Hager schrieb: |
Für Tirol ergibt sich hieraus, dass ein Ausbau Kundl - Rosenheim - München kommen wird. Interessant wird hier die Streckenführung im bayrischen Inntal. Im europäischen Geist wäre hier etwa auf der Höhe von Oberaudorf /Erl ein Wechsel über den Inn denkbar mit Weiterführung rechtsufrig bis Rosenheim. Diese Führung hätte naturkundliche Vorteile, für Österreich aber die Möglichkeit im Raum Nussdorf - Neubeuern einen direkten Abzweig zum Chiemsee bei Bernau (südlich von Prien) autobahnnah zu bauen, woraus sich eine massive Streckenverkürzung ergeben und noch größere Fahrzeitverkürzung würde. |
Hager schrieb: |
Die neue Unterinntalstrecke entlastet von Lärm und hat erst die Kapazität für den Ausbau des S-Bahnverkehrs geschaffen. |
Hager schrieb: |
In Zukunft könnten aber ernste Schwierigkeiten im Raum Hall - Innsbruck auftreten, da eine Intervallverdichtung und mehrere zusätzliche Haltstellen mit einem schnellen Fernverkehr und das im Taktknotensystem kapazitätsmäßig nicht vereinbar sind. Hier wird nach meiner Einschätzung eine Ausweiche bei Rum angedacht werden müssen. |
ice108 schrieb: |
Also was Jenbach betrifft: Da bräuchte es dann einen Fernverkehrshalt irgendwo innabwärts mit schlankem Anschluss an einen REX Richtung Innsbruck. |
ice108 schrieb: |
Schaut euch z.B. mal Verbindungen Salzburg-Schwaz an: Da gibts die Variante 22-Minuten-Umstieg in Jenbach, dann mit der S-Bahn weiter, da gibts die Variante Bus ab Jenbach, da gibts die Variante RJ nach Innsbruck und mit REX oder teilweise S-Bahn zurück. Oder ersatzweise (aber für Österreicher wohl reichlich unattraktiv wegen Auslandstarif) mit Meridian nach Rosenheim, Meridian nach Kufstein, S-Bahn nach Schwaz. Was es nicht gibt ist ein schlanker Anschluss an einem geeigneten Punkt wo der Fernzug den REX überholt und letzterer dann kurz nach dem Fernzug auf die Strecke geschickt wird. |
ice108 schrieb: |
Und genau weil es das nicht gibt, gibt es dann relativ viele Fernzughalte, weil man nur in den Fahrplan schauen muss um zu sehen wieviele Verbindungen beim bloßen Streichen von Fernzughalten ohne brauchbare Ersatzverbindungen plötzlich total unattraktiv werden. |
ice108 schrieb: |
Von Norden oder Osten ohne Fernzughalt in Jenbach ins Zillertal zu kommen dürfte z.B. auch nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig sein... Es gibt im Zillertal eh kein REX-Konzept, d.h. Jenbach-Mayrhofen ist schonmal knapp eine Stunde, wenn man die Leute dann noch erstmal mit der S-Bahn von sonstwo nach Jenbach schickt gibt das nicht gerade ein überzeugendes Angebot. |
ice108 schrieb: |
Und was zusätzliche Gleise Hall-Innsbruck angeht: Solche Sachen meine ich wenn ich skeptisch bezüglich zusätzlicher Neubaustrecken bin. Mein Eindruck ist, das viel leichter mal Milliardenbeträge in eine Neubaustrecke gesteckt werden, als solche mit vergleichsweise begrenztem Aufwand lösbare Probleme anzugehen. |
Zitat: | ||
Nein, nicht weil es das nicht gibt. Jenbach wird bedient, weil man das immer schon so gemacht hat. Soll doch keiner glauben, dass da ein Konzept dahinterstünde. |
Zitat: |
Derzeit haben wir bergeweise Fernverkehrshalte in Jenbach (zunehmend auch beim Railjet, was völlig indiskutabel ist), und wie viele Leute steigen täglich zwischen Fernverkehr und Zillertalbahn und umgekehrt um? Drei? Oder vielleicht sogar fünf? Die reale Nutzung dieses Umstiegsangebots ist nicht der Rede wert. |
Zitat: |
Wirklich begrenzt ist der Aufwand nur zwischen Rum und Hall, wo man einfach nur zwei Gleise auf den Acker legen muss. Bereits am Haltepunkt Rum wird es sehr eng. |
ice108 schrieb: |
Doch, das Konzept ist: Wenn einer dieser Halte gestrichen werden soll, schreien die Betroffenen auf, und dann reicht ein Blick in den Fahrplan um festzustellen dass sie insofern recht haben als dass sie danach einigermassen abgehängt sind. |
ice108 schrieb: |
Wenn man ihnen dann einfach sagen könnte, "steigt in X in den REX um, Bahnsteig gegenüber, 5 Minuten Umstiegszeit, Fahrzeitverlängerung vielleicht irgendwas in der Größenordnung 10 bis 20 Minuten", könnte man sowas viel leichter durchkriegen. |
ice108 schrieb: |
