ÖBB-Bashingthread

[manni]

Die ÖBB sind ein einziges großes Übel. Diese Meinung hat sich bei mir in letzter Zeit durch einige Erlebnisse gefestigt. Die Pünktlichkeit ist unter aller Sau - der IC von Wien, mit dem Raphi letztes Wochenende nach Innsbruck kam, hatte beispielsweise eine Stunde Verspätung, auf der Rückfahrt Sonntag abend waren's dann auch schon wieder 20 Minuten. Vom Preis-/Leistungs-Verhältnis will ich gar nicht erst reden - 90 Euro für Innsbruck-Gmunden und retour sind einfach indiskutabel, um den Preis fliege ich auch nach Hamburg. Schlussendlich der Reisekomfort: notorische Überfüllung auf der Westbahn, häufig defektes Wagenmaterial (Lautsprecher, Beleuchtung, Heizung/Klimatisierung), Verschmutzungen. ÖBB - nein danke, sag ich derzeit.
Deshalb dieser Bashing-Thread, denn die ÖBB kann man nur bashen.

In dieses Bild passt auch der Inhalt folgender PA der SPÖ Niederösterreich:


Utl.: Verlängerung der Fahrzeiten und weniger Zugverbindungen für
PendlerInnen und SchülerInnen =


St. Pölten, (SPI) - Leider wird das Pendeln nicht nur auf vielen
Regionalbahn- und Schnellbahnlinien mit dem neuen Winterfahrplan,
gültig ab 14. Dezember 2008, für viele Menschen schwerer, sondern
auch auf der Haupttransversale Westbahn gibt es massive
Verschlechterungen. "Konnte man im Jahr 2007 noch in 78 Minuten von
Ybbs nach Wien fahren, so dauert diese Fahrt mit neuem Fahrplan 2009
bereits sage und schreibe 95 Minuten. Trotz Ausbau der Westbahn und
Modernisierungen also eine Fahrzeitverlängerung von nicht weniger als
17 (!) Minuten. Ferner wurden die Zugtakte dahingehend umgestellt,
dass Umsteigemöglichkeiten in St. Pölten in keinem Fall mehr zu einer
Verkürzung der Fahrtzeit nach Wien führen. Bei einem Umsteigen
braucht man nach Wien nun rund 100 Minuten oder mehr. Das verursacht
bei vielen Pendlern nicht nur Kopfschütteln, sondern auch eine
berechtigte Verärgerung", kritisiert der Melker
SPÖ-Landtagsabgeordnete Josef Jahrmann den aktuellen neuen
Fahrplanentwurf der ÖBB.****


Viele ArbeitnehmerInnen aus dem Bezirk Melk müssen nach Wien, Linz
oder St. Pölten auspendeln. "Was nützen die besten und schönsten
Fernreisezüge, wenn diese für Pendler gesperrt sind bzw. sie in den
wichtigsten Bahnhöfen schon gar nicht mehr halten. Auch auf der
Westbahn wird den Pendlern seit Jahren das Leben schwerer gemacht.
Die ÖBB sind aufgefordert, zu den klassischen Pendlerzeiten morgens
und abends endlich genügend, schnelle und komfortable Zugverbindungen
einzuplanen. Dies würde auch für SchülerInnen, welche beispielsweise
aus der Region die Schulstandorte St. Pölten, Melk, Ybbs und
Amstetten anfahren müssen, Erleichterungen bedeuten. Auch im
Schülerverkehr sind Fahrzeiten von 1 Stunde und mehr leider keine
Seltenheit mehr", fordert Jahrmann ein Überdenken der aktuellen
Fahrplankonzeption auch für die Westbahn.
(Schluss) fa


Ich für meinen Teil fahre sicherlich nicht mehr so schnell freiwillig mit der Bahn durch Österreich. Mal sehen, ob sich wenigstens die S-Bahn ab Dezember positiv hervorhebt.

 

[Hannes]

Dann fahr erst mal von Innsbruck nach Reutte!

