Mängel bei Combino

[bahnbauer]

ein grüß gott an alle members,

habe gestern im fernsehen einen bericht über die straßenbahn in basel gesehen. die verwenden den combino von siemens. bei diesem typ sind so schwere mängel am dach festgestellt worden, dass alle bims von dieser type in basel in die werkstatt müssen. das gleiche problem ist in prag ebenfalls bei den combinos aufgetaucht.

sollte ibk auch combinos kaufen, hoffentlich treten diese fehler nicht auf.

 

[Heli]

Hallihallo,
Combinos in Prag??? Die haben doch gar keine Combinos!

Wg. Basel: Das Problem in Basel ist, dass aufgrund der extrem schwierigen Gleisgeometrie und Streckenführung einige Änderungen in der Konstruktion, v.a. bezügl. Neigung un die Querachse und Kurvenradien (11,8 m verglichen mit 18 m in Ibk), vorgenommen werden mussten. In den meisten anderen Städten (mit Ausnahme Freiburg) gibt es keine Probleme. In diesem Zusammenhang mag auch die Tatsache eine Rolle spielen, dass Basel, Freiburg und Augsburg die einzigen siebenteiligen Combinos im Einsatz haben, wobei gegenüber den fünfteiligen 2 Gelenke um die Querachse beweglich sind (Im Stadtverkehr 1/04 wurde dieses Problem ausführlich behandelt). In Augsburg z. B. gibt es trotz schwierigerer Kurvenverhältnisee (Perlachberg, Roter Tor Wall) keine Probleme. Das IMO grösste Combino-Problem ist allerdings der Schienenverschleiss.
Heli

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[Heli]

Noch ein Nachtrag zu evtl. Combinos in Ibk:
Nachdem ich die Ausschreibungskriterien gesehen habe, traue ich mich viel darauf zu verwetten, dass wir den Flexity Outlook bekommen. Die geforderten Masse und techn. Spezifikationen lassen den Schluss zu, dass jetzt schon der Lieferant feststeht und die Ausschreibung nur pro forma durchgeführt wird.
Heli

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[manni]

Erstmal @bahnbauer: willkommen im Inntram-Forum!

Was die Combinos angeht, so denke ich inzwischen, daß die keine Chance mehr haben. Siehe auch unten angehängter Bericht, in Freiburg stehen die Dinger seit gestern nur noch in der Garage. Es heißt auch, daß die Combinos aus den bekannten Gründen gar nicht mehr angeboten werden.

Auch ich glaube, daß die Ausschreibung, aus Sachzwängen heraus, eher pro forma durchgeführt wird. Sachzwänge bedeutet: wir brauchen nun mal Fahrzeuge, die alle Kriterien erfüllen, insbesondere die benötigte Spurweite, Länge, Breite und Streckentauglichkeit, und da gibt's derzeit nichts ausser dem Flexity Outlook, was auch leistbar wäre bzw. schon bewährt ist. Die "Bewährungsklausel" in der Ausschreibung hab' ich in den Artikel nicht aufgenommen, das ergänze ich noch, der Artikel wird demnächst upgedated. Damit dürften dann nämlich "exotische" Fahrzeuge wie der Leo-Liner etc. ausfallen. Es bleibt, soweit ich das sehe, unterm Strich tatsächlich nur der Flexity Outlook übrig.
(In einem ganzseitigen Inserat für das "Kunstschiene 1"-Festival am 4. September, mit dem ja auch der Umsetzungsbeginn des Straßenbahnkonzepts gefeiert werden soll, konnte ich übrigens kürzlich das Logo von Bombardier Transportation neben den Logos anderer Sponsoren ausmachen...)

