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manni
BeitragErstellt: 19.03.2012 01:45    Titel:

Das könnte man, und Planungen dazu gibt es ja bereits von Rhomberg... man wird halt leider erst ernsthaft darüber nachdenken, wenn dem Autoverkehr endlich die Daumenschrauben fester gedreht worden sind.
sLAnZk
BeitragErstellt: 16.02.2012 19:31    Titel:

Die Wälderbahn ist ja einem Felssturz "zum Opfer gefallen", aber vielleicht geht es ja, daß man sie an anderer Stelle führt.

Interessant ist ja das Statement des interviewten Autofahrers am Ende des Videos, der sagt, man solle doch von Schwarzach bis Bersbuch einen Tunnel machen, dann seien die Probleme mit den Ortsdurchfahrten samt und sonders gelöst.

Bleibt die Frage, ob man um den Preis (plus Kostensteigerung) nicht eine vernünftige Bahn bauen könnte, die einem auch im Sommer gute Dienste leistet, wenn man zB in die Dornbirner Gegend zur Arbeit pendelt.

Und Du hast recht, Hannes, das alles ist nicht ohne humoristischen Reiz, was die Planung hier veranstaltet.
Hannes
BeitragErstellt: 16.02.2012 10:54    Titel: Bregenzerwald

Hier ein besonders eindrucksvolles Beispiel für verkehrspolitische Blödheit. Als ob man damit nicht hätte rechnen können, wenn man die Straße ausbaut, Gewebegebiete widmet, Schigebiete erweitert, die Bregenzerwälderbahn aber eingestellt hat.

http://vorarlberg.orf.at/news/stories/2521307/
sLAnZk
BeitragErstellt: 15.08.2010 13:42    Titel:

Der Standard berichtet am Samstag eingehend über Staukosten in Salzburg:

http://tinyurl.com/sbg-0815sLAnZk

Ist zwar nicht lustig, aber wahrscheinlich finde ich demnächst wieder etwas lustiges. Einen gewissen Spaßfaktor zynischer Art allerdings bietet der Umstand, daß man eine schon bestehende Busspur auf einer der Salzburger Brücken wieder aufgelassen hat. Wie auch immer. Eigentlich ist es kein Spaß, so wie das obige, reizt allerdings auch weniger zum Lachen.
sLAnZk
BeitragErstellt: 09.09.2008 23:52    Titel: EES

Echt extrem schlau: die (relativ) neue Ampel bei der Kreuzung Speckweg/Kranebitter Allee:

Man stelle sich folgende Situation vor: Der sLAnZk kommt zur Fußgängerampel, die an dieser Stelle seit jeher über die Kranebitter Allee führt. Es stehen bereits einige Autos vor der Ampel am Speckweg. Der sLAnZk drückt die Fußgängerampel (die seit jeher zu drücken ist), die Kranebitter Allee bekommt rot, der Speckweg grün, die Fußgängerampel hingegen blinkt weiter "bitte warten".

Leider ist die Polizei vor der roten Ampel gestanden, sonst wäre ich hinübergegangen.

Das ist also wirklich eine Pflanzerei, vielleicht hängt das mit einer sparsamen Vorgangsweise zusammen, die die beiden Steuerungen nicht integriert, aber soviel kann das doch kaum kosten, einfach auch die andere Richtung zu öffnen, denn mir scheint, wenn die Fußgängerampel grün bekommt, bekommt auch der Speckweg grün. In eine Richtung hat man scheinbar also schon investiert.
sLAnZk
BeitragErstellt: 17.08.2008 17:01    Titel: L200 reloaded

Ursprung des Themas "Das Lustige Treiben der Verkehrsplaner/innen" und überraschender Dauerbrenner: die L200, die von Dornbirn aus den Wald erschließen soll.

Kern dieses Bauvorhabens, das dieses löbliche Ziel in die Tat umsetzen soll, ist ein Tunnel, der Achraintunnel.

Der Standard meldet, der ORF Vorarlberg habe gemeldet, die ursprüngliche Kostensteigerung von 48 auf 90 Millionen sei auf 130 Millionen korrigiert worden.

http://derstandard.at/?id=1218534135792

Irgendwie habe ich das doch eigentlich schon hier gepostet gehabt (siehe oben), offenkundig ist es aber immer wieder lustig... demgemäß weise ich hier als Beitrag zum Sommerloch auf den Beitrag des Standard zum Beitrag des ORF-Vorarlberg zum Sommerloch hin. Ist doch auch was.
manni
BeitragErstellt: 24.11.2007 19:41    Titel:

Aufhören... ich kann nicht mehr.... die Störzone mittels geistiger Kraft auf eine verkehrsfreie Fläche übertragen... Flüche machen christliche Entstörungen wirkungslos... o mein Gott... *nach Luft schnapp*...

