ConnectingEuropeExpress (CEE)
Beiträge zeigen von Nr.
bis Nr.    

Inntram-Forum -> Sonstige Eisenbahnen

Beitrag Nr. 1   | ConnectingEuropeExpress (CEE) Autor: M1824   |  BeitragErstellt: 09.09.2021 19:25
    —
Hi Leute, ich dachte ich eröffne mal ein Thema zum ConnectingEuropeExpress, nachdem dieser heute an seinem 8. Reisetag auch Innsbruck passiert hat.

Hier der Link zum Projekt: https://www.connectingeuropeexpress.eu/

Die Grundidee des Projekts finde ich gut und interessant, allerdings mangelt es meiner Meinung nach mal wieder an der Umsetzung. Anstatt den Fokus auf die Eisenbahn bzw. den Zug der da unterwegs ist zu legen, wirkt alles eher wie eine reine PR-Tour für die Verkehrsminister der EU-Mitgliedsstaaten.

Auch stört mich, dass man im Vorfeld kaum etwas über dieses Projekt in den Medien finden konnte, daher würde es mich interessieren, ob ihr wusstest, dass dieser Zug aktuell unterwegs ist.

Leider muss ich auch bei der Umsetzung der Fahrt selbst ein wenig Kritik üben. Laut Website müssen nämlich drei verschiedene Züge für das Projekt eingetzt werden, um die Route auf den verschiedenen Spurweiten fahren zu können. Grundsätzlich gut, so zeigt man, dass es durchaus noch Nachholbedarf beim Gleisbau in den einzelnen Staaten gibt. Allerdings wurde das Ganze kaum thematisiert, was ich persönlich schade finde. Ein weiterer Punkt der mir ein wenig missfällt, sind die vielen Lokwechsel an den jeweiligen Landesgrenzen. Man hätte hier durchaus auf Triebfahrzeuge zurückgreifen können, die z.B. für Italien und Österreich geeignet sind, um zu zeigen, dass man sich von den verschiedenen Stromsystemen nicht aufhalten lässt.

Durch den Verzicht auf eine Mehrsystemlok, kam dann zumindest die EU-Lok der ÖBB (1116 276) zum Einsatz.

Der Zug selbst besteht aus sechs Wagen verschiedener EVU (ÖBB, SBB, DB, FS, SNCF, MAV-Start), die alle in einem EU-Design gestaltet sind.

Anbei noch ein kurzes Video vom Zug selbst, aufgenommen in Wörgl:
https://youtu.be/TnzV4E90KKU

Wünsch euch noch einen schönen Abend
LG

Beitrag Nr. 2   |  Autor: HagerStadt / Stadtteil:
Lans
   |  BeitragErstellt: 09.09.2021 20:33
    —
Die Spurweiten sind historisch bedingt und umfassen:
a) die iberische Breitspur in Spanien und Portugal (mit Ausnahme der AVE-Neubaustrecken in Spanien)
b) die irische Spur (auf der Insel Irland)
c) die russische Breitspur in allen Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion und in Finnland
d) die (brit.) Normalspur in allen übrigen europ. Staaten, der Türkei, dem Iran, China (mit anderem Profil) u.a.
Es gibt Stichstrecken der russ. Breitspur in die Slowakei und Polen. Umgekehrt soll die künftige Rail Balitca (von Polen bis nach Tallin in Estland) in Normalspur erreichtet werden. Nebenher gibt es noch verschiedene Schmalspurbahnnetze wie z.B. die Räthische Bahn in der Schweiz (1m-Spur). Straßenbahnen haben auch verschiedene Maße, so in Italien ein Breitspurmaß, oft 1m (wie Insbruck), aber auch darunter (Linz 90cem). Noch kleinere Spurweiten haben etwa die Zillertalbahn, die Murtalbahn oder die Pinzgaubahn (760mm).
Umspurungen sind sehr teuer. Spanien wollte einmal alles umspuren, hat dann aber Fahrzeuge entwickelt, die einen automatischen Spurwechsel erlauben.

