Italien 2016, per Rad durch die Abruzzen und durch die Emilia Romagna
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Beitrag Nr. 1   | Italien 2016, per Rad durch die Abruzzen und durch die Emilia Romagna Autor: Martin   |  BeitragErstellt: 02.10.2016 10:26
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Ich möchte euch nicht meine Urlaubseindrücke mit ÖFFI-Bezug vorenthalten. Eine fundierter Eskursionsbericht ist es nicht, eher Schlaglichter auf einzelne Begebenheiten.



Fahrt mit dem DB Nachtzug (zum letzten Mal) nach Rom. Nächstes Jahr soll es einen ÖBB Nachtzug München-Salzburg-Villach-Rom geben, Mal sehen....


Ausgangspunkt unserer Radtour: Colonna Galleria, dort befindet sich auch das Museum der Lokalbahn Roma-Fuiggi-Frosinone, leider erst im Herbst offen, aber man kann die Fahrzeugleichen recht gut sehen.


Ein wenig Verkehrsgeschichte: Römerstraße beim Palestrina; da kann man gut einen km drauf spazieren.


In diesem Urlaub die steilste Strecke (!), die wir mit dem Rad fuhren: Der Radweg auf der ehemaligen Lokalbahn zwischen Piglio und Fiuggi, hier unterhalb von Acuto, wenig km vor dem Scheitelpunkt der Strecke auf ca. 680m ü.A.


Bahnhof Fiuggi, nun Restaurant und Bus - Hst. Fiuggi ansonsten nett, aber vom Publikum mit Bad Ischl vergleichbar.


Nach Querung der Monte Simbruini (hier werden übrigens Provinzialstraßen geschlossen und in Fußwege deklassiert, etwas was bei uns erst noch kommen wird) Impression aus Capistrello: Dort fährt die Bahn von Avezzano nach Sora in einer Doppelschleife unter dem Ort, leider habe ich trotz Fahrplanstudiums keinen Zug aufnehmen können, weil die meisten Züge als Busse fahren. Rechts in der Schlucht sieht man ein altes Kraftwerksgebäude, neben dem der Ausgang des Cuniculi Claudio liegt, eines 5km langen Entwäasserungstunnels des ehem. Fuciner Sees; der Tunnel wurde bereits unter Kaiser Claudius gegraben.





Zwischen Celano und Sulmona verläuft eine Gebirgstrecke, die es ganz gut mit dem Semmering bezüglich Linienführung aufnehmen kann, vor allem der Abstieg nach Sulmona unter "Mitnahme" einese Paralleltales und Umrundung eines Bergs ist sehr beeindruckend.


Kurz vor Sulmona erblickt man dann südöstlich (im Bild rechts) die Trasse der "Italienischen Transsib" (Sulmona-Castel di Sangro-Isernia) der die FS wohl ein ähnliches Schicksal, wie die IVB der Igler künftig zugedacht hat. Sprich man erhält sie, fährt aber kaum darauf....


...was sich dann auch am Bahnhof Sulmona Itrodaucqa zeigt.


Sulmonas Stadtverkehr, alle heiligen Zeiten fährt ein Mini-Bus, der aber exakt nach Fahrplan! Wir habens getestet.
Sulmona, Geburtsort von Ovid, ist ansonsten einen Reise wert, nicht nur wenn man dort wwegen Schüttregens drei Tage festsitzt. Moderne Kunstsammlung. Drei Gebirgsbahnen in der Umgebung. Viele Baudenkmäler (u.a. die Kartause des Cölestin und eine wunderschöne romanische Kirche, die nicht barockisiert wurde, einige moderne Bauten die für Architekten nicht uninteressant sind).



Das Staufersche Aquädukt in Sulmona: Hier wurden 1979 vier aus dem Busfenster herausjubelnde Fußballfans bei der Busdurchfahrt vom Pfeiler tödlich verletzt. 8http://www.abruzzoweb.it/contenuti/l-aquila-calcio-34-anni-fa-la-morte-di-quattro-tifosi-rossoblu-/519475-4/)


Ein Zug der FV Sangritana in Sulmona. Diese fährt im Personenverkehr praktisch überall, nur nicht auf ihren eigenen Strecken zwinkern




Am BHf Sulmona: Abteilwagen für die seltenen Nostalgiezüge nach Isernia; Einfahrt des Diesel-TW aus L´Aquila, Reparaturarbeiten "Ich kann nichts hören. mein Auspuff klappert"?


