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| Heli |
Erstellt: 11.08.2008 20:01 Titel: |
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In der Schweiz gibts im gesamten Stadtverkehr (mit ganz wenigen Ausnahmen, wie z. B. Schaffhausen, Zug, Lugano) beim Fahrer keine Tickets zu kaufen. Und da gibts auch Linien, welche weniger oft als alle 7,5 min verkehren und die Schweizer haben die höchsten ÖV-Nutzungsquoten Europas. Vielleicht sind die einfach nur gscheiter und wissen, wie man Öffis benützt.
Die Problematik ist ja nicht nur auf den Ticketerwerb begrenzt: Wenn jemand so knapp zur Haltestelle kommt und dann 30 min warten muss, da sagt wohl jeder: selber schuld, oder? Und wenn ich weiss, dass ich ein Ticket brauch, dann muss ich halt noch eine Minute früher dran sein.
Was ist denn mit der Eisenbahn? Da sagt auch keiner: Der böse Lokführer, der wartet nicht auf den Fahrgast. Es gibt einen Fahrplan, der grundsätzlich mal gilt, und wenn ich zu spät bin, Pech, selber schuld, unfähig, whatever. In England ist noch schlimmer, da wird an vielen grösseren Bahnhöfen der Bahnsteig 2 min vor der Abfahrt des Zuges gesperrt! Wenn da zu spät bist, stehst an der Barriere und siehst, wie der Zug noch da steht und kannst nix machen.
Wir sind alle verwöhnt, weil wir einen grundsätzlich guten ÖV gewohnt sind, wo man ohne sich um den Fahrplan kümmern zu müssen, an die Hst. kommt, dauert eh nicht sehr lange.
Heutzutage kann man sich auf so vielfältige Weise über die Fahrpläne informieren (Aushang, Internet, sms, Telefon), dass es eigentlich keine Ausreden geben kann. |
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| ManuelausDE |
Erstellt: 11.08.2008 19:39 Titel: |
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Der Fahrgast hat in meinen Augen richtig gehandelt. Wieso wird IHM die Verantwortung dafür gegeben, dass man es in Linz offenbar nicht auf die Reihe bekommt, IM Verkehrsmittel (sei es beim Fahrer oder stationär) Tickets zu verkaufen? Im Stadtverkehr mit Intervallen von <= 10 Min. mag das ja noch in Ordnung gehen. Aber wenn ein Bus alle 30 Minuten fährt, kann es nicht daran scheitern. Der Fahrgast wird sonst nie wieder den ÖPNV nutzen, sofern er eine andere Gelegenheit hat.
Hier wird ja immer davon gesprochen, der ÖPNV soll mehr genutzt werden, etc. Das passiert aber nicht von selbst. Gerade der auto-überzeugte Gelegenheitsfahrgast muss sich, drastisch gesagt, in den Arsch gekrochen fühlen, um wiederzukommen. Da sind die bisher hier geposteten Kommentare genau ein Schritt in die falsche Richtung, weil es so GERADE diesen Gelegenheitsnutzern unnötig schwer gemacht wird.
Grüße,
Manuel |
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| DUEWAG 240 |
Erstellt: 11.08.2008 19:02 Titel: |
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| Also die Linie war davor nicht verspätet, wartete 2 oder 3 Haltestellen davor sogar noch an der Haltestelle, um nicht mit Verfrühung weiter zu fahren. Und wenn der Fahrgast schon Fahrgast von einer anderen Linie war, wird er doch schon einen Fahrschein haben. Sowie die Veranstaltung aus der diese Personen kamen, war auch an dieser Haltestelle gelegen (ca. 50-150m Fußweg). |
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| manni |
Erstellt: 11.08.2008 17:17 Titel: |
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| Heli schrieb: |
| Wenn eine Linie nur alle 30 Minuten fährt dann bin ich selbst schuld, wenn ich genau zur abfahrt an die Haltestelle komme. |
Außer der Anschluss war verspätet - aber selbst dann darf ich nicht mein, wenn auch unverschuldetes, Verspätungsproblem quasi den anderen Fahrgästen aufbürden. |
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| Heli |
Erstellt: 11.08.2008 17:02 Titel: |
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| Wenn eine Linie nur alle 30 Minuten fährt dann bin ich selbst schuld, wenn ich genau zur abfahrt an die Haltestelle komme. |
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| Steph |
Erstellt: 11.08.2008 12:18 Titel: |
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| Da lob' ich mir wieder das Türschließ-System in Bozen. Knöpfal drückn, Tür zua und a Rua is. |
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| patler |
Erstellt: 11.08.2008 12:09 Titel: |
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Außerdem sin die Öffis ja nicht der Christkindl-Express, der denen den Wunsch erfüllt, auf sie zu warten.
