Nadelöhr Deutsches Eck
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Inntram-Forum -> Sonstige Eisenbahnen

Beitrag Nr. 1   | Nadelöhr Deutsches Eck Autor: manniStadt / Stadtteil:
I-Arzl
   |  BeitragErstellt: 11.06.2014 09:47
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Wie http://derstandard.at/2000001909057/Wiener-Hauptbahnhof-Vom-Westen-schneller-zum-Flughafen zu entnehmen ist, ist man bei den ÖBB offenbar der Meinung, der Hauptkorridor der innerösterreichischen Fernbahn sei nun fertig ausgebaut und man könne sich auf die (von Wien aus gesehen) Südstrecke konzentrieren.

Derweil zuckeln die Züge zwischen Innsbruck und Salzburg im Abschnitt Kufstein - Freilassing immer noch mit 120 km/h dahin.

Wollen die ÖBB ihre KundInnen mit solchen falschen Behauptungen frozzeln, oder ist der Ausbau für 230 km/h jetzt endlich projektiert und bevorstehend, und ich weiß es nur nicht? Weiß vielleicht jemand von unseren Fernbahnexperten mehr?

Beitrag Nr. 2   |  Autor: upwards   |  BeitragErstellt: 11.06.2014 11:16
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Nicht schimpfen auf Bundesbahn, solang der VVT die S- Bahn just eine Minute vor Ankunft der Fernzüge aus dem Hbf schickt. Ähnlich lustig ist übrigens der Umstieg von S1/2 auf S3/4.
Wozu braucht es dann einen Ausbau, wenn Zeit strategisch vernichtet wird?
Pitscheider wüßte nunmehr Bescheid, Kolleginnen im Land fahren bekanntlich Dienstwagen.
Vor dem Hintergrund ist auch der Ausbau im Unterinntal Energieverschwendung- vom Zement über den Unterhalt bis zum Betrieb.

Bin übrigens für Bahntunnels durch den Tschirgant als Zulaufstrecke und das kleine dt. Eck.
Sbg- Ibk kann als reine Landeshauptstadtverbindung schon jetzt zeitlich gut mit dem PKW mithalten.
Ist die Südbahn dann ausgebaut, kommt man von Lienz schneller in die Bundes- als in die Landeshauptstadt. Tirolerinnen werden also nicht vergessen big grin

Zuletzt bearbeitet von upwards: 11.06.2014 11:17, insgesamt einmal bearbeitet

Beitrag Nr. 3   |  Autor: manniStadt / Stadtteil:
I-Arzl
   |  BeitragErstellt: 11.06.2014 11:50
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WTF haben der noch nicht realisierte Taktknoten Hbf oder Osttirol mit dem fehlenden Ausbau der Fernbahnstrecke zwischen Kufstein und Freilassing zu tun?
Das sind beides regionale Angelegenheiten von niedriger Bedeutung, die halt auch zu lösen sind. Bitte on topic bleiben.

Beitrag Nr. 4   |  Autor: ice108   |  BeitragErstellt: 11.06.2014 12:24
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Doch, die haben schon was damit zu tun, als dass sie zeigen dass da viel Geld für Großprojekte ausgegeben wird ohne darüber nachzudenken, wie diese Taktknoten dann anschliessend funktionieren können.

Und diese "regionalen Angelegenheiten niedriger Bedeutung" können halt zumindest zum Teil auch nur dadurch gelöst werden dass man auch dort die Infrastruktur an zu fahrende Fahrpläne anpasst.

Will sagen: Milliarden für HGV auszugeben solange solche Themen einfach nicht angegangen werden finde ich reichlich dubios.

Und Innsbruck-Salzburg: Das ist halt die Verbindung zwischen zwei Städten der Größenordnung 125000 bis 150000 Einwohner. Nix für ungut, aber die Einwohnerzahlen würden in Deutschland etc. auch nicht für eine HGV-Strecke reichen, v.a. weil München-Salzburg ja langfristig über Mühldorf geführt werden soll.

Beitrag Nr. 5   |  Autor: krisu   |  BeitragErstellt: 11.06.2014 13:57
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Brodellangsam ist es an und für sich durchgehend zwischen dem Inntal und Attnang-Puchheim, und und nicht nur bis Freilassing wie Manni meint ...
Im Abschnitt Salzbg - Attnang tut sich auch nichts, denn hier würde das NIMBY Prinzip eine nahezu 100% Tunnellösung erzwingen (stand der derzeitigen Planungen), nicht ganz unähnlich dem Vorgehen zur neuen Unterinntaltrasse. Was offenbar derzeit politisch und/oder finanziell in keiner Agenda platz findet...

Beitrag Nr. 6   |  Autor: Bazora61Stadt / Stadtteil:
Dreiheiligen
   |  BeitragErstellt: 11.06.2014 20:11
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Ich will einmal daran erinnern dass 120 km/h am Arlberg auf dem großen Teil der Strecke ein enorme Steigerung wäre. Auf dem Großteil der Strecke wird derzeit mit 70 km/h gefahren. Stellenweise sind auch nur 60 km/h fahrbar.

Das schlimme an diesem Umstand ist aber nicht, dass eine Fahrzeitersparnis im Fernverkehr vertan wird, sondern der Regionalverkehr gnadenlos vernachlässigt wird.

Das mit der Zeitersparnis sollte man sich auch einmal vor Augen halten. Derzeit wird auf gut 20% der Strecke ein Drittel der Zeit verbraucht (Feldkirch - Wien). Zudem leidet der Güterverkehr sowohl nach Vlbg. als auch in die Schweiz unter den mangelnden Kapazitäten.

