manni Betreiber des Forums
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Beitrag #57276 Erstellt: 19.11.2009 00:55 ''Tirol City'': eine mögliche Zukunft |
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2005 erschienen, habe ich diese interessante Entwicklungs-Vision komplett verpasst, obwohl ich selber gern solche Gedankenspiele anstelle, allerdings bisher immer nur auf die derzeitige Agglomeration Innsbruck beschränkt, wo die beschriebenen Entwicklungen ja längst zu beobachten sind.
Dieses Buch schaut weiter in die Zukunft, hier wird ganz Tirol zur Großstadt, oder, so sehe ich es lieber, Innsbruck breitet sich über ganz Tirol aus.
Parallelen zur manchen vielleicht bekannten Rheintalstadt sind erkennbar - wenn auch in wesentlich größerem Maßstab.
Sehr interessant auch die öffentlichen Verkehrssysteme, die diese Stadt erschließen und die auch mittels Netzplänen beschrieben sind: ein horizontales (S-Bahn) und ein vertikales (Bergbahnen) - auch wenn mir das ganze sonst eher autozentriert und damit nicht realistisch zukunftsorientiert erscheint.
Die über Wien/A, Rotterdam/NL und Bordeaux/F verstreuten "Young European Architects" (YEAN) haben in ihrer Publikation "TirolCITY Neue Urbanität in den Alpen" (de/en) ganz Nordtirol als Grossstadt deklariert. Im Zentrum des Buches steht die Konzeption von "TirolCITY", eine Netzwerkstadt mit Verästelungen, mit steigender Mobilität und einer sich verändernden Gesellschaft. In Satellitenbildern ist das bandförmige Zusammenwachsen der sieben städtischen Regionen Tirols zu einer Agglomeration bereits klar erkennbare. Vor allem das Inntal samt Nebentäler wird als ein Siedlungsgebiet beschrieben, das alle Merkmale urbaner Ballungsräume aufweisen. An den Knotenpunkten des dichten Verkehrsnetzes entstehen neue Gewerbezentren, welche die leer stehenden Flächen zwischen den Gemeinden langsam füllen.
Jetzt schon praktisch verwertbar sind die Anregungen zum großräumig Denken und Planen, was sich bis jetzt in der Praxis ja erst sehr halbherzig in ein paar Planungsverbänden und gemeindeübergreifenden Infrastrukturprojekten zeigt.
Die Website: http://www.tirolcity.com/
Das Buch (Grafiken leider in niedriger Auflösung): http://www.tirolcity.com/Tirolcity_YEAN.pdf
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Zuletzt bearbeitet von manni: 19.11.2009 00:59, insgesamt einmal bearbeitet
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Martin Weltverkehrs-ImperatorIn
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Beitrag #57458 Erstellt: 21.11.2009 19:35
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Ein Super Buch - auch wenn es voerst eine reine Grundlagenarbeit ist - es öffnet einem die Augen (ob es bei dem Gemeindepolitikern auch wirkt, bleibt dahingestellt, in der Landesverwaltung wurde es 2005 präsentiert und fand im Zuge der Zukunftsraum-Diskussion regen Anklang).
Bei Film (der schon ein typischer Architektenfilm ist) hätte ich mir allerdings etwas anderes vorgestellt. Da war ich damals (so schmissig er ansich ist) enttäuscht, da ich mir mehr vermittlung des städtischem im ländlichen erwartet hätte (sprich, dass man aus der Stadtbahn aussteigt und z.B. im Kühtai steht)
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manni Betreiber des Forums
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Beitrag #57472 Erstellt: 21.11.2009 22:46
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Ist mir auch aufgefallen - überhaupt wird der bereits bestehende Zentralraum weitgehend ignoriert, stattdessen liegt der Fokus auf urbanen Aspekten im ländlichen Raum (z.B. div. kleine Einkaufszentren in den Bezirksstädten statt der großen in Innsbruck, MIV-Achsen statt Schienen- und Rad-Achsen, etc.)
Das mag entweder Absicht gewesen sein, um eben diese kaum als solche wahrgenommenen urbanen Merkmale hervorzuheben, oder es war nicht Absicht und ist darauf zurückzuführen, dass das Projekt von "Externen", die Tirol und Innsbruck nicht aus Bewohnersicht wahrnehmen, realisiert wurde. Darauf würde auch die Fokussierung auf touristische Infrastruktur hindeuten, von der "Otto Normalinnsbrucker" gar nichts mitkriegt (Bsp.: wenn ich Menschenmassen filmen will, gehe ich in die Innenstadt, nicht auf den Parkplatz eines großen Skigebietes; wenn ich Massentransport filmen will, nehme ich volle Busse, S-Bahnen oder Straßenbahnen, nicht die Serfauser "U-Bahn"; Autokolonnen filme ich am Südring, auf der Haller Straße oder am Langen Weg, nicht im Zillertal, etc. etc.) Auch das kann aber Absicht sein, tatsächlich hatte ich das alles noch nie so betrachtet.
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