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sLAnZk |
Erstellt: 20.10.2009 18:27 Titel: |
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Also ich bin nicht restlos überzeugt von Aggression gegen Leute, die von non-autonomem Charakter sind. Ich fände es wichtig, den Lederhosen-Himmel nicht zu zerstören, bei allem Verständnis für jede Form von Bemühen, die Lederhosenhölle einzudämmen und unschädlich zu machen.
Vor lauter Lederhosenhölle sollten wir positive Teile des kulturellen Erbes in unserer Heimat nicht aus den Augen verlieren.
Ich bin kein Freund des Barock, und wer wachen Auges durch unser Land geht, der wird mit Verzweiflung wahrnehmen, welchen Umfang an Zerstörung diese Nazarener in unseren alten Kirchen angerichtet haben. Deswegen würde ich aber zB nicht einmal daran denken, auf Schubert oder Brahms verzichten zu wollen.
Wenn wir uns die Häuser Baumanns anschauen, und gerade bei der Nordkettenbahn fällt das besonders ins Auge, so war seine Absicht, einen neuen alpinen Stil zu schaffen, wuchtige Formen sieht man hier, auch die Möbel in den Stationen hat er ja selbst entworfen. Clemens Holzmeister hat vom bergtrutzigen Stil gesprochen. |
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manni |
Erstellt: 20.10.2009 17:34 Titel: |
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In Innsbruck sind die Kontraste und die Vielfalt eben groß - was ein durchaus weltstädtisches Attribut ist (aber Innsbruck, wie schon gesagt, nicht zu einer Weltstadt macht).
Aber, progressive Verkehrspolitik kann nur einer von vielen Faktoren sein. Allein, weil eine Stadt überproportional viel gegen den Autoverkehr unternimmt, wird sie noch nicht zur Weltstadt. Auf der anderen Seite ist tolerierter Autowahn nicht gleich "Unweltstädtischkeit", sonst wäre z.B. Moskau oder wahrscheinlich so gut wie jede Ost-Metropole ja jeweils das genaue Gegenteil einer Weltstadt.  |
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Peter021 |
Erstellt: 20.10.2009 17:18 Titel: |
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17 von 40 sind wohl etwa 45 Prozent... wenn Du dies auf den Wähleranteil ummünzen willst, was natürlich nicht meine Intention war... |
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manni |
Erstellt: 20.10.2009 17:15 Titel: |
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Ich mache die Beurteilung des Charakters einer Stadt aber nicht am Alter ihrer Straßenbahnwagen fest. sLAnZk, wie alt sind die Raffeln in Toronto?
Politisch gesprochen: programmatisch konservative Fraktionen haben in Innsbruck 17 von 40 Gemeinderatssitzen. In der Lederhosenhölle kommen die aber oft auch 80%, es gibt auch immer wieder abgelegene Kleingemeinden mit 100% (!) ÖVP. Wir haben eine Bundesregierung leicht links der Mitte.
Innsbruck hat aber auch den größten Grünwahleranteil außerhalb von Wien-Neubau, den größten einer Landeshauptstadt.
Innsbruck hat nach Wien sicherlich die lebendigste Alternativkulturszene aller österreichischen Großstädte, etwa gleichauf mit Graz.
Ich denke, wir halten die Lederhosenhölle ganz gut im Zaum.
Es könnte aber durchaus noch besser sein. Ich tue halt dafür, was ich kann.
Wichtig ist es, den Lederhosenhöllenheinis bei jeder Gelegenheit zu zeigen, dass sie in der autonomen Zone nix zu melden haben.  |
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Peter021 |
Erstellt: 20.10.2009 17:14 Titel: |
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Ein Beweis, dass München eine Weltstadt ist: www.sorgente-music.de
Vorsicht: Bestimmt nicht Lederhosentauglich  |
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Peter021 |
Erstellt: 20.10.2009 17:01 Titel: |
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manni schrieb: |
Nur dominieren darf sie nicht. |
im Schnitt hat die "Lederhose" in Österreich zwischen 40 und 60 Prozent Zuspruch...
So bitter das klingt, das ist die Mehrheit  |
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Peter021 |
Erstellt: 20.10.2009 17:00 Titel: |
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man sollte halt mit der Zeit gehen, wenn etwas nicht mehr modern ist gehört es auf eine museale Ebene... Oder fandest Du es toll bis vor einem Jahr mit 50 Jahre alten Düwags durch die Strassen zu rumpeln, die andere Betrieb zwischen den Achtziger Jahren und Ende der Neunziger Jahren eleminierten (ok es gibt wenige noch, wo so etwas heute noch exsistiert, die Masse hat aber spätestens in den 1990ern Adieu dazu gesagt...)
