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thmmax
FahrbetriebsleiterIn



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Beitrag #108281 BeitragErstellt: 22.10.2017 11:54
Straßenbahn Istanbul
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Liebes Forum,

nach zahlreichen Berichten über "exotische" Straßenbahnen (Jerusalem: http://forum.strassenbahn.tk/viewtopic.php?t=6915, Montpellier: http://forum.strassenbahn.tk/viewtopic.php?t=7143, Teneriffa: http://forum.strassenbahn.tk/viewtopic.php?t=7217 und Washington DC: http://www.strassenbahn.tk/inntram/index.html) geht es heute in die Türkei.

Ich hatte diese Jahr die einmalige Chance, sechs Monate in einer der wohl spannendsten Städte der Welt zu verbringen: Istanbul. Die Stadt hat in den letzten Jahren einen unglaublichen Zuzug erlebt und zählt mittlerweile zu den Megacities - dementsprechend kämpft die Stadt auf den zwei Kontinenten mit extremen Verkehrsproblemen. Bereits seit Jahren investiert Istanbul deshalb gewaltige Summen in den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes - vor allem in vom MIV unabhängige Transportmittel. So werden Metrobus, Straßenbahnen und Fährverbindungen laufend erweitert (mehr dazu später), ebenso wie die U-Bahn, bei der bis Mitte 2020 fast 250km (!!!) hinzukommen werden. Ebenso in Umsetzung ist das Marmaray-Projekt, welches Europa und Asien schienentechnisch unter dem Bosporus verbindet (ein Teil der Strecke ist bereits in Betrieb) und - wenn fertiggestellt - über fast 80km die alte S-Bahn ersetzen wird (dazu ebenfalls später mehr).

Für mich besonders überraschend war jedoch, dass die Projekte angepackt und durchgezogen werden - trotz Problemen mit Erdbebengefahr, Geologie und archäologischen Funden. An praktisch jeder Ecke entsteht hier eine neue U-Bahn oder Verkehrsverbindung...man denke an das Drama um die paar Meter bis zum Frankhplatz (U5) in Wien...Ebenfalls überraschend war, dass die neuen Verbindungen äußerst gut durchdacht sind und schnellen Anschluss an andere Verkehrsmittel erlauben - von Sauberkeit und Pünktlichkeit könnte sich wahrscheinlich sogar noch manch österreichischer Verkehrsbetrieb ein Scheibchen abschneiden!

Nun aber zuerst einmal zum Hauptthema dieses Berichts: der Straßenbahn (İstanbul Ulaşım). Bis zu den 50er Jahren verfügte Istanbul über ein ausgedehntes Straßenbahnsystem (mehr als 50 Linien!), welches jedoch - wie in anderen Städten - sukzessive dem MIV weichen musste. Ab den 90er Jahren wurde mit dem Wiederaufbau des Systems begonnen, welches sich heute grob in drei Einheiten unterteilen lässt: die Stadtbahn-ähnliche T4 im Westen Istanbuls, die T1, die das europäische Zentrum der Stadt (und die meisten Sehenswürdigkeiten) an die westlichen Vororte anbindet (und sicherlich die wichtigste Linie ist) und die historischen Bahnen T2 (Taksim-Tünel) und T3 (Moda). Zusammen ist das Straßenbahnnetz Istanbuls damit ca. 35km lang und äußerst abwechslungsreich.

Zuerst zu den historischen Bahnen: diese haben heute kaum mehr praktische Bedeutung und stellen mehr Touristenattraktion und Transport für Senioren dar. Die Linie T2 verläuft auf der europäischen Seite in Beyoğlu zwischen der Standseilbahn Tünel und dem Taksim Platz (Standseilbahn F1). Auf der ca. 1,6km langen Strecke durch die Haupt-Einkaufsstraße İstiklâl Caddesi verkehrt die Tram einspurig mit Ausweichen, zum Einsatz kommen Wagen des ersten Straßenbahnsystems. Die Linie T3 verläuft im asiatischen Viertel Kadıköy (Moda) und fährt auf 2,6km einen wilden Rundkurs mit zahlreichen Engstellen und Steigungen. Der praktische Nutzen ist hier größer: verbindet die Tram doch die Fährstation/U-Bahn Linie M4 mit der Haupt-Einkaufsstraße, den Märkten und Ausgehvierteln. Zum Einsatz kommen hier Wagen aus der ehemaligen DDR.

