Straßenbahntunnel Hbf bald nicht mehr möglich?!?!

[Hannes]

Nachdem das Ischia-Gebäude gegenüber Sillpark demnächst abgerissen und entsprechend der Studie Frachtenbahnhof von Greulich-Dubkovic die ersten neuen Gebäude errichtet werden sollen, schaut es jetzt mit dem Plan eines Straßenbahntunnels unter dem Hbf wie in Linz oder in Graz (in Planung) schlecht aus. Zumindest wird der Bau erheblich teurer und schwieriger werden, wenn man dann ein bestehendes Gebäude untergraben muss. Wieder mal ein typisches Beispiel für die Auto- und Betonmentalität in den Köpfen von Politik und Stadtplanung. [/b]

 

[Martin]

Was erwartest Du Dir. Man zerbricht sich ja nur den Kopf über gestalterische Details, die zwar auch wichtig sein mögen - doch was hilft´s wenn die Grundlage sachlich falsch ist.
Innsbruck ist sicher mehr ein Kuhdorf* als ein Stadt. Dementsprechend sieht es dann eben aus. Nur leider keine Kühe auf den Straßen (das wäre immerhin recht nett).

Doch vielleicht schaffen wir ja noch irgendeinen Stadtautobahntunnel.

 

[Tramfan]

Martin schrieb:

Doch vielleicht schaffen wir ja noch irgendeinen Stadtautobahntunnel.

Das schafft nur die Schweiz. Was hier extrem cool ist, dass 70% der Autobahn in Luzern in 3 oder sogar 4 Spurigen Tunnels entlang geht wo sich auch Ausfahrten und Verkehrsknoten in Tunnels entlang geht.

@Straßenbahntunnel
Da wird sicher nix drauß.
Ich schließe mich an Martin an.
Ein Straßenbahntunnel ist ja nicht so extrem dringend obwohl schlecht auch nicht wäre.
Ich lass mich mal überraschen. Schließlich hat ja auch die neue Hungerburgbahn 2 "lange" Tunnels.

 

[manni]

@Hannes: inwiefern müsste der Tunnel bei der Gebäudeplanung berücksichtigt werden?
Wäre es nicht sinnvoller, gleich eine Trasse an der Oberfläche frei zu halten, so dass der Tunnel dann kürzer ausfallen kann, weil nur noch die Bahnsteiggleise des Hbf unterquert werden müssen?

Wenn dies jedenfalls überhaupt keine Berücksichtigung findet, sollten wir das vielleicht ganz schnell an den richtigen Stellen reklamieren...

 

[krisu]

Egal wie eine verkehrstechnisch optimale lösung aussieht:
Die politik sollte unbedingt
1.) eine trasse definieren und
2.) und freihalten, bzw. bei baldiger überbauung vorleistungen für den tunnel vorschreiben.
Auch wenn der tunnel jetzt noch nicht gebaut werden soll.

Wäre schade wenn nur kurzfristige lösungen in betracht gezogen werden...

 

[Hannes]

@ manni: Das Problem ist, dass man Rampenlängen von ca. 100m braucht, daher wäre eine Rampe westlich der Sill mit der geplanten Bebauung des Frachtenbahnhofareals eh nicht möglich. es muss ja auch noch die neue Erschließungsstraße gequert werden. Möglich erscheint mir daher nur Rampen am Leipziger Platz und die Bahn unter der Sill durch. Oder man baut die Erschließungsstraße nicht in der Mitte des Geländes, sondern ganz am Rand zum verbleibenden Frachtenbahnhof. Dann täten sich zwischen Sill und Straße die 100m ausgehen.
Die jetzt geplanten Gebäude liegen bereits direkt auf der möglichen Trasse. Will man also noch jemals diesen Tunnel bauen wird er 1. länger und tiefer und 2. wesentlich teurer, als wenn man ihn großteils in offener Bauweise errichten könnte.

 

[manni]

OK, danke für die Hintergrundinfo. Wie schätzt du die Lage ein, Hannes, kann man noch intervenieren oder ist es schon zu spät?

Ergänzend noch: wenn, wie du sagst, die Ostrampe sich am Leipziger Platz befinden müsste, müsste man ja auch das schon jetzt beim Umbau des Leipziger Platzes bedenken, oder?

