Parkplatz-Shuttle am Stubaier Gletscher

[Steph]

Ich übernehme dieses Posting von jfk tower als Startposting für einen eigenen Thread.

969 und 968 am Gletscher Parkplatz-Pendelbus

 

[manni]

Worüber diskutieren wir denn nun in diesem Thread?

 

[Steph]

Z.B. die Fragen, die du im MAN-Thread gestellt hast: Garagierung, Fahrer, frühere Busse, etc.

 

[manni]

OK. Wie genau schaut denn dieser Parkplatz-Shuttledienst eigentlich aus? Gibt es richtige Haltestellen mit Haltestellentafeln? Wenn ja, wie viele, und wie heißen sie?

Wozu genau wird dieser Shuttledienst überhaupt benötigt, auf anderen großen Parkplätzen wie z.B. beim DEZ oder beim Cyta gibt's ja auch keine Shuttlebusse?

Welchen Sinn macht es, mit dem Auto zu diesem Schigebiet zu fahren und dann am Parkplatz in einen Bus zu steigen - wäre es nicht vernünftiger, gleich bereits in der Stadt in den Bus zu steigen?

 

[Steph]

Sind die beiden Busse immer gleichzeitig unterwegs?
Gleiche Routen?
Wie sieht die Auslastung aus? Braucht es 2 Busse?

jfk tower bitte antworten...cleared for take-off!

 

[sLAnZk]

Die Frage nach dem Sinn ist sehr berechtigt, allerdings könnte es durchaus sein, daß es angenehmer ist, seine Familie ins Auto zu schlichten, weil man dann nicht fünf Paar Schi in der Hand hat und außerdem nicht mit dem Tramperrucksack mit den Reserveanoraks, Schibrillen, Jausenpaketen u.a.m. bepackt durch die Stadt hirscht, während man seinem Nachwuchs erklärt, warum stundenlang Busfahren cool ist.
Ist es nämlich nicht, sondern die Youngsters durchschauen das, daß einem alles herunterhängt, und beschließen, wenn sie groß sind, so wie die Eltern vom Heinzi, mit dem Auto zu fahren. Auch wenns daheim total selbstverständlich war, selbst nach Ober-Hintertupfing oder zum Gletscher hinauf mit dem Bus zu fahren, das war nämlich nur deshalb daheim selbstverständlich, weil der Papa so ein Bus-Spinner ist, total peinlich.

Die Parkplätze im Schigebiet sind recht ausgedehnt, weshalb man, wie auch in der Schlick, wo der Parkplatzbus sogar bis zum Bahnhof Telfes fährt, die Möglichkeit hat, selbst vom untersten Parkplatz bequem bis zur Talstation zu fahren, anstatt mühsam tatonker-tatonker mit den Schischuhen zu latschen während man zschank-zschank immer wieder die Schi aufstellt.

An die Namen der Haltestellen erinnere ich mich nicht, es waren aber ein paar definiert, und die Busse fahren einfach nach Bedarf im Kreis.

 

[Steph]

Dein Beitrag liest sich wieder einmal herrlich! Damit hast Du genau meinen Geschmack getroffen - chapeau!

 

[patler]

Was mich noch interessieren würde: Wurden auch bei diesen Busse die äußeren Türöffnungstasten abmontiert? Gibt es sonst irgendwelche Änderungen zum vorherigen Leben von 968/969?

 

[manni]

sLAnZk schrieb:

Die Frage nach dem Sinn ist sehr berechtigt, allerdings könnte es durchaus sein, daß es angenehmer ist, seine Familie ins Auto zu schlichten, weil man dann nicht fünf Paar Schi in der Hand hat und außerdem nicht mit dem Tramperrucksack mit den Reserveanoraks, Schibrillen, Jausenpaketen u.a.m. bepackt durch die Stadt hirscht, während man seinem Nachwuchs erklärt, warum stundenlang Busfahren cool ist. Ist es nämlich nicht, sondern die Youngsters durchschauen das, daß einem alles herunterhängt, und beschließen, wenn sie groß sind, so wie die Eltern vom Heinzi, mit dem Auto zu fahren. Auch wenns daheim total selbstverständlich war, selbst nach Ober-Hintertupfing oder zum Gletscher hinauf mit dem Bus zu fahren, das war nämlich nur deshalb daheim selbstverständlich, weil der Papa so ein Bus-Spinner ist, total peinlich.