Weiters waren die ja eh schon zu spät, der Buse wär also wenn die zuspätkommenden Türblockierer nicht gewesen wären, eh schon weck gewesen.
Also in Innsbruck hätt man sicher nicht gewartet, und das is auch gut so  |
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| manni |
Erstellt: 10.08.2008 22:27 Titel: |
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In so einem Fall wäre wieder aussteigen und auf den nächsten Bus warten das Richtige. Warum? Weil eine Verzögerung von mehr als ein paar Sekunden den anderen Fahrgästen nicht zuzumuten ist. Diesen ist es nämlich - zu Recht - herzlich egal, ob der Ticketlose diesen Bus noch erreicht oder nicht, der hätte nämlich die Möglichkeit gehabt, rechtzeitig ein Ticket zu kaufen. Warum sollen andere seinen Fehler ausbaden?
U.a. deshalb bin ich ein Fan des nicht durch Fahrgäste beeinflussbaren zentralen Schließens wie in osteuropäischen Städten gehandhabt. Wenn die Tür dort zu geht, geht sie zu. Das erspart viel Verspätungs-Ärger. |
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| DUEWAG 240 |
Erstellt: 10.08.2008 22:11 Titel: Was sollte der Fahrgast machen??? |
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Ich war neulich in Linz, und traf dort auf folgende Situation: Bus fährt in die Haltestelle ein, Fahrgäste steigen ein, Bus wartet, da noch Leute laufen, die auch den Bus erreichen wollen. Die verspäteten Fahrgäste steigen ein, ein anderer Mann stellt sich bei der mittleren Tür in den Lichtschranken. Warum? Plötzlich kommt ein anderer Mann in den Bus, ruft den beiden Leuten zu, die verspätet erst in den Bus einstiegen, ob sie vielleicht 2 Euro haben. Der eine hat zwar nicht 2 Euro, aber einen Euro, und gibt diesen dem Mann, der gefragt hat. Der kauft sich darauf ein Ticket (am Automaten, da in Linzer Bussen und Strassenbahnen kein Ticketverkauf stattfindet). Die Aktion wird ca. 3-5 Minuten gedauert haben.
Nun meine Frage: Wie sollte(n) der Reisende bzw. die Gruppe reagieren? Auf den nächsten Bus warten? Wenn ja, der nächste der selben Linie kommt erst in einer halben Stunde. Aber wenn sie wohin müssen (ich habe nicht geachtet, wo sie ausgestiegen sind) wo mehrere Linien hinfahren, hätten sie doch sicher warten können. Notfalls halt dann mit umsteigen. Oder sollte der Ticketkäufer schwarzfahren (was ich ablehne(n würde)? Aber natürlich auch die Variante, die der Fahrgast dann schlussendlich genommen hat: Durch anderes Gruppenmitglied die Tür des Busses blockieren, damit er sich am Automaten schnell ein Ticket kaufen kann, und dann noch einsteigen kann.
PS: Die Leute waren wahrscheinlich Politiker, und das nicht einmal der Grünen, sondern der SPÖ. Und sonst fahren die Politiker ja mit den Privatfahrzeugen. |
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