Norwegen. Trøndelag und Nordland
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Beitrag Nr. 1   | Norwegen. Trøndelag und Nordland Autor: Linie R   |  BeitragErstellt: 16.10.2023 00:34
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Den Urlaub von Ende August bis Mitte September verbrachten wir heuer in Norwegen.
Der Weg führte dabei von Trondheim über die Europastraße 6 in Richtung Norden bis zu den Lofoten- und Vesterålen-Inseln.
Der Verlauf der E6 folgt dabei weitestgehend dem der Nordlandbahn (norwegisch 'Nordlandsbanen'), die von Trondheim aus über 729 Kilometer Richtung Norden führt und in der Hafenstadt Bodø am Nordmeer endet. Bedingt durch den Verlauf haben wir auch in einigen Orten entlang der Strecke Halt gemacht bzw. übernachtet. Dabei sind auch einige Bilder/Schnappschüsse der Nordlandbahn bzw. von deren Bahnhöfen entstanden.

Die Bahn wurde in Abschnitten von Trondheim aus immer weiter Richtung Norden gebaut.

1929 erreichte die Bahn die Ortschaft Grong. Der Bahnhof war bis 1940 Endpunkt der Bahn.


Bahnhof Grong, Blickrichtung Norden. Unmittelbar hinter dem Bahnhof beginnt ein längerer Tunnel.



Grong. 50,95 Meter Seehöhe.



Der Blick in die andere Richtung. Auf dem Bild nicht beziehungsweise kaum sichtbar, zweigt hier (vor den Ausfahrtssignalen) nach rechts die etwa 50 Kilometer lange Bahnlinie nach Namsos ab, die seit 2012 leider stillgelegt ist. Der Personenverkehr auf der Strecke endete bereits in den 1970er Jahren.



Hier ist die Brücke der Namsosbanen über den Fluss Sanddøla zu sehen, der hier kurz nach der Abzweigung von der Nordlandbahn überquert wird. Und etwas mittel-norwegische Landschaft. Die meisten bekannten Fjorde liegen alle weiter im Süden. Höhere Berge gibts allerdings im Norden auch noch lachen



Im weiteren Verlauf verlässt die Nordlandbahn die Provinz Trøndelag und erreicht nach weiteren knapp 100 Kilometern die Hafenstadt Mosjøen am Vefsnfjord.


Der Bahnhof von Mosjøen am Abend nach einem Regenschauer.



Blick über die Bahngleise zum Aluminiumwerk, das sich am Hafen von Mosjøen befindet.



Weiter Richtung Norden führt die Bahn nach Mo i Rana. Von hier aus beginnt der Aufstieg der Strecke zum Saltfjell, wo der Polarkreis überquert wird und sich auf 680 Metern auch der höchste Punkt der Strecke befindet.

Ein Güterzug am Saltfjell in Fahrtrichtung Süden. Der Zug hat etwa 2 Kilometer zuvor den Polarkreis überquert.



Durch das Saltdalen führt die Nordlandbahn wieder hinunter bis auf Meereshöhe und erreicht entlang des Saltdalsfjord die Stadt Fauske.


Das Bahnhofsgebäude in Fauske



Blick Richtung Trondheim



Richtung Bodø



Diese Anzeigen mit den nächsten Abfahrten und Ankünften hängen an allen Bahnhöfen.



Der Personenverkehr auf der Strecke hält sich mit Ausnahme des Abschnittes bei Trondheim sehr in Grenzen. Regionalverkehr gibt es im Abschnitt von Trondheim bis Steinkjer (Linie R70), dort fährt etwa alle Stunde ein Zug pro Richtung, sowie auf dem Abschnitt von Rognan über Fauske bis Bodø (Linie R75), allerdings mit deutlich weniger Zugpaaren. Auf der Gesamtstrecke der Nordlandbahn verkehren 2 Personenzugpaare pro Tag, was einem Tag- und einem Nachtzug entspricht.


Die Strecke bis Fauske ist außerdem Teil einer ursprünglich als Polarbahn geplanten Eisenbahnlinie von Trondheim bis nach Kirkenes an der russischen Grenze. Pläne einer solchen Eisenbahnlinie gibt es seit etwa 100 Jahren, die Realisierung ist allerdings aufgrund fehlender Wirtschaftlichkeit äußerst unwahrscheinlich.

Eine andere Planung, Nord-Norgebanen genannt, sieht ebenfalls eine Verlängerung der Strecke ab Fauske vor mit ähnlichen Verlauf, allerdings mit Endpunkt in der Stadt Tromsø. Realisierung aber ebenso ungewiss.


Somit führt die Bahn ab Fauske aus weiter in Richtung Westen und erreicht nach weiteren 50 Kilometern schließlich ihren Endpunkt, den Bahnhof von Bodø.

Der Bahnhof von der Straßenseite aus gesehen.



20:48 Uhr. Bereits zur Abfahrt bereit steht der Nachtzug nach Trondheim.



Abfahrt in Bodø ist um 21:10 Uhr. Ankunft in Trondheim 7:15 Uhr.


Ebenfalls angekommen am Gleis gegenüber ist der Regionalzug aus Fauske.