Großfamilien mit drei Kindern sind aber doch eher eine Randerscheinung, oder? In diesem Fall wäre ein Auto voll besetzt und damit eher akzeptabel.
Und: ich glaube schon, dass Kinder, die nicht von ihren Eltern mit dem Auto herumchauffiert werden, später eher eine gesunde Einstellung zum Thema Verkehr entwickeln, als solche, die den öffentlichen Raum bis zu ihrem 13. Lebensjahr nur durch Sicherheitsglas gesehen und von der Rückbank einer Blechkiste aus kennengelernt haben. Bei mir hat das jedenfalls funktioniert.

Zitat:

Die Parkplätze im Schigebiet sind recht ausgedehnt, weshalb man, wie auch in der Schlick, wo der Parkplatzbus sogar bis zum Bahnhof Telfes fährt, die Möglichkeit hat, selbst vom untersten Parkplatz bequem bis zur Talstation zu fahren, anstatt mühsam tatonker-tatonker mit den Schischuhen zu latschen während man zschank-zschank immer wieder die Schi aufstellt.

Von welchen Entfernungen reden wir hier? Ein Kilometer?
Ich bin bis zu meinem 15. Lebensjahr, als ich zum letzten Mal schilaufen war, eigentlich immer recht weit herumgelatscht mit dem ganzen Kram, meist von der Jahnstraße zur 1er und dann vom Nockhofweg rauf zur Gondelbahn. Ist doch alles nur Gewöhnungssache. Ich erlaube mir, das schon mal zu hinterfragen, weil ich mir nicht sicher bin, ob es eine gute Sache ist, wenn in der sensiblen Bergwelt winters jeden Tag und den ganzen Tag lang zwei Dieselbusse auf einem Areal kreisen, die doch auch Schadstoffe ausstoßen, nur damit Wintersportler sich ein paar hundert Meter Fußweg ersparen.

 

[sLAnZk]

Bei mir wars immer eine, wie ich finde, gesunde, Mischung: Wir sind zwar, wenn wir gemeinsam waren, immer mit dem Auto schifahren gefahren, oft ins Kühtai, ins Pitztal, ins Ridnaun (wie oft wären wir damals wohl umgestiegen), nach Ratschings, in die Lizum natürlich, in die Schlick eigentlich nie, die habe ich erst selber erforscht, Muttereralm auch nie, einmal aber sogar ins Alpbachtal, weil heroben einfach kein Schnee war oder weil es der Schitag war von irgendeinem Verein, das weiß ich nicht mehr, jedenfalls habe ich es als ewig weit zu fahren in Erinnerung (was zeigt, daß ich ein waches Kind war).

Sinnlose Autofahrten haben wir aber nie unternommen, ich bin nie in den Kindergarten oder in die Schule gefahren worden (das halte ich sowieso für einen Wahnsinn, ist aber oft praktischer für Leute, die keine Randerscheinung sind, sondern mit Kindern weitgehend Vollzeit arbeiten, weil es schneller geht und sie außerdem Zeit mit ihren Kindern gewinnen, und sowieso mit dem Auto in die Arbeit fahren, was ich noch einmal für einen Wahnsinn halte).

Ich habe hier unterbrochen und schreibe unten weiter.

 

[manni]

Du bist also zum Schifahren gefahren, und ich zum Schilaufen gelaufen.

 

[_mario_]

Das Gebiet des Parkplatzes ist mit dem DEZ wirklich nicht zu vergleichen...der ist Zig Mal so groß und noch dazu geht es ziemlich Steil aufwärts.
Manni ich glaube du kannst hier nicht einen Tiroler Buabn mit den Deutschen Flachland Touri´s vergleichen, denn am Stubaier triffst du mehr Deutsche Kennzeichen wie Heimische
Und..so weit ich mich noch erinnern kann gibt es wirklich Haltestellentafeln mit der Bezeichnung SHUTTLE.

