Tram Triest - Opicina (und ein paar Triestiner Busse)

[manni]

Danke Hager! Der Fahrradtrip nach Triest im Frühjahr ist schon in Planung.
Wünschen würde ich dieser schönen, aber enorm autoverseuchten Stadt, dass dieses Überbleibsel des einst großen Tramnetzes endlich die Keimzelle eines neuen Tramnetzes werden möge. Vor ein paar Jahren war ein solches Projekt zwar gescheitert, aber jetzt leben wir schließlich in Zeiten, in denen rasch gehandelt werden muss.

 

[manni]

Die Wiedereinbetriebnahme der Tram hat sich auch heuer weiter verzögert, ein konkretes Datum gibt es immer noch nicht: https://www.intrieste.com/2024/09/03/historic-trieste-tram-set-for-revival-after-meeting-in-rome/

Gleichzeitig hat sich die destruktive und parasitäre Seilbahnlobby auch dort eingenistet und ist schon sehr weit gekommen: https://www.intrieste.com/2024/11/21/trieste-opicina-metropolitan-cable-car-receives-environmental-approval/

Bei dieser Gelegenheit sei nochmal in aller Deutlichkeit gesagt: nein, nach Igls wird es keine mit der Linie 6 in Konkurrenz stehende Gadgetbahn-Seilbahn geben.

 

[Verkehrsplaner]

Objektive Betrachtung sieht anders aus. Diese fundamentale Ablehnung von ÖV-Seilbahnen (in deinem Fall hier leider noch kombiniert mit ähnlich abwertender Sprach die man sonst eher von anderen politischen Richtungen hört) nervt mich mindestens so sehr wie die Hochstilisierung der Seilbahnen zum Allheilmittel. Natürlich wird's nach Igls keine Seilbahn geben, weil das aktuelle Projekt nur mehr ein Witz ist, mit lächerlicher Erschließungswirkung. Das ist aber kein Grund zur Freude, denn es bedeutet, dass Igls weiterhin primär über eine völlig überlastete Buslinie erschlossen wird. Die 6er ist höchstens ein nettes Addon, das bestenfalls für ein paar wenige Alltagsrelationen interessant ist, den J wird sie nie nachhaltig entlasten.

Übrigens ist das Seilbahnbashing im Zusammenhang mit Triest besonders lustig, denn die Bahn deren Wiedereröffnung wir (oder zumindest ich) herbeisehnen ist ja wohl der Inbegriff einer "Gadgetbahn-Seilbahn".

 

[Hager]

Zur Tram Opicina:
Hier hat die italienische Straßen- und Eisenbahnsicherheitsbehörde entschieden, dass Triest selbst die Betriebsbedingungen für diese Art von Bahn erstellen und zur Genehmigung vorlegen muss. Offensichtlich fehlt ein geeignetes Regelwerk.

Zu Seilbahnlösung Mittelgebirge, Linien 6 und J:
Die Fragebogenaktion war mehr als zweifelhaft. Veröffentlicht wurden nur Prozentsätze. Ich weiß, dass sehr viel Menschen schon aus Datenschutzgründen bzw. den geforderten detaillierten Angaben zu den persönlichen Lebensverhältnissen sich von vorneherein ausgeklinkt haben. Wie groß war den der Rücklauf in absoluten Zahlen? Ich selbst habe den Bogen auch in den Papierkorb entsorgt. Der Erschließungsnutzen dieser Seilbahn wäre vergleichbar mit dem der "neuen" Hungerburgbahn.
Der J ist gegenüber früher ein großer Fortschritt, denn er bietet faktisch ein innerstädtisches Intervall. Gegenüber der Seilbahn würde er sich genauso behaupten, wie auf seinem Nordast gegenüber der Hungeburgbahn.
Die Linie 6 hat eine ungünstige Trasse, weiter Nachteile sind eine Unzahl ungesicherter Eisenbahnkreuzungen im Wald und zum Teil völlig unsinnige Kurven, die sie verlangsamen. Verbesserungen wären: Abschnittweise Begradigungen, Auflassung von Kreuzungen durch deren Bündlung im Paschberg, Verlängerung in das Ortszentrum Igls und ev. zur alten Patscherkofelbahn (unter Auflassung der J-Schleife) oder gar bis zur Talstation der neuen Patscherkofelbahn (bei Steigungen der L2 wie zur Peerhofsiedlung sollte das gehen), eine Fußgängerbrücke zur Anbindung der "Stechersiedlung" in Aldrans.