Ich für meinen Teil kann nur meine Meinung wiederholen, dass kleine Einheiten effizienter arbeiten und näher am Kunden sind, als große staatliche Geldvernichtungskonzerne in denen nur pragmatisierte Beamte residieren... Und dass die Angebotsplanung halt nur funktioniert wenn sie (genauso wie alle Konzessionen) in einer Hand ist - sprich bei den Verbünden.

 

[DUEWAG 240]

Ich durfte auch eine Verarsche Sondergleichens erleben. Da ich am letzten Ferienwochende des Österreichischen Westens (da Wien usw. ja schon seit einer Woche Schule hatten) nach Salzburg und den dortigen O-Busbetrieb besichtigen wollte, fuhr ich mit dem Zug dorthin.

Aber nun zu davor, da die Geschichte ja schon davor begann: Ich sah zu Hause auf mein Ferienticket (das kostet 19€), und zu meinem Schrecken musste ich feststellen, dass es nur bis zum Ferienende der Wiener giltet, also schon abgelaufen war. So musste ich mir am Automaten (da es dort billiger ist als am Schalter) am Hauptbahnhof ein Ticket für Salzburg hin und zurück kaufen, welches obwohl ich es mit Vorteilscard <21 gekauft hatte, trotzdem noch den sehr teuren Preis von ca. 23,70€ kostete.

 

[manni]

Was?!? Dann hat die Gültigkeit des Ferientickets aber hoffentlich auch erst mit den Ferien im Westen begonnen, oder?

 

[Obusfahrerin]

[Der Text dieses Postings wurde auf Wunsch des Users gelöscht]

 

[manni]

Früher galt das Ferienticket doch während der Gesamtferien?
Wenn das nur während der Wiener Ferien gilt, ist das jedenfalls eine Sauerei sondergleichen. Passt perfekt zur ÖBB.

 

[myschkin]

also wenn ich mir die ivb so anschaue, bin ich mit den öbb ganz zufrieden und versteh das geschimpfe nicht; die genannten verspätungen sind in diesem ausmaß unüblich und baustellenbedingt; in den ivb-bussen ist es oft dreckiger, am wochenende kann man bei den öbb für schlappe 7,- euro schöne neue 1. klassewagen benützen; und auch den preis finde ich ok, die ca. 600 km nach gmunden kosten mit dem auto auch einiges, der vergleich mit billigfliegern spiegelt nicht die realen kosten - und wenn man die vorteilscard benützt, dann kostet gmunden retour gerade 10 x eine hin- und rückfahrt in innsbruck.

 

[Linie O]

Also das mit dem Ferienticket ist nicht ganz in Ordung, aber die Überfüllung tritt nur in der Hauptverkehrszeit auf und da kannst auch in einen Bus einsteigen und eingequetscht werden. Und Verspätungen hat man nun mal bei allen öffentlichen Verkehrsmitteln (auch beim Flugzeug).

 

[Obusfahrerin]

[Der Text dieses Postings wurde auf Wunsch des Users gelöscht]

 

[_mario_]

Quatsch....ich hab das Ferienticket gerade letztes Jahr auch noch gahabt....da galt es von erster Ferienwoche in Wien, NÖ und BGL. bis zur letzten Ferienwoche bei uns, weil ich genau in dieser Woche letztes Jahr nach Wien gefahren bin (daher weiss ichs noch so genau )

Was die Überfüllung der Züge angeht, dem kann ich nur zustimmen, ich bin 4 Jahre in SBG. zur Schule gegangen, jeden Freitag in der Westbahn nach IBK war Stehplatzsuche angesagt....einmal wars sogar so voll dass ich und meine Schulkollegen zwischen Klo und Waggontrenntüre stehen (oder auf Koffern sitzen) mussten. und das 2 Stunden lang!!!!

Mein Bruder geht in der STMK zur Schule und muss oft sogar von dort die gesamte Strecke am Gang verbringen!!!

Einem muss ich auch noch zustimmen....den Wienern hat Österreich immer schon an den Stadttoren geendet...oder maximal bis zu den NÖ Landesgrenzen!

 

[Tramfan]

myschkin schrieb:

also wenn ich mir die ivb so anschaue, bin ich mit den öbb ganz zufrieden und versteh das geschimpfe nicht

Du darfst die IVB und ÖBB nicht in einen Korb werfen.
Es geht prinzipiell darum, dass die Preise viel zu teuer für den Komfort sind.