Beitrag Nr. 7   |  Autor: HagerStadt / Stadtteil:
Lans
   |  BeitragErstellt: 14.06.2014 06:44
    —
Vor zwanzig Jahren gab es bereits alle Genehmigungen für den zweigleisigen Ausbau Ötztal-Pitztal. Sie sind verfallen. Die prioritären Fernverkehrslinien durch Österreich sind in einer EU-Verordnung festgelegt. Es sind dies Strecken Kufstein - Brenner (Korridor Skandinavien - Mittelmeer), Wien - Semmering - Koralm - Tarvis (Balt. - adriat. Korridor) und Salzburg/Passau - Wien - Budapest. Der Arlberg kommt hier nicht vor.
Für Tirol ergibt sich hieraus, dass ein Ausbau Kundl - Rosenheim - München kommen wird. Interessant wird hier die Streckenführung im bayrischen Inntal. Im europäischen Geist wäre hier etwa auf der Höhe von
Oberaudorf /Erl ein Wechsel über den Inn denkbar mit Weiterführung rechtsufrig bis Rosenheim. Diese Führung hätte naturkundliche Vorteile, für Österreich aber die Möglichkeit im Raum Nussdorf - Neubeuern einen direkten Abzweig zum Chiemsee bei Bernau (südlich von Prien) autobahnnah zu bauen, woraus sich eine massive Streckenverkürzung ergeben und noch größere Fahrzeitverkürzung würde.
Zur Wettbewerbsfähigkeit im Fernverkehr zwei Hinweise: bis drei Stunden Fahrzeit ist die Bahn dem Flugzeug überlegen, gegenüber der Autobahn bei einer Reisegeschwindigkeit, die 50% über der Durchschnittgeschwindigkeit einer parallelen Autobahn liegt. Derzeit ist Kufstein - Rosenheim max. 140km/h, im Raum Rosenheim 80km/h und darunter.
Die Baukosten von Neubaustrecken hängen stark von der Verkehrswidmung ab. Eine Kombination von HGV und schwerem Güterverkehr bedeutet große Radien (> 3.500m) und geringe Steigungen (6 Promille und bei Rampen 12,5 Promille)). Eine reine HGV-Strecke kann durchgehende Steigungen von 25 Promille aufweisen, auf kurzen Abschnitten sogar 35 Promille. Dies ist vor allem für den hügeligen Voralpenraum (Salzburg / oberösterr. Seenplatte) eine ganz entscheidende Frage: Mischverkehr auf der Neubaustrecke ja oder nein und wenn ja in welchem Umfang (nur leichter Güterverkehr?).
Die neue Unterinntalstrecke entlastet von Lärm und hat erst die Kapazität für den Ausbau des S-Bahnverkehrs geschaffen. In Zukunft könnten aber ernste Schwierigkeiten im Raum Hall - Innsbruck auftreten, da eine Intervallverdichtung und mehrere zusätzliche Haltstellen mit einem schnellen Fernverkehr und das im Taktknotensystem kapazitätsmäßig nicht vereinbar sind. Hier wird nach meiner Einschätzung eine Ausweiche bei Rum angedacht werden müssen.

Beitrag Nr. 8   |  Autor: Innsbrucker   |  BeitragErstellt: 14.06.2014 08:43
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Hager schrieb:

Für Tirol ergibt sich hieraus, dass ein Ausbau Kundl - Rosenheim - München kommen wird. Interessant wird hier die Streckenführung im bayrischen Inntal. Im europäischen Geist wäre hier etwa auf der Höhe von
Oberaudorf /Erl ein Wechsel über den Inn denkbar mit Weiterführung rechtsufrig bis Rosenheim. Diese Führung hätte naturkundliche Vorteile, für Österreich aber die Möglichkeit im Raum Nussdorf - Neubeuern einen direkten Abzweig zum Chiemsee bei Bernau (südlich von Prien) autobahnnah zu bauen, woraus sich eine massive Streckenverkürzung ergeben und noch größere Fahrzeitverkürzung würde.


Hier sind wohl auch die Interessenkonflikte ein Problem. Rosenheim - Kufstein ist aus deutscher Sicht halt nur ein Anhängsel irgendwo ganz hinten, und der Korridorverkehr hat für Deutschland gleich gar keine Priorität. Die Rosenheimer Kurve ist ja wohl noch von der DB gebaut worden, aber Neubaustrecken können die ÖBB gleich auf eigene Rechnung bauen. Und sie werden sich auch ganz allein mit den Behörden und bahnverhindernwollenden Anwohnern rumschlagen dürfen. Wahrscheinlich hätte man nicht mal eine Rechtsgrundlage für Enteignungen.

Hager schrieb:

Die neue Unterinntalstrecke entlastet von Lärm und hat erst die Kapazität für den Ausbau des S-Bahnverkehrs geschaffen.


Die Verlängerung der S-Bahnen von Fritzens-Wattens nach Jenbach dürfte wohl auch ohne Tiroler U-Bahn möglich gewesen sein. Zwischen Volders und Fritzens-Wattens hatte man ja sowieso die volle Streckenbelegung oben. Und dank zunehmender Fernverkehrshalte in Jenbach ist auch Stans - Jenbach dicht belegt.

Hager schrieb:

In Zukunft könnten aber ernste Schwierigkeiten im Raum Hall - Innsbruck auftreten, da eine Intervallverdichtung und mehrere zusätzliche Haltstellen mit einem schnellen Fernverkehr und das im Taktknotensystem kapazitätsmäßig nicht vereinbar sind. Hier wird nach meiner Einschätzung eine Ausweiche bei Rum angedacht werden müssen.


Als erstes müsste der Fernverkehr mal feste Taktfahrplanlagen in strikt limitierter Anzahl zugewiesen bekommen. Das heißt nicht unbedingt, dass dann alle Fahrplanlagen belegt werden, aber derzeit blockiert der Fernverkehr mit EC, Railjet, Wiener IC, Wiener IC über Saalfelden/Grazer IC schon mal vier Fahrplanlagen je Stunde, hinzu kommen dann solche Mätzchen wie der EC Zürich - Graz, der der S-Bahn die Trasse kaputtmacht, nur damit er in Ötztal (!!!) halten kann. Solcher Blödfug wie der letztgenannte, der nur durch rücksichtsloses Verfolgen von Partikularinteressen zustandekommt, ist ein absolutes Armutszeugnis. Durch rigoroses Streichen der Halte in Jenbach für sämtlichen Fernverkehr (vielleicht mit Ausnahme der EC) wäre schon viel gewonnen, aber an festen Fahrplanlagen wird man nicht vorbeikommen. Morgens wird man die Lücken durch den dann noch weitgehend fehlenden Fernverkehr auch weiterhin für die Verstärkungs-REXe brauchen.

Die Probleme, die durch die zusätzlichen S-Bahn-Halte entstehen, werden von politischer Seite bisher weitgehend ignoriert. Anscheinend hat man noch gar keine Lösung, aber man verkündet schon mal ganz groß den Bau der S-Bahn-Haltestellen. Wahrscheinlich werden die eh nur kleckerweise kommen, damit die Fahrzeitverlängerung nicht so auffällt. Und ich befürchte immer noch, dass niemand bereit ist, die vierte S-Bahn-Zuggruppe je Stunde nach Hall zu bestellen, die aber dringend nötig ist, weil die zusätzlichen Halte dem REX keinesfalls zuzumuten sind. Es wäre tatsächlich relativ problemarm möglich, die Strecke von der Innbrücke bis kurz vor Hall viergleisig auszubauen und somit eine echte S-Bahn-Strecke zu schaffen. Und nur das würde wirklich helfen, eine Überholungsausweiche in Rum würde der S-Bahn zu viel Fahrzeitverlust bringen. Die zum letzten Fahrplanwechsel abgeschaffte Überholung der S-Bahn alle 2 Stunden in Fritzens-Wattens hat damals 5 Minuten gekostet, drunter geht es wohl auch nicht. Das ist aber nicht zumutbar, es wird eh viel zu oft vergessen, dass die S-Bahn alleiniges Verkehrsmittel bis nach Schaftenau ist und Fahrzeitverlängerungen daher nicht egal sind.

