Obdachlosenproblematik an Haltestellen

[DUEWAG 240]

Die Obdachlosen an der Hst. Marktplatz werden auch immer störender. Wollte mir gegen 19:15 Uhr ein ebensolcher mit Small Talk ein Bier entlocken, welches ich zuvor erworben hatte. Doch ich erwiderte ihm, dass daraus nichts wird. Hier sind 2 Fakten die mich besonders daran aufregen:
1. Ist dies ein "öffentlicher" Raum, wo am Tag mehrere tausend zum Teil Touristen auf ein öffentliches Verkehrsmittel warten, also schon daher zu wenig Platz für Obdachlose ist, bzw. es eine richtige Blamage für Insbruck und speziell die IVB ist.
2. Kann man inzwischen nicht einmal mehr 10 Minuten dort auf einen Bus warten, ohne dabei belästigt zu werden?!?

 

[upwards]

10, in Worten: zehn Minuten sind tatsächlich eine zu lange Wartezeit

 

[manni]

DUEWAG 240 schrieb:

Die Obdachlosen an der Hst. Marktplatz werden auch immer störender. Wollte mir gegen 19:15 Uhr ein ebensolcher mit Small Talk ein Bier entlocken, welches ich zuvor erworben hatte. Doch ich erwiderte ihm, dass daraus nichts wird. Hier sind 2 Fakten die mich besonders daran aufregen: 1. Ist dies ein "öffentlicher" Raum, wo am Tag mehrere tausend zum Teil Touristen auf ein öffentliches Verkehrsmittel warten, also schon daher zu wenig Platz für Obdachlose ist, bzw. es eine richtige Blamage für Insbruck und speziell die IVB ist. 2. Kann man inzwischen nicht einmal mehr 10 Minuten dort auf einen Bus warten, ohne dabei belästigt zu werden?!?

Ich habe das aus der Qualitätssicherung herauskopiert, denn das ist kein Qualitätssicherungs-Thema, sondern ein politisches.

Grundsätzlich bin ich aber der Meinung, dass wir damit leben müssen. Warst du schon mal in Wien am Praterstern oder in diversen U-Bahn-Stationen? Da bewegen sich auch jeden tag tausende Leute (inklusive Touristen) durch, und dort sind noch mehr Obdachlose als bei uns an den wenigen großen Stationen. Die gehören halt dazu, es gibt sie in jeder Großstadt, und normalerweise tun sie einem nichts.
Ich wäre jedenfalls dagegen, sie von geschützten, überdachten und im Winter wärmenden Orten zu vertreiben, wie z.B. die ÖBB das im Hauptbahnhof machen. Das ist unmenschlich.

 

[patler]

Was mir aber als klar erscheint: Wenn die VUs mehr Druck auf die "Beseitigungsinstitute" Polizei und MÜG ausüben würden, wären die Haltestellen "sauberer". Die Frage ist, wielang man das machen sollte, damits nicht mehr vorkommt.
IMO betriffts also schon auch die Verkehrsunternehmen.

Was auch klar sein muss, die Funktion einer Haltestelle ist nicht, Obdachlose zu beherbergen. Für sowas gibts Unterkunftstellten, wir haben jetzt auch keinen Winter, sondern Sommer mit mehr als 30 Grad.

Wieso findet man eigentlich Obdachlose in keinem Park? Mir fällt da spontan nichts ein an das ich mich erinnern kann.

Und ja: Es sind arme Teifl

 

[Tramfan]

Das Wort "Problematik" finde ich prinzipiell überbewertet. Wenn ich schnell zusammenzähle an welchen Haltestellen es Probleme gibt sind Hauptbahnhof, Sillpark und Marktplatz.

Vorallem Hauptbahnhof und Sillpark sind die Haltestellen wo es nicht nur von Obdachlose ständig wimmelt, sondern Leute die auch öfters auf Fahrgäste absehen. Mir fällt eine Person am Hauptbahnhof ein der eine Kleinwüchsige diskriminierte (die gute Frau hatte die Polizei darauf angerufen was sehr schnell vor Ort war) und beim anderen mal eine Frau sexuell belästigte und darauf geflüchtet ist.

