Misswirtschaft bei den Wiener Linien
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Beitrag Nr. 1   | Misswirtschaft bei den Wiener Linien Autor: manniStadt / Stadtteil:
I-Arzl
   |  BeitragErstellt: 02.06.2016 00:33
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Die Elektrobusse scheinen ein grober finanzieller Missgriff zu sein: http://wien.orf.at/news/stories/2777835/
In Innsbruck hat man sich im Vorjahr nicht ohne Grund dagegen entschieden, das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist einfach noch zu schlecht.

Aber auch der restliche Betrieb schneidet in dem Rechnungshofbericht laut dem Artikel nicht gerade gut ab. Das bestätigt den Eindruck, dass die Wiener Linien immer noch tiefrot sind. Man denke nur an das seinerzeit offen politisch gesteuerte ULF-Debakel und die sinnlos versenkten Milliarden für die U-Bahn.
Ich frage provokatiov: wie lange wird es noch dauern, bis auch in Wien mal auf die Kosten geschaut werden muss?

Beitrag Nr. 2   |  Autor: IBKBusStadt / Stadtteil:
Innsbruck
   |  BeitragErstellt: 02.06.2016 14:00
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Die Frage ist halt: Will man Billig oder will man Qualität? Ich wäre mit dem Bericht eher vorsichtig, denn der volkswirtschaftliche Nutzen ist sicher größer, als wenn dubiose Firmen wie Ledermair soetwas betreiben würden.
Zuletzt bearbeitet von IBKBus: 02.06.2016 14:00, insgesamt einmal bearbeitet

Beitrag Nr. 3   |  Autor: sLAnZk   |  BeitragErstellt: 02.06.2016 16:51
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Ich bin auch der Ansicht, daß man allein die Lärmemissionen des Busverkehrs wirklich sehr ernstnehmen muß, wodurch sich der Blick auf Elektrobusse stark verändert, meiner Meinung nach.

In der Realität, die heute hinter Lärmschutzglas lebt, sind es nämlich Busse, LKW und irgendwelche Leute, die statt in der Nase am Auspuff bohren, weil ihnen fad ist, die du hörst, alles andere hörst du nicht.

Daher sind gerade einmal 45 Prozent höhere Kosten in besonders exponierten Gebieten durchaus vertretbar. Was nicht heißt, daß man den großen Schlendrian dulden soll, sondern einfach eine Aufforderung sein soll, wirkliche Belastungen wirklich korrekt einzuschätzen.

Beitrag Nr. 4   | Re: Misswirtschaft bei den Wiener Linien Autor: Innsbrucker   |  BeitragErstellt: 02.06.2016 20:43
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manni schrieb:
Die Elektrobusse scheinen ein grober finanzieller Missgriff zu sein:


Das kann ich da so nicht rauslesen. Es ist ein Versuchsbetrieb, da kann man nicht die üblichen kaufmännischen Maßstäbe anlegen. Die Detailkritik ist durchaus berechtigt, die Verbesserungsvorschläge auch, aber das alles zusammen führt keineswegs zu dem vernichtenden Urteil, dass Du da rausliest.

manni schrieb:

Ich frage provokatiov: wie lange wird es noch dauern, bis auch in Wien mal auf die Kosten geschaut werden muss?


Mit so genialen und umwerfend neuen Erkenntnissen, dass beim Busverkehr Subunternehmer billiger sind. Ja klar, das sind sie überall. Auf Kosten des schlechter bezahlten Personals beim Subunternehmer.

Beitrag Nr. 5   | Re: Misswirtschaft bei den Wiener Linien Autor: ice108   |  BeitragErstellt: 02.06.2016 20:56
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manni schrieb:
Die Elektrobusse scheinen ein grober finanzieller Missgriff zu sein: http://wien.orf.at/news/stories/2777835/
In Innsbruck hat man sich im Vorjahr nicht ohne Grund dagegen entschieden, das Kosten-Nutzen-Verhältnis ist einfach noch zu schlecht.


Als Kernaussage lese ich da raus, dass die Elektrobusse statt um prognostizierte 29 Prozent um 45 Prozent teurer geworden sind als vergleichbare konventionelle Busse. Ob die jetzt anfänglich schöngerechnet waren, oder einfach die Prognose nicht gestimmt hat, da müsste man den Bericht im Detail lesen.

Jedenfalls, für mich ist so ein Ankauf (solange nicht wider besserem Wissen schöngerechnet wird) einfach die bewusste politische Entscheidung, in diese Richtung aktiv zu werden, auch wenn es sich unter rein finanziellen Gesichtspunkten Stand jetzt nicht rechnet.

Ich meine, irgendwann muss das Modell "Dieselbus" aufs Abstellgleis geschoben werden, und am Ende ist das - ähnlich wie bei den Elektroautos - eine Sache wo einfach mal jemand anfangen muss damit.

Wenn alle in den Stauden sitzen "weil es sich noch nicht lohnt" dann ist das weder Anreiz noch Druck auf die Hersteller die Technik Richtung Serienreife zu kriegen. Und auf die bösen Autofahrer zeigen weil sie sich noch kein Elektroauto kaufen braucht man dann eigentlich auch nicht.

Von demher, bei 45 Prozent Mehrkosten würde ich sagen, wenn man es macht ist es eine bewusste Entscheidung es zu tun, bzw. in gewissem Sinn auch bewusste Unterstützung einer neuen, noch nicht (zumindest finanziell) marktreifen Technik. Einen groben finanziellen Missgriff würde ich es eher nennen, wenn man bei Hersteller A geordert hätte obwohl Hersteller B das ganze um die Hälfte gemacht hätte...

Beitrag Nr. 6   |  Autor: manniStadt / Stadtteil:
I-Arzl
   |  BeitragErstellt: 02.06.2016 23:54
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Zu den E-Bussen: die Frage stellt sich aber schon, ob es Aufgabe eines von der öffentlichen Hand getragenen Verkehrsunternehmens ist, so einen Probebetrieb auf Kosten der Allgemeinheit zu finanzieren. Darum geht es ja. Die Mehrkosten sollten eigentlich die Hersteller tragen (ein lokales Beispiel dafür, dass so etwas möglich ist, wäre die Stubaitalbahn zu ihrer Eröffnung 1904), oder man überlegt sich ein Modell, das sich über einen höheren Fahrpreis selber finanziert.

Beitrag Nr. 7   |  Autor: Innsbrucker   |  BeitragErstellt: 03.06.2016 16:16
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Wenn man davon ausgeht, daas das Ergebnis im Interesse eben dieser Allgemeinheit liegt, dann ist die öffentliche Finanzierung schon angebracht. Die reine Entwicklungsarbeit tragen die Hersteller schon selbst.

Man sollte auch mal aufhören, Elektrobusse als Angriff auf etablierte Formen elektrischen ÖPNVs zu begreifen. Das sind sie nicht und so sind sie nicht gemeint. Die Innenstadtlinien in Wien sind nie zuvor elektrisch gefahren und sie hätten auch sonst keine Perspektive für elektrischen Betrieb.

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