Ich seh da für die Relation Salzburg-Mayrhofen alle zwei Stunden einen relativ schlanken Umstieg Fernzug --> Zillertalbahn, hinwärts 8 Minuten, zurück 6 Minuten. Fahrzeit Richtung Salzburg 2:37h, die ebenfalls ausgegebene Verbindung mit Zillertalbahn, S-Bahn, Meridian nach Rosenheim, Meridian nach Salzburg hat knapp über 4 Stunden. |
ice108 schrieb: |
Insofern sind die "bergeweise Fernzughalte" ein Zweistundentakt Richtung Wien, ein Zweistundentakt Richtung München und einzelne Züge Richtung Graz. |
ice108 schrieb: |
Gegeben dass das Zillertal 35000 Einwohner hat (zzgl. Schwaz 13000, Jenbach 7000), und Jenbach halt nunmal die abzweigende Bahnstrecke hat find ich das in Ordnung. |
ice108 schrieb: |
Die Brenner-EC halten schließlich auch nicht deswegen in Franzensfeste weil sich so viele Leute die Festung anschauen wollen... |
ice108 schrieb: |
Schwaz sind von Jenbach 6 Minuten Fahrzeit mit der S-Bahn, das ist mit einem schlanken Anschluss in Jenbach lösbar. |
ice108 schrieb: |
Und ob der Zug der da im Rahmen dieses Zweistundentaktes dort hält jetzt RJ oder IC drauf steht ist mir eigentlich völlig egal, das geht doch nur darauf zurück dass die ÖBB aus Marketinggründen Züge dieser Baureihe als RJ betiteln. |
ice108 schrieb: |
Begrenzt im Vergleich zu einer neuen HGV-Strecke meinte ich. Das ist alles immer noch weitaus einfacher als die in Summe wahrscheinlich Dutzende Kilometer im Tunnel die man bräuchte um Kufstein-(Rosenheim)-Salzburg auf HGV-Niveau zu bringen, so hügelig/bergig wie die Landschaft dort ist. Ganz abgesehen davon dass wahrscheinlich bereits zusätzliche Gleise an den Stellen wo es relativ leicht geht die Situation entspannen würden. |
Innsbrucker schrieb: | ||
Ist ja alles wunderschön, es wird nur nicht in angemessenem Umfang genutzt. Die tatsächlichen Nutzer der Fernverkehrshalte in Jenbach sind Pendler, die auf diese Weise ein paar mehr Züge mit guten Fahrzeiten zur Verfügung haben. Und dafür verlieren die Fernverkehrszüge jedes Mal 5 Minuten. Das ist nicht angemessen. Muss wohl wieder was mit Partikularinteressen zu tun haben, objektiv zu rechtfertigen ist es nicht. |
Zitat: | ||
Es sind meistens zwei Züge je Stunde und Richtung, manchmal fällt einer raus. Da sieht man halt das Problem mit dem nicht ordentlich vertakteten Fernverkehr. Und ja, das nenne ich für eine Marktgemeinde mit noch nicht mal 9000 Einwohnern "bergeweise". |
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Zudem ermöglicht Jenbach aufgrund der Bahnsteiganordnung keinen direkten Übergang zwischen parallel haltenden Zügen. Der Anschlusszug nach Schwaz muss also entweder schon aus Wörgl kommen oder er fährt am Bahnsteig 1 ab, wie heute die S-Bahn. In Schwaz sieht es leider auch nicht besser aus, der einzige Bahnhof zwischen Wörgl und Innsbruck mit optimaler Bahnsteiganordnung dafür ist Fritzens-Wattens. Und dort braucht man es nicht ... |
Zitat: |
Demnächst sollen die EC ja für den Anschluss nach Lienz herhalten. Das ist zwar Unfug, schon wegen der tariflichen Inkompatibilitäten, aber politisch so gewollt. |
Zitat: |
An dem allseits beliebten Railjet-Bashing möchte ich mich nicht beteiligen. Die Zuggattung wird durch das Wagenmaterial bestimmt, und insofern passt es. Es gibt Züge, die in Jenbach und Attnang-Puchheim halten, und es gibt welche, die dort nicht halten. Es ist völlig korrekt, dafür verschiedene Zuggattungen zu verwenden. |
ice108 schrieb: |
Du vergisst mit deinen Partikularinteressen eines: Dieser langsame Fernzugtakt ist der Ersatz für das was in Deutschland häufig langlaufende RE-Linien übernehmen. Alleine zwischen Nürnberg und München (Entfernung wohl vergleichbar mit Innsbruck-Salzburg) gibt es drei RE-Linien über verschiedene Strecken, die alle ohne Umstieg durchfahren. Halteabstände wohl vergleichbar mit sowas wie Innsbruck-Schwaz-Jenbach-Wörgl-Kufstein. |
ice108 schrieb: |
Alle zwei Stunden ohne Halt Innsbruck-Salzburg durchfahren, das ist echter Fernverkehr. Das andere erfüllt eigentlich die Funktion des RE, den man auf der Strecke aus verschiedenen Gründen nicht hat. |
ice108 schrieb: |
