???

Edit manni: aussagekräftigerer Titel

 

[DUEWAG 240]

Vielleicht hängt es damit zusammen, dass der Zug auf diesem Teilstück gerade nicht Gas geben muss, und der Fahrer stellt den Hebel auf die Nullstellung (dabei wird weder abgebremst noch beschleunigt), da er für den Streckenabschnitt schnell genung ist. Denn Bahnen, Trams, Busse etc. geben, wenn sie fahren, nicht nur Gas.

 

[patler]

Oder da is irgendso ein Ding, wo man nur mit Regler auf Nullstellung drüberfahren soll? (Tramfreunde mögen mir bitte erklären wie das Teil heißt - mein ich den Trenner?)

 

[TLR]

DUEWAG 240 schrieb:

Vielleicht hängt es damit zusammen, dass der Zug auf diesem Teilstück gerade nicht Gas geben muss, und der Fahrer stellt den Hebel auf die Nullstellung (dabei wird weder abgebremst noch beschleunigt), da er für den Streckenabschnitt schnell genung ist. Denn Bahnen, Trams, Busse etc. geben, wenn sie fahren, nicht nur Gas.

ja aber warum ist dass genau hier und immer gleich??? warum nicht zw kematen und völs oder flaurling und hatting...?

 

[Da_Koal]

Das liegt daran, dass sich in diesem Abschnitt, genauer gesagt bei km 4,3, eine sog. Trennstelle in der Oberleitung befindet (genauere informationen können auf wikipedia - http://de.wikipedia.org/wiki/Trennstelle_%28Fahrleitung_von_Bahn-_und_Obussystemen%29 - entnommen werden). Dieser Teil muss mit ausgeschaltetem Hauptschalter (deswegen hört man auch oft einen kleinen *rums*er im Triebwagen/der Lok) durchfahren werden, um einen eventuellen Lichtbogen zu verhindern.


lg

 

[Schienenschraube]

Da_Koal schrieb:

(deswegen hört man auch oft einen kleinen *rums*er im Triebwagen/der Lok) durchfahren werden, um einen eventuellen Lichtbogen zu verhindern. lg

Ja, das ist vor allem im Talent in dem Teil, wo der Stromabnehmer sich befindet, gut zu hören. Zwischen Rum und Hall ist z.B. ebenfalls eine Speisebereichstrennstelle. Ich habe mir, als die Talent-Züge noch neu waren, manchmal die kleine Freude des Alltages gemacht, das "Zusammenzucken" der Leute beim Ausschalten des Hauptschalters, das in den sonst sehr leisen 4024er gut zu hören ist, in freudiger Erwartung zu beobeachten.

In die Geschichte eingegangen ist ein Vorfall, als im Mai 1976 der 4010.08 zwischen Jenbach und Wiesing aufgrund von zwei im Gleisbett liegenden, von einem Gegenzug überfahrenen Rindern eine Schnellbremsung einleiten musste, und, wie es der Teufel will, der Triebkopf genau im Trennbereich einer Speisebereichstrennstelle zum stehen kam. Auch nach dem Lösen der Bremsen war der Triebwagen nicht zum Selbstrollen zu bringen. Es existiert ein Bild, wo der 4010 von einem benachbarten Bauern mittels Steyer-Traktor, der über das Gleisbett rumpelte, aus diesem Bereich geschleppt wurde.

 

[patler]

Juhuuuuuuu.. Kann man das noch schnell in ein Rätsel umwandeln damit ich wieder mal eins gelöst hab? ^^

 

[Schienenschraube]

@ Patler, recht hast du, wäre sicher lustig gewesen. Da ich keine Bildrechte habe, hier ein Link zur Abschleppung: http://www.bahnarchiv.net/gallery/main.php?g2_itemId=24169&g2_jsWarning=true

 

[TLR]

Ja aber warum gibt es dann zw ibk und telfs nur 1 solchen trenner oder so, wenn damit die oberleitung in teilen schalten kannn?
da müsste es doch zw jeden bahnhof so etwas geben?

 

[patler]

das nenn ich mal suuuper foto; einfach genial! merci

 

[manni]

@TLR: je nach Stromstärke, Spannung und Frequenz ist der Spannungsabfall in der Fahrleitung größer oder kleiner. Im Straßenbahnnetz gibt relativ zur Netzgröße ziemlich viele Speiseabschnitte und entsprechend viele Trenner dazwischen, bei der Vollbahn ganz offensichtlich weniger, weil man pro Einspeisung einen längeren Abschnitt speisen kann. Vielleicht kann ja einer der anwesenden Elektrotechnik-Experten mehr dazu sagen.

