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Admiral |
Erstellt: 21.02.2021 08:45 Titel: |
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ich glaube auch dass sich einfach auf dem ÖV sektor die letzten 60 jahre sehr viel geändert hat. wenn ich älteren leuten so zuhöre, war ÖV früher eine institution von gottes gnaden, und es war eine ehre damit fahren zu dürfen, dementsprechend freundlich sind sie auch aufgetreten... dazu waren die fahrzeuge ja teilw wirklich alles andere als modern und angenehm...
heute werden strecken beschleunigt, reisezeiten sinken, fahrzeuge sind angenehm, und jetzt sind es eher die fahrgäste, warum man den ÖV lieber meiden möchte als das personal, besonders nach events...
und viele der nachkriegsjahrgänge sind dann wohl eher autoverhaftet... ein groß der jüngeren steht dem ÖV sicher sehr positiv gegenüber bzw einer mischung aus IV und ÖV, die einfach gesund ist.. ein paar ewig gestrige haben halt noch immer nicht begriffen, dass ÖV unvermeidbar ist, und die lebensqualität verbessert..
aber was die ZB angeht, wenn es nicht den VVT gäbe, der da ordentlich beauftragen täte, würde die bahn wohl auch schon geschlossen sein.. und bei der STB täte man wahrscheinlich gleich wie bei der igler diskutieren, wenn nicht der VVT auch dahinter stehen täte.. kenn genug leute entlang der STB, die sagen, sie täten gerne mit der bahn fahren, aber die verlängerung der fahrdauer steht in keiner relation zum IV...
ich denke bei den ganzen nebenbahnen müsste man halt bereits viel auf voraus investieren, nicht nur erhaltung sondern auch vorausdenkende streckenbeschleunigungen.. hatten sie vor 120 jahren noch das erklärte ziel, jeden misthaufen mit einzubeziehen, da es nichts anderes gab, kann man heute zubringer machen und muss halt dann auf schnellen weitertransport setzen.. zeit ist geld, wird da besonders sichtbar, wenn man sich vorstellt, dass man auf der strecke rossau<>fulpmes zB pro tag 2h via STB verlieren täte gegenüber IV, die in überstunden gerechnet.. und so ist es halt leider auf vielen lokalbahnen..dass das dann auch widerstand bei der älteren bevölkerung erzeugt, verstehe ich schon auch... |
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Hager |
Erstellt: 20.02.2021 22:16 Titel: |
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Ein Unternehmen, das sich um alles kümmern muss, gerät durchaus in Zielkonflikte und hat Schwierigkeiten in der Prioritätensetzung. Dazu komm die Schwerfälligkeit eines Großbetriebes mit alle Kenneichen einer Verwaltungssklerose. Da kann ein Abtreten von Teilbetrieben (Nebenbahnen) schon Sinn machen. Tirol hat in den letzten 50 Jahren einen deutlichen Wandel durchgemacht. Es war noch eine Sensation, als das "schwarze" Tirol am zweigleisigen Ausbau (der "roten" ÖBB) im Oberinntal sich beteiligte. Die Transitfrage hat hier auch eine Rolle gespielt, die Bahn als sinnvollen Verkehrsträger zu sehen. Noch Anfang der 70er Jahr glaubte man etwa, in 20 Jahren gäbe es keine innerstädtischen Öffis mehr (a la Los Angeles). Aber auch in Tirol fehlt regional das Verständnis für Schienenverkehr. Ich habe etwa den Eindruck, dass die Zillertaler die ZVB eher als touristischen Werbeträger denn ein Nahverkehrsmittel sehen. Ich bin zwar auch Jahrgang 56, glaube aber sagen zu können, dass je jünger die Menschen derzeit sind, sie hier vernünftiger denken und nicht mehr so autoverliebt mit dem Auto als Freiheits- und Statussymbol. Das spricht sicher nicht für meine Altersliga. |
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Fibk |
Erstellt: 20.02.2021 19:24 Titel: |
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Das Problem ist hier im speziellen auch NÖ wo der ÖPNV leider null Priorität geniest in manch anderem Bundesland (inklusive Tirol) täte die Situation vermutlich ein wenig anders aussehen ... |
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Admiral |
Erstellt: 20.02.2021 08:52 Titel: |
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naja der öbb hat man lange vorgeworfen, wie schlecht die nebenbahnen in NÖ betrieben werden, und dass sie geld investieren solle, dass hier der betrieb besser laufe, und so kanns nicht sein. die öbb ist halt der betriebspflicht nachgekommen.. im endeffekt hat man dann 31 lokalbahnen an das land verkauft (diejenigen die die auffanggesellschaft gründen sollen ) und zack das land hat 30 der bahnen eingestellt, da die betriebspflicht nicht übertragen worden ist...