Was die Lokführer begrifft, fehlt in Europa eine einheitliche Bahnsprache wie Englisch um Luftverkehr. Ein Österreicher müsste in Italien Italienisch im Niveau B1 (Maturaniveau!) beherrschen. Hier bestehen sehr große Widerstände von Seiten der Gewerkschaften (siehe Vida in der TT von heute). Der künftige Brenner Basistunnel kann nur grenzüberschreitend betrieben werden. Hier wird ein Durchfahren München-Verona unvermeidlich werden. Die irgendwann wohl kommende Alternative ist der automatische Betrieb, wie er bei U-Bahnen bereits existiert und in Wien beider U5 realisiert wird.

Die Eisenbahnen sind sich selbst der größte Feind: Tradition, Nationalismus und militärähnliches Korpsdenken verhindern Innovation, Modernität und Professionalität in Vorschriften, Betriebsabläufen und Management. Die technischen Möglichkeiten bleiben nicht nur ungenutzt, sondern werden vielfach verkehrt herum als Hindernisse und zur Abschottung missbraucht. Das gilt besonders für das oft nur vorgeschobene Sicherheitsargument. Der lange Abstieg des einst führenden Sektors gegenüber anderen Verkehrsträgern (Straße, Luftverkehr) hat natürlich eine Bunkermentalität gefördert.

Beitrag Nr. 3   |  Autor: Admiral   |  BeitragErstellt: 10.09.2021 07:43
    —
naja wobei man auch sagen muss, nachdem die eisenbahnen immer die prügelknaben der presse und politik sind, es immer nur heisst, die sind teuer und müssen billiger werden, bekommt man halt das was man bestellt, ein billiges verkehrsmittel das auch versucht zu überleben und den fokus auf einsparung zu legen... ganz elegant sieht man das ja auch in D, wo sie es wirklich geschafft haben, die erhaltung zu ruinieren... das haben sogar die engländer begriffen, dass gewisse infrastrukturkomponenten halt staatlich betrieben werden müssen und nicht privat ausgeblutet werden dürfen...

und das militärische denken ist ja gar nicht so weit hergeholt, wenn manche bahnen noch immer als militäreinrichtung zählen und entsprechend in strategischen überlegungen enthalten sind (moment, hat da vielleicht die eine oder andere armee einen umweltgedanken? big grin )
aber ein schönes beispiel wie es in der EU falsch läuft ist mMn das ETCS, das in zig nationalen varianten in der zwischenzeit vorhanden ist, die teilw nicht miteinander können, weil man halt auf regionale eigenheiten setzt (die man alle in einem kompatiblen system abbilden hätte können), und dann trotzdem erlauben, dass ein zug mit 200 sachen durch einen 80 bogen radelt.. das zeigt aber auch mMn das desinteresse der EU an der vereinheitlichung und aufwertung der bahnen.. wenn man vorschreiben kann, dass alles barrierefrei werden muss, wofür etliches an infrastruktur angepasst werden muss, dann kann ich auch einen allgemein gültigen standard für grenzüberschreitenden verkehr vorschreiben.
was natürlich nicht ganz so einfach ist, eine einheitliche bahnsprache aufzustellen, da man hier viele angestellte nachschulen müsste in englisch, nachdem ich denke, das ist doch auch teilw ein jobmuster, in dem nicht unbedingt die möglichkeit zum erwerb von fremdsprachen bestanden hat... und dieser punkt dürfte ein richtiges problem sein, das jahre an aufwand bedeutet... wobei, seit england nicht mehr in der EU ist könnte man ja auch auf andere verkehrssprachen setzen zwinkern

Beitrag Nr. 4   |  Autor: SkitobiStadt / Stadtteil:
Ibk
   |  BeitragErstellt: 10.09.2021 20:43
    —
Admiral schrieb:
wobei, seit england nicht mehr in der EU ist könnte man ja auch auf andere verkehrssprachen setzen zwinkern

Bitte für den BBT Tirolerisch als beidseits des Brenners verstandene Sprache. Süd- und Nordtirolerisch sollten dafür soweit kompatibel sein big grin

Beitrag Nr. 5   |  Autor: Admiral   |  BeitragErstellt: 10.09.2021 20:59
    —
sell moansch etz oba net ernscht, da verschtähscht ja semm net
Inntram-Forum -> Sonstige Eisenbahnen
Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden

Seite 1 von 1

Output generated using Printer-friendly Topic Mod.


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group