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manni Betreiber des Forums
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Beitrag #21552 Erstellt: 01.02.2007 15:49
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Zitat: Ist euch schon mal aufgefallen, das gerade in den Straßenbahnlinien von Innsbruck viele ältere Menschen unterwegs sind? Trotz Hochflur? Die ruhige Fahrweise der Triebwägen kommt den Bedürfnissen gebrechlicher Menschen viel mehr entgegen. Ich hab Fahrer erlebt, die haben ein "altes Weiberl" einsteigen gesehen und sind gleich arg losgeflitzt: halte dich mal mit 80 so gut fest wie Du jetzt kannst... Da muss ich das Fahrpersonal nun mal in Schutz nehmen: es ist, und davon bin ich überzeugt, schlicht nicht möglich, unter Einhaltung des Fahrplans bzw. einer kurzen Reisezeit darauf zu achten, dass jeder Fahrgast sitzt und sich festhält, bevor losgefahren wird.Der Fahrgastwechsel hat maximal 20 Sekunden zu dauern, sonst gerät der Fahrplan in Gefahr - bei unseren zahlreichen nicht optimal funktionierenden Signalanlagen und MIV-Problemstellen umso mehr.Ich wiederhole meine Frage: wie meistern solche Leute eine Fahrt in der U-Bahn? Jedenfalls denke ich, dass die Leistungsfähigkeit eines Massenverkehrsmittels nicht von solchen Überlegungen negativ beeinflusst werden darf - flotte Abfertigung und schneller Transport steigern das Image und erhöhen die Attraktivität und sind daher im öffentlichen Interesse schwerer zu gewichten als übertriebene Rücksichtnahme auf einzelne Fahrgäste.Wie schon gesagt: im Rahmen des Möglichen soll Rücksicht genommen werden, wenn z.B. ein gebrechlicher Mensch vorne einsteigt und die Absicht erkennen lässt, einen der Sitzplätze für gebrechliche Menschen in Anspruch zu nehmen, aber das war's dann auch schon - alle anderen Türen werden automatisch abgefertigt und es muss flott losgefahren werden dürfen.
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Tramtiger VerkehrsministerIn
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Beitrag #21554 Erstellt: 01.02.2007 16:54
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Zitat: Wie sollte das z.B. bei einer U-Bahn oder Stadtbahn, die schnell beschleunigen und abbremsen muss, denn gehen...? Fahr nach Wien - die U-Bahn ist wirklich nicht langsam, aber das Ein- und Ausfahren in/aus den Stationen erfolgt ganz gemächlich!
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rudema Verkehrsbetriebs-Boss
Alter: 38
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Beitrag #21557 Erstellt: 01.02.2007 20:28
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Ich möchte nicht, dass mich hier nun jemand falsch versteht, aber ich kann euch nur sagen, der Fahrer muss nicht auf die Fahrgäste achten, ob alle sicher stehen oder sitzen. Erstens ist das nicht die Aufgabe des Fahrers und zweitens sollte sich der Fahrer darauf konzentrieren, dass niemand in den Türflügeln eingezwickt ist oder jemand im Haltestellenbereich unter die Räder kommt.
Und ich glaube, wenn man Invalide ist, bekommt man einen Invalidenausweise und mit diesem erhält man bestimmt beim Taxi eine Fahrpreisermäßigung. Aber wenn man so gebrechlich ist, dann sollte man zumindest mit einer Begleitperson unterwegs sein und nicht alleine mit Bus und Bim unterwegs sein. Und der Fahrer ist nicht schuld, wenn ein Fahrgast zu Sturz kommt, weil er nicht sicher gestanden ist.
Bei uns in Linz ist sowas mal passiert als eine ältere Frau stürzte, weil sie noch nicht gesessen ist und der Bus abfuhr. Die Frau ist aber ganz hinten eingestiegen. Und was ist dabei herausgekommen. Der Fahrer hat keine Schuld getragen, denn er muss ja die gebrechliche Dame nicht gesehen haben, da noch mehrere Leute im Bus waren.
