Vision "Unterirdische S-Bahn"

[Hannes]

Würde dazu gern mal einen topografischen Plan sehen. Vielleicht hab ich mal Zeit einen zu zeichnen.

Die Linie 1 über Hst Saggen und Westbahnhof und Hst. Bergisel und eine Linie 6 über Hst Bergisel und Hbf und Hst Innrain/Wifi zur Hst Mentlberg (weiter nach Völs und Axams) wär ein nicht viel schlechterer Ersatz für die unterirdische S-Bahn. Trotzdem wär a U-Bahn nett. Die S-Bahn-Hst sind allerdings doch etwas eng situiert. In der Literatur sind dafür folgende Werte angegeben:
Bus/Strab: 250 bis 600m
U-Bahn: 500 bis 1500m
S-Bahn: 1500 bis 3000m
Schnellzug: 8000 bis 22000m

 

[werner]

Hallo!
Hat jemand bei den U-Bahn oder Tunnel-S-Bahn-Plänen eigentlich schon einmal nachgedacht, dass man sich neben den exorbitanten Kosten auch für den laufenden Betrieb nur Probleme aufhalst? Abgesehen von den Betriebskosten für unterirdische Stationen (Belüftung, Beleuchtung, Aufzüge und Rolltreppen) sind seit Kaprun extrem strenge Behördenauflagen zu beachten (man denke da nur z. B. an die Betriebsgenehmigungen der Wiener Ulf's für den Tunnel am Gürtel und die Länge des Zulassungsverfahrens für die neuen Wiener U-Bahn-Züge! Außerdem würde man damit vor allem dem Individualverkehr Tür und tor öffnen, indem man den ÖPNV in den Untergrund verbannt. Bei der Größe Innsbrucks hätten die meisten Benutzer nur Nachteile: größere Stationsabstände, Zeitaufwand für den Zu- und Abgang in die unterirdischen Sstationen usw.

 

[manni]

Keine Frage, der Hauptnachteil von hoch- oder tiefgelegten Trassen sind die langen Zugangswege. Wo auch immer das vermieden werden kann, sollte es auch vermieden werden.
Ich glaube, niemand würde ernsthaft ein U-Bahn-Netz für Innsbruck andenken wollen. Klar wurden derartige Überlegungen schon lanciert, hier wie auch etwa in Graz, aber eine einfache Kostenaufstellung unter Berücksichtigung der zu erwartenden Fahrgastzahlen lässt derartige Ideen sofort wieder verpuffen.

Ein S-Bahn-Tunnel unter der Innenstadt in Ost-West-Richtung wäre IMO insofern trotzdem eine vernünftige Idee, weil der Hauptbahnhof sich nun mal abseits des Zentrums befindet, im Zentrum aber das höchste Fahrgastpotenzial liegt, und eine S-Bahn in Innsbruck so oder so eine eigene Trasse braucht da eine Mehrsystem-Stadtregionalbahn aufgrund der unterschiedlichen Spurweiten von Tram und Vollbahn nicht möglich wäre. Es wird trotzdem für die nächsten 50 Jahre ein Traum bleiben, denn selbst wenn man alle ca. 70.000 täglichen Ein- und AuspendlerInnen in die S-Bahn brächte, was ohnehin nicht möglich ist, wäre das noch zu wenig, um einen aufwändigen Tunnel zu rechtfertigen.

Was bleibt, ist die hoffentlich bald beginnende Errichtung von S-Bahn-Stationen im Stadtgebiet und die optimale Anbindung dieser Stationen an den restlichen ÖPNV - Vorbild Salzburg.

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[bahnbauer]

anstatt von einer strassenbahn-ubahn zu träumen, wäre es sinnvoller über die verkehrserschliessung des güterbf areals nachzudenken. ist zwar noch nicht so weit, aber es wird kommen.

 

[TLR]

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[Linie O]

Solch eine Strecke wäre eher was für die Tram als für ne S-Bahn....

 

[TLR]

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[wwehrle]

Hallo Innsbruck - aufwachen - es ist zwar schön, Ideen zu kreieren - aber glaubt Ihr wirklich, dass in Innsbruck real über einen Tunnel nachgedacht werden könnte ? Um Gottes Willen - bitte keine schlafenden Hunde wecken. Wollt Ihr das Regionalbahn-Projekt noch weiter torperdieren ? Es braucht doch nur einer das Thema aufzugreifen - und schon sind wieder ein paar Jahre flöten. Ein Tunnel in Innsbruck ist m.E. keinesfalls realisierbar - aber ein prächtiges Thema, um wieder das Projekt richtig gut zu verwässern und es wieder einen Schritt Richtung Nichtrealisierung zu bringen !

