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Thema: On Tour - Ein Besuch in Verona  Dieses Thema nach Facebook schicken  

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Steph
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Beitrag #50905 BeitragErstellt: 21.07.2009 18:27
On Tour - Ein Besuch in Verona
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On Tour - Ein Besuch in Verona

Den Freitag, den 17. Juli 2009, nutzte meine Wenigkeit für einen Besuch in Verona. Anlass war ein lang geplantes Treffen mit einem "stillen" Mitarbeiter von bus.strassenbahn.tk, der in Modena sein Quartier hat und mit dem ich seit gut 1 Jahr eng befreundet bin.

Warum Verona?
Zum einen stand die leichte Erreichbarkeit sei es von Bozen als auch von Modena aus an oberster Stelle (etwa 2 Stunden). Ein weiteres, sehr gewichtiges Argument war natürlich der dortige Fuhrpark, der seit Jahren chronisch überaltet ist. 2005 verkehrten dort noch - und zwar die ganze Woche! - Busse des Typs FIAT 470 mit über 25 Jahren auf dem Buckel. Heutzutage hat sich das geändert, dennoch gibt es hier viel zu verbessern. Geld ist begrenzt vorhanden, und das bisschen, das es gibt, wird oft falsch investiert - und fertig ist das Rezept für einen "heruntergekommenen Verkehrsbetrieb", zurzeit eine bitter schmeckende Delikatesse in Italien.

Auf der anderen Seite kommt dieser Umstand so manchem Busfan sehr gelegen: Man stößt nämlich nicht mehr so leicht auf die Bus-Highlights der 80er-Jahre. Viele italienische Fans möchten nochmals ihre "Jugend" aufblühen lassen, viele greifen selbst zum Lenkrad und berichten voller Stolz, den Bus gelenkt zu haben, der sie als Kind zum Spielplatz gebracht hat. Insofern ist es nur allzu verständlich, wenn auch wir (ein Sprachler und ein Paläo-Biologe) diesen Tag genutzt haben, um so richtig aus den Putz zu hauen.
Trotz des Sommerfahrplans, der in der Regel das "Aus" für die "alten Glorien" bedeutet, trafen wir allerlei Schmankerln an.
Kleine Notiz am Rande: Neben unzähligen Raritäten verkehren in Verona noch die 3 ex-Bozner 185, 187 und 188. Es handelt sich dabei um Busse vom Typ Iveco 471.10.20 "Effeuno" mit Portesi-Karosserie.

Wie sieht es dort aus?
Das Liniennetz der Atv ist im Großen und Ganzen diametral angelegt. Viele, aber nicht alle Linien verbinden den Hauptbahnhof von Verona Porta Nuova mit dem Zentrum. Ein ähnlich wichtiger Knotenpunkt befindet sich beim Castelvecchio, 15 Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt. Die Umlaufzeiten betragen um die 50-60 Minuten bei einem sommerlich ausgedüngten 20-30-Minutentakt.

Und das haben wir erlebt:
Nach unserer Ankunft in Verona um 8.15 Uhr, trafen wir kurz darauf in Zentrumsnähe auf einen der eben erwähnten ex-Bozner. "Dank" einer roten Ampel konnte ich noch rasch ein Bild schießen, wenngleich die Lichtverhältnisse noch alles andere als ideal waren.
Diese Begegnung war die beste Einstimmung auf einen Tag, der noch viel mehr zu bieten haben sollte. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir jedoch nicht, dass dieser Bus nur einen Einschub fuhr und den Rest des Tages im Betriebshof verbrachte.

An dieser Stelle, dem vorhin erwähnten Knotenpunkt, begegneten wir einigen anderen Bussen:
(Breda)Menarini(Bus) M 220 LU mit ZF-Getriebe, gefolgt von einem BredaMenariniBus M 240 LU CNG mit Voith-Getriebe:

Iveco 480.10.21 "Turbocity" mit DeSimòn-Karosserie und ZF-Getriebe:

Kurz darauf bog niemand geringeres als einer der wenigen noch vorhandenen Menarini 201/2 NU um die Ecke - leider ebenfalls nur ein Einschub und ebenfalls in miserablen Lichtverhältnissen. Für unser nächstes Treffen steht dieses Modell ganz oben auf der Jagd-Liste...

