Ideensammlung: Autos von breiten Innenstadt-Gehsteigen fernhalten
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Inntram-Forum -> Verkehrspolitik und Stadtentwicklung

Beitrag Nr. 1   | Ideensammlung: Autos von breiten Innenstadt-Gehsteigen fernhalten Autor: manniStadt / Stadtteil:
I-Arzl
   |  BeitragErstellt: 15.02.2011 16:30
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Wie viele wissen, gibt es an verschiedenen Stellen in der Innenstadt das Problem, dass Ladezonen auf bestimmten Gehsteigen ganztägig von Autofahrern zum Parken missbraucht werden.

Ich muss dazu etwas weiter ausholen: grundsätzlich ist die "Parkmoral" in Innsbruck im Vergleich zu anderen Städten ziemlich gut. Dass normale Gehsteige verparkt werden, kommt kaum mal vor. Das Problem, um das es hier geht, betrifft ausschließlich Gehsteige in der Innenstadt, die Mitte der 1990er-Jahre im Rahmen des "Verkehrskonzepts 1989/91" zur Zurückdrängung des Autoverkehrs verbreitert wurden.
Auf einigen dieser neuen, breiten Gehsteige wurden zeitlich und auf bestimmte Fahrzeugarten beschränkte Ladezonen ausgewiesen, die die dort bis dahin vorhanden gewesenen gewöhnlichen Längsstellplätze ersetzen sollten.
Nun werden genau diese Gehsteige seit ihrer Errichtung von Autofahrern beliebig zum Länger- oder sogar Dauerparken missbraucht. Konkret betrifft das: Marktgraben nördlich Stainerstraße westseitig (manchmal auch ostseitig), östliche Anichstraße zwischen MTS und Fallmerayer beidseitig, Ende der Museumstraße zwischen Meinhard und Brunecker (vor Europahaus / Bezirksgericht) südseitig.

Das Problem ist auch der zuständigen MÜG bekannt (städtische Exekutive), die laut Auskunft des MÜG-Chefs zwar ständig Strafzettel austeilt, das Problem damit aber nicht in den Griff bekommt.

Nun wird bereits in wenigen Monaten die südliche Maria-Theresien-Straße neu gestaltet und als verkehrsberuhigte Zone stellplatzfrei sein, darüberhinaus darf davon ausgegangen werden dass mittelfristig auch die Meraner Straße umgestaltet wird. Auch dort werden wieder Ladezonen ausgewiesen, und auch dort ist zu befürchten dass Autofahrer sich nicht an die Ladezeiten und -zonen halten, sondern insbesondere an den Wochenenden dort dauerparken.

Es wird daher eine politische Initiative geben, um all diese Fußgängerflächen endlich von den illegal abgestellten Autos freizuräumen.

Die Frage ist nun: wie? Meine erste Idee wären niedrige Poller entlang der Grenze zwischen Fußgängerbereich und Fahrbahn gewesen. Solche Poller finden aber keine ungeteilte Zustimmung. Müssen wir also streichen. Eine weitere Idee wären Bordsteine in normaler Höhe, da bei den bereits vorhandenen Problemstellen die Bordsteine extra niedrig angelegt wurden. Diese Idee müssen wir aber auch streichen, weil es eigentlich überhaupt keine Bordsteine geben sollte bzw. in der südlichen MTS auch keine geben wird.

Bleiben z.B. folgende Möglichkeiten:

- Sämtliche betroffenen Bereiche außerhalb der erlaubten Ladezeiten als Abschleppzonen ausweisen. Die Frage ist, ob das rechtlich überhaupt geht.
Dazu Parkmarkierungen entfernen und ladezonen räumlich eingrenzen (bisher ganze Gehsteiglängen). Gehsteig-Taxistandplätze Marktgraben und Museumstr entfernen - diese verleiten die Autofahrer zum dahinter parken.

- Die mIV-Einfahrt in die verkehrsberuhigte Zone Innenstadt mit Lichtsignalen und/oder versenkbaren Pollern à la Salzburg unterbinden (Standorte der Sperren: Kreuzung Anich/Fallmerayer, Triumphpforte, Abzw. Stainerstr, Bozner Platz / Meraner Str). Nachteil: versenkbare Poller sehr kostenintensiv. Vorteil: damit könnten auch die illegalen Einfahrten bei der Abzweigung Stainerstraße gut verhindert werden.

Welche Ideen, ohne Längspoller und Bordsteine, habt ihr noch? Kennt jemand gute Beispiele für gelungene Lösungen dieses Problems? Bitte strengt euch an und denkt nach!