 

[manni]

Sagen wir mal so - es wurden schon für weniger als 70-90.000 Passagiere pro Tag, die hier zu erwarten wären, Tunnels gebaut. Wenn sich nicht bereits alles in andere Richtungen entwickelt hätte, fände ich so etwas nicht unrealistisch.

Die ganz grobe Passagierzahlenschätzung setzt sich zusammen aus:
40.000 jetztige Linie O
15.000 Stadtbahn Hall-Völs
+25% Schienenbonus
20.000 S-Bahn S1, S2, S3

Eins ist klar: so ein Tunnel würde alles andere ersetzen. Da würden sich dann keine zwei Ost-West-Schienenachsen mehr ausgehen, und die Stadtbahn wäre gestorben, denn der Tunnel würde sämtliche finanziellen Mittel binden.

Das wäre außerdem der Totengräber der Straßenbahnlinie O, bei schlechterer Erschließung. Auf dieser Achse würde in der Kernstadt ein S-Bahn-Betrieb nicht ausreichen, man müsste das als Voll-U-Bahn konzipieren, mit deutlich kürzeren Haltestellenabständen als in deinem Plan, TLR - oder hieltest du 15-Minuten-Intervall und Umsteigezwang wegen Feinerschließung mittels einer Reihe von Stadtteillinien entlang der Strecke für akzeptabel? Ich nicht. Die zusätzlichen U-Bahnhöfe würden den Tunnel immens verteuern. Am Ende wären wir da, wo bisher noch alle gelandet sind, die die Machbarkeit von U-Bahn-Netzen in Städten wie Innsbruck, Graz etc. untersucht haben: lohnt sich nicht, wäre viel zu teuer, würde den Pberflächenverkehr abwürgen und allgemein eine Verschlechterung darstellen.

Und, Wolfgang, keine Panik, nur weil hier in einem Forum Visionen gesponnen werden, wird das sicher nicht gleich wieder eine Verzögerung beim Tram-Ausbau auslösen. Der läuft so oder so, und die rechten Beller die das aufhalten wollen sind eine kleine Minderheit. Ich kann dich insofern beruhigen, als dass neben der gesamten Linie O auch zumindest der zentrale Abschnitt Völs-Rum der Stadtbahn mit unumstößlicher Sicherheit gebaut wird , weil er in Zusammenspiel mit der S-Bahn einen Grundpfeiler des ÖPNRV in der Agglomeration bildet. Ob's allerdings über Völs und Rum hinaus noch weiter gehen wird, muss sich erst weisen.

 

[wwehrle]

... uff

 

[Meik]

Wenn die Straßenbahn Linien (jetzige und zukünftige) zu richtigen Stadtbahnen ausgebaut werden würden währe der ÖPNV schon mehr als nur gut aufgestellt(im vergleich zu den anderen Städten).
Aber zumindestens die Hauptachse LeipzigerPlatz-Sillpark-(Hauptbahnhof-Anichstraße-Unibrücke/Museumstraße-Marktplatz-Innrain-Unibrücke) wird mit Sicherheit nach und nach zu einer "echten" Stadtbahn Strecke ausgebaut werden.
Damit währen dann alle Linien außer die Linie 1 zumindest sehr Stadtbahn Ähnlich.

 

[manni]

Das kommt auch über kurz oder lang, weil kein Weg dran vorbei führt, darüber hab ich mich ja schon im Editorial ausgelassen.
Die gesamte Linie 3 ist prädestiniert dafür. Die O-Strecke(n) ebenfalls - da wird man halt nachbessern (müssen). Und die Ost-West-Stadtbahn muss ohnehin störungsfrei funktionieren, weil's sonst wegen der eingleisigen Abschnitte den ganzen Fahrplan zusammenhauen würde.

Ich sehe das hier Skizzierte auch nur als Vision. Wenn ein Tunnel für die S-Bahn, dann die kurze Citytunnel-Variante wie schon 2004 in diesem Thread skizziert. Das würde wirklich was bringen, weil die S-Bahn so die Innenstadt wirklich erschließen würde. Aber einen geschätzt etwa zwei Milliarden Euro teuren Tunnel in Ost-West-Richtung durch die ganze Kernstadt, das bringt IMO nichts. Da habe ich lieber die zwei Schienenachsen, wie sie derzeit im Entstehen sind.
Für diese zwei Milliarden könnten wir nicht nur die Ost-West-Stadtbahn bis Zirl und Wattens erweitern, sondern auch noch die Dörferbahn und die Stadtbahn Axams/Götzens bauen und genügend zusätzliche S-Bahn-Stationen - damit wäre das Geld IMO unterm Strich viel besser angelegt.

 

[TLR]

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[TLR]

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[manni]

Trotzdem find' ich's lässig, dass du solche Ideen bringst, TLR. Lass dich bitte auch in Zukunft keinesfalls davon abhalten.