Unser erstes Mitfahr-Opfer war zugleich eine absolute Premiere für mich: ein Iveco 471.10.20 "Effeuno" mit Iveco-Karosserie (es gab noch Zeiten, in denen es von ein und demselben Modell mehrere Karosserien gab), Bj ca. 1985. Es folgen einige Fotos an der Endhaltestelle "Navigatori". Es ist erstaunlich, wie vielfältig ein und derselbe Motor klingen kann: Der FIAT 8220.12 kam in so gut wie allen Stadtbusmodellen der 1980er Jahre zum Zuge - und klingt doch je nach Modell völlig anders. Wie er beim "Heimspiel" mit Iveco-Aufbau klingt, kann man hier anhorchen:



Link

Link

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Nach einer Runde auf der Linie 62 sind wir in ein jüngeres Gefährt, in einen (Berda)Menarini(Bus) M 220 LU (Bj 1991), umgestiegen. Dieses "Schwellenmodell" lief in jener Zeit zum ersten Mal vom Band, als BredaBus und Menarini vor dem Zusammenschluss zu BredaMenariniBus standen. Ein Indiz darauf sind die unterschiedlichen "Menarini-" bzw. "BredaMenariniBus"-Plaketten am und im Bus. Als Nachfolger des legendären M 201, gilt der M 220 als sehr zuverlässig, robust und pflegeleicht. Ästhetisch wirkt er dominant und aggressiv - die richtige Mischung für den italienischen Straßenverkehr. Auch auf den Verfasser dieses Berichts machte er einen guten Eindruck, wobei es zugegeben ein leichtes ist, mich mit derlei Gefährten zu beeindrucken. Das ZF-Getriebe in Kombination mit dem FIAT-Motor bildete eine angenehme Geräuschkulisse, die aber eher an einen Traktor als an einen Stadtbus erinnerte.


Nach einer kleinen Erfrischung ging es an Bord eines (wirklich) neueren Busses zum Hauptbahnhof. Die BMB M 240 CNG-Flotte der ATV besitzt nur Voith-Getriebe. Somit konnte man einen Vergleich zu jenen in Bozen anstellen, die mit einem ZF-Getriebe ausgestattet sind. Dank der vielen Fahrgäste an Bord herrschten gleich gute Bedingungen für einen "Härtetest", den der erdgasbetriebene Bus mehr oder weniger erwartungsgemäß schlecht meisterte. Zwar war der Komfort dank der gerineren Anzahl von Schaltvorgängen wesentlich besser als bei den ZF-Getrieben, doch mühte sich der Bus sichtlich ab vom 1. in den 2. (geschweige in den 3.) zu schalten. Der Innenraum ist in Gelb-Grün gehalten, eine ungewöhnliche, aber interessante Kombination. Die AC funktionierte gut, die Displays, die die nächste Haltestelle anzeigen waren nicht immer funktionstüchtig.
Die Lackierung ist sehr ansprechend. Besonders hervorheben muss man dabei den oberen Streifen, dessen Farbton sich je nach Sonneneinstrahlung verändert.
Die folgenden Bilder zeigen einen M 240 CNG und einen Avancity NU.

Zurück zum Tagesablauf:
Am Hauptbahnhof angekommen stiegen wir auf gut Glück in einen Iveco 480.10.21 "TurboCity" mit DeSimon-Karosserie, in der Hoffnung in einen mit ZF-Getriebe bestückten Bus gestiegen zu sein, da dieser Bustyp mit dem klassischen 3-Gang-Voith-Getriebe steril und langweilig klingt. Wir hatten Glück - das Konzert konnte beginnen. Der Nachfolger der Iveco 471 ("Effeuno") ist allgemein als sehr zuverlässig bekannt und steht seinem Vorgänger in nichts nach. Grundlegende Neuerung ist der Motor, der von nun an mit einem Turbo ausgestattet ist. Erinnerungen an jene Zeiten stiegen hoch, in denen diese Busse noch in Bozen herumfuhren. Anbei ein Video meines Kollegen, gefolgt von einigen Bildern, die ich von diesem Bus an der Endhaltestelle im Gewerbegebiet gemacht habe.

Link


Am Hauptbahnhof angekommen, bot sich diese sehr interessante Konstellation: Ein Iveco 471 "Effeuno" vor unserem "Turbocity".


Abschließend noch fünf Bilder:
1.) "Unser" Effeuno am Klinikum
2.) Ein Iveco 491 "Cityclass" mit 4 Türen (der sonst üblichen 3 Türen)
3.) BredaMenariniBus M 240 LU (der ersten Serie)
4.) Iveco 480.10.21 "Turbocity" mit Iveco-Karosserie begegnet einem Cityclass
5.) VanHool A300, eine kleine Seltenheit im Atv-Fuhrpark






Der nächste Besuch ist für Mitte/Ende September geplant.

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Copyright (alle Bilder): Stephan Giuliani
 

Zuletzt bearbeitet von Steph: 23.08.2009 15:23, insgesamt 6 mal bearbeitet

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