Und was die Fahrgastzahlen angeht: Nein, ich hab keine Zahlen. Aber ich denke, wenn man in solchen Gebieten die Autonutzung zurückdrängen will (das Zillertal mit seiner Bahn, die eigentlich die Siedlungsflächen ziemlich gut abdeckt hat dafür schonmal keine so schlechten Voraussetzungen) dann braucht es auch Verbindungen dafür wo einem die Leute nicht vorrechnen dass sie mit der ganzen Umsteigerei etc. doppelt so lange als mit dem Auto unterwegs sind. |
ice108 schrieb: |
Das ist halt das Problem dass das eine die Nord-Süd-Achse München-Innsbruck-Brenner ist, das andere die Ost-West-Achse Salzburg-Innsbruck-Vorarlberg. Die ergänzen sich halt leider nicht, fahren lediglich aufgrund geographischer Gegebenheiten ein Stück weit über diesselbe Trasse. Die Takte für sich sehen mir schon ordentlich aus, ich seh da eigentlich keine Abweichungen. |
ice108 schrieb: |
Du hast recht dass das im derzeitigen Fahrplan nicht geht, würde sich allerdings mit neuen S-Bahn-Haltestellen sowieso verschieben. |
ice108 schrieb: |
Auch wenns hier OT ist: Unfug ist höchstens die tarifliche Ausgestaltung, geographisch ist das genau der richtige Punkt um von der einen auf die andere Linie umzusteigen (zumindest solange die Südtiroler keine Abkürzung von Brixen her bauen, was glaube ich im Gespräch ist). |
ice108 schrieb: |
Das war auch nicht als Bashing gemeint. Aber: Der langsame Fernzug-Takt wird (Abfahrten Kufstein) um 8:14 Uhr, 12:14, 16:14, 18:14 durch ICs gefahren, um 10:14, 14:14, 20:14 von RJs. Das ist einfach eine Mischung. |
ice108 schrieb: |
Und warum sollte jetzt der RJ um 10:14 eine andere Haltepolitik haben als die ICs um 8:14 und 12:14? Nur weil es ein RJ ist? |
Innsbrucker schrieb: |
München - Nürnberg ist untypisch, insbesondere auch den RE auf der Neubaustrecke. |
Zitat: |
Der ÖBB-IC entspricht schon im wesentlichen dem früheren DB-Interregio. Den gibt es nun nicht mehr, die Aufgaben sind teilweise auf IC, teilweise auf RE übergegangen. Ansonsten entspricht der DB-RE aber schon dem ÖBB-REX. |
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Wenn man einen REX nach der reinen Lehre mit Halt nur in Hall, Schwaz, Jenbach und Wörgl hätte, würde sich der Wunsch nach Fernverkehr auch relativieren. |
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Das ist keine Mischung, das ist Chaos. |
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Und all das begründet auch nicht, warum immer noch ausschließlich Jenbach bedient wird, das nun mal nicht der wichtigste Ort an der Strecke ist. |
ice108 schrieb: |
Mag sein. Nürnberg-Jena, München-Passau, München-Salzburg (fährt München Ost-Rosenheim ohne Halt), Nürnberg-Dresden, München-Hof sind andere Beispiele. Schon klar dass das teilweise früher mal IRs waren, aber das sind Haltemuster die da als Regionalverkehrs-Produkt angeboten werden und in Österreich Fernverkehr wären. |
ice108 schrieb: |
Das meine ich. Das Problem sind dann aber die Anschlüsse: Der heutige REX hat bis Kufstein 60 Minuten Fahrzeit. Fernverkehr ohne Halt vielleicht irgendwas um die 35 bis 40. Also: Abfahrt Fernverkehr Innsbruck sagen wir der Einfachheit halber mit fiktiven Zahlen :00, REX :07 ergibt Ankunft REX Kufstein :07, Fernverkehr :35 bis :40. D.h. wenn man in Innsbruck Anschluss vom Fernverkehr aus Richtung Vorarlberg auf den REX Richtung Unterinntal anbietet (was wohl schon eine sinnvolle Sache wäre...), dann steht der REX dann in Kufstein automatisch ohne Anschluss da, weil ihn bis dahin noch lange nicht der nächste Fernverkehrstakt eingeholt hat. |
ice108 schrieb: |
Wenn da nicht grade die Staatsgrenze wäre würde man es vermutlich dadurch lösen dass der REX mit Halt in den wichtigsten Stationen bis Salzburg weiterfährt, da würde es vermutlich ungefähr passen mit dem Anschluss. (klar, von der Gesamtfahrzeit nach Salzburg wären beide Varianten fast identisch, nur die Fahrgäste werden das halt nicht einsehen wenn sie eine halbe Stunde lang den Kufsteiner Bahnhof besichtigen dürfen...) |
ice108 schrieb: |
Irgendwo ist der REX-Zuglauf also zu kurz, wenn man ihn verlängern würde hätte man aber ein Haltemuster was dem langsamen Fernverkehrstakt schon recht nahe kommt; das ist denke ich das Problem an der ganzen Sache. |
ice108 schrieb: |
Das ist ein IC-Takt, der teilweise durch RJ gefahren wird. |
ice108 schrieb: |
Es ist halt der Knotenpunkt... |
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