Ich hatte vor zwei oder drei Jahren von Aktivitäten dieses magischen Berufspendlers in Vorarlberg gelesen, fand das damals schon bizarr, glaubte es aber auf ein vorarlbergerisches Dorf beschränkt... und jetzt das.

Ich wäre ja für die Umsetzung folgender Strategie: die Anti-Auto-Lobby heuert, von großen und reichen Schienenfahrzeugproduzenten gesponsert, eine Armee von Erdstrahlenzauberern, Hexen, Druiden und Exorzisten (fürs katholische Vorarlberg) an. Diese übertragen dann sämtliche Störzonen, die sie irgendwo finden können (gute Orte, um mit der Suche zu beginnen, wären beispielsweise die Parteizentralen von FPÖ und BZÖ oder die Büros der Herren Kogler und Federspiel), auf Landesstraßen und Autobahnen.
Binnen kurzer Zeit wären diese wegen zahlreicher unerklärlicher Unfälle noch öfter verstopft als jetzt, Blut und Innereien würden nur so herumfliegen zu den Stroßzeiten, und die Bedeutung und Inanspruchnahme des öffentlichen Verkehrs würde viel schneller steigen als sie es derzeit tut. Wäre das eine gute Idee? Ich meine, hey, wenn die ASFINAG schon mit solchen Mitteln arbeitet...!
manni
BeitragErstellt: 24.11.2007 16:05    Titel:

Als Unfallverursacher entlarvte Tessmann unter anderem "Kultstrahlen" und "morphogenetische Felder". Eine besondere Gefahr sieht er in Handymasten, die die Erdstrahlen gleichsam aus dem Boden saugen, verstärken und gnadenlos in alle Himmelsrichtungen verteilen.
Inzwischen ist Tessmann ein Profi. Wünschelrute braucht er keine mehr, die Störzonen ortet er mit der bloßen Hand. Als Gegenmaßnahme dienen ihm magnetisierte grüne Kärtchen, aufgemalte Symbole sowie diverse "Hohlraumresonatoren". Als studierter Theologe beherrscht Tessmann zwar auch die katholische Variante der mentalen Entstörung, also Segnungen und Gebete, allerdings haben die den Nachteil, [/i]daß ihre Wirkung durch "fluchende Autofahrer" rasch wieder aufgehoben wird(!).
Die Bekanntheit des früheren Unternehmers und heutigen Pendlers Gerhard Pirchl rührt hauptsächlich daher, daß er in Vorarlberg prähistorische Steinkreise und unterirdische Adern aus Kieselsteinen entdeckt haben will, die als "Steinzeit-GPS" der Orientierung von Ötzi und seinen Kollegen dienten. Die Gemeinde Bürserberg, die ob der "Weltsensation" prompt eine Menge EU-Gelder versenkte, erntete internationales Gelächter, baute einen touristischen Megaflop und zog sich aus dem Projekt zurück. Die Asfinag dagegen entdeckte Herrn Pirchl als willigen und billigen Entstörmeister.
Das Unheil, so meint der 66-jährige Vorarlberger, entspringt gelben Steinchen, die ein "längsdrehendes Kraftfeld" abstrahlen. Dieses fährt den anhnungslosen Autofahrern mitten ins Hirn. Die Folge: Blackout und Unfall. Die Asfinag teilte Pirchl Westösterreich zu. Der nahm sich die berüchtigte Arlberg-Schnellstraße vor - erfolgreich natürlich, zumindest laut Pirchl und Asfinag.
Die Entstörung war arbeitsaufwendig. Alle paar Meter mußten Steine händisch im Boden vergraben werden, deren Kraftfeld dem störenden genau entgegenwirkt. Wie er die Richtung des Kraftfeldes mittels Pendel bestimmt, demonstrierte Pirchl in der Barbara Karlich Show. Pirchls Pendel änderte tatsächlich die Drehrichung, als er es über einen "Kraftstein" hinweg bewegte. Daß er für diessen Effekt ganz ungeniert kräftig mit der Pendelhand ruderte, wie die Nahaunahme gnadenlos zeigte, setzte selbst die Gastgeberin in Erstaunen.
Esoterik und Fortschritt
Der technische Fortschritt macht auch vor der Esoterik nicht halt. Um Störzonen zu finden, muß Pirchl die Straße nicht mehr zu Fuß abschreiten. Er braust mit dem Geländewagen dahin und läßt das Pendel neben dem Lenkrad baumeln. Tatsächlich funktioniert die "Entstörung" genauso schnell. Eine Handvoll Kieselsteine im Auto dient dabei als "Kraftfeldkompensator".
Wissenschaftler haben untersucht, was die Wünschelrute zucken und das Pendel kreisen läßt. Es ist der Carpenter-Effekt, die Triggerung durch unbewußte Muskelspannungen. In unzähligen kontrollierten Testreihen wurde untersucht, ob Rutengeher das können, was sie behaupten - Wasser oder Störzonen aufspüren. Ergebnis: sie können es nicht. Für jene, die es immer noch besser wissen, bietet die James Randi Educational Foudation eine Million Dollar für eine erfolgreich absolvierte Testreihe. Viele haben es versucht, keiner hatte Erfolg.
Die Asfinag legitimiert mit ihren abstrusen Aktionen einen alten Aberglauben. [...]