Die modernen Linien T1 und T4 stellen derzeit neben der U-Bahn das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs auf der europäischen Seite dar. Sie verkehren größtenteils auf eigenen Gleiskörpern, was in Istanbul auch eine absolute Notwendigkeit darstellt - der Verkehr ist wirklich der Überwahnsinn und prägt den Alltag der Bewohner (so kann es passieren, dass man "einfach mal so" irgendwo drei Stunden im Stau steht - vor allem die Bosporus-Brücken sind notorische Engstellen). Die Linie T1 ist die ältere der beiden Tramlinien und seit 1992 mehrmals ausgebaut worden. Heute verläuft die Strecke von Bağcılar (Transfer zur M1B) nach Kabataş (Transfer zur F1) und verbindet beinahe alle wichtigen Sehenswürdigkeiten der Stadt und zahlreiche Verkehrsmittel auf ca. 18km und 31 Stationen. Zum Einsatz kommen Flexity Swifts und Alstom Citadis in Doppeltraktion - die Zugfolge beträgt oft weniger als eine Minute. Auf der Stadtbahn-ähnlichen T4 verkehren hingegen noch einige alte Kölner Stadtbahnwagen und neuerdings auch in der Türkei entwickelte Triebwagen. Die T4 verbindet dabei auf ca. 15km und 22 Stationen Topkapı (Transfer zu T1 und Metrobus) mit Mescid-i Selam im etwas abgelegenen Sultangazi.

Beim Bau der beiden Tramlinien hat Istanbul übrigens um einiges mehr Weitsicht bewiesen als eine gewisse Stadt im Westen Österreichs: die Tram verläuft größtenteils auf einem eigenen, baulich abgetrennten Gleiskörper - Einfahrten sind größtenteils kameraüberwacht und schrecken sogar die türkischen Autofahrer ab, die ja doch eher hart im Nehmen sind...Die Strecken sind mit zahlreichen Ausweichen und Abstellgleisen auf größtmögliche betriebliche Flexibilität ausgelegt, mit Signalen etc. auf Zweirichtungsbetrieb vorbereitet und verfügen sogar über Schnellfahrstrecken. Und obwohl die Signalanmeldung und das Grün-halten hier fast perfekt funktionieren, schaffen es die Bahnen (auch aufgrund der kurzen Mischverkehrsabschnitte) fast nie, den Fahrplan einzuhalten (Pulkbildung!). In Anbetracht dieser Erfahrungen halte ich die geplante Fahrplantreue von 1-2 Minuten in Innsbruck für absolut illusorisch...

Der Zutritt zu den Bahnen erfolgt übrigens über Sperrkreuze, die mit der Istanbulkart durchschritten werden können. Der gesamte ÖPNV in Istanbul ist in dieses System integriert - von der Fähre bis zur Standseilbahn...Verkauf beim Fahrer: Fehlanzeige. Jetzt aber endlich zu den Fotos:


Die historische Tram der Linie T2 am Taksim - hier wird auch außen mitgefahren big grin (Archivbild - derzeit wird hier umgebaut).


Ein historischer Wagen der T3 (ursprünglich aus Jena) im leichten Jänner-Schneefall am Söğütlü Çeşme Caddesi...


...und wenig später im Herzen Modas.


Eine Alstom Citadis Doppeltraktion schleicht sich an der Hagia Sophia vorbei...


...und beschleunigt zahlreiche Stationen weiter noch einmal auf 70km/h, um pünktlich an der Wende in Zeytinburnu anzukommen.


Eine Flexity wartet auf die Ausfahrt aus der eingleisigen Endhaltestelle Bağcılar...


und kreuzt sich sofort mit einer Citadis.


Zahlreiche Stationen weiter, an der Einfahrt in die MIV-freie historische Altstadt: die dreigleisige Haltestelle Beyazıt am großen Bazar...


