Erstellt: 08.12.2004 10:51
Am Montag abend hatten die Grünen einen Info-Abend zur NKB. Ich versuche jetzt mal, die ganzen Fakten und Pläne möglichst genau wiederzugeben.
Einige Anmerkungen voraus: Ich hatte den Eindruck, dass von Seiten Rainer Pateks versucht wurde, das Ganze möglichst neutral darzustellen, an Interressierten waren natürlich einige Hungerburger und andere Anrainer anwesend, von denen einige der vorgebrachten Argumente ich hier ignoriere (nicht als Missachtung gegenüber diesen Personen zu verstehen), da das Argument "des is schiach, mia gfallt die alte bessa" keines ist. Schönheit liegt im Auge des Betrachters und ist kein objektives Bewertungskriterium. Ich ging mit einer bestimmten Meinung (pro Alt) hin, versuchte aber, mir alle Argumente genau anzuhören und mir daraufhin ein möglichst neutrales Bild von der Sache zu machen und daraufhin eine Entscheidung (natürlich nur für mich persönlich) zu treffen.
Also:
Kosten:
Rainer hatte die Unterlagen von Fr. Zach und die Gesamtkosten für das Projekt "Neu" betrugen ca. 39 Mio. Euro, wovon jedoch 10 Mio. Euro vom Tourismusverband bezahlt würden.Die Kosten für die Station "Löwenhaus" ist dabei noch nicht inkludiert, diese betragen ca. 4 Mio. Euro. ("Neu" meint: kompletter Neubau der HBB, "Alt" meint: Renovierung der bestehenden HBB, beiden Projekten gemein sind die beiden oberen Sektionen). Die Variante alt käme lt. Stadt auf ca. 6 - 8 Mio. Euro. Dazu sagt die Stadt allerdings, dass man einen zusätzlichen Shuttlebus von der Innenstadt zur Talstation bräuchte, da "die Talstation schlecht angebunden ist".
Meine Meinung: Gestern las ich in der Zeitung: Kosten 46 Mio, heute: knapp 50 Mio. Ich habe Rainer schon eine Mail geschickt mit der Bitte um Klärung. Weiters bin ich (und ein anwesender Experte) der Meinung, dass die Renovierungskosten für die HBB-Alt maximal 4 Mio. Euro betragen, abzüglich 1 Mio. über 30 Jahre für einen eingesparten Mann (Frau) Personal. Beispiele aus Graz und Stuttgart belegen, dass dies durchaus realistisch ist, eher schon überzogen.
Weiters kann die (auch gestern vom Gschnitzer in der TT getätigte) Aussage, man braucht einen zusätzl. Pendelbus zur Talstation nicht unkommentiert stehengelassen werden. Es fahren aus der Innenstadt (Hbf, Landesmuseum, MTS, Innrain) alle 3' 9" ein Bus/Bahn zur Talstation (19 Kurse/Std). Dieses Angebot muss nur entsprechend beworben werden, dann nimmt man es auch an. Resultat: Kosten pro alt.
Gesamtverkehrliche Integration:
Bei Variante "Neu" sollen, lt. Stadtführung, die Leute in der Tiefgarage Congress/Landestheater parken und rauffahren, mit kombinierten Angeboten für Parken/Bahn. Der Parkplatz auf der Hungerburg sollte bewirtschaftet werden. Konsequenz: noch mehr Verkehr in der Innenstadt! Bei Variante "alt" ist IMO ein Zuwachs nur durch vermehrte Benützung der Öffis als Zubringer zur Talstation möglich (siehe vorigen Punkt). Es wurde auch eine bessere Möglichkeit zum Abladen von Bustouristen an der jetzigen Talstation diskutiert. Resultat: Gesamtverkehr pro alt.
Architektur/städtebauliche Integration:
das ist Ansichtssache. Die geplanten Stationen gefallen mir nicht schlecht (natürlich sind die Zeichnungen immer etwas weichzeichnerisch und in warmen Farben), aber mir persönlich gefällt die alte Infrastruktur mit der Brücke und den bestehenden zu renovierenden Stationen auch gut. Aber die nächste Generation wird mit der neuen Bahn aufwachsen und dann wird es nichts Besonderes mehr sein. Wie gesagt, höchst subjektiv, keine Bewertung.
Alpenzooanbindung:
Die geplante Hst. kommt östlich des Tales/Parks südostlich den Alpenzoos (Beginn Schillerweg, nördlich Judenbühel) hin, in ca. 24 m Höhe. Lift und Stufen zur Weiherburggasse. Ca. 300 m Fussweg zum Zoo, plus Stufen oder Lift, aktuell ca. 600 m Fussweg flach. Zeitvorteil: minimal, den Kostenaufwand IMO nicht wert. Resultat: pro alt.
Nutzen für Hungerburger:
Da sich an Betriebszeiten und Situierung der HBB bergseitig nichts ändert, pro alt.
Nutzen für Innsbrucker:
"Neu": Man muss entweder in der Tiefgarage parken (grundsätzlich pfui) oder vom Burggraben ca. 500 m runterlatschen (mit Schistiefel und Schi/Board schau ich mir das an, wer das macht). Busanbindung: alle 15 min der F.
"Alt": s. o. alle 3 min aus der Innenstadt, plus aus vielen anderen Stadtteilen direkt (MARTHA, NeuRum, Saggen, Reichenau, Amras, Pradl, Wilten).
Resultat pro alt.
Nutzen für Touristen:
Bustouristen: "Neu": Der Fussweg vom Fennerareal zum Congress ist ihnen zuzumuten (Aussage Stadt), "Alt": Auslademöglichkeit an Talstation, Bus parkt am Fennerareal oder Rennweg.
Individualtouristen: Bei entsprechender Beschilderung ist die ca. 5 - 6 minütige Fahrt zur Talstation auch nicht länger als der Fussweg von MTS/Graben zur neuen Station. Indis sind sowieso cleverer als Bussis und die finden den Weg zur Talstation ja sogar jetzt schon ohne Beschilderung.
Bewertung: neutral
Weitere Diskussionspunkte waren Eigentumsverhältnisse (privat oder städtisch ausgelagert) und Schülerverkehr, das ist für unsere Diskussion glaub ich jetzt aber nicht so wichtig.
Also meine aktuelle (und endgültige) Meinung ist: Renovieren der alten Bahn
Heli
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