Mein zweites zu Hause ist in Bus und Bim. :-)
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ManuelausDE FahrdienstleiterIn
Alter: 37
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Beitrag #21559 Erstellt: 02.02.2007 01:05
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Es gibt (zumindest in Deutschland) mehrere, in meinen Augen auch richtige, Gerichtsurteile zu dem Thema.
Fakt ist: Der Fahrer ist so lange verpflichtet, an der Haltestelle stehen zu bleiben, bis jeder Fahrgast die Möglichkeit hatte, sich einen festen Halt zu verschaffen.
Das heißt im Klartext: Rücksichtnahme in Maßen auf ältere und etwas gebrechlichere Mitbürger ist gefordert (und aus betrieblicher Sicht im Fahrplan einzuplanen!). Die ganze Sache hat aber auch ein ABER, und das ist fettgeschrieben: Wenn der Fahrgast die erste ersichtliche Möglichkeit NICHT nutzt, kann der Fahrer los fahren.
Im konkreten Fall hatte eine ältere Frau geklagt, die beim Anfahren gestürzt war. Die Richter argumentierten damit, dass sie an mehreren freien Plätzen vorbei gegangen war. Das war laut Urteilsbegründung der Grund, wieso sie den Prozess verlor. Wäre sie vor der ersten Sitz- oder Festhaltegelegenheit zum Fallen gekommen, hätte die Sache anders ausgesehen.
Ich bin im Übrigen der Meinung, dass man U-Bahn und Bus in dieser Hinsicht nicht vergleichen kann. Ein Busfahrer hat ganz andere Aufgabengebiete als ein U-Bahn-Fahrer (Dienstleister vs. Triebfahrzeugführer) und hat auch ganz andere Beobachtungskompetenzen. Diese ist er nun einmal verpflichtet, auszunutzen.
Grüße, Manuel
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NSA intern Forums-Administrator
Alter: 123
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Beitrag #21580 Erstellt: 02.02.2007 19:47
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Also bei meiner Fahrschulausbildung auf'm Bus und auch bei der Prüfung wurde extrem Wert auf fahrgastfreundliche (und ökonomische) Fahrweise gelegt. Natürlich unter der Voraussetzung daß die Fahrgäste entsprechend sitzen oder festen Halt haben und somit bei normaler Fahrweise keine Gefährdung besteht, wer dazu nicht in der Lage ist (oder nicht will) der tut dies auf eigenes Risiko. Allerdings sollte man auch davon ausgehen können das gerade solche Leut die halt nicht mehr gut zu Fuss sind auch die Möglichkeit haben einen Sitzplatz zu bekommen, ich habe als Kind immer meinen Platz in Bus oder Bim geräumt wenn jemand kam der ihn nötig hatte, mag sein daß das heut nicht mehr "in" ist.
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Mr. X Admin h.c.
Alter: 93
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Beitrag #21585 Erstellt: 04.02.2007 12:56
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Zitat: Ein Busfahrer hat ganz andere Aufgabengebiete als ein U-Bahn-Fahrer (Dienstleister vs. Triebfahrzeugführer) und hat auch ganz andere Beobachtungskompetenzen. Das musst uns aber jetzt einmal genauer erklären.Wo liegt der Unterschied?Ist ein Busfahrer kein Fahrzeugführer?Ist ein U-Bahn-Fahrer kein Dienstleister?
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ManuelausDE FahrdienstleiterIn
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Beitrag #21586 Erstellt: 04.02.2007 13:28
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Gerne
Das Aufgabengebiet eines Busfahrers unterscheidet sich im Wesentlichen dadurch von den Aufgaben eines U-Bahn-Fahrers, dass er in direktem Kontakt zu den Fahrgästen steht - insbesondere in direktem Sichtkontakt. Daraus ergeben sich nun einmal auch ganz andere Verantwortlichkeiten. Ein U-Bahn-Fahrer verkauft keine Fahrkarten, gibt im Normalfall auch keine Fahrgastinformationen, da er eine abgetrennte Kabine hat, hat teilweise je nach Betrieb noch nicht einmal Sichtkontakt zu den Fahrgästen; kann somit auch nicht zur Verantwortung gezogen werden, wenn jemand fällt. Dies ist aber auch bekannt, wenn man eine U-Bahn betritt.
