Erstellt: 16.12.2021 00:28
Ich poste hier einen Text, den ich für ein spezielles Forum geschrieben habe, weil er hier auch von Interesse sein könnte für alle, die noch nie in Arad waren. Die Grundaussage ist: am besten nächstes Jahr hinfahren, sonst ist es vielleicht zu spät.
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Arad (RO), 13.09.2021
Im Hintergrund die Haltestelle Teatru am zentralen Bulevardul Revoluției, Imperio-TW 1403 (rechts) und möglicherweise 1506 (links), beide als Linie 3, ihrem Haupteinsatzgebiet. Seit Sommer 2020 sind sie auch auf den Linien 7 und 18b im Einsatz.
Das ist nicht gerade eine seltene Aufnahme, ist mir klar, aber nachdem in der Diskussion zu meinem Arad-Bild von DÜWAG-TW 51 einige Fragen aufgeworfen wurden, die inzwischen von einem Local beantwortet werden konnten, dachte ich mir, ich poste die Erkenntnisse zu einem passenden Bild.
Viele Tram-Enthusiasten, selbst in Rumänien, blicken nicht ganz durch, was die Fuhrparkerneuerung in Arad angeht. Das war bei mir auch der Fall. Es schwirren zu viele verschiedene Angaben herum. Der Arader User "quicksilver" im Forum Tramclub.org konnte Licht ins Dunkel bringen, wofür ich ihm an dieser Stelle danke. Ich fasse im Folgenden die Informationen zusammen, die er mir gegeben hat. Eine Primärquelle ist das nicht, klar, aber Locals kennen sich meistens gut aus und diesen kenne ich wirklich schon lang.
Aktuell befinden sich 6 Triebwagen des Typs Imperio, hergestellt vom Aushängeschild der rumänischen Schienenfahrzeugindustrie, Astra Vagoane Călători basierend auf einem an den Combino Supra angelehnten Design von Siemens, im Fuhrpark der CTP Arad. Diese 27 m langen 100%-Niederflur-Multigelenkwagen wurden seit 2014 in Betrieb genommen. Im Jahr 2019 wurde ein Vertrag über die Lieferung weiter 28 Triebwagen unterzeichnet, davon die Hälfte Dreiteiler wie die bereits vorhandenen sechs und die andere Hälfte Zweiteiler mit einer Länge von 18 m. Von den 14 Dreiteilern wurden vier Stück 2019 und 2020 in Betrieb genommen. Aktuell laufen in Arad also zehn Imperios. Erst im November ist der erste Zweiteiler, ein Imperio Civitas, dazugekommen, der aber noch keine Typenzulassung hat und damit noch nicht im Linieneinsatz ist.
Alles weitere sollte nun ziemlich rasch passieren: aktuell wird die Lieferung aller 14 Imperio Civitas bereits bis Mitte nächsten Jahres erwartet. Danach sollen die restlichen zehn dreiteiligen Imperios produziert und geliefert werden.
Da jeder Imperio und Imperio Civitas zwei Fahrern und Fahrerinnen zugeteilt wird und somit (fast?) zwei Schichten täglich abdeckt, sollen nach Inbetriebnahme aller 34 Imperios und Civitas nur noch wenige Schichten mit Altfahrzeugen gefahren werden müssen.
Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich gefragt, wie es mit der Überlandstrecke zum ehemaligen Chemiekombinat, nach Vladimirescu und nach Ghioroc steht. Er sagt, sie sei nicht gefährdet. Imperios würden aber, genau wie ich vermutete, wegen des schlechten Schienenzustandes dort nicht fahren können. Politische Entscheidungen gäbe es aber noch keine. An andere Stelle habe ich gelesen, dass der Bürgermeister des Vorortes Vladimirescu das zweite Gleis gern stillgelegt hätte, damit die zu den Stoßzeiten zugestaute Straße verbreitert werden kann. Ich kann nur hoffen, dass solcher Unsinn heutzutage auch in Rumänien keine Mehrheiten mehr findet.
Unterm Strich dürfte es also wirklich ratsam sein, einen Besuch in Arad bereits im kommenden Frühjahr einzuplanen, denn ein Jahr später könnte es dort mit den deutschen und österreichischen Klassikern schon ziemlich schlecht aussehen, falls die Termine halten...
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