Ich wäre auch immer noch dafür, das ebenerdige stillgelegte Anschlussgleis für eine Reaktivierung für die S-Bahn zu prüfen. Für die S-Bahn allein sollte das eine Gleis reichen, und man würde fast den Anschluss an die obengenannten Parallelgleise schaffen (OK, dafür wird eine Innbrücke fällig). Bei den Kosten gegenrechnen könnte man den Aufwand für den Haltepunkt an der Messe, der ebenerdig und für ein Gleis deutlich billiger wäre.

Beitrag Nr. 9   |  Autor: HagerStadt / Stadtteil:
Lans
   |  BeitragErstellt: 14.06.2014 10:22
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Die S-Bahn wäre ohne zusätzliche Gleise über Fritzens nicht hinaus gekommen. Deshalb gab es jahrelang den Halbstundentakt Telfs-Innsbruck nicht nach Osten, obwohl der dort nötiger gewesen wäre.
Zum Deutschen Eck: der viergleisige Ausbau wird in Deutschland kommen (die Bremser sitzen schon auch in Österreich) und wahrscheinlich ähnlich wie bei der Westbahn Linz - St. Pölten, d,h. in Bypassform. Daher ist eine rechtsufrige Führung bis Rosenheim durchaus Thema. Die Stichstrecke nach Osten wäre etwa 25km lang und auch als Entlastung Prien-Rosenheim nutzbar. Über einen Staatsvertrag lässt sich alles regeln. So baut und betreibt Dänemark die feste Belt-Querung (Rödby - Puttgarden) auch auf deutschem Gebiet (kombinierter Autobahn- und Eisenbahntunnel unter dem Meer, derzeit in beiden Staaten in der UVP-Genehmigungsphase).

Beitrag Nr. 10   |  Autor: ice108   |  BeitragErstellt: 14.06.2014 13:51
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Also was Jenbach betrifft: Da bräuchte es dann einen Fernverkehrshalt irgendwo innabwärts mit schlankem Anschluss an einen REX Richtung Innsbruck.

Schaut euch z.B. mal Verbindungen Salzburg-Schwaz an: Da gibts die Variante 22-Minuten-Umstieg in Jenbach, dann mit der S-Bahn weiter, da gibts die Variante Bus ab Jenbach, da gibts die Variante RJ nach Innsbruck und mit REX oder teilweise S-Bahn zurück. Oder ersatzweise (aber für Österreicher wohl reichlich unattraktiv wegen Auslandstarif) mit Meridian nach Rosenheim, Meridian nach Kufstein, S-Bahn nach Schwaz.

Was es nicht gibt ist ein schlanker Anschluss an einem geeigneten Punkt wo der Fernzug den REX überholt und letzterer dann kurz nach dem Fernzug auf die Strecke geschickt wird.

Und genau weil es das nicht gibt, gibt es dann relativ viele Fernzughalte, weil man nur in den Fahrplan schauen muss um zu sehen wieviele Verbindungen beim bloßen Streichen von Fernzughalten ohne brauchbare Ersatzverbindungen plötzlich total unattraktiv werden.

Von Norden oder Osten ohne Fernzughalt in Jenbach ins Zillertal zu kommen dürfte z.B. auch nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig sein... Es gibt im Zillertal eh kein REX-Konzept, d.h. Jenbach-Mayrhofen ist schonmal knapp eine Stunde, wenn man die Leute dann noch erstmal mit der S-Bahn von sonstwo nach Jenbach schickt gibt das nicht gerade ein überzeugendes Angebot.

Und was zusätzliche Gleise Hall-Innsbruck angeht: Solche Sachen meine ich wenn ich skeptisch bezüglich zusätzlicher Neubaustrecken bin. Mein Eindruck ist, das viel leichter mal Milliardenbeträge in eine Neubaustrecke gesteckt werden, als solche mit vergleichsweise begrenztem Aufwand lösbare Probleme anzugehen.

Beitrag Nr. 11   |  Autor: Innsbrucker   |  BeitragErstellt: 14.06.2014 23:09
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ice108 schrieb:
Also was Jenbach betrifft: Da bräuchte es dann einen Fernverkehrshalt irgendwo innabwärts mit schlankem Anschluss an einen REX Richtung Innsbruck.


Da fängts schon an. Die REXe sind in erster Linie Werktagsverstärker und verkehren daher weit überwiegend nicht täglich. Sonntags gibts fast gar keine. Soweit es Jenbach betrifft, wäre ein Umstieg in Wörgl auf die S-Bahn aufgrund der kurzen Fahrzeit wohl auch zumutbar, die vier Zwischenhalte sollten zu verkraften sein.

ice108 schrieb:

Schaut euch z.B. mal Verbindungen Salzburg-Schwaz an: Da gibts die Variante 22-Minuten-Umstieg in Jenbach, dann mit der S-Bahn weiter, da gibts die Variante Bus ab Jenbach, da gibts die Variante RJ nach Innsbruck und mit REX oder teilweise S-Bahn zurück. Oder ersatzweise (aber für Österreicher wohl reichlich unattraktiv wegen Auslandstarif) mit Meridian nach Rosenheim, Meridian nach Kufstein, S-Bahn nach Schwaz.

Was es nicht gibt ist ein schlanker Anschluss an einem geeigneten Punkt wo der Fernzug den REX überholt und letzterer dann kurz nach dem Fernzug auf die Strecke geschickt wird.


Die Fahrplanlage, die Anschluss an den REX hat, ist vom Grazer IC belegt. Genau der kommt nicht von Salzburg.

Wenn es einfach nur um die Verteilung der Fernverkehrshalte geht, könnte man für die IC auch die Verlegung nach Schwaz in Erwägung ziehen (erwähnte ich wohl schon mal). Schwaz ist nun mal die Bezirksstadt, Jenbach nur eine poplige Marktgemeinde. Das Problem ist aber die ungleiche Belastung der Tunnelstrecke. Fernzüge, die Jenbach oder Schwaz bedienen, fahren die eine Hälfte oben und die andere unten. Das ist nicht wirklich sinnvoll für die Streckenbelegung.

Direktzüge ohne Halt zwischen Salzburg und Innsbruck sind tatsächlich problematisch, weil es zwischen Salzburg und Kufstein keinen Nahverkehr gibt. Insofern könnte ein Halt in Kufstein sogar wichtiger als in Wörgl sein.

ice108 schrieb:

Und genau weil es das nicht gibt, gibt es dann relativ viele Fernzughalte, weil man nur in den Fahrplan schauen muss um zu sehen wieviele Verbindungen beim bloßen Streichen von Fernzughalten ohne brauchbare Ersatzverbindungen plötzlich total unattraktiv werden.