Faszinierend ist das. Den abschließenden Absatz über die Erdstrahlen im Parlament habe ich herausgeschnitten, weil es ja nicht der Erdstrahlen-Aberglaube ist, der das Problem darstellt, sondern das mangelnde Zielbewußtsein der Verkehrsplanung... möglicherweise sind es auch die falschen Ziele, wer weiß, was die 147 Millionen Euro, um die man die "Spange Kittsee" errichtet (und entstört?) hat, bewirkt hätten, hätte man sie in die alte Preßburger Bahn investiert.

Sollte dieses Bauwerk noch nicht entstört sein, so darf der sLAnZk höflich darum bitten, allenfalls noch anfallende Kosten dieser Art freundlicherweise noch bekanntzugeben. Verbindlichen Dank.
manni
BeitragErstellt: 24.11.2007 16:04    Titel:

Wegen technischer Probleme hier nochmal das aktuelle Posting des sLAnZk, ich habe es auf zwei Teile aufteilen müssen:


Im heutigen Standard findet der sLAnZk unter dem Titel >> Die Pendelprofis der Asfinag << einen durchaus scharf formulierten Kommentar von Ulrich Berger, Institut für Volkswirtschaft der WU Wien, den er in Auszügen und in passender Orthographie hier wiedergeben will:

Seit die Asfinag in die Schlagzeilen gekommen ist, steht der Vorwurf der massiven Geldverschwendung im Raum. Dabei wird eines übersehen: Die Asfinag hat in den letzten Jahren mit verschwindend geringem Finanzaufwand etwas geleistet, von dem fast jeder Bürger indirekt betroffen ist: Einen Beitrag zur Volksverblödung. Sie läßt nämlich besonders unfallträchtige Zonen auf Autobahnen durch Rutengeher "entstören". Esoterik im Auftrag der Republik, systematisch, hochoffiziell.
Das war nicht immer so. Früher gab es einzelne Versuche von übereifrigen und esoterisch angehauchten Mitarbeitern diverser Straßenmeistereien. Damals konnte man darüber noch lächeln. Als etwa die Kärntner Hellseherin und Rutengängerin Melitta Messner zur Entstörung des unfallträchtigen Autobahnknotens Klagenfurt-Nord gebeten wurde, erledigte sie das ohne jegliche technische Hilfsmittel, rein "mental". Die "Störzonen" wurden von ihr mittels geistiger Kraft einfach von der Autobahn entfernt und "auf eine verkehrsfreie Fläche übertragen". Ob deren Eigentümer davon begeistert war, ist nicht überliefert.
Als die Asfinag vor einigen Jahren damit begann, Rutengeher systematisch einzusetzen, genierte sie sich noch ein bißchen. Der "Druide" Gerald Knobloch wurde unter viel Geheministuerei damit beauftragt, ein Stück der A9 zu entschärfen, auf dem sich Unfälle "unerklärlich" häuften. Knobloch ortete mit der Rute eine Zone "gestörter Energieflüsse". Auf die Diagnose folgte die Therapie. Der Druide akupunktierte Mutter Erde links und rechts der Autobahn durch Aufstellung je eines weißen Quarzblocks. Laut Asfinag ging daraufhin die Zahl der Unfälle zurück. Mit dieser Erfolgsmeldung traute man sich schließlich an die Öffentlichkeit. Die war aber nicht interessiert, zumindest in Österreich. So kam es, daß über die wundertätige Heilung der A9 in kanadischen Zeitungen berichtet wurde, nicht aber in österreichischen.

Autobahn, krank
[i]Der längstdienende Autobahnheiler ist der 76-jährige Kärntner Ilmar Tessmann. Seit über zehn Jahren kämpft er gegen die unheilbringenden Erdstrahlen. Anfangs war die Asfinag streng: "Es darf uns nichts kosten, kein Geld und vor allem kein Prestige!".
sLAnZk
BeitragErstellt: 17.11.2006 18:14    Titel:


gestern findet sich ein weiteres beispiel für lustige vorgänge im straßenbau - im unterland soll die finanzierung einer bestimmten unterführung (bzw. der dortigen kostenüberschreitungen) durch mittel des hochwasser-wiederaufbaues gewährleistet werden - sehr interessant, mehr dazu hier: http://www.tirol.com/politik/unterland/50314/index.do
treffend auch die formulierung geld hat kein mascherl und not macht erfinderisch.

passend zu diesem thema wäre auch die frage nach der pinzgaubahn, die ja im zuge der hochwässer vom letzten jahr so stark in mitleidenschaft gezogen wurde, daß spekuliert wurde, sie ganz aufzulassen bzw. nur mehr bis mittersill zu führen: weiß man hier schon mehr?