Modern ist eine Lebenseinstellung: Offen für neues, offen für Veränderung, die manchmal sehr gut tut! |
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manni |
Erstellt: 20.10.2009 16:57 Titel: |
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Ich mag den Begriff "modern" nicht, da er eigentlich nichtssagend ist bzw. ich das, was dieser Begriff meint, nicht als erstrebenswert ansehe. Was gestern modern war, ist heute schon wieder altmodisch. Ich verwende lieber "nachhaltig", "vielseitig", "weltoffen", "progressiv". Wien hat eine alte Seele und immer noch dörfliche Elemente, ja, aber auch eine sehr progressive Seite. Würde ich schon sagen. Ich habe Wien so kennengelernt in der Zeit, als ich dort lebte und bei meinen vielen Besuchen dort.
Die Lederhosenhölle dringt gelegentlich in jede Stadt vor, dominiert dort aber nicht, sondern ist Teil der Vielfalt, und das darf sie auch, das ist okay. Nur dominieren darf sie nicht. |
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Peter021 |
Erstellt: 20.10.2009 16:51 Titel: |
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P.S.: Lille hat ganze Strassenzüge neu gestaltet, was so manch anderer Stadt auch gut täte.... |
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Peter021 |
Erstellt: 20.10.2009 16:50 Titel: |
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ad Lederhosenhölle: bis Du Dir sicher, dass diese an den Toren Innsbrucks endet?
ad Wien: ist Wien wirklich eine moderne Stadt (siehe die Vienna Towers, die doch etwas kurz geraten sind und das alles wegen eines Glashauseffektes resutierend aus der Unesco Sache...) modern? |
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manni |
Erstellt: 20.10.2009 16:46 Titel: |
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Richtig, gleich wie Innsbruck, das - den Göttern sei Dank - ebenso inmitten einer Lederhosenhölle (die ich sonst in dieser Diskussion eigentlich nicht weiter erwähnt hätte ) eine autonome Zone darstellt, wenn auch eine Stadt bzw. Agglomeration in der Größe Innsbrucks keine Weltstadt sein kann - in Österreich wird Wien immer die einzige solche bleiben, weit abgeschlagen gefolgt von Innsbruck und Salzburg als Städte mit zumindest internationaler Bekanntheit.
Jetzt sind wir allerdings noch weiter weg von Nizza.  |
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Peter021 |
Erstellt: 20.10.2009 16:41 Titel: |
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defacto zählt die Einstellung der Einwohner! Modern oder konservativ... Dort wo Bewahrer am Weg sind und mittelmässige Entscheidungen in allen Belangen herauskommt kann keine Welstadt sein...
München allerdings ist disbezüglich (umgegeben von der Lederhosenhölle) vielleicht disbezüglich eine sehr gute Ausnahme, da gebe ich Dir recht!... |
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manni |
Erstellt: 20.10.2009 16:37 Titel: |
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München ist eine Weltstadt, wenn man die wenigen "fassbaren" Kriterien verwendet, die es gibt - wobei ich jetzt nur auf der Basis des Wikipedia-Artikels argumentieren kann, da ich mich weitergehend noch nicht damit beschäftigt habe. Ob eine bestimmte Person, die dort wohnt, das nun subjektiv auch so empfindet oder nicht, ist eine andere Frage. Ebenso ist Wien eine Weltstadt.
Als zu großes Dorf würde ich Lille, obwohl ich noch nie dort war, nun aber auch nicht bezeichnen. 120.000 Einwohner in der Kernstadt und 1 Million in der Agglomeration ist an sich kein Negativkriterium, es gibt ja viele Städte mit kleiner Kernstadt, auch Zürich z.B. - das sagt nichts aus. Deswegen trete ich ja immer so gegen die unrealistische Beurteilung einer Stadt aufgrund der Einwohnerzahl der Kernstadt ein, de facto zählt die Einwohner-, Beschäftigten- und Besucherzahl der Agglomeration. |
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Peter021 |
Erstellt: 20.10.2009 16:35 Titel: |
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Nizza (Nice) zeigt auf vielen Bildern auch etwas was Innsbruck dringend bräuchte - einen eigenen ampelsignalisierten Gleiskörper für die Strassenbahn (ähem Stadtbahn wohl eher) und um es nicht zu vergessen einen TGV BAhnhof... Achn ja Innsbruck hat ja auch einen railflieger Bahnhof (Vgl. TGV hat ein Reisetempo von etwa 300 km/h, der railflieger von max 200 und das nur ganz kurz um Amstetten..., der TGV aber ziemlich durchgehend zwischen Lille (schon wieder eine TGV Stadt mit wunderbarem modernen Bahnhofsviertel (Euralille) und Nice (ähem Nizza)...
Übrigens von Lyon nach Lille fährst Du etwa 3 Stunden, von Innsbruck nach Wien sind es immerhin 4,40 Stunden mit dem schnellsten Zug, und der kommt regelmässig mit 10 - 20 Minuten Verspätung an!