Zuletzt bearbeitet von manni: 15.02.2011 16:33, insgesamt 2 mal bearbeitet

Beitrag Nr. 2   |  Autor: MeikStadt / Stadtteil:
Pradler Straße
   |  BeitragErstellt: 15.02.2011 17:29
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2 Leute einstellen die nur für die Problemzonen zuständig sind, bei den ganzen Leuten die auf Haltestellen oder Gehsteigen parken oder das Abbiegeverbot an der Kreuzung Museumstraße/mainhardstraße ignorieren würden sich diese 2 zusätzlichen Personen mehr als nur selbst Finanzieren........

Poller sind zu teuer für so ein Problem, daher würde ich mich darauf konzentrieren denn Leute klar zumachen , dass es richtig teuer wird wenn sie dort parken.

Zuletzt bearbeitet von Meik: 15.02.2011 17:31, insgesamt einmal bearbeitet

Beitrag Nr. 3   |  Autor: manniStadt / Stadtteil:
I-Arzl
   |  BeitragErstellt: 15.02.2011 17:36
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Ich glaube nicht, dass manuelle Überwachung eine Lösung wäre. Die MÜG hat schon ca. 25 Mitarbeiter, von denen einige immer unterwegs sind. Damit das wirklich funktioniert, müsstest du praktisch überall permanent jemanden hinstellen, also hunderte Wachleute allein in der Innenstadt lachen
Selbiges gilt für Videoüberwachung, die auch aus vielen anderen Gründen problematisch wäre.
Wir brauchen wahrscheinlich etwas, was die Autofahrer physisch oder mit Signalen abhält.

Beitrag Nr. 4   |  Autor: ice108   |  BeitragErstellt: 15.02.2011 18:14
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Wer parkt da falsch? Sind das überwiegend Einheimische, oder überwiegend Auswärtige, oder bunt gemischt?

Beitrag Nr. 5   |  Autor: manniStadt / Stadtteil:
I-Arzl
   |  BeitragErstellt: 15.02.2011 18:18
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Darauf habe ich bisher nicht extra geachtet, müsste man sich auf den Fotos oder live mal genauer ansehen. Wie definierst du "auswärtig"? Alles, was nicht I oder IL ist? Welche Auswirkungen hätte das, wenn es mehr Einheimische oder mehr Auswärtige wären?
Zuletzt bearbeitet von manni: 15.02.2011 18:18, insgesamt einmal bearbeitet

Beitrag Nr. 6   |  Autor: ice108   |  BeitragErstellt: 15.02.2011 18:47
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Einheimische würde ich denken kann man eher erziehen in dem Sinn dass man vielleicht mal schwerpunktmäßig ein paar Wochen lang genau diese Gehsteige scharf kontrolliert bis sie es gelernt haben. Oder indem man das Problem mal in der Öffentlichkeit breittritt. Bei auswärtigen wäre das für die Katz, weil das sind ja nach ein paar Wochen wieder andere, und nicht die gleichen die sich vor kurzem erst vier Strafzettel in einer Woche bei besagter Schwerpunktaktion eingefangen haben als unverbesserliche Dauerparker...

Bei Auswärtigen wäre die Frage eher, ist denn da die Beschilderung etc. klar genug? Ich denke z.B. auch, lange nicht jeder mit norddeutschem Kennzeichen der da nach Stadtplan durch die Museumsstraße fährt bekommt überhaupt mit dass das verboten ist. Sondern freut sich eher über den tollen verkehrsarmen Schleichweg den er da ausfindig gemacht hat...

Beitrag Nr. 7   |  Autor: Duewagspitz   |  BeitragErstellt: 15.02.2011 21:21
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Ich denke, langfristig wird man um die Poller nicht herumkommen. Es müssen ja keine versenkbaren sein. Am einfachsten wären umklappbare mit Vierkantschlüssel. Natürlich könnte es dann sein, dass so mancher Privatautofahrer solch einen Schlüssel im Handschuhfach mitführt...

Die Abzweigung in die Stainerstraße ist wirklich nicht eindeutig ausgelegt. Eine Möglichkeit wäre, den Marktgraben ab Stainerstraße bis MTS zu Pflastern, so dass der Individualverkehr durch die unterschiedlichen Bodenbeläge optisch zum Rechtsabbiegen "gezwungen" wird.