 

[SLICKIBK2]

Die Trennstellen an sich dienen nur die Speisebereiche einzelner Unterwerke abzutrennen da eine Phasensynchronität nicht gegeben ist. Diese Trennstellen sind mit ausgeschaltenem Hauptschalter zu befahren.

Trotzdem ist die Oberleitung über jedem Gleis einzeln schaltbar (vom Fahrdienstleiter bzw. der Regionlaen Leitstelle in Zirl). Wenn man genau hinschaut kann man in Bahnhöfen "Plastikstäbe" in den Oberleitungen sehen, bzw. sieht man auch die Schaltgestelle über die die Schaltung erfolgt.

LG
Stefan

 

[sLAnZk]

Die Möglichkeit, größere Speisebereiche zu speisen, war eigentlich der große Vorteil des Wechselstroms zur Zeit der Schaffung der Norm 1913, also nützt man ihn auch heute. Vielleicht täusche ich mich auch, aber das dürfte die Erklärung sein.

 

[TLR]

im wikipedia artikel wird das ganze sehr gut erklärt!!! also die fahrleitungen werden nich vo hier aus geschalten sondern nur mit spannung aus unterschiedlichen werken versorgt... diese trennstäbe zur schaltung der fahrdrähte sieht man besonders gut am westbahhof beim gleis zw bahnsteig 1 und gebäude! außerdem ist dieser im wikipedia artikel abgebildet. als ich heute mit der s-bahn wieder dort vorbei fuhr schaute ich mir das ganze nochmals genauer an, auch mit der signalisierung... mich würde noch interessieren wie weit zwei trennstellen ungefähr voneinander entfernt sind ??? weil zw ibk und telfs "kenne" ich nur diese trennstelle bei sieglanger;

 

[Da_Koal]

Damit kann ich dienen *Buchfahrpläne herauskram*
Also ich habe jetzt in der Liste einfach einmal alle Trennstellen auf dem Tiroler Gebiet aufgelistet, alle die ich so direkt finden konnte waren...

KBS 400: Innsbruck - St. Anton / Arlberg
km 3,8 - die schon erwähnte beim Sieglanger
km 43,0 - zw. Haiming und Ötztal
km 92,2 - zw. Schnann und Pettneu

KBS 300: Kufstein - Brenner
km 34,6 - zw. Brixlegg und Münster-Wiesing
km 68,7 - zw. Hall i. T. und Rum

KBS 201: Hochfilzen - Wörgl
km 168,7 - zw. Kirchberg i.T und Brixen im Thale


und üblicherweise befinden sich an den Staatsgenzen auch immer Trennstellen -> Grenze nahe Kufstein und Scharnitz, und natürlich im Grenzbahnhof Brenner.

lg

 

[Tomy Talent]

Noch eine Schutzstrecke befindet sich im Inntaltunnel (Umfahrung Innsbruck) in km 12,00.

 

[SLICKIBK2]

Korrekt, leider vergessen genau dort immer wieder Lokführer den Hauptschalter auszuschalten...

 

[manni]

Kann man das eigentlich nicht automatisieren? Mir kommt das irgendwie... archaisch vor, dass man da quasi hardcore den Bügel ziehen muss. Sehr lustig auch der Effekt in ICE3(?)-Zügen, wenn bei, Überfahren von Trennern plötzlich die Wand zum Führerhäuschen undurchsichtig wird.

 

[SLICKIBK2]

Was willst Du automatisieren?

Der Tfzf regelt ab, legt einen Schalter um und der Hauptschalter ist aus - der Bügel bleibt trotzdem oben. nach einem weiteren Signal legt er den Schalter wieder um (eigentlich ist es ein Taster) und der Hauptschalter wird wieder eingeschalten. Nach einer gewissen Zeit dann noch die Zugheizung einschalten und der Trenner ist passiert.

Eigentlich keine große Sache.

 

[ice108]

Naja, aber wenn man Züge beim Überfahren roter Signale automatisch stoppen kann, müßte doch auch dieser Ablauf automatisierbar sein. Sprich, angestossen werden können sobald ein bestimmer Punkt der Strecke passiert wird. Gibt es einen Grund, warum man das nicht macht?

Wie verkraftet das eigentlich die Technik (im Sinne von Verschleiss), wenn das Lokführer ab und zu vergessen?