Nein, nicht weil es das nicht gibt. Jenbach wird bedient, weil man das immer schon so gemacht hat. Soll doch keiner glauben, dass da ein Konzept dahinterstünde.

ice108 schrieb:

Von Norden oder Osten ohne Fernzughalt in Jenbach ins Zillertal zu kommen dürfte z.B. auch nicht gerade vergnügungssteuerpflichtig sein... Es gibt im Zillertal eh kein REX-Konzept, d.h. Jenbach-Mayrhofen ist schonmal knapp eine Stunde, wenn man die Leute dann noch erstmal mit der S-Bahn von sonstwo nach Jenbach schickt gibt das nicht gerade ein überzeugendes Angebot.


Derzeit haben wir bergeweise Fernverkehrshalte in Jenbach (zunehmend auch beim Railjet, was völlig indiskutabel ist), und wie viele Leute steigen täglich zwischen Fernverkehr und Zillertalbahn und umgekehrt um? Drei? Oder vielleicht sogar fünf? Die reale Nutzung dieses Umstiegsangebots ist nicht der Rede wert.

ice108 schrieb:

Und was zusätzliche Gleise Hall-Innsbruck angeht: Solche Sachen meine ich wenn ich skeptisch bezüglich zusätzlicher Neubaustrecken bin. Mein Eindruck ist, das viel leichter mal Milliardenbeträge in eine Neubaustrecke gesteckt werden, als solche mit vergleichsweise begrenztem Aufwand lösbare Probleme anzugehen.


Wirklich begrenzt ist der Aufwand nur zwischen Rum und Hall, wo man einfach nur zwei Gleise auf den Acker legen muss. Bereits am Haltepunkt Rum wird es sehr eng.

Beitrag Nr. 12   |  Autor: ice108   |  BeitragErstellt: 15.06.2014 07:59
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Zitat:

ice108 schrieb:

Und genau weil es das nicht gibt, gibt es dann relativ viele Fernzughalte, weil man nur in den Fahrplan schauen muss um zu sehen wieviele Verbindungen beim bloßen Streichen von Fernzughalten ohne brauchbare Ersatzverbindungen plötzlich total unattraktiv werden.


Nein, nicht weil es das nicht gibt. Jenbach wird bedient, weil man das immer schon so gemacht hat. Soll doch keiner glauben, dass da ein Konzept dahinterstünde.


Doch, das Konzept ist: Wenn einer dieser Halte gestrichen werden soll, schreien die Betroffenen auf, und dann reicht ein Blick in den Fahrplan um festzustellen dass sie insofern recht haben als dass sie danach einigermassen abgehängt sind.

Wenn man ihnen dann einfach sagen könnte, "steigt in X in den REX um, Bahnsteig gegenüber, 5 Minuten Umstiegszeit, Fahrzeitverlängerung vielleicht irgendwas in der Größenordnung 10 bis 20 Minuten", könnte man sowas viel leichter durchkriegen.

Insofern denke ich schon dass das eine was mit dem anderen zu tun hat, auch wenn vielleicht, da geb ich dir recht, kein wirkliches Konzept dahintersteht.

Zitat:

Derzeit haben wir bergeweise Fernverkehrshalte in Jenbach (zunehmend auch beim Railjet, was völlig indiskutabel ist), und wie viele Leute steigen täglich zwischen Fernverkehr und Zillertalbahn und umgekehrt um? Drei? Oder vielleicht sogar fünf? Die reale Nutzung dieses Umstiegsangebots ist nicht der Rede wert.


Ich seh da für die Relation Salzburg-Mayrhofen alle zwei Stunden einen relativ schlanken Umstieg Fernzug --> Zillertalbahn, hinwärts 8 Minuten, zurück 6 Minuten. Fahrzeit Richtung Salzburg 2:37h, die ebenfalls ausgegebene Verbindung mit Zillertalbahn, S-Bahn, Meridian nach Rosenheim, Meridian nach Salzburg hat knapp über 4 Stunden.

Insofern sind die "bergeweise Fernzughalte" ein Zweistundentakt Richtung Wien, ein Zweistundentakt Richtung München und einzelne Züge Richtung Graz.

Gegeben dass das Zillertal 35000 Einwohner hat (zzgl. Schwaz 13000, Jenbach 7000), und Jenbach halt nunmal die abzweigende Bahnstrecke hat find ich das in Ordnung. Die Brenner-EC halten schließlich auch nicht deswegen in Franzensfeste weil sich so viele Leute die Festung anschauen wollen...

Schwaz sind von Jenbach 6 Minuten Fahrzeit mit der S-Bahn, das ist mit einem schlanken Anschluss in Jenbach lösbar.

Und ob der Zug der da im Rahmen dieses Zweistundentaktes dort hält jetzt RJ oder IC drauf steht ist mir eigentlich völlig egal, das geht doch nur darauf zurück dass die ÖBB aus Marketinggründen Züge dieser Baureihe als RJ betiteln.

Zitat:

Wirklich begrenzt ist der Aufwand nur zwischen Rum und Hall, wo man einfach nur zwei Gleise auf den Acker legen muss. Bereits am Haltepunkt Rum wird es sehr eng.


Begrenzt im Vergleich zu einer neuen HGV-Strecke meinte ich. Das ist alles immer noch weitaus einfacher als die in Summe wahrscheinlich Dutzende Kilometer im Tunnel die man bräuchte um Kufstein-(Rosenheim)-Salzburg auf HGV-Niveau zu bringen, so hügelig/bergig wie die Landschaft dort ist.

Ganz abgesehen davon dass wahrscheinlich bereits zusätzliche Gleise an den Stellen wo es relativ leicht geht die Situation entspannen würden.

Beitrag Nr. 13   |  Autor: Innsbrucker   |  BeitragErstellt: 15.06.2014 10:31
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ice108 schrieb:

Doch, das Konzept ist: Wenn einer dieser Halte gestrichen werden soll, schreien die Betroffenen auf, und dann reicht ein Blick in den Fahrplan um festzustellen dass sie insofern recht haben als dass sie danach einigermassen abgehängt sind.


Nein, das ist eben genau kein Konzept. Zudem trifft das ja nicht nur für Jenbach zu, sondern für die bereits (und immer schon abgehängten) Städte Schwaz und Hall ebenso, die jede für sich weitaus bedeutender als Jenbach sind.

ice108 schrieb:

Wenn man ihnen dann einfach sagen könnte, "steigt in X in den REX um, Bahnsteig gegenüber, 5 Minuten Umstiegszeit, Fahrzeitverlängerung vielleicht irgendwas in der Größenordnung 10 bis 20 Minuten", könnte man sowas viel leichter durchkriegen.