Was helfen könnte wäre alle erdenklichen Sitzmöglichkeiten zu demontieren. Vorallem beim Sillpark das Geländer. Selbst Obdachlose oder sonstige Leute wäre es zu Blöd auf den Boden zu sitzen/liegen.

...und/oder die oben erwähnten "Haltestellen" als Privatgrund der IVB umzuschreiben damit dort eine Videoüberwachung möglich wäre, mit Ausnahme Hauptbahnhof, dort ist ja bereits eine Videoüberwachung vorhanden.
Ich spreche nicht damit die Leute an was keinen festen Wohnsitz haben, sondern die gewaltbereiten Menschen. Da ist eine Videoaufzeichnung immer von Vorteil als Abschreckung / etwaige Ermittlungen bei Vorfällen.

 

[Tramtiger]

Speziell am Marktplatz sehe ich sehrwohl einen gewissen Handlungsbedarf. Die Sitzgelegenheiten sind fast durchwegs von Personen belegt, die nicht in die Kategorie "wartende Fahrgäste" fallen und dort primär diverse Getränke zu sich nehmen, die in Plastik- oder Papiersäckchen verstaut sind. Der Boden sieht entsprechend aus.

 

[ice108]

Tramfan schrieb:

Was helfen könnte wäre alle erdenklichen Sitzmöglichkeiten zu demontieren. Vorallem beim Sillpark das Geländer. Selbst Obdachlose oder sonstige Leute wäre es zu Blöd auf den Boden zu sitzen/liegen.

Sitzmöbel gehören für mich zu einer einigermassen wichtigen Haltestelle einfach dazu. Eigentlich finde ich eher dass es z.B. am Hbf schon eher zu wenige davon gibt.

Es kommt einfach vor dass man am Hbf ankommt und mal 10 oder 15 Minuten Wartezeit auf den nächsten Bus in die eigene Richtung hat - dieser mäßig ansehnliche Bussteig ohne Sitzmöbel wäre für mich ein klarer Fall von nein danke...

 

[manni]

Ja, Sitzgelegenheiten muss es geben. Weshalb man die so gemacht hat, dass sich Leute drauf hinlegen können, verstehe ich allerdings bis heute nicht. Das gilt auch für alle anderen Haltestellen. Wenn man Sitzbänke hinstellt, ist eigentlich ganz klar, dass auch jemand drauf liegen wird.

patler schrieb:

Was mir aber als klar erscheint: Wenn die VUs mehr Druck auf die "Beseitigungsinstitute" Polizei und MÜG ausüben würden, wären die Haltestellen "sauberer". Die Frage ist, wielang man das machen sollte, damits nicht mehr vorkommt.

Auch wenn du das nicht so meinst - die Begriffe "beseitigen" und "sauber" find' ich etwas problematisch in dem Zusammenhang. Menschen kann man nicht beseitigen und sie sind kein Schmutz, ergo kann man nichts von ihnen säubern. Ich wollt's nur angesprochen haben.

Wir leben in der reichsten Stadt in einem der reichsten Staaten der Erde. Es müsste niemand auf der Straße leben. Trotzdem gibt es auch hier Obdachlose. Das zeigt meiner Meinung nach, dass dieses Problem niemals in den Griff zu kriegen ist. Wir müssen mit der Anwesenheit von Obdachlosen leben, und die sind nunmal dort, wo viel los ist. Selbst mit Videoüberwachung ist das nicht in den Griff zu kriegen, solang diese Menschen nichts Verbotenes tun.
Insofern finde ich das Wegweisungsrecht, das es bei uns in den Überwachungszonen gibt, schon sehr problematisch, weil die Exekutive dort auch Leute wegweisen kann, ohne dass die etwas getan haben. Der öffentliche Raum gehört diesen Leuten aber genauso wie uns.

 

[patler]

Dann nennen wir das Ganze halt "vertreiben"

 

[manni]

Ich glaube, das einzige, was man tun könnte, ist, Sicherheitsleute an solchen Orten zu platzieren, die bei Problemen, und nur dann, direkt eingreifen können. Mit der Anwesenheit von Obdachlosen müssen wir leben. Sie müssen ja auch mit uns Fahrgästen leben.