Beim Bus ist das in meinen Augen etwas anders... der Busfahrer SIEHT, wenn jemand unsicher auf den Beinen ist und im Begriff ist, einen Sitzplatz zu suchen und kann so lange warten.
Menschlichkeit geht IMMER vor Bürokratie, meine ich. Mit Bürokratie ist hier der Fahrplan gemeint. Wenn ein alter Mensch hinfällt, und sich verletzt, ist der Fahrplan erst recht kaputt, weil dann muss der Bus mindestens bis zum Eintreffen der Polizei und des Rettungswagens warten. Diesen Aspekt bitte auch bedenken!
Grüße, Manuel
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rudema Verkehrsbetriebs-Boss
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Beitrag #21590 Erstellt: 04.02.2007 17:10
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Ich weiß nicht, ich kann mich mit dieser Aussage gar nicht anfreunden. Denn meiner Meinung hat sich der Busfahrer zwar fahrgastfreundlich zu verhalten und wenn man eine gebrechliche Person sieht, die sich gerade hinsetzen möchte, dann hat man die Zeit kurz zu warten bis die Person sitzt. Aber ich als Busfahrer bin nicht dafür verantwortlich, wenn eine ältere Person stehen bleibt und gebrechlich ist, und dann wegen der Fahrweise zu Sturz kommt.
Und ich möchte auch eines anmerken, denn nicht jeder Fahrer hat Sichtkontakt zu den Fahrgästen. Einige klappen die Spiegel lieber Richtung Decke, oder sie richten den Spiegel so, dass man sie nicht im Spiegel sieht, aber wenn was ist und man sich etwas aufrichtet, dass man trotzdem was sieht.
Mein zweites zu Hause ist in Bus und Bim. :-)
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ManuelausDE FahrdienstleiterIn
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Beitrag #21591 Erstellt: 04.02.2007 19:07
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Das mit dem Spiegel ist garantiert nicht so, das kann den Fahrer seinen Job kosten. Die Fahrgastbeobachtung muss durch den Innenspiegel gegeben sein, alleine schon wegen der Türsteuerung. Der Innenspiegel hängt da ja nicht zum Spaß.
Wenn eine ältere Person freiwillig (aus Leichtsinn) stehen bleibt, wie man es heutzutage auch oft sieht, verstößt sie gegen die Beförderungsbedingungen, weil sie sich keinen festen Halt verschaffen KANN. Im Gegenzug verlange ich einfach von jungen Menschen, die sich einen festen Halt verschaffen können, dass sie solchen Leuten ihren Platz anbieten, wenn keine anderen leicht erreichbaren Plätze mehr frei sind.
Grüße, Manuel
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NSA intern Forums-Administrator
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Beitrag #21610 Erstellt: 05.02.2007 23:39
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Also bezüglich Spiegel Fahrgastraum, das war heut nen Thema bei meiner Einschulung bei der Innbus/IVB. Wenn mal was passiert, d.h. ein Fahrgast kommt zu Fall oder ähnliches, und man bekommts net mit weil der Spiegel hochgeklappt ist, kann das richtig bös Ärger geben im Nachhinein. Weiss net, ich hab da kein Problem mit daß ich als Fahrer durch den Spiegel auch gesehn werden kann, wenn ich ne Haltestelle anfahr sehn mich die Leut ja auch von vorn, warum sollt ich mich dann im Bus "verstecken". Meine Frontscheibe häng ich ja schliesslich auch net zu..
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manni Betreiber des Forums
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Beitrag #21618 Erstellt: 07.02.2007 00:59
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Aus mir spricht sowieso nur der Theoretiker, vielleicht ist es ja wirklich möglich, immer Rücksicht zu nehmen und trotzdem den Fahrplan einzuhalten. Das wäre natürlich ideal!
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ManuelausDE FahrdienstleiterIn
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Beitrag #21635 Erstellt: 07.02.2007 14:39
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Ja, wenn man den Fahrplan so gestaltet, dass er genügend Puffer bietet, aber trotzdem akzeptable Reisezeiten dabei herausspringen.
Dafür sind natürlich umfangreiche Maßnahmen an LZA erforderlich (Bevorrangung).
Grüße, Manuel
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