Die EC haben in Wörgl einen zumutbaren Anschluss mit REX, zumindest montags bis freitags. Genau diese EC würde ich aber eigentlich als einzige weiterhin in Jenbach halten lassen. Für die in Jenbach haltenden Railjets und ICs gibt es meistens Ersatzoptionen in Form von S-Bahnen. Es ist also schlichtweg unzutreffend, dass Jenbach abgehängt wäre. Und gerade mit Jenbach wird am meisten Zeit verplempert, weil die Züge zwischen Stans und Kundl nicht durch den Tunnel fahren können. Anders sähe das für Wörgl und Kufstein aus. Da man für die Direktverbindung nach Salzburg zwingend auf Fernverkehrszüge angewiesen ist, sollte der Halt in Kufstein mindestens alle 2 Stunden bestehen bleiben. Der Halt in Kufstein kann den in Wörgl notfalls durch Anschluss ersetzen, umgekehrt nicht. Kufstein ist de facto Knotenpunkt, auch wenn dort keine Strecke abzweigt. Die Halte in Wörgl werden teilweise für Anschlüsse nach Jenbach usw. gebraucht, die Sinnhaftigkeit eines Anschlusses in Richtung Saalfelden würde ich für Züge von und nach Salzburg dann doch in Frage stellen, weil man da eigentlich eher direkt von Salzburg aus hinfahren würde. Der reale Nutzen würde sich wohl auf Kirchberg i T beschränken.

ice108 schrieb:

Ich seh da für die Relation Salzburg-Mayrhofen alle zwei Stunden einen relativ schlanken Umstieg Fernzug --> Zillertalbahn, hinwärts 8 Minuten, zurück 6 Minuten. Fahrzeit Richtung Salzburg 2:37h, die ebenfalls ausgegebene Verbindung mit Zillertalbahn, S-Bahn, Meridian nach Rosenheim, Meridian nach Salzburg hat knapp über 4 Stunden.


Ist ja alles wunderschön, es wird nur nicht in angemessenem Umfang genutzt. Die tatsächlichen Nutzer der Fernverkehrshalte in Jenbach sind Pendler, die auf diese Weise ein paar mehr Züge mit guten Fahrzeiten zur Verfügung haben. Und dafür verlieren die Fernverkehrszüge jedes Mal 5 Minuten. Das ist nicht angemessen. Muss wohl wieder was mit Partikularinteressen zu tun haben, objektiv zu rechtfertigen ist es nicht.

ice108 schrieb:

Insofern sind die "bergeweise Fernzughalte" ein Zweistundentakt Richtung Wien, ein Zweistundentakt Richtung München und einzelne Züge Richtung Graz.


Es sind meistens zwei Züge je Stunde und Richtung, manchmal fällt einer raus. Da sieht man halt das Problem mit dem nicht ordentlich vertakteten Fernverkehr. Und ja, das nenne ich für eine Marktgemeinde mit noch nicht mal 9000 Einwohnern "bergeweise".

ice108 schrieb:

Gegeben dass das Zillertal 35000 Einwohner hat (zzgl. Schwaz 13000, Jenbach 7000), und Jenbach halt nunmal die abzweigende Bahnstrecke hat find ich das in Ordnung.


Du kannst das immer mit Seitentälern schönrechnen, es hat nur wenig mit der Realität zu tun. Die Umsteigeverbindung wird kaum genutzt, das steht in keinem Verhältnis zur Anzahl der haltenden Fernzüge. Und Schwaz bedient man am besten immer noch mit einem Halt im Bahnhof Schwaz. Ja, da hätte man wohl ebenfalls 5 Minuten Zeitverlust, deswegen würde ich das auch nur den IC auferlegen.

ice108 schrieb:
Die Brenner-EC halten schließlich auch nicht deswegen in Franzensfeste weil sich so viele Leute die Festung anschauen wollen...


Das würde auch nichts nützen, denn bis zur Festung hat man etwa 2 km Fußweg. Und man kommt in die Festung gar nicht rein. Am meisten sieht man noch vom Zug aus ...

Demnächst sollen die EC ja für den Anschluss nach Lienz herhalten. Das ist zwar Unfug, schon wegen der tariflichen Inkompatibilitäten, aber politisch so gewollt.

ice108 schrieb:

Schwaz sind von Jenbach 6 Minuten Fahrzeit mit der S-Bahn, das ist mit einem schlanken Anschluss in Jenbach lösbar.


Du hast dort die gleichen Anschlüsse, die Du auch schon in Wörgl hast. "Schlanke" Anschlüsse gibt es in Jenbach nicht. Schwaz ist also bereits abgehängt, und zwar mehr, als es Jenbach je sein würde. Zudem ermöglicht Jenbach aufgrund der Bahnsteiganordnung keinen direkten Übergang zwischen parallel haltenden Zügen. Der Anschlusszug nach Schwaz muss also entweder schon aus Wörgl kommen oder er fährt am Bahnsteig 1 ab, wie heute die S-Bahn. In Schwaz sieht es leider auch nicht besser aus, der einzige Bahnhof zwischen Wörgl und Innsbruck mit optimaler Bahnsteiganordnung dafür ist Fritzens-Wattens. Und dort braucht man es nicht ...

ice108 schrieb:

Und ob der Zug der da im Rahmen dieses Zweistundentaktes dort hält jetzt RJ oder IC drauf steht ist mir eigentlich völlig egal, das geht doch nur darauf zurück dass die ÖBB aus Marketinggründen Züge dieser Baureihe als RJ betiteln.


An dem allseits beliebten Railjet-Bashing möchte ich mich nicht beteiligen. Die Zuggattung wird durch das Wagenmaterial bestimmt, und insofern passt es. Es gibt Züge, die in Jenbach und Attnang-Puchheim halten, und es gibt welche, die dort nicht halten. Es ist völlig korrekt, dafür verschiedene Zuggattungen zu verwenden.

ice108 schrieb:

Begrenzt im Vergleich zu einer neuen HGV-Strecke meinte ich. Das ist alles immer noch weitaus einfacher als die in Summe wahrscheinlich Dutzende Kilometer im Tunnel die man bräuchte um Kufstein-(Rosenheim)-Salzburg auf HGV-Niveau zu bringen, so hügelig/bergig wie die Landschaft dort ist.

Ganz abgesehen davon dass wahrscheinlich bereits zusätzliche Gleise an den Stellen wo es relativ leicht geht die Situation entspannen würden.


Stimmt auf jeden Fall. Innerhalb des Abschnitts würde man wohl die Überholung einer S-Bahn durch einen Fernverkehrszug unterbringen können.

Beitrag Nr. 14   |  Autor: ice108   |  BeitragErstellt: 15.06.2014 12:42
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Innsbrucker schrieb:

ice108 schrieb:

Ich seh da für die Relation Salzburg-Mayrhofen alle zwei Stunden einen relativ schlanken Umstieg Fernzug --> Zillertalbahn, hinwärts 8 Minuten, zurück 6 Minuten. Fahrzeit Richtung Salzburg 2:37h, die ebenfalls ausgegebene Verbindung mit Zillertalbahn, S-Bahn, Meridian nach Rosenheim, Meridian nach Salzburg hat knapp über 4 Stunden.