...und wenig später geht es vorbei an der Çemberlitaş, der Konstantinssäule.


Wendemanöver im unglaublich gedrängten Eminönü...


...vor spektakulärer Kulisse: der Yeni Cami.


Ein Zug Richtung Bağcılar schlängelt sich durch die engen Gassen und überwindet die heftige Steigung zur Blauen Moschee...


...während dieser Zug nur noch wenige Stationen bis Kabataş vor sich hat...


...immer die Hagia Sophia im Blick!


Eine Citadis bahnt sich ihren Weg über die Galatabrücke in der Abenddämmerung...


...wenig später ist es dann auch wirklich dunkel.


Ein neuer Tag auf der T4: die Stadtbahn-ähnliche Konstruktion mit abgezäunten Gleisen ist schön erkennbar...


...es ist zwar eng, aber ein eigener Gleiskörper!


Einer der neuen, in der Türkei entwickelten Wagen - ziemlich fesch!


Jeweils zwei Züge der Linien T1 und T4 begegnen sich in Topkapı - im Hintergrund die Theodosianische Mauer...


...eine Begegnung gibt es auch in Zeytinburnu: T1 und M1A begegnen sich auf unterschiedlicher Höhe.


Neben der Straßenbahn hat Istanbul verkehrstechnisch jedoch noch einiges mehr zu bieten! Ein kleiner Exkurs:

Die U-Bahn zählt sicherlich zu den wichtigsten Verkehrsmitteln, bindet derzeit jedoch nur Bruchteile der Stadt an. Aktuell verkehren die Linien M1-M3 und M6 auf der europäischen Seite, sowie die Linien M4 und M5 auf der asiatischen Seite (ca. 125km). Wie bereits erwähnt, wird jedoch stark ausgebaut: bis Mitte 2020 sollen über 250km U-Bahn neu entstehen.


Zu den spektakulärsten Streckenabschnitten zählt sicherlich die Überquerung des Goldenen Horns mit der M2. Zunächst kämpft sie sich durch die Häuserschluchten...


...um dann auf einer eigenen Brücke direkt über dem Goldenen Horn an der Haltestelle Haliç zu halten.

Schienentechnisch verfügt Istanbul darüber hinaus über ein S-Bahn System, welches derzeit jedoch komplett modernisiert und ausgebaut wird. Im Zuge dessen wurden die beiden Teile des Systems auf der europäischen und asiatischen Seite der Stadt über einen Tunnel unter dem Bosporus zusammengeschlossen (derzeit verkehrt die S-Bahn nur zwischen Ayrılıkçeşme auf der asiatischen Seite und Kazlıçeşme auf der europäischen Seite). Im Endausbau wird das Marmaray-System 40 Stationen auf einer Länge von über 75km (Halkalı-Gebze) bedienen. Um den gewaltigen Pendlerströmen Herr zu werden, soll die Marmaray dann pro Stunde und Richtung 75 000 Fahrgäste (!!!) befördern - die Züge (Type Hyundai Rotem) fassen über 3000 Personen und sind 250m lang (und bereits jetzt überlastet)!


Ein Marmaray-Zug (man beachte die zahlreichen Türen!) wendet in Kazlıçeşme - vor der historischen Kulisse des Yedikule...


...und taucht nach Passieren des Bosporus-Tunnels auf der asiatischen Seite wieder auf...


...der naheliegende, historische Haydarpaşa-Bahnhof wird seit dem Umbau leider nicht mehr angefahren - bis vor wenigen Jahren noch Ausgangspunkt der Bagdadbahn und Verladungsstelle für Waggons auf spezielle Fähren (zum - auf der anderen Seite des Bosporus liegenden - Bahnhofs Sirkeci).