Beitrag Nr. 8   |  Autor: sLAnZk   |  BeitragErstellt: 15.02.2011 22:47
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Ich würde auch glauben, daß man nur durch optische Signale wirklich dauerhaften Erfolg erzielt - Pflaster, Betonplatten in einer eleganten Farbe, die nach Fußgängerzone ausschaut, mit einem Randbereich, der eine Grenze signalisiert zB zur Schenk-und-Spiel-Kreuzung hin. In Graz funktioniert das recht gut, man merkt dort recht bald, jetzt wird es eng, und sieht dann, dort vorn ist Schluß. Das funktioniert.
Am Marktgraben hilft wahrscheinlich, die Randsteine ganz wegzulassen und die ganze Breite irgendwie farbig zu asphaltieren (grün oder blau), und mehrere solide Baumscheiben vorzusehen. Man muß das Gefühl haben, daß man hier nicht gut parken kann, und das muß auch ergänzend kontrolliert werden. Natürlich muß man ergänzend auch die Taxistandplätze am Marktgraben entfernen, besser wäre nachts hinter der Markthalle anstelle der Schrägparkplätze, untertags ist die Gegend für Taxler sowieso kein Geschäft.

Beitrag Nr. 9   |  Autor: Martin   |  BeitragErstellt: 16.02.2011 07:42
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Wenn es rechtlich geht (es geht ja immer um die Form der Veordnungen) wäre eine Entfernung der Bodenmarkierung, die die Bereiche kennzeichnet, gut.
Stattdessen nur bei der eifnahrt und bei der Ausfahrt aus der nnenstadt ein Hinweis schild, vor welchen Hausnummern man in welchen Zeitabschntiten parken darf.
Der Vorteil: Derzeit traut man sich als Fußgägner ja fast nicht über die weiße Linie - es ist damit sozusagen ein Claim abgesteckt, wo das Autoreich beginnt. Wäre diese Linie nicht, so hat man einen Shared-Space-Situation, wo jeder auf den Goddwilld es anderen angewisen ist. Das wäre die besssere Lösung. In Italien finde ich mich jedenfalls trotz manchem Autoverkehr in den historischen Innenstädten als Fußgänger nicht bedrängt.

Also - physisches Abhalten des Autofahrers durch gezielte Desinformation. Wenn nichts markiert ist und es eine legale Möglichkeite gibt die Verordnung rechtsgültig auch mit wenigen Tafeln an den jeweilgen Einfahrten kundzumachen, sollte man dies tun. Es wird ohnhin alles zusehr mit diesen spießigen einzelnen Schildern verschandelt - auf die ohnehin niemand mehr achtet und die vor allem den Fußgängern im Wege stehen (sind Schild und Schande ethymologisch verwandt?)

Zuletzt bearbeitet von Martin: 16.02.2011 07:46, insgesamt einmal bearbeitet

Beitrag Nr. 10   |  Autor: manniStadt / Stadtteil:
I-Arzl
   |  BeitragErstellt: 16.02.2011 13:39
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Martin, das halte ich für eine sehr gute Idee.

Wie wäre das:

Erster Schritt: Entfernen der Markierungslinien auf den Gehsteigen

Zweiter Schritt: Deutlichere Beschilderung der (Nicht-)Einfahrten, ggf. beleuchtet und zweisprachig

Dritter Schritt: Anbringung weiterer Fahrradbügel oder noch besser, ordentlicher Abstellanlagen in Abständen von XX Metern, alternierend mit Stadtmöbeln (Trinkbrunnen, Kunstobjekte)
Interessant in dem Zusammenhang: am Marktgraben waren laut VKZ mehrere Brunnensteine geplant gewesen. Wurde nie realisiert.

Vierter Schritt: Schwellenartiger Bodenbelag (wie auch immer der genau aussehen könnte, Pflasterung, Färbung, Kunststoffschwelle) quer zur Fahrtrichtung zumindest auf einer Länge von einigen Metern an den (Nicht-)Einfahrten

Zuletzt bearbeitet von manni: 16.02.2011 13:42, insgesamt 2 mal bearbeitet

Beitrag Nr. 11   |  Autor: upwards   |  BeitragErstellt: 16.02.2011 16:52
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Mir hat die rote Kunstbahn als Strassenbelag in Graz gut gefallen. Temporär und eine Kunstaktion, hat es schön die Randsteinproblematik bewusst gemacht.
Selbstdisziplin vs. Platzhirsch: die M.- Th.- Str. haben sich die Taxler als ihre Durchzugsstrasse angeeignet weinen
Ein bis zur Hausfassade wahrnehmbarer Strassenraum hat auch eine respekteinflössende Wirkung. Weg mit Bordsteinen, für den Autofahrer sind das Leitlinien, denen unbewusst gefolgt wird. Verunsicherung hilft, die Orientierung zu schärfen. Evtl. müssten manche Abscchnitte komplett ausgeräumt werden mitsamt Bäumen, zur Aufhebung jeder Funktionszuweisung.