Ist ja alles wunderschön, es wird nur nicht in angemessenem Umfang genutzt. Die tatsächlichen Nutzer der Fernverkehrshalte in Jenbach sind Pendler, die auf diese Weise ein paar mehr Züge mit guten Fahrzeiten zur Verfügung haben. Und dafür verlieren die Fernverkehrszüge jedes Mal 5 Minuten. Das ist nicht angemessen. Muss wohl wieder was mit Partikularinteressen zu tun haben, objektiv zu rechtfertigen ist es nicht.


Du vergisst mit deinen Partikularinteressen eines: Dieser langsame Fernzugtakt ist der Ersatz für das was in Deutschland häufig langlaufende RE-Linien übernehmen. Alleine zwischen Nürnberg und München (Entfernung wohl vergleichbar mit Innsbruck-Salzburg) gibt es drei RE-Linien über verschiedene Strecken, die alle ohne Umstieg durchfahren. Halteabstände wohl vergleichbar mit sowas wie Innsbruck-Schwaz-Jenbach-Wörgl-Kufstein.

Alle zwei Stunden ohne Halt Innsbruck-Salzburg durchfahren, das ist echter Fernverkehr. Das andere erfüllt eigentlich die Funktion des RE, den man auf der Strecke aus verschiedenen Gründen nicht hat.

Und was die Fahrgastzahlen angeht: Nein, ich hab keine Zahlen. Aber ich denke, wenn man in solchen Gebieten die Autonutzung zurückdrängen will (das Zillertal mit seiner Bahn, die eigentlich die Siedlungsflächen ziemlich gut abdeckt hat dafür schonmal keine so schlechten Voraussetzungen) dann braucht es auch Verbindungen dafür wo einem die Leute nicht vorrechnen dass sie mit der ganzen Umsteigerei etc. doppelt so lange als mit dem Auto unterwegs sind.

Zitat:

ice108 schrieb:

Insofern sind die "bergeweise Fernzughalte" ein Zweistundentakt Richtung Wien, ein Zweistundentakt Richtung München und einzelne Züge Richtung Graz.


Es sind meistens zwei Züge je Stunde und Richtung, manchmal fällt einer raus. Da sieht man halt das Problem mit dem nicht ordentlich vertakteten Fernverkehr. Und ja, das nenne ich für eine Marktgemeinde mit noch nicht mal 9000 Einwohnern "bergeweise".


Das ist halt das Problem dass das eine die Nord-Süd-Achse München-Innsbruck-Brenner ist, das andere die Ost-West-Achse Salzburg-Innsbruck-Vorarlberg. Die ergänzen sich halt leider nicht, fahren lediglich aufgrund geographischer Gegebenheiten ein Stück weit über diesselbe Trasse. Die Takte für sich sehen mir schon ordentlich aus, ich seh da eigentlich keine Abweichungen.

Zitat:

Zudem ermöglicht Jenbach aufgrund der Bahnsteiganordnung keinen direkten Übergang zwischen parallel haltenden Zügen. Der Anschlusszug nach Schwaz muss also entweder schon aus Wörgl kommen oder er fährt am Bahnsteig 1 ab, wie heute die S-Bahn. In Schwaz sieht es leider auch nicht besser aus, der einzige Bahnhof zwischen Wörgl und Innsbruck mit optimaler Bahnsteiganordnung dafür ist Fritzens-Wattens. Und dort braucht man es nicht ...


Du hast recht dass das im derzeitigen Fahrplan nicht geht, würde sich allerdings mit neuen S-Bahn-Haltestellen sowieso verschieben.

Gleis 1 ist zwar nicht komfortabel, wäre aber als Anschlussgleis schon brauchbar, weil die S-Bahn eh solange warten muss bis der Fernzug weg ist (bis zur Überleitstelle müssen die ja dasselbe Gleis benutzen), in der Zeit haben es die Leute auch durch die Unterführung geschafft.

Zitat:

Demnächst sollen die EC ja für den Anschluss nach Lienz herhalten. Das ist zwar Unfug, schon wegen der tariflichen Inkompatibilitäten, aber politisch so gewollt.


Auch wenns hier OT ist: Unfug ist höchstens die tarifliche Ausgestaltung, geographisch ist das genau der richtige Punkt um von der einen auf die andere Linie umzusteigen (zumindest solange die Südtiroler keine Abkürzung von Brixen her bauen, was glaube ich im Gespräch ist).


Zitat:

An dem allseits beliebten Railjet-Bashing möchte ich mich nicht beteiligen. Die Zuggattung wird durch das Wagenmaterial bestimmt, und insofern passt es. Es gibt Züge, die in Jenbach und Attnang-Puchheim halten, und es gibt welche, die dort nicht halten. Es ist völlig korrekt, dafür verschiedene Zuggattungen zu verwenden.


Das war auch nicht als Bashing gemeint. Aber: Der langsame Fernzug-Takt wird (Abfahrten Kufstein) um 8:14 Uhr, 12:14, 16:14, 18:14 durch ICs gefahren, um 10:14, 14:14, 20:14 von RJs. Das ist einfach eine Mischung.

Und warum sollte jetzt der RJ um 10:14 eine andere Haltepolitik haben als die ICs um 8:14 und 12:14? Nur weil es ein RJ ist?

Beitrag Nr. 15   |  Autor: Innsbrucker   |  BeitragErstellt: 15.06.2014 16:12
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ice108 schrieb:

Du vergisst mit deinen Partikularinteressen eines: Dieser langsame Fernzugtakt ist der Ersatz für das was in Deutschland häufig langlaufende RE-Linien übernehmen. Alleine zwischen Nürnberg und München (Entfernung wohl vergleichbar mit Innsbruck-Salzburg) gibt es drei RE-Linien über verschiedene Strecken, die alle ohne Umstieg durchfahren. Halteabstände wohl vergleichbar mit sowas wie Innsbruck-Schwaz-Jenbach-Wörgl-Kufstein.


München - Nürnberg ist untypisch, insbesondere auch den RE auf der Neubaustrecke. Der ÖBB-IC entspricht schon im wesentlichen dem früheren DB-Interregio. Den gibt es nun nicht mehr, die Aufgaben sind teilweise auf IC, teilweise auf RE übergegangen. Ansonsten entspricht der DB-RE aber schon dem ÖBB-REX.

ice108 schrieb:

Alle zwei Stunden ohne Halt Innsbruck-Salzburg durchfahren, das ist echter Fernverkehr. Das andere erfüllt eigentlich die Funktion des RE, den man auf der Strecke aus verschiedenen Gründen nicht hat.


