manni schrieb: |
Mir ist es nun zwar nicht gelungen, in besagtem EU-Weißbuch http://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/ALL/?uri=CELEX%3A52014DC0015 diese Vorgabe genau so zu finden |
manni schrieb: |
aber davon ausgehend, dass das trotzdem stimmt, würde das bald Handlungsbedarf auch für die IVB bedeuten. |
manni schrieb: |
Soweit ich weiß, werden nach Inbetriebnahme der Linie 2 rund 50% der städtischen öV-Leistungen elektrisch erbracht werden. Wird anschließend der Westast der Linie 3 Layrstraße - Fischnalerstr - Mitterweg gebaut, sind es (Daumen mal pi) 55%. Das würde unterm Strich bedeuten, dass in 14 Jahren ca. 25% des Innbus-Busfuhrparks aus E-Bussen bestehen müsste. |
manni schrieb: |
Da der Busfuhrpark ja laufend erneuert wird und alte Fahrzeuge nach spätestens 12 Jahren ersetzt werden, müssten in diesem Fall ab 2018 die ersten alten Dieselbusse durch E-Busse ersetzt werden, wenn man keinen Investitionsstau erzeugen will. |
manni schrieb: |
Vor diesem Hintergrund wäre es gut, das jetzt bald einzuleiten (ich vermisse da auch Innovationsgeist bei den IVB, die im Gegensatz zu anderen großen Verkehrsbetrieben in Österreich bisher weder Hybrid- noch E-Busse getestet haben). |
manni schrieb: |
Außerdem wäre es ein zusätzliches Argument für den weiteren Ausbau der Straßenbahn (Tramachse Amras - Rossau - O-Dorf, Linie 6, Südringtram). |
Innsbrucker schrieb: |
Das ist noch nicht mal eine Direktive, es richtet sich also nicht an die Mitgliedsstaaten, sondern erst mal nur an die EU selbst. Es ist ein längerfristiges Ziel, keine Vorschrift. |
Innsbrucker schrieb: |
... einige stark belastete Buslinien, die längerfristig Bestand haben werden (also nicht zum Ersatz durch Straßenbahn in den nächsten 15 Jahren anstehen) auf Obusbetrieb umzustellen ... |
Innsbrucker schrieb: |
Das dürften wohl nicht die vorrangigen Projekte sein. die beiden Tangentiallinienprojekte decken viel zu wenig Verkehrsaufkommen ab. Wichtiger wäre die Radiallinie zum Baggersee (und weiter mit Tangentialcharakter nach O-Dorf), und auch über den Innrain sollte man mal nachdenken, ggf. auch erst mal ohne Weiterführung nach Birgitz/Axams. Sehr wichtig finde ich auch eine Entscheidung über den Ostast der Linie R. Die Planung der Linie 2 sieht anscheinend vor, dass Linie R weitgehend unverändert weiterbetrieben wird, trotz Parallelverkehr. Wenn die Verkehrsströme das wirklich in dieser Form erfordern, sollte man über eine Umstellung auf Straßenbahn bis St. Pirmin/Volkshaus nachdenken. Ein großer Teil der Strecke ist ja dann für die Linie 2 schon da, man würde also überproportionalen Nutzen aus den Investitionen ziehen. |
Ingenieur schrieb: |
Bitte nicht! Die wievielte Reanimierung des Obus-Betriebs wäre das? |
Ingenieur schrieb: |
Man hat wieder ein weiteres inkompatibles System mit den entsprechenden Zusatzkosten (teure Investitionen und teure Instandhaltung). Ein Obus kombiniert die Nachteile von Schienenfahrzeugen und Autobussen (eingeschränkte Flexibilität (z.B. bei Störungen) und hohe Netzkosten der Bahn sowie geringe Kapazität des Busses). |
Ingenieur schrieb: |
Wenn man wirklich relativ kurzfristig etwas für die Innsbrucker Bürger tun will (Reduktion von Lärm und Emissionen), dann sollte man als Zwischenschritt bis zum Elektrobus auf Erdgasfahrzeuge (eventuell in Hybridausführung) umsteigen. Das ist eine bewährte Technologie, die auf der ganzen Welt erfolgreich zum Einsatz kommt. Aufgrund der großen Stückzahlen gibt es konkurrierende Hersteller mit günstigen Angeboten, der Infrastrukturbedarf hält sich in engen Grenzen und man kann sukzessive den gesamten Busbetrieb umstellen mit entsprechend positiven Auswirkungen bis in die Region. Als angenehmer Nebeneffekt ist Erdgas kostengünstiger als Dieselkraftstoff. |
Ingenieur schrieb: |
Darüber hinasu sehe ich nicht ein, warum gerade Innsbruck als Versuchskaninchen herhalten und derartige Experimente mit hohen Kosten subventionieren soll. Wie schief das gehen kann, zeigen gerade die Kostenüberschreitungen bei den Wiener Elektrobussen (1. Bezirk). Der Rechnungshof hat das auch entsprechend gewürdigt. |