also das den ländern geben ist auch nicht unbedingt die lösung... mMn fehlt hier einfach großartig marketing für den ÖV bei uns in österreich und dann auch eine entsprechende lobby dahinter... mit druck erzeugt man gegendruck... verbiete ich etwas offensichtlich hier, wird der aufschrei groß.. wenn man hingegen die entsprechenden anreize und voraussetzungen schafft, und wenns nur ein gutes standing ist, dann wird der ÖV eher akzeptiert |
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Martin |
Erstellt: 19.02.2021 23:41 Titel: |
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EisBG §29 Abs 2)
"Bei dauernder Einstellung des Betriebes einer öffentlichen Eisenbahn oder von Teilen einer öffentlichen Eisenbahn hat der Landeshauptmann, bei dauernder Einstellung des Betriebes einer nicht-öffentlichen Eisenbahn oder von Teilen einer nicht-öffentlichen Eisenbahn hat die Bezirksverwaltungsbehörde, unter Bedachtnahme auf die öffentlichen Interessen, insbesondere auf die Belange der öffentlichen Sicherheit, von Amts wegen zu verfügen, welche Eisenbahnanlagen über die bekannt gegebenen Eisenbahnanlagen hinaus zu beseitigen und welche über die angezeigten Vorkehrungen hinaus gehenden Vorkehrungen zu treffen sind, um Schäden an öffentlichem oder privatem Gut, die durch die aufzulassende Eisenbahn oder von aufzulassenden Teilen einer Eisenbahn verursacht werden könnten, zu vermeiden, insoweit nicht ohnedies der vor dem Bau der aufzulassenden Eisenbahn oder des aufzulassenden Teiles einer Eisenbahn bestandene Zustand hergestellt wird. Ist keine behördliche Verfügung notwendig, ist dies dem Inhaber der aufzulassenden Eisenbahn oder dem Inhaber von aufzulassenden Teilen einer Eisenbahn mitzuteilen."
Naja, da gäbe es schon Ermessensspielraum, wenn man öffentliches Gut höher bewertet als z.b. das private Interesse ein Grundstück eines vormaligen Schienenverkehrsweges zu erwerben |
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Zillerkrokodil |
Erstellt: 19.02.2021 21:33 Titel: |
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Schön dass die Bilder euch gefallen !
manni schrieb: |
Das ist in Österreich Vorschrift. Kann aber auch Vorteile haben, die Abbaukosten waren zum Beispiel schon ein gewichtiges Argument gegen Forderungen zur Einstellung der Linie 6. |
Meines Wissens ist es Vorschrift die Strecke abzubauen sobald sie als stillgelegt eingestuft ist .
Es gibt aber meines Wissens die Möglichkeit eine Strecke zu erhalten, mit dem Status "Betrieb derzeit eingestellt, nicht stillgelegt"
In Deutschland wurde in den Neunzigerjahren vom Verein "Bahnkundenverband" die Deutsche Regionaleisenbahn gegründet die Strecken ohne Verkehr von der DB AG angemietet oder auch angekauft hat . https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Regionaleisenbahn
Auf einigen Strecken findet inzwischen wieder Personenverkehr, auf anderen gibt es sporadisch Güterverkehr durch private EVUs oder einzelne Sonderfahrten von Vereinen .