Nein, das ist schon Fernverkehr. Es ist aber schon ein Problem, dass man in Tirol die REXe auf HVZ-Verstärker reduziert, ohne festen Takt, mit teilweise wechselnden Halten selbst in der Stamm-Fahrplanlage (insbesondere im Unterinntal) und mit Ausfällen am Wochenende. Wenn es einen exakt stündlichen REX Innsbruck - Kufstein ohne Tunnelnutzung gäbe, wäre man schon näher dran. Auf der westlichen Hälfte sind die Halte mit Hall, Schwaz und Jenbach klar gesetzt, Rum muss rausfallen, Fritzens-Wattens für den Stammtakt auch. Im Osten wird es schwierig. Brixlegg und Kundl werden als Systemhalte in den Karten geführt, aber kaum öfter als zweistündlich bedient. Da es in der HVZ entgegen der Hauptlastrichtung keine Zusatzzüge gibt, wohl aber massives Verkehrsaufkommen dorthin, kann man die Halte nicht streichen. Bei den meisten Zügen ist das Verkehrsaufkommen dort eher gering - leider auch das der REXe generell. Hinzu kommt noch, dass die Züge in Kufstein keinen Anschluss haben, die Züge nach Hochfilzen usw. enden sowieso im Nichts. Wenn man einen REX nach der reinen Lehre mit Halt nur in Hall, Schwaz, Jenbach und Wörgl hätte, würde sich der Wunsch nach Fernverkehr auch relativieren.

ice108 schrieb:

Und was die Fahrgastzahlen angeht: Nein, ich hab keine Zahlen. Aber ich denke, wenn man in solchen Gebieten die Autonutzung zurückdrängen will (das Zillertal mit seiner Bahn, die eigentlich die Siedlungsflächen ziemlich gut abdeckt hat dafür schonmal keine so schlechten Voraussetzungen) dann braucht es auch Verbindungen dafür wo einem die Leute nicht vorrechnen dass sie mit der ganzen Umsteigerei etc. doppelt so lange als mit dem Auto unterwegs sind.


Daher würde ich die Halte in Jenbach ja den EC lassen. Die dürften wohl noch am meisten den Bedürfnissen ins Zillertal entsprechen.

ice108 schrieb:

Das ist halt das Problem dass das eine die Nord-Süd-Achse München-Innsbruck-Brenner ist, das andere die Ost-West-Achse Salzburg-Innsbruck-Vorarlberg. Die ergänzen sich halt leider nicht, fahren lediglich aufgrund geographischer Gegebenheiten ein Stück weit über diesselbe Trasse. Die Takte für sich sehen mir schon ordentlich aus, ich seh da eigentlich keine Abweichungen.


Nur die Halte in Jenbach sind zu viel.

ice108 schrieb:

Du hast recht dass das im derzeitigen Fahrplan nicht geht, würde sich allerdings mit neuen S-Bahn-Haltestellen sowieso verschieben.


Dann dürften die in Jenbach beginnenden S-Bahnen sowieso sehr passenden Anschluss vom REX aus Wörgl aufnehmen.

ice108 schrieb:

Auch wenns hier OT ist: Unfug ist höchstens die tarifliche Ausgestaltung, geographisch ist das genau der richtige Punkt um von der einen auf die andere Linie umzusteigen (zumindest solange die Südtiroler keine Abkürzung von Brixen her bauen, was glaube ich im Gespräch ist).


Natürlich kann man nur dort umsteigen. Aber die EC sind als Anschluss weniger geeignet.

ice108 schrieb:

Das war auch nicht als Bashing gemeint. Aber: Der langsame Fernzug-Takt wird (Abfahrten Kufstein) um 8:14 Uhr, 12:14, 16:14, 18:14 durch ICs gefahren, um 10:14, 14:14, 20:14 von RJs. Das ist einfach eine Mischung.


Das ist keine Mischung, das ist Chaos.

ice108 schrieb:

Und warum sollte jetzt der RJ um 10:14 eine andere Haltepolitik haben als die ICs um 8:14 und 12:14? Nur weil es ein RJ ist?


Da liegt der Fehler schon darin, dass es ein RJ ist.

Und all das begründet auch nicht, warum immer noch ausschließlich Jenbach bedient wird, das nun mal nicht der wichtigste Ort an der Strecke ist.

Beitrag Nr. 16   |  Autor: Schienenschraube   |  BeitragErstellt: 15.06.2014 19:07
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Danke, ICE 108, für deine sachlich einwandfreien Postings! Manch anderen Spezialisten möchte ich empfehlen, die Diskussion ins EBFÖ zu verlegen, da sie dort bestimmt auf wesentlich qualifiziertere ÖBB-Experten treffen, als wir Straßenbahner es sind.

Beitrag Nr. 17   |  Autor: ice108   |  BeitragErstellt: 15.06.2014 19:17
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Innsbrucker schrieb:

München - Nürnberg ist untypisch, insbesondere auch den RE auf der Neubaustrecke.


Mag sein. Nürnberg-Jena, München-Passau, München-Salzburg (fährt München Ost-Rosenheim ohne Halt), Nürnberg-Dresden, München-Hof sind andere Beispiele. Schon klar dass das teilweise früher mal IRs waren, aber das sind Haltemuster die da als Regionalverkehrs-Produkt angeboten werden und in Österreich Fernverkehr wären.

Zitat:

Der ÖBB-IC entspricht schon im wesentlichen dem früheren DB-Interregio. Den gibt es nun nicht mehr, die Aufgaben sind teilweise auf IC, teilweise auf RE übergegangen. Ansonsten entspricht der DB-RE aber schon dem ÖBB-REX.


Teilweise. Die Langläufer-RE fehlen bei der ÖBB halt, zumindest in Westösterreich, im Osten kenn ich mich diesbezüglich nicht wirklich aus.

Zitat:

Wenn man einen REX nach der reinen Lehre mit Halt nur in Hall, Schwaz, Jenbach und Wörgl hätte, würde sich der Wunsch nach Fernverkehr auch relativieren.


Das meine ich. Das Problem sind dann aber die Anschlüsse: Der heutige REX hat bis Kufstein 60 Minuten Fahrzeit. Fernverkehr ohne Halt vielleicht irgendwas um die 35 bis 40.

Also: Abfahrt Fernverkehr Innsbruck sagen wir der Einfachheit halber mit fiktiven Zahlen :00, REX :07 ergibt Ankunft REX Kufstein :07, Fernverkehr :35 bis :40.

D.h. wenn man in Innsbruck Anschluss vom Fernverkehr aus Richtung Vorarlberg auf den REX Richtung Unterinntal anbietet (was wohl schon eine sinnvolle Sache wäre...), dann steht der REX dann in Kufstein automatisch ohne Anschluss da, weil ihn bis dahin noch lange nicht der nächste Fernverkehrstakt eingeholt hat.