Ingenieur schrieb: |
Ich glaube, aus heutiger Sicht sind alle Gedanken an weitere Straßenbahnbauten pure Träumerei (man darf natürlich träumen ...). Wenn die derzeit kolportierten Kosten für den aktuellen Bahnbau bei ca. 400 Mio EUR liegen, dann kostet jede weitere am System angebundene Linie abhängig von der Länge mindestens jenseits der 100 Mio EUR. Und das dürfte zusätzlich zum laufenden Betrieb nicht mehr finanzierbar sein. Innerstädtische Linien finanziert das Land Tirol wahrscheinlich nicht mit. Und das Geld vom Bund (Finanzausgleich), von welchem die Gemeinden leben, dürfte bei einer Staatsschuldenquote von gegen 90% des BIP in Zukunft auch etwas sparsamer sprudeln ... |
Admiral schrieb: |
und bitte erst recht nicht eine linie mit einseitigem steigungsverlauf umrüsten (LK/W/J)... die Akkus sind recht schnell leer, und recht schnell geladen, will heissen, die ersten 100m (übertrieben, vielleicht sind es auch 150m), fährt der bus ökonomisch, und dann sind die speicher leer oder voll, und der rest wird über widerstände verheizt oder durch zuschalten von einem hilfsmotor gewonnen (der ja dann chemische energie in elektrische umwandeln muss und diese erst dann in mechanische umgewandelt wird, wodurch eigentlich noch weniger wirkungsgrad entsteht). genauso wie TW301 auf der L6 wenig sinn gemacht hat... hier wird vor allen dingen der meiste gewinn bei stop/go fahren erzielt, viel aufladen und entlanden hintereinander, sorgt dafür dass die obere oder untere grenze der ladung nicht so schnell erreicht wird...
aber ansonsten bin ich da beim ing. warum soll innsbruck da vorreiter spielen, erstmal andere scheitern lassen und optimieren lassen.. |
Innsbrucker schrieb: |
Die Inkompatibilität ist das einzige Gegenargument ... |
Innsbrucker schrieb: |
Erdgasantrieb ist eher was von gestern. |
Innsbrucker schrieb: |
Vor allem aber ist es keine erneuerbare Energiequelle, damit in diesem Kontext falsch. |
Innsbrucker schrieb: |
Weiterentwicklung ist auch Sache des Anwenders. Innsbruck hat mit einigen extremen Steilstrecken Anforderungen, die nicht alle haben ... |
Innsbrucker schrieb: |
... den Bedarf für die wirklich sinnvollen Projekte beim Bund anzumelden ... |
upwards schrieb: |
Erdgasantrieb war für die Wiener Linien keine Option mehr.
Herstellerseitig war kein Interesse mehr (MAN ? ), die gekauften Standard- Citaros emittieren weniger als die Erdgasflotte. Bei den PKW läuft die Entwicklung anders. |
upwards schrieb: |
Erdgasantrieb war für die Wiener Linien keine Option mehr.
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Ingenieur schrieb: |
Was Emissionen betrifft, ist der Erdgasmotor derzeit nicht zu schlagen. Dank 3-Wege-Kat hat er niedrige NOx- und CO-Emissionen und praktisch keine Partikel im Abgas. Nur beim Treibhausgas Methan ist der Dieselmotor besser. Die CO2-Emission von Erdgas ist ca. ein Drittel niedriger als beim Diesel, |
Zitat: |
sofern man nicht überhaupt Biomethan verwendet. |
Zitat: |
Bei Elektroantrieb gibt es neben der Batterie auch noch andere Probleme, z.B. im Winterbetrieb. Nachdem es fast keine Motorabwärme gibt, braucht man eine Zusatzheizung. Die betreibt man entweder erst wieder mit Dieselkraftstoff (Ölbrenner) oder man verringert die Reichweite bei Elektroheizung. |
Ingenieur schrieb: |
Das sehe ich etwas anders: Teure Investition und Instandhaltungskosten sind mindestens ebenso gewichtig. |
Ingenieur schrieb: |
Und Doppelgelenkbusse auf Innsbrucks Avenuen ... |
Ingenieur schrieb: |
Aber wie Du schon richtig gesagt hast, besteht dafür aus Kapazitätsgründen ohnedies kein Bedarf. |
Ingenieur schrieb: |
Das sieht der Rest der Welt aber anders. |
Ingenieur schrieb: |
Nicht ganz. Es gibt auch erneuerbares "Erdgas" (Biomethan). Die nächste entsprechende Tankstelle steht in Schlitters im Zillertal. Biomethan gibt es derzeit beispielsweise auch im Klärwerk Innsbruck. Aktuell wird es halt mittels Aggregaten in Strom umgewandelt und dieser ins Stromnetz eingespeist. Aber man könnte jederzeit bei Bedarf damit auch Busse versorgen. Ob das energetisch und wirtschaftlich Sinn macht, ist eine andere Frage. |
