Schienenabnützung auf den Linien 6 und STB
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Beitrag Nr. 1   | Schienenabnützung auf den Linien 6 und STB Autor: manniStadt / Stadtteil:
I-Arzl
   |  BeitragErstellt: 22.05.2010 20:45
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Linie O, DUEWAG 240 und ich haben uns heute mal angeschaut, wie weit der starke Schienenverschleiß durch die Flexis auf den Überlandlinien wirklich schon fortgeschritten ist.

Vorangeschickt: es sieht alles andere als gut aus. Auf der L STB sind im Abschnitt Stubaitalbahnhof bis Kreith die Schienenköpfe tatsächlich teilweise schon um 1 cm und mehr abgeschliffen, und dieser Prozess scheint rasant voranzuschreiten, bedenkt man den relativ kurzen Zeitraum seit der Umstellung auf die Neufahrzeuge.

Die stärksten Schäden befinden sich erwartungsgemäß generell in den Bögen, bei weitem am meisten abgeschliffen sind die Innenkanten der Schienenköpfe in den Außenbögen.
Was ebenfalls zu sehen ist, sind offenbar "zusammengedrückte, gequetschte" Schienenköpfe (sieht man an Schienenstößen).

Arbeiten wir uns zunächst auf der Linie STB von Nockhofweg stadteinwärts vor.

An vielen Stellen brechen lange, extrem dünne Stahlspäne von den Schienenköpfen ab, es wirkt irgendwie als wären diese geradezu "herausgeschnitzt" worden:



Hier ein etwa um 1 cm abgeschliffener Schienenkopf:



Deutlich sind die silbrig glitzernden Stahlspäne entlang dieser Bogen-Außenschiene zu sehen:



An Übergängen wie diesem sieht man das braune Eisenoxid ebenfalls vor allem entlang der Bogen-Außenschiene:




Station Mutters, inneres Bogengleis, braunes Oxid entlang der Außenschiene (halbes Intervall hier!):



Das Stöckchen verdeutlicht das Ausmaß der Abnützung hier bei Hölltal, die Kante ist einfach völlig weggefräst:



Nähe Sonnenburger Hof, Stahlspäne überall:



Dieses Rillenschienenstück ist der Ausfahrtsbogen beim Stubaitalbahnhof, das Silbrige in der Rille sind ebenfalls Stahlspäne:



Weiter zur Linie 6. Durch das im Vergleich zur L STB im Vorortabschnitt halbierte Intervall und die kürzeren Betriebszeiten ist es dort nicht ganz so dramatisch. Halb weggefräste Schienenköpfe gibt es dort noch nicht, aber Stahlspäne liegen dort genauso herum. Außerdem sieht man Riffelbildung in den Schienenköpfen. Interessanterweise scheint die Abnützung auf der L6 in den Geraden stärker zu sein als auf der L STB. Könnte das an der langsameren Fahrgeschwindigkeit liegen?

Einige Metallspäne in der Schleife Igls:



Der Bogen unterhalb Tantegert. Es sind wesentlich weniger Späne, aber sie sind da:



Riffelbildung in geraden Abschnitten und leichten Bögen:



Auch hier Eisenoxid (hellbraun) entlang der Bogen-Außenschienen, aber kaum "frische" Späne:



Mein laienhaftes Fazit: wenn der Gleiszustand auf der L STB im Vorortabschnitt jetzt den Schienentausch erforderlich macht, wäre es auf der L 6 wahrscheinlich, bedenkt man das geringere Intervall, die kürzeren Betriebszeiten und die etwas geringeren Geschwindigkeiten, in etwa zwei Jahren so weit, und dazu sollte es nach Möglichkeit nicht kommen, sonst wird's vielleicht unfinanzierbar.
Das erklärt, dass für die 6er recht schnell zumindest eine Zwischenlösung gefunden werden muss. Mein Favorit wäre abwechselnder Einsatz von Tw 83 und einem Flexi, das würde den Zeitpuffer auf vier Jahre ausdehnen. Das würde aber auch bedeuten, dass sofort ein geeignetes barrierefreies Neufahrzeug bestellt oder innerhalb ca. eines Jahres ein gebrauchtes beschafft und angepasst werden müsste.
Lässt sich keine Zwischenlösung mit Tw 83 finden, würde ich dafür plädieren, die Linie spätestens mit Sommerende auf SEV umzustellen, bis ein verschleißarmes Teilniederflurfahrzeug, ob neu oder gebraucht, zur Verfügung steht. Das wäre wohl immer noch besser, als die Schienen totzufahren.

Beitrag Nr. 2   |  Autor: Martin   |  BeitragErstellt: 22.05.2010 21:04
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Ich bin kein Maschinenbauer und Gleistechniker - aber ich frage mich schon: Was wurde damals gemessen - als man wochenweise mit einem mit Sandsäcken gefüllten TW herumfuhr?

Beitrag Nr. 3   |  Autor: manniStadt / Stadtteil:
I-Arzl
   |  BeitragErstellt: 22.05.2010 21:22
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Ich bin ja auch alles andere als ein Experte, aber soweit ich gelesen habe, ist so etwas nicht im Probebetrieb feststellbar bzw. messbar.

Ich denke, es war einfach die falsche Entscheidung, Vollniederflurwagen auch für die extrem kurvigen Überlandlinien zu beschaffen. Man ist ein Risiko eingegangen und es hat sich leider herausgestellt, dass es eine Fehlentscheidung war.

Ein Fahrzeugtausch - nächste Beschaffung von 10 bis 22 Neufahrzeugen für die Linien O und 4 enthält sechs Teilniederflurwagen (5 für LSTB und 1 für L6), dafür gehen sechs Flexis ans Stadtnetz - wäre IMO vielleicht wirklich nicht die schlechteste Lösung.

Beitrag Nr. 4   |  Autor: 64erStadt / Stadtteil:
Linz
   |  BeitragErstellt: 22.05.2010 22:07
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Irgendwoher kenn ich sowas.
Ach ja, in der Sonnensteinstraße, und auch in den anderen Schleifen die häufig benutzt werden (meist nicht planmässig, zb.bei Kürzungen).
Ein gutes Beispiel: Sonnensteinstraße, die Schleife wird täglich benutzt, aber nur morgens und abends und bei Unterbrechungen und SEV.
Und hier wurden die Gleise schon seit Jahren nicht getauscht, dort sind die Gleise so glatt, außerdem mit vielen Bruchstellen, die provisorisch geschweißt wurden.

Beitrag Nr. 5   |  Autor: Linie OStadt / Stadtteil:
Innsbruck
   |  BeitragErstellt: 23.05.2010 08:46
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Es macht aber einen Unterschied, ob die Gleise nur selten benutzt werden oder so wie auf der STB (IBK-Kreith) von 2 Fahrzeugen pro Richtung und Stunde bzw. auf der 6er von einem Farhzeug/Richtung u. Stunde.
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