Anstelle der dunklen Fahrt unter dem Bosporus bietet sich auch eine Fahrt mit der Fähre an. Alles zusammengerechnet ist man mit den Şehir Hatları auch nicht viel langsamer und darf dafür die atemberaubende Aussicht und eine Tasse Çay genießen big grin Die Fähren zählen immer noch zu den wichtigsten und beliebtesten Verkehrsmitteln der Stadt und verkehren auf zahlreichen Linien zuverlässig und schnell. So legt beispielsweise alle 10 Minuten (!) eine Fähre von Kadıköy Richtung Europa ab. Neben den innerstädtischen Fähren gibt es auch unzählige weitere Verbindungen (z.B. zu den Prinzeninseln) oder Auto- und Expressfähren, die İstanbul Deniz Otobüsleri, die mit Katamaranen geschwindigkeitstechnisch selbst die U-Bahn in den Schatten stellen.


Die MS Emin Kul überquert den Bosporus an einem grauen Wintervormittag...


...während sich die MS ŞH-Fatih in schönster Abenddämmerung der Kadıköy İskelesi nähert.

Auch zu Land gibt es in Istanbul jedoch ÖPNV-technisch einiges zu sehen. Das Metrobus-System stemmt neben der Marmaray mittlerweile die Haupt-Pendlerlast zwischen Europa und Asien. Es handelt sich um ein sogenanntes Bus Rapid Transit System - die Busse fahren größtenteils im Linksverkehr auf baulich getrennten Spuren in der Mitte der ringförmigen Stadtautobahn D100. Von Beylikdüzü auf der europäische Seite bis Söğütlüçeşme auf der asiatischen Seite klappern die Busse auf ca. 50km 44 Haltestellen ab. Nicht alle Linien bedienen jedoch die gesamte Strecke - es gibt zahlreiche Betriebshöfe und Wendeschleifen zwischen den Halten. Zur Stoßzeit verkehrt der Metrobus im 25-45 Sekunden Takt (!!!) - vor allem abhängig von der Verkehrslage auf der ersten Bosporusbrücke, der einzigen Stelle, an der sich der Bus in den MIV einordnen muss. Bis zu 400 (!!!) Fahrzeuge sind so zur HVZ im Einsatz, mittlerweile fast ausschließlich CapaCitys (die Phileas-Doppelgelenkbusse sind nach zahlreichen Problemen nicht mehr im Einsatz). Trotz dieser enormen Kapazitäten (die Fahrgastzahlen nähern sich einer Million pro Tag) ist das System zur Stoßzeit notorisch überlastet, so beträgt die Wartezeit zum Einsteigen schnell eine halbe Stunde. Alles in allem aber sicherlich das spektakulärste Bussystem, das ich jemals gesehen habe!


Typische Pulk-Bildung im abendlichen Verkehrswahnsinn am Halıcıoğlu...


...und selbst in der Nacht ist hier noch einiges los!

Bleiben noch zwei weitere Verkehrsmittel, die in Istanbul eine große Rolle spielen: Standseilbahnen und Seilbahnen. Die praktisch größte Bedeutung hat sicher die Füniküler Kabataş–Taksim F1: sie verbindet unterirdisch die Straßenbahnhaltestelle Kabataş mit dem Taksim und der M2. Dabei wird eine Höhe von ca. 75m auf einer Länge von ca. 560m überwunden. Eine zweite Standseilbahn gibt es im Stadtteil Beyoğlu: die Tünel (laut Betreiber seit 1875 in Betrieb und damit älteste Standseilbahn Europas). Auf ca. 600m überwindet sie 60m Höhe und bindet die Straßenbahn und Fähren von der Galatabrücke an die İstiklal Caddesi an. Durch die hohen Frequenzen und die Integration in den Verbund werden die beiden Bahnen im Alltag auch oft von Pendlern genützt.


F1 an der Bergstation - man beachte: klassisches Doppelmayr/Garaventa System...


...und ein historischer Wagen der Tünel, ebenfalls an der Bergstation.

Die beiden Seilbahnen in den Stadtteilen Şişli und Eyüp haben nur relativ geringen praktischen Nutzen - sie sind fix gekuppelt und die Wartezeiten teilweise sehr lang. Bei der Seilbahn in Eyüp handelt es sich um eine Anlage von Leitner, die den Pier Loti Hügel erklimmt und vor allem das dortige Café (mit sensationeller Aussicht über das goldene Horn!) anbindet. Vor allem am Wochenende wird dieser Ort von den Einheimischen gestürmt! Die zweite Seilbahn überwindet einen Graben im Stadtteil Şişli und hat noch geringere Bedeutung: im Prinzip erspart man sich nur den Fußweg durch den Maçka Park, ist dafür aber deutlich schneller am Taksim...