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manni
BeitragErstellt: 13.11.2006 01:12    Titel:

Mir war ja bereits bekannt, dass man bei Straßenbauprojekten häufig etwas nachlässig hinsichtlich der Finanzen agiert, weil man sich ja immer ziemlich sicher sein kann, dass Geld dafür da ist bzw. nachgeschossen wird, sollte man das Budget überschreiten. Wo gibt es in Österreich schon Straßen, die aus Geldmangel nicht fertig gebaut wurden?

Aber das Beschriebene setzt da ja wohl noch mal eins drauf. Das ist ja wohl der Hammer.
Nicht nur, dass neue Straßen oft unabsehbare Folgekosten verursachen (Lärmschutz, Ökologie, nachträgliche Sicherheitseinrichtungen), nein, man kalkuliert nicht mal die Errichtungskosten korrekt. Ich hoffe inständig, dass die Verantwortlichen damit ganz, ganz böse einfahren!





rudema
BeitragErstellt: 12.11.2006 12:23    Titel:

@sLAnZk: Die Kosten für diese Straße könnten so gestiegen sein, da man vielleicht die Steine in die Straße einbaut, die negative Energie einfangen sollten und somit diese neue Straße unfallfreier machen sollten. Wäre ja möglich. Und das hat man natürlich vorher noch nicht kalkuliert, denn die Idee stammt eh vom unteren Schuh Österreichs (damit ist die Form Österreichs gemeint!).


Mein zweites zu Hause ist in Bus und Bim. :-)
sLAnZk
BeitragErstellt: 12.11.2006 11:40    Titel:

L200: kurze straße, hohe kosten. kalkulation ums dreifache überschritten.
bregenz statt 46 millionen wird die L200 neu, die den bregenzerwald mit der A14 verbinden wird, 130 millionen euro kosten.

so berichtet der standard von gestern über das ergebnis eines berichtes des landesrechnungshofes. der artikel ist reich an denkwürdigen sätzen, die auch denjenigen, der die lokale situation nicht kennt, durchaus zu unterhalten vermögen: um künftig überraschungen zu vermeiden, sollte das land bei tiefbauprojekten die ÖNORM zur kosten-ermittlung und -darstellung anwenden, empfiehlt der landesrechnungshof, absehbare kostenerhöhungen sollte man kalkulieren (!) und auf den fertigstellungstermin hochrechnen. auch die beiziehung eines tunnelbauexperten sei beim tunnelbau empfehlenswert.
ist das nicht großartig? interessant sind auch die sonstigen eckdaten der straße: 5,5 km lang, davon 3,3 kilometer im "achrain"-tunnel, was etwas mehr als die hälfte der kosten ausmacht (77,5 millionen). offenbar führt die strecke talseits des tunnels durch ein neues gewerbegebiet von schwarzach und dornbirn und verbindet selbiges mit der autobahn.
jetzt wird derjenige, der dornbirn kennt, sich breiter durchzugsstraßen erinnern, die zwar die orientierung erleichtern, aber nicht unbedingt schön anzusehen sind. der dornbirner bahnhof, ein sehr nettes gebäude, rot, ebenerdig, wird derzeit renoviert und wohnt inzwischen im container.
das gewerbegebiet kann der erschließung durch eine straße sicher nicht entraten, schlicht weil die strukturen im europäischen transportwesen sehr stark verzerrt sind, kooperationen der durchwegs nationalen bahnunternehmen scheinen schwierig bis unmöglich, die hauptvorteile der schiene, ja DER hauptvorteil derselben wird einfach nicht genützt, denn von welchem lastwagen läßt sich monate vorher fast auf die minute genau sagen, wann er von wo abfährt und wann er wo ankommen wird? und was könnte dem disponenten der just-in-time-produktion mehr freude machen als dieses?

die hintergründe des achraintunnels kenne ich auch nicht - es ist denkbar, daß man dörfer vom durchzugsverkehr entlasten oder eine unfallträchtige strecke umgehen will.

eine frage an den heli habe ich: angenommen, ich stehe in schwarzach bei der dortigen, eindrucksvollen kirche, und investiere 130 millionen in eine straßenbahn, von mir aus ohne wendeschleifen, die ich über dornbirn so weit wie möglich nach westen ziehe. erreiche ich so die schweiz?


(Editiert von sLAnZk am 17.11.2006 17:09)





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