Wenn da nicht grade die Staatsgrenze wäre würde man es vermutlich dadurch lösen dass der REX mit Halt in den wichtigsten Stationen bis Salzburg weiterfährt, da würde es vermutlich ungefähr passen mit dem Anschluss. (klar, von der Gesamtfahrzeit nach Salzburg wären beide Varianten fast identisch, nur die Fahrgäste werden das halt nicht einsehen wenn sie eine halbe Stunde lang den Kufsteiner Bahnhof besichtigen dürfen...)

Irgendwo ist der REX-Zuglauf also zu kurz, wenn man ihn verlängern würde hätte man aber ein Haltemuster was dem langsamen Fernverkehrstakt schon recht nahe kommt; das ist denke ich das Problem an der ganzen Sache.

Zitat:

ice108 schrieb:

Das war auch nicht als Bashing gemeint. Aber: Der langsame Fernzug-Takt wird (Abfahrten Kufstein) um 8:14 Uhr, 12:14, 16:14, 18:14 durch ICs gefahren, um 10:14, 14:14, 20:14 von RJs. Das ist einfach eine Mischung.


Das ist keine Mischung, das ist Chaos.


Das ist ein IC-Takt, der teilweise durch RJ gefahren wird.

Zitat:

Und all das begründet auch nicht, warum immer noch ausschließlich Jenbach bedient wird, das nun mal nicht der wichtigste Ort an der Strecke ist.


Es ist halt der Knotenpunkt...

Zuletzt bearbeitet von ice108: 15.06.2014 19:20, insgesamt einmal bearbeitet

Beitrag Nr. 18   |  Autor: Innsbrucker   |  BeitragErstellt: 15.06.2014 21:43
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ice108 schrieb:

Mag sein. Nürnberg-Jena, München-Passau, München-Salzburg (fährt München Ost-Rosenheim ohne Halt), Nürnberg-Dresden, München-Hof sind andere Beispiele. Schon klar dass das teilweise früher mal IRs waren, aber das sind Haltemuster die da als Regionalverkehrs-Produkt angeboten werden und in Österreich Fernverkehr wären.


Es sind aber schon Extremfälle. Teilweise gibt es in solchen Fällen auch mehrere RE-Linien mit unterschiedlicher Haltdichte.

ice108 schrieb:

Das meine ich. Das Problem sind dann aber die Anschlüsse: Der heutige REX hat bis Kufstein 60 Minuten Fahrzeit. Fernverkehr ohne Halt vielleicht irgendwas um die 35 bis 40.

Also: Abfahrt Fernverkehr Innsbruck sagen wir der Einfachheit halber mit fiktiven Zahlen :00, REX :07 ergibt Ankunft REX Kufstein :07, Fernverkehr :35 bis :40.

D.h. wenn man in Innsbruck Anschluss vom Fernverkehr aus Richtung Vorarlberg auf den REX Richtung Unterinntal anbietet (was wohl schon eine sinnvolle Sache wäre...), dann steht der REX dann in Kufstein automatisch ohne Anschluss da, weil ihn bis dahin noch lange nicht der nächste Fernverkehrstakt eingeholt hat.


Vielleicht sollte man sich auch vom passenden Anschluss in Innsbruck trennen. Den Durchgangsverkehr deckt der Fernverkehr allein ab, da ist beim REX vielleicht eher wichtig, dass er so etwa auf Taktlücke fährt. Und in Kufstein ist der Anschluss wichtiger als in Innsbruck. Nur leider sind die Anschluss-Fahrplanlagen in Kufstein bereits mit S-Bahnen belegt. Sie haben nur teilweise keinen Anschluss, weil der Railjet durchfährt.

ice108 schrieb:

Wenn da nicht grade die Staatsgrenze wäre würde man es vermutlich dadurch lösen dass der REX mit Halt in den wichtigsten Stationen bis Salzburg weiterfährt, da würde es vermutlich ungefähr passen mit dem Anschluss. (klar, von der Gesamtfahrzeit nach Salzburg wären beide Varianten fast identisch, nur die Fahrgäste werden das halt nicht einsehen wenn sie eine halbe Stunde lang den Kufsteiner Bahnhof besichtigen dürfen...)


Die ÖBB dürften durchaus in der Lage sein, REX-Verkehr zwischen Kufstein und Salzburg anzubieten. Nur einen Zwischenhalt wird es aus tariflichen Gründen nicht geben können, und es wird auch kein Bundesland als Besteller auftreten.

ice108 schrieb:

Irgendwo ist der REX-Zuglauf also zu kurz, wenn man ihn verlängern würde hätte man aber ein Haltemuster was dem langsamen Fernverkehrstakt schon recht nahe kommt; das ist denke ich das Problem an der ganzen Sache.


Es ist nicht mal zwingend, die REXe bis Kufstein zu führen. Es tun ja heute auch nicht alle. Die Durchbindung hat man als S-Bahn, da könnte man die REXe auch bis Saalfelden führen oder hintenrum nach Salzburg. Denn das gibts so nicht als S-Bahn, dort gibt es kaum Fernverkehr, da könnte ein deutlich beschleunigter REX durchaus was bringen. Aber stündlich braucht man das dort nicht.

ice108 schrieb:
Das ist ein IC-Takt, der teilweise durch RJ gefahren wird.


Dann wäre es eigentlich auch konsequent, ihn als IC zu fahren.

ice108 schrieb:

Es ist halt der Knotenpunkt...


Nur verknotet da faktisch fast nichts. Eine abzweigende Schmalspurbahn kann kein Kriterium für einen Fernverkehrshalt sein.

Beitrag Nr. 19   |  Autor: Schienenschraube   |  BeitragErstellt: 16.06.2014 07:25
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Der Bahnhof Jenbach bedient das Zillertal (ca.35.000 Einwohner, ca.7.000.000 Nächtigungen),das Achental (ca.5300 Einwohner, ca.900.000 Nächtigungen), die Gemeinde Jenbach (ca.7000 Einwohner) und die gesamten Einzugsgemeinden des Inntals. Die Fahrgäste der ÖBB kommen nicht alle mit der Zillertalbahn oder der Achenseebahn, sondern werden in beträchtlichem Ausmaß mit PKW, Taxis und Bussen angeliefert und abgeholt. Im Interesse möglichst kurzer Wege auf der Straße möchte ich den Bahnhof Jenbach nicht als völlig unbedeutend bezeichnen.
Zuletzt bearbeitet von Schienenschraube: 16.06.2014 09:55, insgesamt einmal bearbeitet

Beitrag Nr. 20   |  Autor: HannesStadt / Stadtteil:
Innsbruck
   |  BeitragErstellt: 16.06.2014 08:24
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Jenbach ist nach Ibk-HBF, Wörgl und Kufstein der 4.-stärkst-frequentierte Bahnhof in Tirol mit. ca. 6.000 Ein- und Aussteigern.
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