 

[Tw75]

Einen derartigen Denkastoss hätte es in den 1960er Jahren gebraucht, als in vielen Städten U-Bahn-Systeme errichtet wurden. Mit Mut und Weitblick gäbe es dann in Innsbruck ein leistungsfähiges und vorallem vom Oberflächenverkehr unabhängiges Transportmittel und man hätte sich das planlose "mal dies, mal das" erspart (O-Bus-Einstellung, Wiedereinführung des O-Bus, erneute Einstellung des O-Bus, 4er-Einstellung und Führung mit Bussen, dann doch wieder in ferner Zukunft Regionalbahn, oder doch nicht?, Strassenbahnausbau, dann doch wieder nicht, dann Investitionsschub und Ausbau mit Verspätungen, Linienchaos, Kolonnenfahrten durch die MS, eine S-Bahn, die eigentlich nur aus marketingtechnischen Gründen so heißt uvam.

manni schrieb:

Trotzdem find' ich's lässig, dass du solche Ideen bringst, TLR. Lass dich bitte auch in Zukunft keinesfalls davon abhalten.

Find ich übrigens auch! - Würden alle Altersgenossen von TLR sich für etwas interessieren, Visionen haben und etwas kritisch hinterfragen, würde vieles ein kleines Stückerl besser sein.

 

[manni]

Au contraire, wohin hätte uns das gebracht? Dann hätten wir jetzt eine einzige schwindlige U-Bahn-Linie, weil angesichts der Einwohner- und Fahrgastzahlen sicher nicht mehr machbar gewesen wäre, und an der Oberfläche nur noch Busse.
Viele Städte v.a. in DE haben in den 1960ern ubnd 1970ern genau diesen Fehler gemacht. Du darfst eins nicht vergessen, Tw 75: eine U-Bahn eröffnet dem Autoverkehr an der Oberfläche freie Fahrt!
Da ist mir die Situation, in der wir uns jetzt befinden, deutlich lieber: vier Tramlinien, schon bald derer sechs, und der Großteil davon, langfristig alle, als Stadtbahn. Ergänzend dazu und abgestimmt darauf die S-Bahn.
Neinnein, die Situation ist so IMO wesentlich besser als sie es mit einer solchen U-Bahn realistischerweise sein hätte können.

 

[Tw75]

manni schrieb:

Au contraire, wohin hätte uns das gebracht?

Das wird wohl im Nachhinein niemand wirklich beantworten können, selbst der Satz meines Nachmittagskaffees schweigt sich dazu aus. Sicherlich sind die von dir genannten Nachteile zu berücksichtigen, andererseits kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, dass es nur eine Linie gegeben hätte (zwischen einer möglichen Eröffnung zu Beginn der 1970er Jahre heute liegen auch fast 40 Jahre, die genügend Zeit für Adaptionen und Erweiterungen gebracht hätten).

 

[TLR]

es ist schwierig zu beurteilen, ob eine u-bahn die um 1970 errichtet worden wäre, zu mehr autoverkehr geführt hätte geben würde. sicherlich hätte diese u-bahn linie den ähnlichen verlauf der buslinie O. ob es dann bei einer oder mehr linien geblieben wäre, ist fraglich. wenn man ein gutes (günstiges) preissystem hätte und auch einen s-bahn verkehr eingerichtet hätte(als zubringer), dann würde sicher ein großteil der personen in ibk mit dieser u-bahn fahren (anstatt mit dem auto).
die disskussionen/planungen über die regionalbahn hätte es eher nicht gegeben (vieleicht hätte man diese u-bahn linie dann von völs bis hall oder so gebaut?) außerdem ist fraglich ob so eine u-bahn überhaupt finanzierbar gewesen wäre;
andererseits nimmt die tram den autos verkehrsfäche weg, durch den bau eigener gleiskörper auf straßen die vorher von autos befahren wurde, eine tram auf eigenem gleiskörper --> regionalbahn würde hier in ibk sicher ausreichen, wenn man nun den bau/ausbau der tram/stadtbahn ernsthaft durchzieht und die 3er jetzt pünktlich zur eröffnung de Q-west hierhin verlängert und dann gleich weiter baut bis völs bzw rum/hall, dann könnte man diese problem bis etwa ~2020 in den griff bekommen

 

[Tramway_Museum_Graz]

Eine unterirdische S-Bahn halte ich eher für weniger, als für mehr, sinnvoll. Die Aufgabe der S-Bahn ist es ja eigentlich, die Pendler aus dem Umland in die Großstadt zu bringen, für die Verteilung in der Stadt ist der Verkehrsbetrieb zuständig. Da wäre ein Straßenbahntunnel bei weitem sinnvoller (natürlich nur, wenn man nicht wie an der Oberfläche mit 30 km/h dahin kriechen würde...).
Allerdings könnte man an der oberirdischen Strecke noch ein, zwei Hst. errichten.

lg