EDIT: Nicht Linie STB

 

[manni]

Zig mal so groß? Echt? Muss ich mir mal am Luftbild ansehen. Klar, einen Kilometer weit würde ich auch nicht in Skischuhen stapfen wollen.
Ad Tiroler-Buam: ich glaub, wie schon gesagt, dass dort neben Touristen auch viele Innsbrucker sind. Die sind natürlich verwöhnt. Die Tiroler-Buam hingegen würden wahrscheinlich nicht mal die Seilbahn benötigen und zu Fuß die Hänge hochspringen wie die Gämsen.

 

[_mario_]

Der Fußweg würde wirklich fast 1 km betragen...das Shuttle fährt übrigens auch nur zu den 3 Parkplätzen ganz rechts.
Der große Parkplatz unterhalb der Talstation wird nicht bedient. Die Talstation ist das Gebäude ganz links im Bild.

 

[krisu]

Die Haltsetellen heissen übrigens P1 bis Pn


Der Skibus von Innsbruck braucht ewig, deswegen fährt mit selbigen kein Innsbrucker: Genau 19 mal hält der Bus an jeder Milchkanne. Das hält man nicht aus. Fahrzeit je nach Kurs 1:16 - 1:26.

Erst recht wenn man weiss, dass für Touristen ein mit unserem Steuergeld (Tourismuszwangsabgabe sämtlicher Arbeitgeber/Selbstständiger) finanzierter Gratisbus fährt, und zwar ohne Zwischenhalt ab Hofgartenparkplatz. Noch dazu ein angenehmer Reisebus, kein NF-Ratterding. In diesen Reisebus dürfen normalsterbliche Innsbrucker aber nicht zusteigen (Gästekarte wird benötigt). Hab genau das einmal probiert. Man wird eben auf den "normalen" 19-Haltestellenbus verwiesen.

Klar fahr ich mit dem Auto, womit denn sonst...

 

[sLAnZk]

manni schrieb:

Du bist also zum Schifahren gefahren, und ich zum Schilaufen gelaufen.

Genau. Mir wäre das gar nicht aufgefallen. Ich habe immer das Gefühl gehabt, daß man schilaufen eher in Deutschland sagt, wie man generell in niederdeutschen und alemannischen Sprachvarianten von laufen (für "gehen") spricht, aber ich kann mich auch täuschen.

Wie auch immer: ich fahre mit diesen Latten, wenn ich nicht fahre, ziehe ich sie zumeist aus und trage sie. Dabei laufe ich nicht mehr, seit ich einmal auf dem Weg zu einer ausfahrenden Tram vor dem Rundgemälde gscheit auf die Nase gefallen bin. So abgetretene Schischuhe sind nämlich zwar (für Sportler) zum Sprinten gut geeignet, aber power is bekanntlich nothing without control.

Ich erinnere mich dunkel an einen Schitag mit den Pfadfindern auf der Mutterer Alm - wir sind mit den herrlichen Wechselstromeisen hinauf- und wieder heruntergefahren, und mit den Schiern dort hinaufzusteigen (ans Anstehen erinnere ich mich gar nicht mehr) war für mich als Kind sehr anstrengend, was ich aber erst beim Heimfahren wirklich gemerkt habe. Ich habe die offenen Plattformen zwar als sehr cool in Erinnerung, aber nicht wirklich genießen können. Das mit den Wechselstromeisen schließe ich aus der Zeitspanne. Es war ein schöner Tag, aber ich war fertig.

Als Schüler war ich oft am Samstag vormittags mit den Schischuhen im Gymnasium, schon auf die Grube hinaufschauend (in manchen Jahren war das möglich), und gegen zwölf hat man dann, die Jugendbergbahnkarte (500,-- (Schilling, und das war echtes, sauer verdientes bzw. teilweise erbetenes Geld, heute theoretisch um die 30 EUR) wert) in der Jacke, die Einser bestiegen, die noch vor dem Museum ihre Bucht gehabt hat, hinunter zum Rundgemälde, ist mit der Hungerburgbahn und der Nordkettenbahn hinauf und am Nachmittag noch schnell ein paar Runden gefahren.