Bodø ist somit auch nördlicher Endpunkt des innernorwegischen Eisenbahnnetzes, jedoch nicht der nördlichste Bahnhof Norwegens. Von Luleå an der schwedischen Ostsee führt eine Bahnstrecke über Kiruna (ebenfalls Schweden) nach Narvik in Norwegen. Die sogenannte 'Erzbahn' bzw. auf dem norwegischen 42 Kilometer langen Teilstück 'Ofotbanen' genannt wurde gebaut um das Eisenerz aus den Gruben bei Kiruna und Malmberget nach Narvik zu transportieren und dort auf Schiffe zu verladen. Denn im Gegensatz zu den Häfen der nördlichen Ostsee ist der Atlantikhafen von Narvik das ganze Jahr über eisfrei.
Anders als die Nordlandbahn ist die Erzbahn außerdem elektrifiziert.

Zusätzlich zu den Erzzügen gibt es ebenfalls noch Güter- und Personenverkehr auf der Strecke.
Es gibt täglich eine Direktverbindung nach Stockholm. Die Fahrtzeit beträgt gut 18 Stunden.

Die Strecke beginnt im Hafen von Narvik. Der Personenbahnhof Narvik liegt bei Kilometer 3,70. Es ist der nördlichste Bahnhof des europäischen Normalspurnetzes.


Blick auf Bahnsteig und Empfangsgebäude.






Einfahrt des Zuges Richtung Stockholm. Abfahrt ist um 15:15 Uhr. Es ist 14:56 Uhr. Es zwar Zufall gerade zu der Zeit in Narvik zu sein, da wir nur auf der Durchreise waren lachen







Zu guter Letzt ein Bild ohne Bahn. Und trotz viel Regenwetter, der Abend in Bodø war traumhaft schön, genauso wie die ganze norwegische Landschaft es ist. Ein Ausblick der unbeschreiblich war und am Bild nicht einmal annähernd so gut rüber kommt. Sonnenuntergang am Hafen von Bodø. Blick auf die Nordlandküste und das Nordmeer mit den zahlreichen kleinen Inseln.



Wir haben uns fest vorgenommen, noch einmal wieder zu kommen. Zumal wir das Nordkap dieses mal nicht geschafft haben lachen

Beitrag Nr. 2   |  Autor: HagerStadt / Stadtteil:
Lans
   |  BeitragErstellt: 16.10.2023 06:50
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War hier mit Interrail heuer im März. Rückfahrt dann mit der Erzbahn durch Schweden.

Beitrag Nr. 3   |  Autor: ZillerkrokodilStadt / Stadtteil:
Hall in Tirol
   |  BeitragErstellt: 16.10.2023 15:49
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Servus Linie R !


Eine sehr interssante Reportage !
Auch die Bilder wirken sehr eindrücklich !

Habe vor Jahren den Bahnhof Kiruna als Modell im Hamburger Miwula gesehen, die Strecke dorthin wirkt sehr beindruckend !



LG Zillerkrokodil

Beitrag Nr. 4   |  Autor: Martin   |  BeitragErstellt: 16.10.2023 20:28
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Tolle Reportage.
Ein bißchen wurde an der Polarbahn Fauske-Narvik schon gebaut - allerdings damals mit zweifelhafter Motivation.
https://polarbanen.no/Polarbanen/Polarbanen.html
Die E6 nutzt heute deren Trasse z.T.
Ein Schicksal, fast wie bei uns die Reschenbahn zwinkern

Zur Namsosbahn - das dürfte mittlerweile für ein Radausflug interessant sein
https://maps.app.goo.gl/EV7Gn1Q1g2bVBJsf6
https://visitnamdalen.com/aktiviteter/Dresinsykling-pa-Namsosbanen/1371991/
Aber leider nicht die ganze Strecke....hier sieht es schon fast wie in Griechenland aus:
https://maps.app.goo.gl/nESNzLXh3q1LNAHc7

Zuletzt bearbeitet von Martin: 16.10.2023 20:43, insgesamt 3 mal bearbeitet

Beitrag Nr. 5   |  Autor: Linie R   |  BeitragErstellt: 18.10.2023 20:42
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@Hager: So eine Fahrt wäre sicher auch interessant. Sommer wie Winter lachen

@Zillerkrokodil: Danke! Wir waren heuer im März in Hamburg im MiWuLa. Diese Strecke hab ich jetzt allerdings nimmer explizit im Kopf, gabs so viel zu sehen lachen

@Martin: Danke! Von dem Bau nördlich von Fauske habe ich auch gelesen und ein wenig gegoogelt. Es gibt auch einige Tunnel, auch einen nicht fertig gestellten. Ein Portal müsste sogar von der Straße aus sichtbar sein, allerdings sind wir unwissentlich daran vorbeigefahren lachen

Ja, eine Reaktivierung wirds bei der Namsosbahn wohl leider nicht mehr geben.

Vllt. ja bei der Bahn von Kirkenes nach Bjørnevatn. Einmal wurde die schon reaktiviert, allerdings nur für wenige Jahre, bis der Eisenerzabbau dort wieder eingestellt wurde.
Vom aktuellen Zustand dieser kurzen Strecke gibts eine interessante Reportage mit Bildern auf DSO -> https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?030,10257337
Das dürften, abgesehen von den Gleisen einer Grubenbahn auf Spitzbergen, tatsächlich die nördlichsten Gleise Europas sein.

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