Hier noch der Artikel über Freiburg:

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Combinos der BVB vorübergehend ausser Betrieb

Basel, 12. März 2004 (pm) 

Alle 28 Combino-Fahrzeuge der BVB werden ab morgen Samstag die Depots vorerst nicht mehr verlassen. Nach einer Prüfung eines Freiburger Combino-Trams mit einer bisherigen Laufleistung von 215'000 km stellte sich heraus, dass an der weltweiten Combino-Flotte bisher noch nicht bekannte Schäden im Bereich der Tür- und Fensterverbindungen aufgetreten sind. Aus Sicherheitsgründen hat deshalb Siemens heute alle Städte mit Combinos aufgefordert, Fahrzeuge mit einer bisherigen Kilometerleistung von mehr als 120'000 km vorerst aus dem Verkehr zu nehmen und einer eingehenden Überprüfung zu unterziehen.

Die BVB wird den Trambetrieb mit Ersatzfahrzeugen aufrecht erhalten. Auch am morgigen Samstag und in den nächsten Tagen fahren alle Tramlinien nach dem publizierten Fahrplan. Lediglich die Einsatzlinie 12 verkehrt ab Montag vorerst nicht mehr. Aber auf den Linien 2, 3, 15 und 16 wird es zu verkürzten Zügen kommen und damit für alle Fahrgäste leider etwas enger werden.

Siemens hat den Schaden gestern Donnerstag im Verlaufe des Nachmittags festgestellt. Die BVB wurden heute Freitag um 13.10 Uhr von Siemens orientiert. Um 13.20 Uhr ist der BVB-Krisenstab zusammengetreten um Sofortmassnahmen einzuleiten. Seit 13.45 Uhr wird das erste Combino-Tram in der Werkstatt von der BVB auf Schäden überprüft. Die Combino-Flotte der BVB weist einen durchschnittlichen Kilometerstand von 150'000 km auf.

Ab Dienstag nächste Woche wird ein Siemens-Team zusammen mit Fachleuten der BVB die Combino-Flotte eingehend überprüfen. Wie lange diese Überprüfung dauert und was zur definitiven Behebung der Mängel noch getan werden muss, steht noch nicht fest.

Betroffen sind neben Basel die Städte Augsburg, Düsseldorf, Erfurt, Freiburg i.B., Hiroshima, Nordhausen und Potsdam. Die Fahrzeuge in den Städten Bern, Melbourne, Posen und Ulm weisen noch eine Kilometerleistung von unter 120'000 km auf. Betroffen sind sowohl Meter- als auch Normalspurfahrzeuge.

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[Heli]

Ich habe heute morgen im RBB einen Bericht über die Potsdamer Combinos gesehen, wo dies ebenfalls bestätigt wurde.
Nach Toll-Collect, VW, usw. also ein weiterer Beweis der Tatsache, dass von der einstigen Technologischen Überlegenheit teutonischer Qualitätsprodukte nicht mehr viel übrig ist. Schade, denn vom Ansatz und den ersten Erfahrungen (Combino war die erste Nf-Systemtram, die Neufahrzeuge wieder halbwegs leistbar machte) waren ja positiv. Vielleicht sieht man jetzt die hohen Preise der anderen Hersteller (Forchbahnwagen von Stadler, Alstom, Ansaldo) in einem anderen Licht. Übrigens das gleiche Phänomen wie bei den Bussen. DB schmeisst die Citaros so günstig auf den Markt, dass sich z. B. der als Qualitätshersteller bekannte Produzent Scania vollends vom deutschen Stadtbusmarkt zurückgezogen hat. Über die Dauerhaltbarkeit der Citronen kann man sich allerdings auch in Ibk ein Bild machen. Nach einem Jahr klappern die Schüsseln so erbärmlich wie ein Einkaufswägelchen auf Kopfsteinpflaster. Aber der Verlust an Qualität wird ganz bewusst in Kauf genommen, so spricht DB (sprich EVOBus) von einer Lebensdauer von 8 Jahren!! Da lob ich mir die hochpreisigen Schweizer Qualitätsprodukte, von denen z. B. in St. Gallen 20 Jahre alte Saurer Busse fahren, die weniger Geräusche machen und stabiler sind als die nagelneuen Citronen. Das musste ich mal loswerden.
Heli

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[bahnbauer]

ja die saurer fahrzeuge sind bzw waren noch gut. aber seit letztem jahr werden die auch nicht mehr hergestellt.