 

[Tramfan]

ice108 schrieb:

Sitzmöbel gehören für mich zu einer einigermassen wichtigen Haltestelle einfach dazu. Eigentlich finde ich eher dass es z.B. am Hbf schon eher zu wenige davon gibt.

Hast recht, nur dort fängt es damit schon an dass auf den mittleren Steg zwischen STB und Busverkehr die Bank regelmässig besetzt ist, von den Leuten was sich dort primär aufhalten. Von den hygienischen Zuständen der Bänken muss man wohl gar nicht anfangen zu sprechen.

Wie wäre es eigentlich mit Sitzmöbel à la ÖBB die beidseitig Armlehnen besitzen? So kann sich keiner mehr hinlegen, wo sonst 4 Leute Platz hätten. Selbst so viel Anstand sollten gezwungenermassen Angebracht sein aufrecht zu sitzen.

Sonst gibt es ja noch Lehnen die auf ca. 1 Meter über Boden montiert sind, wo man sich mittels Gesäss anlehnt.

 

[Martin]

Die Idee mit den Armlehnen ist gut, da gerade ältere Menschen, die die Sitzmöbel besonders brauchen, auch oft einen Austehhilfe benötigen.

Anonsten hilft nur, sich als Fahrgast nicht zu sehr von den Sandlern vertreiben zu lassen. Die richtig Unguten kennt man ja mit der Zeit. Dort lässt sich ein Sicherheitsabstand nicht vermeiden. Ein Wachdienst in den Tagesrandzeiten und sporadisch dazwischen wäre für Terminal und Sillpark gut (das könnt R. Federspiel machen . Alle die Stationen dazwischen sind immer so bevölkert, dass es meiner Meinung nach nicht unheimlich ist.

 

[manni]

Einzelsitze mit Armlehnen sind ja keine neue Idee - bei uns gibt es sie aber in der ganzen Stadt nicht. Warum eigentlich?
Damit löst sich das Problem mit auf Bänken liegenden Leuten von selber.

 

[WholeWeekOfSleep]

Am Hauptbahnhof gibt es solche Sitze, sowohl im Bahnhof als auch am Busbahnhof an den Steigen D, E und F.

 

[manni]

Oh, hab ich wohl nicht genau hingeschaut.

 

[Tramfan]

Wobei diese wurden nicht von den IVB beauftragt, sondern (denke mal) von den ÖBB. Die werden sich schon was dabei gedacht haben mittels Einzelsitzreihe zu bestücken.

Vorallem im "IVB-Sektor" am Hauptgebäude gehören diese montiert.

 

[upwards]

SChön langsam übertreibt ihr hier:
Das ist ja das letzte, wir haben schon die Drahtkörbe, die einem außer an Hochtemperaturtagen als Nicht- Jeansträger Verkühlungen bis Unterleibsschmerzen angedeihen lassen. Vandalensicher, Hochdruckreinigung. Einfach grauslich. Mittlerweile gibt es eine Komfortvariante mit lackierten Holzlatten , dort wo die Standardausführung den Öbb- Kunden gegenüber peinlich wäre. Armlehnen sind in der Stadtmöblierung generell deplaziert. Wie es bänkeweise auch gehen kann zeigt der Landhausplatz. Wer von Euch war nie mit Interrail unterwegs und hat sich über eine Bank gefreut?
Der Firma M- Preis den Alk- Verkauf zumindest am Sonntag verbieten wär das einzig Effektive. im Vergleich zu manch anderem solchen Markt sind die Alkregalmeter auch nicht wenige, trotz dem etwas eingeschränkteren Sortiment.

Die IVB- Bänke sind ja ganz nett mit den massiven Bohlen, die spitzen Ecken der RAndscheiben sind schön kniehoch, zumindest optisch gedacht haut man sich dort an. Das tut weh!
Am Bahnhof ist das schon richtig gemacht, funktionierende Bänke hätten wir auch noch in der MTS rumstehen.