In Anbetracht dass die ÖBB auf kurz oder lang weitere eingleisige Nebenstrecken loswerden wollen, wäre es toll wenn auch in Österreich so eine Auffangesellschaft durch private Initiativen gegründet werden könnte .
LG Zillerkrokodil |
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Admiral |
Erstellt: 18.02.2021 20:56 Titel: |
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ja ist klar..und hat auch die achenseebahn gerettet... aber ich denke es ist eins ob man einstellt mit dem anspruch nie wieder zu fahren, oder die transportpflicht auf ein minimum runter dreht... |
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manni |
Erstellt: 18.02.2021 20:25 Titel: |
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Admiral schrieb: |
einfach schade, dass man bei uns ungenutzte eisenbahninfrastruktur nicht einfach verkommen lässt, sondern gleich immer ans abbauen geht... da werden verkehrswege zerstört, die wahrscheinlich die nächste generation händeringend wieder aufbauen muss.. |
Das ist in Österreich Vorschrift. Kann aber auch Vorteile haben, die Abbaukosten waren zum Beispiel schon ein gewichtiges Argument gegen Forderungen zur Einstellung der Linie 6. |
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Admiral |
Erstellt: 18.02.2021 13:52 Titel: |
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einfach schade, dass man bei uns ungenutzte eisenbahninfrastruktur nicht einfach verkommen lässt, sondern gleich immer ans abbauen geht... da werden verkehrswege zerstört, die wahrscheinlich die nächste generation händeringend wieder aufbauen muss.. |
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manni |
Erstellt: 17.02.2021 20:48 Titel: |
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Wie von dir gewohnt, eine hervorragende Reportage mit tollen Fotos! Vielen Dank! |
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Zillerkrokodil |
Erstellt: 15.02.2021 19:04 Titel: Die Krumpe |
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Ich habe um die Jahrtausendwende mehrmals die nun bis auf ein kurzes Reststück eingestellte und abgetragene Schmalspur-Bahnlinie Obergrafendorf - Wieselburg an der Erlauf besucht.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lokalbahn_Ober-Grafendorf%E2%80%93Gresten
Die folgenden Fotos sind bei meinem ersten Besuch zwischen Mank und Kilb entstanden , Streckenfotos vom damals schon eingestellten Teilstück Ruprechtshofen - Wieselburg an der Erlauf muss ich erst ausarbeiten und stelle sie ein anderes mal hier ein .
Das Reststück von Obergrafendorf bis Mank wurde im Jahr 2010 eingestellt und ab Bischofsstetten abgetragen . Ein kurzes Reststück von Obergrafendorf bis kurz vor Bischofstetten wird an ausgewählten Tagen vom Club Mh6 under Obergrafendorfer Anschlussbahn GMBH mit Museumsfahrzeugen im Stil der Achtziger-und Neunzigerjahre befahren .
http://www.mh6.at/de/
5090 004 im August 2002 bei Teufelsdorf .
5090 004 zwischen Kilb und Mank, August 2002 .
Der inzwischen abgetragene Oberbau, im August 2002 bei Heinrichsberg .
5090 015 verlässt im August 2002 den Bahnhof Kilb Richtung Mank .
Der Rottenkraftwagen 627 951 in Kilb, im August 2002 .
Der Rottenkraftwagen hatte einen Niederbordwagen angehängt, auf dem die Erde vom Ausheben von Waaergräben zum Schutz der Trasse abgefahren wurde .
Das Bahnhofsgebäude von Kilb, im August 2002 .
-Bei Kilb, im August 2002-
Die beiden an diesem Tag auf der Krumpe eingesetzten Triebwägen 5090 004 und 5090 013 in Obergrafendorf , dem Abzweigebahnhof an der ebenfalls schmalspurigen und heute noch in Betrieb befindlichen Strecke nach Mariazell https://www.mariazellerbahn.at/ .[/img] |
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