sLAnZk BeherrscherIn allen Verkehrslebens
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Beitrag #10070 Erstellt: 01.09.2005 22:44
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Der Reisende, der in Steyr ankommt, findet, namentlich so er mit der Bahn dortselbst ankommt, einen hervorragenden Busterminal vor, ein zartes Flugdach bedeckt einen kleinen Aufenthaltsraum für die Fahrer und einen Kiosk, der, so schien dem sLAnZk, eine Bäckerei beherbergt, ebenso wie den weiten Raum dazwischen und die Bussteige. Hier beginnen und enden alle Buslinien des Stadtverkehrs in Steyr, der zur Gänze mit MAN-Eisen unterschiedlicher Größe, vom durchaus handlichen "ich bin auch ein Bus" 8-bis-10-Meter-Gerät bis hin zum Gelenkbus, abgewickelt wird. Eine der Linien, N°1, bedient auf ihrem Wege hinaus zum Altersheim auch den Parkplatz hinter dem städtischen Schwimmbad, der auch für Park&Ride-Aufgaben benützt wird.
Der Busbetrieb ist den Stadtwerken zugeordnet, und den zentralen Busbahnhof beim Bahnhof gibt es, so einer der Chauffeure, ebenso wie das bestehende Konzept, seit etwa acht Jahren. Selbst die oberflächliche Betrachtung im Verlaufe nur weniger Stunden durch den sLAnZk anläßlich seines Besuches am siebenundzwanzigsten August diesen Jahres hat gezeigt, daß jeder der Stadtteile - selbst in dieser kleinen Stadt und selbst am Samstag nachmittag - mindestens halbstündlich erschlossen ist, und daß selbst eher weniger offensichtliche Attraktionen der Gegend wie der Lokalbahnhof der Linie nach Grünburg, mittlerweilen von der Österreichischen Gesellschaft für Eisenbahngeschichte betrieben (Linie 2b richtung Krankenhaus - Haltestelle Schwimmschulstraße, von dort keine zehn Minuten Fußweg) ohne Problem und ohne Umsteigen schnell erreichbar sind. Linienpläne finden sich hier:
http://root.riskommunal.net/gemeinde/steyr/gemeindeamt/html/Linienplan.pdf
In jedem der Busse hängen Automaten, die eine Reihe verschiedener Billets drucken können, bis hin zu Karten nach Linz, eine Fahrt normal im Stadtgebiet kostet 1,50, auf ausgewiesenen Kurzstrecken 1,--, die Tageskarte (Kalendertag) 3,--, es sind auch 10er-Blocks verfügbar; die Automaten arbeiten auch mit Quick-Funktion.
Einzelfahrten und Kurzstrecken bekommt man in Steyr beim Fahrer nicht, wohl aber scheinbar den Zehnerblock und die Jahreskarte: (oder ist das ein Irrtum? Man stelle sich vor, ich steige in den Bus ein, verlange eine Jahreskarte vom Chauffeur, und der sagt: ja, das wären dann 348,--, bittesehr) Mehr bei den Stadtwerken Steyr: http://root.riskommunal.net/riskommunal/objektlink.asp?obj=217384049&gnr=6&sprache=1 und http://www.steyr.at/stadtbetriebe/
Angenehme Frauenstimmen (es sind zwei verschiedene, wie jener Chauffeur dem sLAnZk bedeutet hat, eine aus dem Betrieb und eine vom Unternehmen, das die Anlagen eingerichtet hat) tragen die Haltestellen vor, und so angenehm sind diese Stimmen, daß man sich selbst die Wendung "Nächste Haltestelle:" jedesmal wieder gern anhört.
Das völlige Fehlen einer Straßenbahn wird durch die sehr schöne alte Steyrtalbahn, seit 1985 als Verkehrslinie eingestellt und heute am Wochenende als Museumsbahn weitergeführt, zum Teil kompensiert, der sLAnZk konnte allerdings nicht umhin, den starken und atoskanischerweise bis auf den Hauptplatz hinein reichenden Automobilverkehr in Steyr tadelnd zu bemerken.
Was könnte daraus für den Verkehr in Innsbruck folgen, abgeleitet werden...:
1) es scheint leistbar, in jeden Wagen einen Automaten zu hängen. In Steyr sieht man Automaten außerhalb der Wagen offenbar als so entbehrlich an, daß nicht einmal am Busbahnhof beim Bahnhof einer stünde... jedenfalls ist dem sLAnZk keiner aufgefallen (zu diesem Umstand siehe unten).
2) die Automaten sind zwar nicht mit den in einem anderen Thema geforderten Klappsitzen, wohl aber mit (für Rechtshänder) gut angebrachten Haltegriffen versehen, was deutlich bessere Sicherheit bietet als das völlige Fehlen solcher Stangen in Innsbruck, wo beim Fahrer im fahrenden Fahrzeug bezahlt wird. (auch wenn es verboten, unerwünscht etc. sein mag und natürlich ein Erz-Unfug ist)
3) unermeßlich bequem und angenehm ist die Übung in Steyr, zu weniger starken Zeiten am Bahnhof zur halben und zur vollen Stunde abzufahren. Solches ist durch die durch den MIF behinderten und außerdem noch hirnrissig angelegten und am Ende, ja im Extremfall Linie A schon vor deren Mitte zerfransten Linien in Innsbruck leider nicht möglich. Sehr wohl allerdings wird in Innsbruck praktiziert, daß die Linien zu weniger starken Zeiten an bestimmten Punkten zusammenwarten, was sehr schlau ist. Attraktiver aber sind kalkulierbare, verläßliche als bloß in Teilaspekten schlaue Verbindungen.
Und was sich der sLAnZk an diesem schönen Tage noch gedacht hat:
Es ist keinesfalls zwingend, daß eine Fahrkarte überall gleich viel kostet, auch wäre die Abwicklung deutlich einfacher, wenn man folgendermaßen vorginge:
Der Fahrer (wenn er überhaut Billets verkauft, aber angenommen, das sei unausweichlich) hat nur zwei Sorten Münzen, 1er und 2er, darüberhinaus kleine Scheine. Konsequent kostet eine Karte beim Fahrer zwei Euro, sonst gibts bei ihm keine Karten (auch keine Jahreskarte, selbst wenn der Fahrgast die 328,- genau haben sollte ).
Der Automat im Fahrzeug sollte klein gehalten werden, wenn er nur mit 20elen, 1ern, 2ern arbeitet, ist er das auch, eine Einzelfahrt könnte beim Automaten 1,60 kosten, eine Tageskarte 3,20.
Quick-Funktion ist sicherlich auch schlau, weil es einfach schnell geht und man nicht suchen muß, wenn man will, kann man diejenigen Leute, die so bezahlen, auch belohnen, indem man ihnen nur einen geringfügig geringeren, dafür aber halt krummen, Betrag abknöpft.
Die Automaten in den Bussen in Steyr akzeptieren keine Scheine, es steht auch nirgends geschrieben, daß man Wochen- oder Monatskarten unbedingt mit Bargeld im Bus kaufen können muß... dafür gibts dann die Quick-Funktion oder den großen Automaten am Innrain, am Bahnhof oder die Trafik...
Und jetzt ist der sLAnZk wieder daheim und fährt bei schönem Wetter mit dem Rad in die Arbeit, von der er froh ist, daß sie nicht im Business-Park in der Einöde sich befindet... am Herzsee oder am Baggersee oder am Reintalersee oder in Hawaii. Oder am Piburger See.
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