 

[krisu]

anderseits...der neue bahnhof ist gebaut, der vorplatz kann wohl auch nicht nochmals aufegraben werden. D.h. es wird wohl in geschlossener bauweise vorgegangen werden. Insofern ist es egal, ob richtung leipziger platz auch mit TBM gefahren wird, weil neue gebäude dort erstellt wurden.
Dennoch sollte man sicherstellen, dass nicht etwatige tiefgaragen eine tunnelrampe verunmöglichen würden. Das ganze wird sicher eine schoenen knobelaufgabe, denn die sill möchte auch unterfahren werden...

 

[Hannes]

Dass das am Leipziger Platz berücksichtigt wird, kann ich mir nicht vorstellen, da es im Monent niemanden gibt, der den Tunnel haben will - bzw. überhaupt daran denkt. IVB nicht, Stadt nicht und ÖBB schon gar nicht. Werd das Thema aber nächste Woche in einer größeren Runde mit Stadt, IVB und ÖBB mal ansprechen. (Die Antwort kann i mir aber leider denken - nix interesse.) mal abgesehen davon, dass die zuständigen Stellen das Projekt ja eh kennen. Die einzige Chance da was zu machen wär vielleicht übern Lindenberger.

Den nördlichsten Teil des Bahnhofvorplatzes aufzureißen ist allemal billiger, als einen elendslangen Tunnel zu graben. Die westliche Rampe könnte am Bozner Platz (zur Anichstraße) oder in der Meinhardstraße (zur Museumstraße) liegen.

 

[Aus]

Jetzt mal eine (blöde?) Frage: Wozu ein Tunnel? Inwiefern würde der einen Vorteil bringen? Ist eine oberirdische Linienführung für die Fahrgäste nicht besser, da die Umsteigewege zu Bussen und zur S-Bahn so kürzer sind?

 

[manni]

Grundsätzlich ja, aber in dichtest bebautem großstädtischem Gebiet kommt man eben nicht drum rum, in die zweite Ebene zu gehen - deshalb gibt es ja U- und Hochbahnen.
Hier kommt noch die Anlage des Hauptbahnhofs dazu, die sowieso nicht niveaugleich gequert werden kann.
Die Tunnelstation Hbf könnte direkt unter dem S-Bahnsteig situiert werden, dann wäre der Umsteigeweg kürzest möglich. Bus und Tram an der Oberfläche könnten via Personentunnel in die Halle gut erreicht werden.

 

[Aus]

manni schrieb:

Grundsätzlich ja, aber in dichtest bebautem großstädtischem Gebiet kommt man eben nicht drum rum, in die zweite Ebene zu gehen - deshalb gibt es ja U- und Hochbahnen. Hier kommt noch die Anlage des Hauptbahnhofs dazu, die sowieso nicht niveaugleich gequert werden kann. Die Tunnelstation Hbf könnte direkt unter dem S-Bahnsteig situiert werden, dann wäre der Umsteigeweg kürzest möglich. Bus und Tram an der Oberfläche könnten via Personentunnel in die Halle gut erreicht werden.

Ist dir klar wie tief der Tunnel sein müsste? Man müsste noch ein Niveau unter die jetzige Halle gehen. Dann müsste man neue Lifte, Stiegenhäuser etc. einrichten. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das nötig ist. Schließlich ist ja auch momentan auf den Schienen vor dem bahnhof noch genug Kapazität (Soweit ich das beurteilen kann)

 

[manni]

Bin mir nicht sicher, ob man so tief gehen müsste - Hannes' Vorschlag war ja ein Durchstich in der Verlängerung der Brixner Straße, es könnte sein, dass dort drunter nichts ist - oder reicht die unterirdische Anlage des Hbf bis an den Nordrand des Südtiroler Platzes?
Selbst wenn, ist die Tieflage an sich nicht das Problem, ohne eigener Verteilerebene wäre man halt in zweifacher Tieflage, siginifikant teurer wird's dadurch nicht, es verlängert sich allerdings u.U. die Rampe, weiss nicht ob sich das z.B. ausgehen würde, am Bozner Platz wieder an die Oberfläche zu kommen.

 

[manni]

Mit der aktuellen Trassenplanung sollte das wohl eh für immer hinfällig werden - wenn der MIV so beschnitten wird, dass Stadtbahn und Tram an der Oberfläche dort friktionsfrei und schnell durchkommen, dann braucht's auch keinen Tunnelabschnitt.
Die "Regionalbahn" war insofern ein Geniestreich, als sie die besten Argumente für eine optimale (separierte und von den Bogenradien her großzügige) Trasse liefert.