 

[Heli]

Ja ich weiß, ich wollt nur darauf hinweisen, dass Qualität eben ihren Preis hat und dass sich der höhere Anschaffungspreis eben durch die längere Nutzungsdauer mehr als amortisiert. Es gibt noch andere Beispiele, die Hess Swisstrolleys, die nach 3 - 5 Jahren immer noch nicht klappern und für eine 20-jährige Nutzungsdauer vorgesehen sind oder die Scania-Hess Busse der Schweizer Post.
Heli

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[manni]

Es dürfte doch überhaupt schwierig sein, abzuschätzen, wie lange die aktuelle Generation von Straßenbahnfahrzeugen halten wird, bevor die Erhaltung zu teuer wird. Jedenfalls vermutlich nicht so lange wie z.B. die DÜWAGs, nehm' ich mal an

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[manni]

Im Usenet war kürzlich zu lesen, daß Siemens Belastungstests durchführt, die darauf schließen lassen / ließen, daß die Combinos ca. 30 Jahre lang halten.
Inzwischen wissen wir allerdings dass man sich auf diese Tests nicht unbedingt verlassen kann.

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[manni]

Ein IMO sehr interessanter Artikel dazu: http://www.jungewelt.de/2004/04-03/004.php

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[manni]

Neues von den Problemen des "Combino"
(von den Schweizer Siemens-Kunden)

www.espace.ch / sda 7.4.
Prüfung im Dezember

Die Berner Combino-Trams werden ab kommendem Dezember einer genaueren Prüfung unterzogen. Die Herstellerfirma hatte Mitte März ihre Kunden avisiert, «Combinos» mit über 120'000 Kilometern auf dem Tacho vorübergehend aus dem Verkehr zu ziehen. Die ersten Berner «Combinos» werden vermutlich im Dezember den kritischen Kilometerstand erreichen. Dann ist eine gründliche Prüfung möglicher Schwachstellen angesagt, wie BERNMOBIL am Mittwoch mitteilte. Die Kilometerstände der 15 Berner «Combinos» liegen zwischen 100 und 74'000 Kilometern.

Bei den alle 14 000 Kilometer vorgenommenen Zwischenprüfungen wurden bisher keine Schäden festegestellt. Ab Dezember werden die Trams mit einem von der Herstellerfirma entwickelten Prüfverfahren an den gefährdeten Stellen geröngt beziehungsweise mit einem chemischen Prüfverfahren untersucht.

BERNMOBIL geht davon aus, dass jeweils höchstens zwei Combinos aufs Mal vorübergehend ausser Betrieb genommen werden. Längerfristig wird die Herstellerin die Combinos vollständig sanieren, damit die Lebensdauer von 35 Jahren gewährleistet werden kann, wie es in der Mitteilung von BERNMOBIL weiter heisst.

Mit dem Einbau neuer Lager könnten mittelfristig die Wagenkasten entlastet werden. Weiter werden zur Zeit bei einem ersten Combino die Fahrwerke ausgebaut und mit Schwingungsdämpfern ausgerüstet. BERNMOBIL hat nach eigenen Angaben die Zusage, dass alle Kosten zu Lasten des Herstellers gehen. sda 07.04.2004