Eine clandestine Beschilderung finde ich so fies wie glorreich. Haben wir das bereits bei den städtischen Verordnungen zur Parkbenützung, und im Strassenverkehr bei Abbiegeverboten. Es gibt zwar ein Verbot, aber drunter die relativierende Zusatztafel. De- facto- Verbot Für sprachunkundige Zweifler,

Zuletzt bearbeitet von upwards: 16.02.2011 16:58, insgesamt 2 mal bearbeitet

Beitrag Nr. 12   |  Autor: Martin   |  BeitragErstellt: 16.02.2011 21:19
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@manni,
Das Vierpunkteprogramm finde ich gut -wobei ich die Gehsteige nicht zu sehr verhütteln würde - mit ausnahme der Fahrradständer - dass wäre ohnhin ein sehr wünschenswerte Sache, so könnt eman den Mangel der nördlichen MTs etwas ausgleichen. -Bodenschwellen...es sollte jedenflals rumpeln, wenn man drüber fährt.
Etwas Platz für Lieferfahrzeuge wird aber bleiben müssen.

Beitrag Nr. 13   |  Autor: Walter4041   |  BeitragErstellt: 22.02.2011 07:59
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Wie folgendes Bild aus der Sammlung Werner Gräuz zwinkern zeigt, gab es auch in früheren Zeiten schon Probleme mit in der Lederhosenhölle ansässigen Blechkistentreibern, die ihre großbürgerlichen Blechhaufen in rücksichtsloser und heimtückischer Weise auf innerstädtischen Gehsteigen abstellten, um sich in nahe gelegenen Gastgärten mit Freunden auf ein Bier zu treffen:


Beitrag Nr. 14   |  Autor: Martin   |  BeitragErstellt: 22.02.2011 21:57
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Man kann von Glück reden, dass das Ding keine Heckflossen hat zunge zeigen

Beitrag Nr. 15   |  Autor: Walter4041   |  BeitragErstellt: 22.02.2011 22:20
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Martin schrieb:
Man kann von Glück reden, dass das Ding keine Heckflossen hat zunge zeigen

Welches Ding? Das linke, das rechte oder die Lederhose des Lenkers?


Wobei so eine richtige 'Heckflosse' schon auch was hat... zunge zeigen

Aber langsam wirds hier OffT.

Beitrag Nr. 16   |  Autor: manniStadt / Stadtteil:
I-Arzl
   |  BeitragErstellt: 23.02.2011 02:14
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@Martin: nein, Gehsteige verhütteln auf keinen Fall, sonst hätten wir wieder den gleichen nicht erwünschten Effekt wie mit längs angeordneten Pollern.

@upwards: baulich könnte man natürlich viel machen, die Anich hätte eigentlich genauso gestaltet werden sollen wie jetzt die südliche MTS, Gleiches gilt für die MUS - die Bordsteine gehörten dort überall weg. Wir brauchen aber jetzt vor allem kostengünstige Maßnahmen, um die Autos fernzuhalten. Dass, damit das funktioniert, die Route Anich - Meraner - Bozner Platz bzw. Anich - Meraner - Triumphpforte nicht mehr von Privatautos durchfahren werden soll, was ja jetzt leider noch möglich ist, ist ohnehin klar - da müssten wir uns zusätzlich zu obigen Punkten auch noch was überlegen. Eine gewöhnliche bauliche Barriere geht wegen des öV nicht. Eventuell wäre eine einzelne Reihe automatisch versenkbarer Poller in dem Bereich südlich der Einmündung Anich -> MTS eine Möglichkeit. Das sollte auch finanzierbar sein - der versenkbare Poller am Nordende der MTS war es ja auch.

Damit hätten wir folgende Maßnahmen:

1: Entfernen sämtlicher Markierungslinien auf den Gehsteigen (und sämtlicher Verkehrsschilder?)

2. Beleuchtete "Einfahrt verboten"-Beschilderung an den 3 Einfahrten

3. Stadtmöblierung und Fahrradabstellanlagen in den Gehwegbereichen, Platzangebot muss aber großzügig bleiben

4. Farbiger Bodenbelag / Pflasterung als optische Barrieren an den beiden Einfahrten mit Tramgleis, erhöhte Schwelle an der Einfahrt ohne Tramgleis (Meraner Str)

5. Eine Reihe aus mehreren funkversenkbaren Pollern in der MTS, um illegale Durchfahrten zu unterbinden

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