Ingenieur schrieb: |
Ich wüßte nicht, was an Innsbrucks "Steilstrecken" so extrem wäre. Zürich und Stuttgart, welche ich persönlich kenne, haben durchaus vergleichbare Straßenverhältnisse. Steile Straßen gibt es aber auch im Raum Wien, Linz, etc. Also warum soll gerade Innsbruck als eher kleine Stadt sich hier Zusatzkosten aufladen? Darüber hinaus erhält die Industrie große Beträge an Forschungsförderung, die man eventuell hier sinnvoll einsetzen könnte. |
Ingenieur schrieb: |
Und bei "sinnvoll" wäre die nächste Diskussion eröffnet, vor allem, wenn ich Ideen wie eine Bahn nach Aldrans und Umgebung sehe (auch wenn hier nicht die Stadt Innsbruck zuständig ist). |
upwards schrieb: |
Der chinesische E- Bus benötigt alle 5 km Infrastruktur zum Laden. |
ice108 schrieb: |
Da ist die Frage, wieviel kann man da erzeugen, ohne schädliche Auswirkungen auf die Landwirtschaft? |
ice108 schrieb: |
Also jetzt mal andersherum: Motorabwärme ist doch nichts anderes als verschleuderte, weil nicht für die Fortbewegung nutzbare Energie. Das ist der Teil vom Wirkungsgrad der zu den 100 Prozent fehlt. Will sagen: Wenn man an ein paar kalten Tagen extra heizen muss weil man keine Motorabwärme hat sollte das immer noch deutlich effizienter sein als wenn die Motorabwärme das ganze Jahr, auch an den heißesten Sommertagen, anfällt. |
Innsbrucker schrieb: | ||
Nur schlägt sich diese Sichtweise nicht in Verkaufszahlen für Erdgasbusse nieder. Warum kauft Innsbruck keine? |
Innsbrucker schrieb: |
Wenn das so zutrifft, läuft was falsch und ist die Technik unausgereift. Hilfsmotoren sind erst recht unwirtschaftlich, die wird es nicht geben können (mal abgesehen davon, dass das von Dir beschriebene Prinzip bei dieselelektrischen Loks Standard ist, bei Wasserstoffbussen auch). |
Linie O schrieb: |
Soweit ich weiß ist die Tiefgarage der IVB nicht für Erdgasfahrzeuge zugelassen. Erdgasautos dürfen auch nicht (oder nur vereinzelt?) in Tiefgaragen fahren. |
Admiral schrieb: |
Ja, aber Dieselelektrische Lokomotiven haben auch einen grottenschlechten Wirkungsgrad, das ist einfach mal Physik, es gibt keine ideale Umgebung, wo verlustfrei von einer Energie in eine andere umgewandelt werden kann. Jeder Motor hat Reibung, erzeugt abwärme, etc und rein von dem her hat ein Verbrennungsmotor bereits einen recht grottigen Wirkungsgrad im Gegensatz zum Elektromotor. Und ein Elektromotor heizt auch ziemlich schön die Umgebung, wenn man es genau sieht, aber ist halt immernoch das beste, außer wir machen das Ganze supraleitend, aber das will auch wieder gekühlt werden... |
Admiral schrieb: |
Und dass halt nicht mehr als 100% in einen Akku reingehen und auch nicht mehr als 100% rausgehen. wird jeder am Handy feststellen, das heißt auf langen Steigungsstrecken ist er irgendwall komplett voll oder komplett leer, auch wenn der Berg noch nicht fertig ist... |
Innsbrucker schrieb: | ||
OK, das ist eine schlüssige Erklärung. Nur hat sich der Vorschlag für Erdgasbusse in Innsbruck damit auch gleich wieder erledigt. |
Innsbrucker schrieb: |
Inwieweit Methan aus Klärwerken als erneuerbare Energiequelle gilt, wäre noch zu klären. Ich bin da nicht so sicher. Von der Energiegewinnung aus der Landschaft rückt die EU im bereits genannten Dokument jedenfalls ab, dafür gibt es auch gute Gründe. |
upwards schrieb: |
Wie ist der Anteil der Verkehrsbetriebe mit Erdgas betriebenen Bussen? Was stimmt da? Für die IVB scheidet die Möglichkeit aus. Eine Maßnahme zur Luftreinhaltung wäre der Umstieg auf Erdgas jedenfalls, die Versorgungssicherheit auch langfristig gegeben. |
Ingenieur schrieb: |
Wenn es um die Stromeinspeisung geht, dann gilt Klärgas nicht als erneuerbare Energie. Aber das sind juristische Feinheiten. Naturwissenschaftlich gesehen ist Klärgas ein erneuerbarer Energieträger auf Basis von Biomasse. Mit der Landwirtschaft hat Klärgas nichts zu tun. |
Heli schrieb: |
In Schweden war es mal Mode, Gas aus Holz(abfällen) zu erzeugen. |
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