Idee: eingleisige Wechselrichtungsabschnitte

[manni]

Vor kurzem hatte ich mal über die Streckenführung der O-Tram im Bereich Pradl/Reichenau sinniert. Dabei ist mir folgendes eingefallen:

Wäre es nicht vielleicht überlegenswert, die Reichenau statt auf einer zweigleisigen auf zwei eingleisigen Trassen zu erschließen?
Ein Gleis könnte durch die Reichenauer Straße führen, das andere maximal ca. 300 m weiter südlich durch Grünanlagen, Innenhöfe und entlang von Erschließungsstraßen, vielleicht gäbe es auch eine geeignete vorgegebene Trasse, hab' ich mir noch nicht angeschaut.

Einzige Bedingung: es müsste lückenlos überall ein eigener Gleiskörper sein.

Der Trick wäre nun, nicht immer das Südgleis in Ostrichtung und das Nordgleis in Westrichtung zu befahren, sondern wechselweise. Man hätte also auf beiden Gleisen Verbindungen in beide Richtungen.
Wer nun ein Stück zu Fuß gehen und dafür schon etwas früher die Tram erwischen will (+300m), hat es nicht allzu weit. Wer lieber etwas länger wartet, erspart sich das. Wer schwere Einkäufe hat oder kaum gehen kann, steigt vor der Gabelung einfach um, 7,5 min sind ja nicht allzu schmerzvoll.

Vorteil: kostet nicht sooo viel mehr (+ zwei Kreuzungsweichen), die dichtest besiedelte Reichenau würde aber besser erschlossen. Weiterer "Vorteil": dem MIV wird pro parallel geführtem Verkehrsweg weniger Platz für den Gleiskörper weggenommen.

Nachteile: zwei Trassen müssen durchgesetzt werden, wenn auch vielleicht leichter wegen der geringeren Breite; weniger dichtes Intervall von nach derzeitigem Kenntnisstand 15 min auf den eingleisigen Abschnitten.

Offen ist die Frage, ob so etwas behördlich erlaubt würde. Die wechselweise Bedienung ließe sich aber sicherlich elektronisch entsprechend absichern, siehe auch die Schnürstelle in Ebelsberg bei Linz.

Was haltet ihr von dieser Idee? Gibt es sowas schon irgendwo?


(Editiert von manni am 03.05.2006 15:15)

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[sLAnZk]

von solchen dingen hielte der sLAnZk recht viel - unkonventionelle lösungen erzeugen oft einen großen effizienzgewinn.

wenn ich aber lese "nicht immer ... sondern manchmal", dann denke ich an leute, die wenig nachdenken wollen über die fahrpläne der tram, sondern in erster linie auftauchen und mitfahren zu der zeit, die man ungefähr im kopf.

daher würde der sLAnZk die möglichkeit des gleiswechsels - soweit es nicht ums überholen geht - nur für baustellen nützen, damit man die langsamfahrstrecken reduzieren hilft.

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[manni]

Wobei ich denke, dass bei einem 15-Minuten-Intervall der "kommt eh gleich"-Effekt auch gerade noch gegeben ist.
Wichtiger Bestandteil der Idee ist außerdem, dass die beiden Trassen nicht weiter als 300 m voneinander entfernt sein sollten, besser noch näher, ein Block dazwischen, höchstens zwei.
Und die jeweils korrelierenden Haltestellen auf beiden Trassen müssten mit einem direkten Fußweg miteinander verbunden werden, die Smartinfos auch die Abfahrten am jeweils anderen Gleis anzeigen.
So könnte jemand, der kein Problem mit ein bisschen Zufußlaufen hat, auch zur Tram spazieren, die am anderen Gleis in 3,5 Minuten kommt, und sich damit 11,5 Minuten Wartezeit ersparen.
Jemand anderer hingegen, der nichts gegen ein bisserl Warten hat, wartet einfach und erspart sich das Fußmärschchen.

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[manni]

Habe hier mal so eine evtl. mögliche Trassenführung skizziert.
Dabei würden abschnittweise von der südlichen Trasse auch Grün- und Parkanlagen durchquert, was aber mittels Zäunen und Rasengleis kein Problem sein sollte, geht ja anderswo auch, und ein Gleis braucht geschätzt 3 m Lichtraum in der Geraden (im Hinblick auf spätere 2,65m breite Fahrzeuge).

ROT: zweigleisige Trasse, im eingleisigen Abschnitt Nordtrasse
BLAU: eingleisige Südtrasse
GRÜN: Haltestellen, grüne Pfeile Fußwegverbindungen zwischen den Haltestellen
GELB: Einzugsbereich derzeit geplante zweigleisige Trasse
VIOLETT: zusätzlicher Einzugsbereich Südtrasse (stimmt nicht ganz im Westen entlang der Langstraße, sollte dort gelb sein)

Jeweils an der Andechsstraße habe ich zusätzliche Haltestellen eingefügt, einerseits zur Verknüpfung mit der Linie T (die ist derzeit absolut nicht gegeben, und das finde ich mistig), andererseits um das Reithmanngymnasium an der Nordtrasse und die großen Wohnblöcke an der Südtrasse besser zu erschließen.

Die Nordtrasse verläuft wie derzeit auch schon geplant in der Straßenmitte der Reichnauer Straße.

Die Südtrasse verläuft teilweise am Straßenrand (ersetzt Parkstreifen) und durch Grünanlagen, die Egerdachstraße (der Durchstich am Damm) müsste komplett für Autos gesperrt werden, das hätte aber IMO ohnehin schon längst geschehen sollen. Und entlang der Sportanlagen ist ohnehin kein PKW-Verkehr erlaubt, das ist ein breiter Fuß- und Radweg, dort sollte das umso besser gehen.
DIe Südtrasse hat zwar mehr Bögen, man kann also nicht mit so hoher Geschwindigkeit fahren, dafür ist sie kürzer, sie "schneidet" die weiter ausholende Nordtrasse - sollte also ungefähr gleich schnell zu durchfahren sein.
Alternativ könnte man die Klapholz- und die Burghard-Breitner-Straße benützen, dann würde der Abstand zwischen beiden Trassen bzw. zwischen den zwei in diesem Abschnitt liegenden Haltestellen zu groß.







(Editiert von manni am 09.05.2006 01:21)

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