Sieht aus, als wäre in L´Aquila auch das Bahnhofsdach zerrüttet worden (man sieht generell wenig Erdbebenschäden an FS-Bauten), momentan wird dort intensivst an allen Ecken und Enden gebaut, insofern ist ein Besuch empfehlenswert, da eigentlich eine sehr optmistische Stimmung (endlich) herrscht.



Nach einigen Radl-Kilometern durch die Abruzzen: Die Seilbahn in Asssergi. Wäre der Gran Sasso nicht in Wolken gehüllt gewesen, hätten wird wohl ein Fahrt gewagt. Ob die Stützenfarbe mit dem Naturschutz abgesprochen wurde?


Stadtverkehr in Montorio. Die einzigen Sehenswürdigkeiten dort waren, wie das Feedback der Bevölkerung zeigte, wir als Touristen.

Soweit Teil 1

Zuletzt bearbeitet von Martin: 02.10.2016 11:09, insgesamt einmal bearbeitet

Beitrag Nr. 2   |  Autor: Martin   |  BeitragErstellt: 02.10.2016 11:08
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San Vito. Dort wo die Adria ein bisschen wie Cinque Terre aussieht. Die alte Bahntrasse der Sangritana ist, wenn man vom Oberleitngsdraht absieht, großteils erhalten.


Hier wartet ein Zug auf dei Einfahrt von der FS Strecke in die einzige im Personenverkehr betrieben Neubaustrecke von San Vito nach Lanciano. Die Wartezeit für die Freigabe war aber so lange, das wir nicht die Geduld hatten, das abzuwarten. Frage mich, wer die streck enutzt zumal der nue Bahnhof Lanciano ja nicht mehr ind er Stadt sondern ziemlich weit außer und v.a. unterhlab liegt.



Die alte Strecke zwischen San Vito Chietion und Lanciano, würde Siedlungsgbeit erschließen.


Die neu erschließt hingegen nichts. Fast so, als wüprde man die Igler neu durch den Wald bauen (immerhin ist diese Strecke gerader geführt)




Betriebsstrecke vom neuen Bahnhof Lanciano zu Betriebshof mitten in der Pampa.





Lt HP der FV Sangritana sollen diese Strecken (hier um Castelfrentano aufgenommen) erneuert werden....ich weiß nicht?


Und hier in Piane d´Archi Quadroni sollen irgendwann wieder Züge zwischen Castel die Sangro und Torin die Sangro rollen....Angeblich wurde vor eingie Zeit die Strecke von Castel die Sangro bis Lago die Bomba erneuert (odrt waren wir aber wegen wideriger Wetterverhältnisse nicht). Viel Güterverkehr findet hingegen weiter östlich von der Küste bis zur SEVEL-Fabrik statt (https://de.wikipedia.org/wiki/Societ%C3%A0_Europea_Veicoli_Leggeri_Sevel, 30% der europischen Kleinlieferwägen kommen von dor, wahrscheinlich hofft die FV Sangirtana mit diesem Transportaufkommen irgendwie, die Streckenerneuerung zu zahlen)



Der Wetterbericht lässt für Süditalien nichts mehr Gutes erwarten - daher auf in die Emilie Romagna, mit dem Regionale von Termoli über Pesacara nach Ancona. Die Klimanalagen in den Züge sind gut. So gut, dass ich, wie sich zuhause herausstellte, eine Lungenentzündung davontrug.


Bus in Ancona. Vom O-Bus sieht man zwar noch die Leitungen, aber das wars schon. Angeblich soll er ja erneuert werdne, aber ich hatte nicht den Eindruck. Die Leitungen sehen eher so aus, als hätte man sie überall abgehängt, wo es kompliziert wird. In Pascara hingegen sehen die Anlngen (im Vorüberfahren vom Zug aus kurz gesehen)irgendwie fertiggebaut aus (im Gegensatz zu den S-Bahnstationen).


Noch eine kurze Bahnfahrt wegen Gewitters von Lido die Savio nach Ravenna.


Selten in einen italienischen Innenstadt so viele Radwege gesehen, wie hier, wo das Ayrton Senna Denkmal steht. Immerhin scheint Imola den Geldsegen durch die Rennbahn für vernüftige Sachen zu verwenden. Seltsame Stadt. Besuch der Allgemeinbildung halber empfehlenswert. Auch die Altstadt ist sehr schön - wäre da nicht das Rennwagengeräusch, dass man überall hört.