Das nur als Vergleich der Weltstadtdiskuttanten... M.E. kann Östereich da überhaupt einpacken (auch mit seiner grössten Stadt), wer einmal in den moderen Metropolen Frankreichs war wird meine Argumente verstehen...
LG |
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Peter021 |
Erstellt: 20.10.2009 16:28 Titel: |
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P.S.: Bei allen Weltstädten, die ich schon gesehen habe ist das 120.000 Einwohnernest (Lille hat in der Agglomeration 1 Mio Einwohner!) sicher keine Weltstadt, eher ein zu grosses Dorf... |
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Peter021 |
Erstellt: 20.10.2009 16:26 Titel: |
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ja mir fällt da nur eines ein: Lederhosenhölle, ach ja und ich kenne da wen, der schon seit einigen Jahren (es werden schon zehn Jahre sein) in München lebt, politisch ähnlich denkt wie Du nur eben in München (obwohl er dort wohnt keine Weltstadt sieht... Aber in Bezug auf näherliegende Weltstädte magst Du recht haben, in Bezug auf diese wirkt München sicher wie eine Welstadt...
LG |
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manni |
Erstellt: 20.10.2009 16:17 Titel: |
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Grade München erfüllt aber alle Voraussetzungen für eine Weltstadt und ist eigentlich auch eine.
Die Definition und Betrachtungsweise, was eine Weltstadt ausmacht, scheint da schon oft sehr subjektiv zu sein.
Lille, Nizza, Innsbruck oder Salzburg haben jeweils ihre "weltstädtischen" Attribute, andere fehlen ihnen. Metropolen wie München, die haben alle und sind deswegen wirklich Weltstädte. Für die Sub-Weltstädte wie die Erstgenannten gibt es nur leider noch keinen eigenen Begriff.
Aber worum ging's eigentlich ursprünglich in diesem Thread? Darum, dass Nizza toll ist. So sei es. Irgendwann möchte ich dort schon auch mal hin. |
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Peter021 |
Erstellt: 20.10.2009 16:12 Titel: |
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übrigens was nicht in eine Weltstadt passt ist spiessiges Kleinbürgertum, noch dazu wenn dieses mit seiner mittelmässigen Archtetur ein Stadtbild beeindrucken will. Nur gute Namen von Architekten sind zu wenig... |
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Peter021 |
Erstellt: 20.10.2009 16:10 Titel: |
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ich sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht, das war das was ich meinte, alles klar!...
Zu Lille: deutlicher Widerspruch!!! Ich denke, dass ich von allen im Forum hier Lille sicher am besten kenne, da ich während eines Jahres damals über mehrere lange Zeiträume (von etwa 2 Monaten) jeweils dort war. Ich kenne es in fast allen Jahreszeiten (Ausnahme Hochsommer von Juni bis Ende August... Ich kenne selten eine Stadt, die aus sich so viel gemacht hat: modern, viel Kutur, alte Viertel neu atraktiviert unter Beibehaltung der schönen Archtektur (KHT als Gegensatz lässt grüssen ) und gleichzeitig wirklich tolle Architektur wie das Zenith (eine jugendliche VEranstaltungshalle, ein bisserl grösser wie die in Innsbruck!) hingelegt hat. Lille hat auch sehr, sehr viel Grün... Die alte Industriestadt ist hier längst zu grabe getragen. Die Leute sind wesentlich weltoffener als hierzustadte und einfach zum Grossteil modern eingestellt - das ist Welstadt... aber wie gesagt eine Weltstadt muss man sich auch einmal zu Gemüte geführt haben.... (dann merkt man erst wieder was eine Welstadt wirklich ausmacht - ich dürste schon nach dem nächsten Besuch solch einer "Big city".... Und übrigens muss die Stadt nicht nur gross alleine sein... München ist trotz seiner Grösse für mich persönlich keine Weltstadt...
LG |
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manni |
Erstellt: 20.10.2009 12:57 Titel: |
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Den Zusammenhang zwischen einem Hinterwald im gebirgigen und reich bewaldeten Tirol und der Weltstadtdiskussion verstehe ich nun nicht. Dass Weltstädte prinzipiell keine Hinterhöfe als Aushängeschilder haben, ist klar, denn Weltstädte bieten Vielfalt, haben ergo mehr als ein Aushängeschild. Eine Weltstadt definiert sich sowieso über mehrere Bereiche (Kultur, Wirtschaft, historische Bedeutung...). Worauf willst du hinaus, Günter?
Nizza erfüllt übrigens nicht die (nicht genau festlegbaren) Kriterien einer Weltstadt, wenn man der Wikipedia glauben darf, und Lille schon gar nicht... |
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