Ich gebe mal meinen Kaffee dazu:
Als Lehrling, Technischer Zeichner, gibt es keine Berufsschule in Tirol. Die nächste liegt in Hallein (20 min. südlich von Salzburg).
Ich musste aus meiner eigenen Kasse 364€ zahlen für 19 Fahren wo ich sicher 15 mal im Zug gestanden bin. Besonders wenn Schulklassen unterwegs sind, hat man noch kaum Platz im Gang. Ich durfte für 18,20€ auf 1m² sitzen weil noch kaum Platz im Gang war. Es waren sicher 50 Leute waren im Gang und jeder hat gemacht was er wollte (Rauchen etc...). Eine Rauchwolke hat sich im Gang entwickelt wo man noch 4 Meter Sichtweite hatte.
Kurz vor Wörgl als die Schüler von der Wien ausgestiegen sind konnten wir uns das gemaule vom Lehrer anhören der uns auffordern wollte in einen anderen Waggon zu gehen der auch überfüllt war.
Der Gang war leer und jeder hatte einen Sitzplatz. Noch zum krönenden Abschluss schleuderte ein Militärdienstler ein 6er-Tray Bier durch den Gang wo überall die scherben herumgeflogen sind.

 

[Tw75]

Linie O schrieb:

aber die Überfüllung tritt nur in der Hauptverkehrszeit auf

Absolute Zustimmung!

Ich habe im vergangenen Sommer mit dem Sommerticket ca. 9800 km zurückgelegt und mußte dabei nur dreimal stehen.

1. Fahrt von Wien Heiligenstadt nach Tulln
Hier kam ich genau in die Hauptverkehrszeit (Pendler in Ri Krems/Gmünd) und hab gerade in Heiligenstadt noch den Zug erwischt. Das kann überall passieren.

2. Fahrt von St. Pölten nach Linz
Der ICE-T war sehr gut ausgelastet bis voll. Bin durch die Wagen gelatscht, und es wären durchaus noch vereinzelt Plätze freigewesen. Bevor ich mich aber neben jemanden auf einer Zweiersitzbank entgegen die Fahrtrichtung setze, stehe ich lieber, vorallem weil die Fahrt e nur ca. 55 Minuten dauert.

3. Fahrt von Innsbruck nach Salzburg
Hatte zwar in Innsbruck einen Sitzplatz, aber es stieg eine Person ein, mit der ich nicht im Abteil sein wollte. Es handelte sich um eine ca. 25jährige, die hustete, als ob sie an einer schweren Lungenkrankheit leiden würde. Für sie wäre es wohl besser gewesen, nach Natters in die Lungenheilanstalt zu fahren.... Bin dann in Richtung Speisewagen gegangen, weil sonst kaum noch Plätze frei waren.

 

[sLAnZk]

Was man der ÖBB vorwerfen muß ist eher etwas, was man der Regierung vorwerfen müßte, nämlich die Zerstörung eines im Prinzip zwar langsam, aber funktionierenden Unternehmens.

Mit dem Fallenlassen jeder Hemmung in Sachen Parteibuchwirtschaft ist nicht nur extrem viel Erfahrung, sondern auch, wie wir erfahren haben müssen, noch mehr Kapital vernichtet worden als mit Mauscheleien im Umfeld Wiener Großimmobilien, und es steht zu hoffen, daß die mit den Süd- und Westbahnhofarealen verbundenen Werte in unser aller Eigentum noch zu retten sind vor dem Zugriff weniger.

Vielleicht ist das auch eine Gemeinsamkeit sich auflösender Roter Imperien, daß sich einige wenige aus guter Startposition Kommende selbst bedienen.

Es ist richtig, daß kleinere Einheiten gemeinhin besser und näher am Kunden sind - sie kaufen aber für gewöhnlich teurer ein.

Wenn es also gelänge, die Infrastruktursparte von einer gänzlich zu verklopfenden Verkehrssparte so zu trennen, daß beides weiter funktioniert, dann wäre hier viel erreicht. Bisher hat man erreicht, die Infrastruktur Bau von der Infrastruktur Verwaltung und diese wiederum von der Infrastruktur Betrieb zu trennen.