Zuletzt Bologna: einer der neueren O-Busse. Von der bereits seit den Siebziger Jahren gelobten Zona Traffico Limitato hab ich nicht viel gemerkt (wir waren an einem Freitag dort). Wahrscheinlich sind die Sonderzufahrtsberechtigungen für den MIV doch so großzügig, dass der MIV wieder anwächst.

Zuletzt bearbeitet von Martin: 02.10.2016 11:11, insgesamt einmal bearbeitet

Beitrag Nr. 3   |  Autor: krisu   |  BeitragErstellt: 02.10.2016 19:19
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Danke fuer die schoenen Impressionen. Was mich an Ländern mit fehlenden Deutschtugenden immer fasziniert -und das findet man auf deinen Bildern auch- isg die immens hohe Anzahl an Nebensächtlichkeiten die meine Aufmekrsamkeit auf selbige lenken.

Es ist stets ein Detail zu entdecken, etwas ungewöhnliches, etwas nützliches oder unnützliches, etwas geniales, schiaches oder schönes.

Das die Sangritana derart unprakrisch neu gebaut wurde, ist hingegen weniger schön. Immerhin wurde auf hohe Streckengeschwindigkeitt parametrisiert ...

Die alte Streckenführung besass auch eine äusserst kunstvolle Streckenführung und einen bemerkenswerten Kehrtunnel bei 42.296467°, 14.445930° Schade dass das alles weg kommt ...

Beitrag Nr. 4   |  Autor: manniStadt / Stadtteil:
I-Arzl
   |  BeitragErstellt: 02.10.2016 20:22
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Toller Report wieder mal, vielen Dank!

Beitrag Nr. 5   |  Autor: Martin   |  BeitragErstellt: 04.10.2016 11:40
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@Krisu
Veilleicht bleibt die alte Trasse der FV Sangritana ja noch einige Zeit zur Freude die Industriearchäologen erhalten. Die alte Trasse bei San Vito ist ja nun schon Seit mehr als 10 Jahren stillgelegt. Trotzdem liegt hier, wie auch bei den anderen seit den 80´er Jahren stillgelegten Strecken noch immer das Gleis an Ort und Stelle. In den Bahnhöfen hängt sogar teilweise die Oberleitung. Natürlich alles nicht mehr richtig befahrbar, aber doch noch sehr eindrücklich.
Einzig und allein die Strecken Archi-Atessa und Teile der Strecke von Caldari nach Crocetta Crocetta sind demontiert.

Erstere wurde im Raum Archi und kanpp vor Atessa in einen Radweg umgebaut (https://www.openstreetmap.org/#map=15/42.1195/14.4132). Im Tal ist dieser Umbau ziemlich bombastisch von statten gegangen, wie man hier sehen kann:
https://www.google.at/maps/@42.1284905,14.413823,3a,75y,128.91h,94.45t/data=!3m6!1e1!3m4!1s1w47x8go746eZTGo1kbthA!2e0!7i13312!8i6656
... blau gestrichene ehemalige Oberleitungsmasten mit Schutzpolstern (!)
Der Radweg ist erreichbar, aber nicht ausgewiesen; und er ist mittlerweile wieder beim Zusammenfallen. Der Belag löst sich auf.

Interessant ist auch die Unsitte in Italien, jeden Radweg mit rustikal Holzgeländern einzufassen. Diese werden nicht gepflegt und nach spätesten 10 Jahren stehen überall splittrige Hölzer in die Fahrbahn. Das und die Brombeeranken, die über den Weg wuchern (so wie z.B. am Anfang des Radwegs nach Fiuggi) sind eine Herausforderung für Alltags und Freizeitradler. Nachdem ich um Rom nur selten Straßen gesehen habe, die steiler als 5% sind, frage ich mich wirklich wozu man überhaupt dort Radwege auf alten Bahnstrecken baut (zumal man sie dann kaum wartet). Die italienischen Autofahrer sind am Lande Radfahrern gegenüber sehr rücksichtsvoll (wahrscheinlich weil sie Rennradler-Geeicht sind) sodass Fahren auf der Straße selten ein Problem ist. In den Abruzzen sind im übrigen 20 Autobegegnungen Überland in 6 Stunden Radfahrzeit schon recht gewaltig.

Zuletzt bearbeitet von Martin: 04.10.2016 11:49, insgesamt 3 mal bearbeitet

Beitrag Nr. 6   |  Autor: itsme   |  BeitragErstellt: 04.10.2016 14:04
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besten dank für deinen interessanten Bericht aus schönen Regionen, die man normalerweise schnell durchfährt.
werner

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