Leitner GFR 2-2-8 in Eyüp...


...und die ebenfalls fix gekuppelte Anlage von Poma in Şişli.

Tatsächlich gäbe es noch hunderte Fotos und Berichte mehr - der ÖPNV in Istanbul ist einfach unglaublich spannend big grin

Vorläufig aber mal genug - in Kürze gibt's eine Story zu einem äußerst spannenden Tramprojekt ganz im Osten der Türkei, an der syrischen Grenze: Gaziantep! Hier verkehren alte Düwag Wagen aus Frankfurt...

LG Max
 

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lech
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Beitrag #108285 BeitragErstellt: 22.10.2017 14:05
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Cooler Bericht, Danke.

Interessehalber, falls Du's zufällig weißt: Gelten normale Zeitkarten auf Fähren, Seilbahnen und Standseilbahnen, oder gibt's ein Tarif-Chaos das man studieren muss?
 

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Zillerkrokodil
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Beitrag #108289 BeitragErstellt: 22.10.2017 14:59
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Tolle Reportage !

Mir gefällt besonders der Citadis vor der Moschee !

Da es mehrere Linien gibt die nicht miteinander verbunden sind und offensichtlich von verschiedenen Gesellschaften geführt werden , würde es mich interessieren, ob es soetwas wie einen Verkehrsverbund in Istanbul gibt, indem mit einer Fahrkarte alle Linien der Stadt benutzt werden können .


LG Zillerkrokodil
 

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thmmax
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Beitrag #108290 BeitragErstellt: 22.10.2017 15:39
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@lech & @Zillerkrokodil: vielen Dank für eure Antworten und euer Interesse!

Es ist tatsächlich so, dass alle Verkehrsmittel in Istanbul - von der Fähre bis zur U-Bahn in den Verbund eingebunden sind (ausgenommen natürlich private Minibusse und Sammeltaxis/Dolmuş). Die verschiedenen Gesellschaften (IETT, IDO, Şehir Hatları...) arbeiten reibungslos zusammen, in jedem Fahrzeug/an jedem Drehkreuz gibt es gelbe RFID Reader, die mit der Istanbulkart benutzt werden können (die älteren Akbil/Jeton Systeme werden gerade eingestellt).

Es gibt verschiedene Typen von anonymen und personalisierten Istanbulkarts, für den normalen Besuch empfehle ich die blaue, Standard-Istanbulkart, die an jedem Automaten erworben und aufgeladen werden kann. Die ermäßigten Karten (Studenten/Senioren etc.) können nur mit erheblichem bürokratischen Aufwand und einer guten Portion Türkischkenntnissen erworben werden big grin

Das Tarifsystem ist dabei weit überschaubarer als z.B. bei uns: es gibt keine Zonen (außer beim Metrobus, hier berechnet sich der Preis nach der Fahrtlänge) jede Fahrt zählt zunächst als Einzelfahrt (mit minimalen Abweichungen zwischen den jeweiligen Verkehrsmitteln - aktueller Preis: ca. 2,30 ₺ = ca. 0,5 €). Wird innerhalb einer bestimmten Zeit umgestiegen, gibt es einen Rabatt für die nächste Fahrt. Prinzipiell kosten alle Verkehrsmittel ungefähr gleich viel, auch wenn es ein paar Ausnahmen (z.B. Expressfähren) gibt. Klassische Zeittickets gibt es nicht, auf die Karte muss immer Guthaben aufgeladen werden. Allerdings gibt es die Möglichkeit, monatlich für eine gewisse Anzahl von Fahrten zu bezahlen (auch das für Nicht-Einheimische eine Herausforderung big grin). BTW: mit der Istanbulkart kann mittlerweile alles mögliche bezahlt/benützt werden, z.B. öffentliche Toiletten!
 

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