Schlauer wäre, eine Ärarische Schwellenverwaltung das alles gemeinsam machen zu lassen, Strom erzeugen, Netz warten, Netz verwalten, Netz ausbauen. Dazu hat aber seitens der Politik die Weitsicht und das Format gefehlt - vielleicht wollte man auch einfach nur politische Günstlinge unterbringen in der Führungsetage neu geschaffener öffentlicher Unternehmen.

 

[Hannes]

http://tirol.orf.at/stories/337741/

Insbesondere...

"Laut ÖBB werde viel in Barrierefreiheit investiert. In die meisten Züge könne man stufenlos einsteigen, alle Bahnhöfe könne man aber nicht ausbauen. Stattdessen gebe es einen Etappenplan. Bis 2015 werden Bahnhöfe mit mehr als 2.000 Fahrgästen pro Tag barrierefrei umgebaut. In Tirol sind das gerade einmal zehn von 90 Bahnhöfen."

Dieselbe Regelung gilt übrigens auch für NEU zu errichtende Haltestellen im städtischen Gebiet! Kein Scherz!!!

 

[Hannes]

Und noch einer...

http://tirol.orf.at/stories/337558/

 

[ChristianMUC]

Wegen solcher Kleinigkeiten macht ihr ein Bashingthema auf? Euch geht es noch zu gut

Achja @Ferienticket: das hatte dieses Jahr einen leicht verschobenen Geltungsbereich, da man Überschneidungen von EM-Ende und Sommerferien vermeiden wollte.
Aber selbst für "nur" 8 Wochen sind 19,- bzw. 49,- spottbillig.

 

[Hannes]

Ja i versteh ja, dass sich die arme ÖBB das nicht leisten kann. Bis 2015 pro Jahr einen Bahnhof mit 2 Liften auszustatten, das kostet ja immerhin an die € 200.000,- im Jahr. Schier unmöglich!!! Für weitere 80 Haltestellen nochmal 16 Mio. €! das wäre der endgültige Bankrott!!!

 

[Steph]

Ab 1. Juli sind die Preise wieder um 20 Cent angestiegen... Das ist - wenn ich mich recht erinnere - doppelt so viel bei den "regulären" Preissteigerungen beim Fahrplanwechsel im Dezember.

 

[Tramtiger]

Sehr geehrte Damen und Herren!

Ich hatte gestern das "Vergnügen" mit dem RailJet 762 von Wien nach Innsbruck zu fahren. Seien Sie froh dass es kein voice - Mail gibt. Meine Stimme ist nach der Fahrt im Tiefkühlschrank am Tiefpunkt.... Trotz des Bemühens des Schaffners half erst der Wechsel in einen andern Wagen.

Ausserdem tut mir das Kreuz immer noch weh. Die Stitze in der zweiten Klasse - im RailJet ist es ja die DRITTE Klasse - erinnern einen in der Tat an die Zeiten der Spantenwagen mit Holzsitzen! Wirklich DRITTKLASSIG! Da hilft auch die Tatsächlich nicht wirklich weiter dass die Fahrruhe wieder an die des 4010 vor 50 Jahren heranreicht. Den Verantwortlichen der ÖBB wäre dringend angeraten diese Sitze in die 4024 (Talent) einbauen zu lasen und sich anstelle dessen für den RailJet etwas einfallen zu lassen in dem man als normaler Mensch auch sitzen kann ohne dass einem alles weh tut. Für kurze Strecken ist der Sitzkomfort ja als durchaus brauchbar zu titulieren.

Ich werde jedenfalls in Zukunft den RailJet meiden wo immer es geht und im Zweifelsfall auch die Fahrt mit dem Auto in Erwägung ziehen!

Mag. Dr. Christian Newesely

 

[manni]

Und dann schleichst du in diesen Gurken auch noch mit maximal 200 km/h durch die Landschaft... Tiefkühlschrank, auf der anderen Seite, klingt gut, finde ich. Eine Klimaanlage kann gar nicht kalt genug eingestellt sein.