BASLER ZEITUNG online 8.4.
Combinos rollen ab 19. April wieder

Basel. SDA/BaZ. Die am 12. März still gelegten Basler Combino-Trams sollen ab 19. April nach und nach wieder fahren. Ab Mai sollen die als Schwachstelle eruierten Gelenke zwischen den Chassis-Elementen ersetzt werden. Eine Totalsanierung soll im Spätsommer starten.
Die Combinos seien ab 1994 nach damaligen deutschen Normen entwickelt worden, sagte Ulrich Ritter von Siemens Schweiz am Mittwoch an einer Medienkonferenz der Basler Verkehrs Betriebe (BVB). Die einst für Drehgestell-Trams entwickelten Normen seien dabei auf den neuen Multigelenk-Typ des Combino angewendet worden.
In der Praxis habe sich gezeigt, dass die Combinos Belastungen schlechter verkraften. Probleme machen laut Ritter vor allem die Gelenke, mit denen die Chassis-Teile verbunden sind. Am 11. März 2004 seien in Prag substanzielle Schäden festgestellt worden, die flächendeckenden Ersatz mit einem neuen Gelenktyp nötig machten.
Basel steht zu Combinos
Über die definitive Sanierungsmethode für die Combinos wird laut Ritter demnächst entschieden. Diese Arbeiten sollen dann in Prag durchgeführt werden, die Röntgen-Prüfung der Tramzüge jeweils vor Ort.
Die BVB hätten laut Direktor Urs Hanselmann lieber eine dauerhafte Reparatur als die Rückgabe der 28 Combinos. Die vertraglich mögliche Rückgabe bedeute eine zeitraubende Neubeschaffung.
Den Mehraufwand wegen dem Combino-Ausfall, vom Personal bis zu Miettrams, wollte Hanselmann nicht beziffern. Die BVB erwarten, dass Siemens für den gesamten Schaden gerade steht.
Alle 500 Combinos zu flicken
Siemens hat laut Ritter eigens für Combino-Sanierungen einen Geschäftszweig gegründet und will weiter im Tramgeschäft bleiben. Das Unternehmen hatte am 11. März 2004 Kunden avisiert, Combinos mit über 120 000 gefahrenen Kilometern aus dem Verkehr zu ziehen, weil bei schweren Unfällen Chassis zu wenig stabil sein könnten.
In der Schweiz fahren Combinos neben Basel auch in Bern; sie sind zudem in diversen deutschen Städten sowie Polen und Japan unterwegs. Weltweit stehen insgesamt rund 500 dieser integralen Niederflur-Tramzüge in verschiedenen Versionen im Einsatz. Gemäss Ritter müssen sämtliche Combinos nachgebessert werden.

Hohe Kosten

Bezüglich der Kosten wird wohl Siemens tief in die Tasche greifen müssen. Bereits im Kaufvertrag ist eine Summe für jeden Tag, den ein Combino still steht, festgelegt worden, wie BVB- Sprecher Marrer sagte. Bezüglich weiterer Kosten müsse noch verhandelt werden, die BVB werde dazu sicher einen Anwalt beiziehen.
Am 12. März war bekannt geworden, dass an den Combino-Trams bisher nicht bekannte Schäden bei den Verbindungen von Türen und Fenstern zur Dachkonstruktion aufgetreten waren. Der entdeckte Mangel sei im Normalbetrieb zwar nicht gefährlich, in einer Extremsituation wie einer Kollision könnten aber die Passagiere dadurch gefährdet werden.



BVB-Basler Verkehrsbetriebe
Combino
Basel, 1. April 2004 (pm) -

Wie geht es weiter?
Zur Feststellung der Schäden an den Combinos hat die Herstellerfirma Siemens unterdessen einen Prüfplan ausgearbeitet. Mit Röntgengeräten werden in den kommenden Wochen die Fahrzeuge an den kritischen Stellen geprüft. Auf diese Weise müssen sie nicht mit viel Arbeitsaufwand demontiert und anschliessend wieder zusammen gesetzt werden.

Gestützt auf eine Risikoanalyse legt Siemens fest, unter welchen Umständen Fahrzeuge mit geringen Schäden provisorisch wieder in Betrieb gesetzt werden dürfen.

Siemens arbeitet auch intensiv an einem Sanierungskonzept. Im Rahmen dieses Konzepts werden alle 28 Combinos der BVB an den kritischen Stellen so umkonstruiert, dass sie auf Dauer und ohne Sicherheitsrisiko wieder eingesetzt werden können. Die BVB geht davon aus, das die Sanierung im Spätherbst 2004 beginnen und sich über 1½ bis 2 Jahre erstrecken wird. Dabei werden jeweils 1-2 Combinos in Werkhallen von Siemens überführt und dort bearbeitet werden müssen.

Bei allen Arbeiten und Massnahmen im Zusammenhang mit den Combinos hat für die BVB die Sicherheit ihrer Fahrgäste oberste Priorität

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