Ich bin letztens einige Male wieder wie zu Schulzeiten mit den Schischuhen durch die Stadt gestiefelt, aber es ist etwas anderes, als es damals war. Viel anstrengender, vor allem. Woran immer das liegen mag. Grundsätzlich ist es aber eleganter, als mit dem Auto auf die Hungerburg zu fahren, da muß man sich fast genieren, weil man, wie richtig gesagt wurde, ja ein Sportler ist.

In die Lizum fahre ich lieber mit dem Auto, ganz offen gesagt, und weil schifahren allein langweilig ist, bin ich meistens zu zweit oder zu dritt unterwegs, und schnell am Nachmittag noch, weil man sich ein paar Stunden Zeitausgleich nimmt, das ist mit dem Bus eher nicht zu machen, man verliert so viel sauer erworbener Zeit.

Die Parkplatzshuttles, um wieder zu diesem Thema zurückzukehren, halte ich schon für sinnvoll, weil erschöpfte Schifahrer gefährlich sind, und so richtig Schigymnastik wie ich schon angefangen habe, jeden Tag ein paar Minuten, macht ja sonst kein Mensch. Oder?

 

[Steph]

Wie mir zugetragen wurde, soll mit der Reform der Linie ST, bei der der Takt verdichtet wird, der Shuttle-Dienst am Gletscher eingestellt werden. Stattdessen werden jene ST-Busse, die bis zur Gletscherbahn fahren, bei Ankunft jeweils eine Runde zwischen den Parkplätzen "shuttlen".

Bleibt die Frage, ob 968 und 969 dann wieder in die Stadt zurückkehren oder ob sie ebenfalls nach Germanien abwandern - ich werd versuchen, das herauszufinden.

 

[manni]

Hmm, geht das? Die fahren doch nur im Halbstundenintervall, während die Shuttles dauernd kreisten, oder?

 

[jfk tower]

Im Ernst??! Mal abgesehen davon, wohin die MAN kommen.

Sollen in Zukunft die Skifahrer mit ihren Skischuhen die Treppe in den Bus hochkraxeln, sich in den schmalen Gängen umherpressen,
mit den scharfkantigen Ski die Sitzbezüge zerschneiden und sich nach einer Minute Fahrt wieder hinausquetschen...?
Was ist, wenn ein Bus aus dem Tal mit Verspätung ankommt. Warten dann 200 Leute am Parkplatz auf den einen Bus?

Warum? Die Leute zahlen dort einen sehr hohen Preis für das Skivergnügen und bekommen dafür solch einen Service?
Soll das eine Verbesserung sein?

Für solch einen Pendelbus wären Vorfeldbusse eher geeignet. Breit, viele Türen, viele Stehplätze - ideal für kurze Fahrten.

 

[manni]

Für die Intervallverdichtung müssen doch neue Busse her - und etwas anderes als Niederflur ist jetzt, fünf Jahre vor dem Verbot von Hochflurfahrzeugen, wirklich nicht mehr denkbar. Die Rede war doch von 15-m-Niederflurbussen? Damit sollte das mit dem Einsteigen etc. jedenfalls kein Problem sein.

Zitat:

Warum? Die Leute zahlen dort einen sehr hohen Preis für das Skivergnügen und bekommen dafür solch einen Service?

Das liegt in dem Fall beim Besteller, nicht beim Betreiber - und nachdem der Parkplatzshuttle nicht im öffentlichen Interesse ist (es fallen dadurch keine Autofahrten weg - eher im Gegenteil - und es ist noch dazu reiner Freizeitverkehr) wäre es mir relativ "blunze", wie gut oder wie schlecht der Shuttleservice ist - die alpine Freizeitindustrie greift so oder so immer vollkommen ungeniert in die Geldbeutel jener, die sich das freiwillig(!) gefallen lassen...