Tallinn: Klares Ja fuer freie Fahrt mit Bus und Bahn

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APA- Meldung im derstandard.at

http://tinyurl.com/7nbw9vp

Warum könnte eine Diskussion relevant für den Großraum Innsbruck sein: Feinstaub, soziale Verträglichkeit ( Familien ), anstehende Großbaustellen wie die Grassmayrkreuzung, ...

 

[manni]

Ich denke, dass wir, wie die meisten westeuropäischen Städte, der estnischen Hauptstadt verkehrspolitisch etwa 20 Jahre voraus sind... dort fängt man von Null an: anstehende Erneuerung des öV-Fuhrparks, Radstreifen und Radwege, verkehrsberuhigte Zonen, öV-Vorrangschaltungen und -Spuren, Bevorzugung des Umweltverbunds in der laufenden Verkehrspolitik, etc. usw. usf.... deshalb ist diese Stadt wohl eher nicht für einen Vergleich geeignet.

ORF.at sagt übrigens dazu: Um die rund 20 Millionen Euro teure Maßnahme zu finanzieren, plant die baltische Stadt Umstrukturierungen bei den öffentlichen Verkehrsbetrieben und im städtischen Haushalt. ( http://www.orf.at/stories/2111932/ )
Was das bedeutet, kann sich jeder ausmalen.

Das Risiko bei Bürgerbefragungen ist, dass fachlich falsche Entscheidungen getroffen werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Volksentscheid über Gratis-öV auch bei uns eine Mehrheit bekäme, denn die Durchschnittsbürgerin sieht idR nur den eigenen, unmittelbaren Nutzen, aber nicht die weiteren Auswirkungen.
Wir brauchen IMO keine Gratis-Öffis - der öV ist jetzt schon billiger als das Auto - sondern die Qualität muss weiter gesteigert werden. Das Ziel sollte ein öV sein, der nicht nur gleich komfortabel ist wie das eigene Auto - das haben wir schon erreicht - sondern außerdem noch schneller. Und das ist bei uns im Moment allenfalls die S-Bahn. Da ist noch einiges zu tun.

 

[itsme]

Ja Manni da haste recht, etwas Kosten soll und muss der Öffi, allerdings könnte man überlegen, dass die Senioren ab einem bestimmten Alter Gratis fahren.
Gestern wurde irgrndwo darüber berichtet, dass die Italiener von der Preispolitik der Treibstofffirmern die Schnauze voll haben. Sie steigen nun vermehrt auf die Öfffis um. Man registrierte einen enormen zuwuchs bei den Fahrscheinen und geringeren Zuwuchs beim Treibstoff.
Also das ist eine der wenigen Alternativen um die Autofahrer umzustimmen. Aber das Preis-Leistungsverhältnis soll schon stimmen.
werner

 

[manni]

Ad Gratisfahrt für Senioren: finde ich gut, sollte IMO aber, wie alle anderen Sozialleistungen auch, einkommensabhängig sein.

 

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Aus Neugier nachgeschaut
4 Tramlinien im 7'- Intervall
9 O- Bus- Linien mit 7' - 10'- Intervallen
60 Autobuslinien, davon einige sicher mit Vans, immerhin.
von 6 bis 23 Uhr.

Bedenkt man die zentralistischen Sovjet- Planungsparadigmae die sich in den typischen Betriebsarten Tram und O- Bus wiederfinden dürfte die Versorgung und das Vorankommen mit Öffis sicher nicht schlechter sein als meinetwegen in Salzburg.

Niederflurfahrzeuge werden auf vielen Linien angezeigt.

Fahrpreise
Einzel 1,- € beim Kiosk, 1,60- € beim Fahrer
24h 4,- €
72h 6,- €

 

[manni]

upwards schrieb:

Bedenkt man die zentralistischen Sovjet- Planungsparadigmae die sich in den typischen Betriebsarten Tram und O- Bus wiederfinden dürfte die Versorgung und das Vorankommen mit Öffis sicher nicht schlechter sein als meinetwegen in Salzburg.

Die Zeiten sind leider vorbei; ich kenne keine osteuropäische Großstadt, in der Trams und Obusse zu den Stoßzeiten nicht im Stau stehen. Motorisierung ist dort bei ca. 50 bis 75 % von uns (Daumen mal pi), Tendenz weiter steigend, aber der Anteil an Kleinstwagen und Motorrädern ist größer, deshalb etwa gleicher Raumbedarf für den mIV. Soweit ich gestern aus einer Website herauslesen konnte, gibt es zwar einige Tram-Eigentrassen, aber keine Busspuren.
Salzburg ist generell kein guter Vergleich, die Obusse stecken dort jeden Tag im Stau, der Obus ist als Hauptverkehrsmittel nicht geeignet.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Gratis-öV in Talinn wegen des Fahrgastzuwachses zu einem gröberen Überfüllungsproblem führen wird. Da werden viele lieber ein paar Minuten länger auf den Gratis-Bus warten, als Geld für die Marschrutka auszugeben.

Bei uns würde man dem mit Aufstockung des Fuhrparks entgegnen, in den 20 Millionen die man in Talinn budgetiert hat sind neue Fahrzeuge aber nicht enthalten, da würd' man nicht weit kommen....

Für mich bleibt das purer Populismus.